www.wikidata.de-de.nina.az
Brasilianit ist ein eher selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Phosphate Arsenate und Vanadate Es kristallisiert im monoklinen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung NaAl3 OH 2 PO4 2 5 und entwickelt meist durchsichtige bis durchscheinende kurzprismatische oder isometrische Kristalle aber auch radialstrahlige kornige oder massige Aggregate BrasilianitBrasilianitkristall aus Galilea Minas Gerais BrasilienAllgemeines und KlassifikationIMA Symbol Bzl 1 Chemische Formel NaAl3 OH 2 PO4 2Mineralklasse und ggf Abteilung Phosphate Arsenate und VanadateSystem Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana VII B 12 VII B 12 010 8 BK 05 41 05 07 01Kristallographische DatenKristallsystem monoklinKristallklasse Symbol monoklin prismatisch 2 m 2 Raumgruppe P21 n 3 Gitterparameter a 11 233 A b 10 142 A c 7 097 Ab 97 37 3 2 Formeleinheiten Z 4 3 2 Physikalische EigenschaftenMohsharte 5 5Dichte g cm3 2 98Spaltbarkeit gut nach 010 Bruch Tenazitat uneben bis muscheligFarbe farblos weiss gelblich grunlichgelbStrichfarbe weissTransparenz durchsichtig bis durchscheinendGlanz GlasglanzKristalloptikBrechungsindizes na 1 602nb 1 609ng 1 621 bis 1 623 4 Doppelbrechung d 0 019 bis 0 021 4 Optischer Charakter zweiachsig positivAchsenwinkel 2V 71 bis 75 4 Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Kristallstruktur 4 Eigenschaften 5 Bildung und Fundorte 6 Verwendung 6 1 Als Schmuckstein 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenErstmals wissenschaftlich beschrieben und als eigenstandiges Mineral erkannt wurde der Brasilianit 1945 durch Pough and Henderson Als Typlokalitat gilt Conselheiro Pena bei Minas Gerais in Brasilien und nach diesem Fundort Brasilien wurde das Mineral auch benannt Bekannt war der Brasilianit allerdings schon vorher wurde aber irrtumlich fur Chrysoberyll gehalten 6 Klassifikation BearbeitenIn der veralteten 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehorte der Brasilianit zur Mineralklasse der Phosphate Arsenate Vanadate und dort zur Abteilung Wasserfreie Phosphate Arsenate und Vanadate mit fremden Anionen wo er zusammen mit Boggildit Cafarsit Cirrolit und Lacroixit die Kirrolith Brasilianit Gruppe mit der Systemnummer VII B 12 bildete Im zuletzt 2018 uberarbeiteten Lapis Mineralienverzeichnis das sich im Aufbau noch nach der alten Form der Systematik von Karl Hugo Strunz richtet erhielt das Mineral die System und Mineral Nr VII B 12 010 In der Lapis Systematik entspricht dies der Klasse der Phosphate Arsenate und Vanadate und dort der Abteilung Wasserfreie Phosphate mit fremden Anionen F Cl O OH wo Brasilianit zusammen mit Augelith und Viitaniemiit eine unbenannte Gruppe mit der Systemnummer VII B 12 bildet 7 Die von der International Mineralogical Association IMA zuletzt 2009 aktualisierte 8 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Brasilianit in die Klasse der Phosphate Arsenate und Vanadate und dort in die Abteilung Phosphate usw mit zusatzlichen Anionen ohne H2O ein Diese ist weiter unterteilt nach der relativen Grosse der beteiligten Kationen und dem Stoffmengenverhaltnis der zusatzlichen Anionen und dem Phosphat Arsenat bzw Vanadatkomplex so dass das Mineral entsprechend in der Unterabteilung Mit mittelgrossen und grossen Kationen OH usw RO4 2 1 2 5 1 zu finden ist wo es als einziges Mitglied eine unbenannte Gruppe mit der Systemnummer 8 BK 05 bildet Die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Brasilianit in die Klasse der Phosphate Arsenate und Vanadate und dort in die Abteilung Wasserfreie Phosphate etc mit Hydroxyl oder Halogen ein Hier ist er als einziges Mitglied in der unbenannten Gruppe 41 05 07 innerhalb der Unterabteilung Wasserfreie Phosphate etc mit Hydroxyl oder Halogen mit AB 2 XO4 Zq zu finden Kristallstruktur BearbeitenBrasilianit kristallisiert monoklin in der Raumgruppe