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Der preussische Hauptmann Zeichner und Kartograf L S Bestehorn fertigte im Jahr 1732 eine Brockenkarte mit Darstellung des Brockens und seines Umlandes in perspektivischer Ansicht in Form eines Vogelschauplanes an Bestehorn 1732 Kupferstich koloriert Inhaltsverzeichnis 1 Entstehung der Karte von 1732 2 Ausgabe von 1751 3 Details der Karte 3 1 Titel der Karte 3 2 Legende der Karte 3 3 Beschriftungen der Karte 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseEntstehung der Karte von 1732 Bearbeiten nbsp Kartenausschnitt nbsp Kartenausschnitt koloriertBestehorn wurde 1732 vom Grafen zu Stolberg Wernigerode beauftragt Zeichnungen und topografische Karten der Grafschaft Wernigerode anzufertigen 1 Er stellte den Brocken im Zentrum des Harzes mit umgebenden Bergen Bergkuppen und Ortschaften aus der Vogelschauperspektive dar Abgebildet wird der Harz aus nordlicher Sicht mit dem nordlichen Harzvorland das Gebiet zwischen Quedlinburg linker Rand Halberstadt unten links Wernigerode Mitte und Clausthal rechts es sind im Harz neben dem dominierenden Brocken etwa 70 unbenannte Gipfel zu erkennen Um den Brockengipfel fliegen Hexen auf ihren Besen und auf Ziegen auf dem Gipfel tanzen zwei Hexen Uber dem Brockengipfel ist die lateinische Inschrift Bructerus Herciniae montes supereminet omnes den alle Berge des Harzes uberragenden Brocken eingefugt Der Brockengipfel selbst ist nicht bewaldet was neueren Erkenntnissen als dort auftretende naturliche alpine Waldgrenze entspricht 2 1749 erschien die Karte beim Verlag Homanns Erben in Nurnberg als Kupferstich fur die Druckvorlage 3 Sie ist als hochaufgelostes Digitalisat auch verfugbar in den digitalen Sammlungen der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek Niedersachsische Landesbibliothek 4 und der Deutschen Fotothek 5 Die Karte hat die Grosse von 49 57 cm etwa den Massstab 1 10 000 und erstreckt sich von etwa 10 32 bis 11 08 geografischer Lange sowie von 51 43 bis 52 00 geografischer Breite sie hat kein Gitternetz Die Karte wurde in der wissenschaftlichen Welt des 18 Jahrhunderts auch aufgrund der Vermischung mit uberkommenem Hexenglauben jedoch kaum beachtet eine recht elende Abbildung die noch dazu mit Hexen geschmuckt sei Christoph Wilhelm Jacob Gatterer 1786 Anleitung den Harz und andere Bergwerke mit Nutzen zu bereisen S 92 6 7 Sie wurde sogar komplett in Frage gestellt Diese Charte giebt eine so ganz unrichtige Vorstellung von dem Ansehen des Brocken aus der Ferne und von dem Prospekt vom Brocken aus in die Ferne sie ist so ganz unrichtig bildet ihn so ganz falsch ab dass ich beynahe glauben mochte sie sey nicht von Bestehorn sondern von einem andern der den Brocken nie mit Augen gesehen und ihn blos aus dem Kopfe gezeichnet hatte Nicht zu gedenken dass diesem Berge der falsche Nahme Blocken oder Blockenberg gegeben und nach demselben eine Hexenfarth von menschlichen Gestalten mit fliegenden Haaren auf Besen Ofengabeln Ziegenbocken und dergleichen so wie oben auf dem Berge ein Hexenballet abgebildet worden so stellet sie nur einen ganz kleinen Theil den ich kaum den funfzigsten nennen kann von der weiten Aussicht vor die man von ihm hat Sie giebt dem Brocken eine ganz falsche Gestalt und druckt nicht einen seiner hohen zu ihm gehorenden ihn unterstutzenden mitursprunglichen Berge aus Christian Friedrich Schroder 1785 Abhandlung vom Brocken Aufl 1794 S 57 6 Spater wurde ihr ein gewisser asthetischer Wert zugesprochen da sich die nach dem Brocken reitenden und dort tanzenden Hexen gar schon ausnehmen Kesterstein Weimar 19 Jh Teutschland geognostisch geologisch dargestellt Bd VI S 328 6 Dennoch ist sie ein wichtiges Dokument das die Gegebenheiten Kenntnisstande und kartografischen Moglichkeiten der damaligen Zeit anschaulich dokumentiert Sie fand sogar einen Platz auf der Titelseite des IMOS Journals Nr 151 der International Map Collectors Society von 2017 8 Ausgabe von 1751 Bearbeiten nbsp TextblockDie Karte wurde 1751 in leicht geanderter Form als kolorierter Kupferstich und mit unterschiedlichen Farbkombinationen erneut herausgegeben 9 Der Brocken ist mit einem dunkleren Grunton gegen die hellgrune Landschaft abgesetzt Stadte und Ortschaften sowie Felsgruppen wurden rot bis rotbraun koloriert Im linken mittleren Teil wurde ein Textblock eingefugt in dem der Herausgeber darauf hinweist dass die Hexendarstellung der Phantasie des Zeichners zuzurechnen ist und nichts mit der Realitat zu tun hatte Es ist zu wundern dass sich einige uber die Hex Figuren aufgehalten haben die doch nur der Kupf erstecher aus seiner eigenen Phantasie und damit seinen Spott zu treiben hinzugefuget Stehet denn nicht unter dem Buchst B der fabulose Hexen Platz aus diesem haette man ja die Meinung der Heraus gebere beurtheilen sollen Nurnberg am Walpur gis tag 1751 nbsp Ausgabe von 1751 nur gering koloriert nbsp Ausgabe von 1751 stark koloriertDie Karte hat eine Hohe von 35 cm und einen Breite von 24 5 cm Details der Karte BearbeitenTitel der Karte Bearbeiten nbsp TitelDie Karte hat einen zweisprachigen Titel Vue de la Montagne de BROKEN situee dans le Territoire du Comte de Wernigerode qui est dans les forets de Hartz PERSPECTIVISCHE VORSTELLUNG des beruhmten BLOCKEN oder BLOKS BERGS mit derjenigen Gegend so weit solche von dem der auf der Spitze des Berges stehet gesehen werden kan Gezeichnet Ao 1732 von L S Bestehorn herausgegeben von Homann Erben C P S C M 1749 Nota Joh Praetorius u der Ilfeldische Insp Albr Ritter haben Nachrichten von dem Bloksberg geschrie ben Jener hat 1653 5 Jul mit seiner Gesellschaft von Ilsenburg aus bis an die Spitze des Bergs 4 Stund wobey er halben Weg geritten herunter aber 2 Stunden zugebracht Die hier verwendete Abkurzung C P S C M bedeutet Cum Privilegio Sacrae Caesareae Majestatis das sog kaiserliche Schutzprivileg Es beinhaltet das Recht zur Veroffentlichung zum Druck und eine fruhe Form des Copyrights fur den Verleger 10 Legende der Karte Bearbeiten nbsp Legende der BuchstabenAuf der Karte sind mit den Buchstaben A Z markante Punkte gekennzeichnet die in einem Legendenfeld oben links wie folgt beschrieben sind Erklaerung der Buchstaben A auf dem grossen Broken B der fabulose Hexen Platz C Wo der Gotze Bructerus gestanden C 1751 Wo ein Gotzenbild der alten einwohner gestanden haben soll D der Altar nebst der Capelle wie man meint E der Stein bey dem Brunen wo vor Alters eine Kupferne Kelle gehangen F der Brunnen G an dem grossen Brocken H das Brocken Bette oder auf dem kleinen Brocken I der Teich auf dem kleinen Brocken K die Klippe der Teuffels Altar genannt L der Munch M das Wasser so bey dem Munch vorbey fliesset wo vielmahls Goldsand gefunden worden N das Hutten Werck Schierke O die Lupbode Luppbode P das