P21 n Raumgruppen Nr 14 Stellung 2 Vorlage Raumgruppe 14 2 mit den Gitterparametern a 11 233 A b 10 142 A c 7 097 A und b 97 37 9 sowie vier Formeleinheiten pro Elementarzelle 2 Eigenschaften BearbeitenReiner Brasilianit ist farblos oder weiss Er kann jedoch durch Fremdbeimengungen von gelblicher bis grunlichgelber Farbe sein Borsaure und Borax atzen das Mineral an Fluorwasserstoffsaure zerstort es 10 Bildung und Fundorte BearbeitenBrasilianit bildet sich aus hydrothermalen Losungen in phosphatereichen Zonen von Granit Pegmatiten kann aber auch metamorph in Sedimentgesteinen entstehen Er tritt dabei in Paragenese mit verschiedenen Mineralen auf so unter anderem mit Albit Amblygonit Apatiten Augelith Bertossait Muskovit Quarz Mineralen der Turmalingruppe und Whitlockit Bisher konnte Brasilianit an 45 Fundorten nachgewiesen werden Stand 2009 Salta in Argentinien East Gippsland Shire in Australien Paraiba und Rio Grande do Norte in der nordostlichen Region Espirito Santo und Minas Gerais in der sudostlichen Region von Brasilien Waidhaus in Deutschland Ebreuil in Frankreich bei Dawson in Kanada Karibib in Namibia Spittal an der Drau in Osterreich Gatumba in Ruanda Zamora in Spanien Richtersveld in Sudafrika Mahren in Tschechien sowie in den US amerikanischen Regionen Arizona Connecticut Maine New Hampshire und South Dakota 11 Verwendung BearbeitenAls Schmuckstein Bearbeiten Brasilianit wird ausschliesslich zu Schmucksteinen verarbeitet ist allerdings als relativ neues Schmuckmineral noch nicht sehr verbreitet Da der Stein nur etwa die Harte von Glas besitzt ist er gegenuber Beanspruchungen bei der Schmuckherstellung und beim Tragen empfindlich und kann als Arm oder Fingerschmuck im taglichen Gebrauch leicht beschadigt werden 10 Verwechslungsgefahr aufgrund seiner Farbe besteht unter anderem mit Amblygonit Apatit Chrysoberyll Beryll und Topas 12 Siehe auch BearbeitenListe der Minerale Liste mineralischer Schmuck und EdelsteineLiteratur BearbeitenPaul Ramdohr Hugo Strunz Klockmanns Lehrbuch der Mineralogie 16 Auflage Ferdinand Enke Verlag 1978 ISBN 3 432 82986 8 S 633 Petr Korbel Milan Novak Mineralien Enzyklopadie Nebel Verlag GmbH Eggolsheim 2002 ISBN 3 89555 076 0 S 167 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Brazilianite Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Mineralienatlas Brasilianit Wiki realgems org Brasilianit mit Bildern geschliffener SteineEinzelnachweise Bearbeiten Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b c Handbook of Mineralogy Brazilianite Mineraldatenblatt englisch PDF 64 4 kB a b American Mineralogist Crystal Structure Database Brazilianite englisch 1974 a b c Brazilianite bei mindat org englisch Stefan Weiss Das grosse Lapis Mineralienverzeichnis 5 Auflage Christian Weise Verlag Munchen 2008 ISBN 3 921656 17 6 Gerhard Niedermayr Aus den Neuerwerbungen der Mineralogisch Petrographischen Abteilung Brasilianit und Petalit aus Minas Gerais Brasilien In Annalen des Naturhistorischen Museums in Wien Band 76 1972 S 605 607 zobodat at PDF 1 MB Stefan Weiss Das grosse Lapis Mineralienverzeichnis Alle Mineralien von A Z und ihre Eigenschaften Stand 03 2018 7 vollkommen neu bearbeitete und erganzte Auflage Weise Munchen 2018 ISBN 978 3 921656 83 9 Ernest H Nickel Monte C Nichols IMA CNMNC List of Minerals 2009 PDF 1703 kB In cnmnc main jp IMA CNMNC Januar 2009 abgerufen am 27 September 2019 englisch American Mineralogist Crystal Structure Database Brazilianite englisch 1974 a b Edelstein Knigge von Prof Leopold Rossler Brasilianit Memento des Originals vom 16 Dezember 2009 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www beyars com Mindat Localities for Brasilianite englisch Walter Schumann Edelsteine und Schmucksteine 13 Auflage BLV Verlags GmbH 2002 ISBN 3 405 16332 3 S 206 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Brasilianit amp oldid 239043590