Schloss zu Wernigerode Q das Garten Hauss R Hasserode S der Holtz Tanne Fluss Holtemme S 1751 der Holtemme Fluss T der Wolfsstein und Sonnen Klee V der Meyneberg Meineberg W der Capitelberg Kapitelsberg X der Schwenckberg Schwengskopf Y der Halberstadterberg Halberstadt Z die zwey abgebrandten BergeOben rechts ist eine Liste der in der Karte verwendeten Ziffern 1 10 aufgefuhrt nbsp Legende der ZiffernErklaerung der Ziffern die Klippe der Ilsenstein die Ilse Fluss der Westenberg der Rinckenberg Renneckenberg die Ecker Fluss der Schimmel Wald Eckertal die ahls Burg Ahlsburg der Funff Eichen Platz der kahle Konigs Berg Konigsberg das alte Schloss zu Hartzeburg Bad HarzburgNota Von dem Flecken Ilsenburg ist der Bloksberg noch eine kleine Meile entfernet Beschriftungen der Karte Bearbeiten nbsp Karte von 1751 hochaufgelostes DigitalisatDie kolorierte Karte von 1751 ist mit folgenden Beschriftungen von alten Ortsnamen und Lokationen versehen ORTE alphabetisch alte neue Schreibweise Adenstedt Altenrode Darlingerode Amt Bunden Bundheim Amt Hartzburg Bad Harzburg Aspenstedt Borsel Berssel Clausthal Danstedt Dardesheim Darlingerode Derenburg Dersheim Deersheim Drubeck Halberstadt Hasselfelt Hasselfelde Hessenem Hessen Hohe Geis Hohegeiss Hornburg Ilsenburg Langeln Minsleben Osterwick Osterwieck Reddeber Sarckstedt Sargstedt Schauen Schlade Schladen Silstedt Stapelnburg Stapelburg Stederlingeburg Stotterlingenburg Stiege Strobeck Strobeck Vekenstedt Veckenstedt Vienenburg Wasserleben Wernigerode Wiedela Wiedelah Woltingerode Woltingerode Zellerfelt Zellerfeld Zillingen Zilly Lokationen alphabetisch Cl Drubeck Ecker Fl hier entspringen 3 Flusse die Ecker Ilse und Lupbode der Supterturm von Goslar Cl Grauehoff Hahndorf Goslar Cl Hamersleben der Heykenthal Cl Heyningen Holtemme Fl der Hoppelnberg Hoppelberg Abt Huisburg Huysburg Ilse Fl Oker Fl Quedlinburger Schloss Kl Quenstedt der Regenstein von Zellerfelt sind noch 2 Meilen auf GoslarWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Brocken in art Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Commons History of Brocken Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Perspectivische Vorstellung des beruhmten Blocken Oder Bloks Bergs Digitale Bibliothek Sammlungen Drucke Bibliografische Info Interaktive Karte Brocken und nordliches HarzvorlandEinzelnachweise Bearbeiten https www buch sternal media de buecher sternal romanstischer harz01 htm Bernd Sternal Der romantische Harz Alte kunstlerische Ansichten in vier Banden Band 1 Dietrich Hertel Neue Forschungen zur Waldgrenze am Brocken Neue Wernigeroder Zeitung S 9 8 Februar 2012 abgerufen am 22 Marz 2022 https nat museum digital de people 15540 Verlag Homanns Erben Nurnberg http digitale sammlungen gwlb de index php id 6 amp tx dlf 5Bid 5D 3433 amp tx dlf 5Bpage 5D 1 Digitale Sammlungen GWLB Perspectivische Vorstellung des beruhmten Blocken Oder Bloks Bergs http www deutschefotothek de documents obj 70302397 Deutsche Fotothek Vogelschaubild vom Brocken kolor Kupferst 1749 a b c https historische karten gbv de 2021 11 22 whrurzu 3 Historische Karten der niedersachsischen Landesbibliotheken https www bavarikon de object bav BSB MDZ 00000BSB10704942 cq bestehorn amp p 1 amp lang en Digitalisat https www imcos org wp content uploads 2017 12 imcos151 samplepages web pdf 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