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Die Ruine der Bolkoburg zunachst Burg Hain bis etwa 1820 Bolkenhainer Burg polnisch Zamek w Bolkowie lateinisch Hain castrum befindet sich in Bolkow im Powiat Jaworski in der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen Sie liegt in den Auslaufern des Riesengebirges am rechten Ufer der Wutenden Neisse auf einem Bergrucken BolkoburgAlternativname n Zamek BolkowStaat PolenOrt BolkowEntstehungszeit um 1270Burgentyp Hohenburg SpornlageErhaltungszustand RuineGeographische Lage 50 55 N 16 6 O 50 921577777778 16 097819444444 Koordinaten 50 55 17 7 N 16 5 52 1 OBolkoburg Polen p3 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung der Burg 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Ansicht von der BasteiDie zunachst als Burg Hain bzw Hainburg bezeichnete Anlage wurde erstmals 1277 als Hain castrum erwahnt Sie wurde vermutlich um 1270 vom Liegnitzer Herzog Boleslaw II als Grenzfeste errichtet Nach der Aufteilung des Herzogtums Liegnitz 1278 fiel das Gebiet an das Herzogtum Jauer das fur Herzog Bolko I neu errichtet worden war Er baute die Stadt Hain aus und erweiterte die Hainburg auf der er bis zur Errichtung der Burg Furstenstein wohnte Sein Name soll Ende des 14 Jahrhunderts auf die Stadt ubertragen worden sein 1 Von Anfang an ubernahm die Hainburg die Mittelpunktfunktion der alteren Kastellaneiburg Schweinhaus Nach dem Tod des Herzogs Bolko II fiel das Herzogtum Schweidnitz Jauer 1368 erbrechtlich an Bohmen wobei der Herzoginwitwe Agnes von Habsburg ein lebenslanger Niessbrauch zustand Sie setzte auf der Hainburg Burggrafen ein u a bis 1371 Hans von Logau dem Gottsche Schoff folgte und danach Gunzel von Schweinhaus Erst nach dem Tod der Herzoginwitwe 1392 konnte der bohmische Konig Wenzel der ein Sohn von Bolkos II Nichte Anna von Schweidnitz war das Erbe des nun bohmischen Erbfurstentums Schweidnitz Jauer antreten An die Spitze seines Erbfurstentums setzte er bohmische Landeshauptleute ein die die Funktion eines koniglichen Statthalters ausubten und das Bolkenhainer Burglehen pfandweise erwerben konnten So gelangte das Burglehen das aus der Stadt und Burg sowie den Dorfern Einsiedel Giesmannsdorf Hohenhelmsdorf Ruhbank Klein Waltersdorf und Wiesau bestand 2 1412 an den Landeshauptmann Jan von Chotemice der dem Konig Geld geliehen hatte Vor 1439 war das Burglehen in der Hand des Heinrich von Tschirn der wohl ein Raubritter war und es bis 1459 halten konnte 1463 eroberte der bohmische Konig Georg von Podiebrad Bolkenhain der Hans von Tschirn auf der Burg einsetzte 1468 wurde die Burg von Schweidnitzer und Breslauer Truppen eingenommen Nachdem es dem bohmischen Gegenkonig Matthias Corvinus 1474 gelungen war seinen Herrschaftsbereich auf Schlesien auszudehnen ernannte er 1475 den ungarischen Magnaten Stephan Zapolya zum Oberlandeshauptmann von Schlesien und Landeshauptmann des Erbfurstentums Schweidnitz Jauer Zugleich ubertrug er ihm pfandweise das Burglehen mit der Stadt Bolkenhain Ihm folgte 1484 als Pfandinhaber der Landeshauptmann Georg von Stein Ab 1494 gehorte das Burglehen der Familie Tschirnhaus und ab 1532 dem Breslauer Bischof Jakob von Salza in dessen Familie es bis 1570 verblieb Nachfolgender Pfandinhaber war bis 1591 der Landeshauptmann Matthias von Logau Anschliessend wurden Burg und Stadt in ein Erbgut umgewandelt das 1598 Jakob von Zedlitz auf Nimmersath erworben wurde bei dessen Nachkommen es bis 1700 verblieb Wegen eines Erbstreits nach dem Tod des Gotthard Albrecht von Zedlitz fielen Burg und Stadt im Jahre 1700 pfandweise an den Hauptglaubiger das Kloster Grussau von dem beides 1703 erworben wurde Da die Burg nun nicht mehr ausreichend instand gehalten wurde und nicht mehr bewohnt war verfiel sie Auch nachdem Burg und Stadt nach der Sakularisation des Klosters Grussau 1810 an den preussischen Staat fielen der nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 an den grossten Teil Schlesiens gelangt war wurde der Verfall der Burg nicht aufgehalten Um 1820 gaben Schriftsteller der Romantik der Burg die bis dahin als Bolkenhainer Burg bezeichnet wurde den Namen Bolkoburg der sich nachfolgend durchsetzen konnte Erst ab Ende des 19 Jahrhunderts wurden auf der Burg Sicherungs und Wiederaufbauarbeiten durchgefuhrt 1923 konnte in einem Teil der Burg eine Jugendherberge sowie ein Heimatmuseum eingerichtet werden Nach dem Ubergang an Polen 1945 wurde das Heimatmuseum 1953 wiedereroffnet Beschreibung der Burg Bearbeiten nbsp Ansicht der Stadtmauer und der Burgruine um 1815 nbsp Die gotische Spornburg bestand aus einem Bergfried im Sudwesten und einem Wohngebaude im Nordosten Im 14 Jahrhundert wurde sie erweitert wobei auch Verbindungen zwischen den Umfassungsmauer der Burg und den Stadtmauern geschaffen wurden Um 1540 erfolgte durch den aus Norditalien stammenden Baumeister Jakob Pahr ein Umbau im Stil der Renaissance Nachdem im Norden Westen und Suden Vorburgen errichtet wurden erreichte die Bolkoburg im 16 Jahrhundert ihre grosste Ausdehnung Im inneren Burghof befindet sich heute ein Lapidarium in dem neben Grabsteinen aus den umliegenden Kirchen auch Architekturdekor der Burg zu sehen ist Im Burgmuseum werden Stadtansichten von Bolkenhain und von Burgen in Schlesien sowie Waffen und Gegenstande aus der Geschichte der Burg gezeigt Literatur BearbeitenHugo Weczerka Hrsg Handbuch der historischen Statten Band Schlesien Kroners Taschenausgabe Band 316 Kroner Stuttgart 1977 ISBN 3 520 31601 3 S 32 35 Dehio Handbuch der Kunstdenkmaler in Polen Schlesien Deutscher Kunstverlag Munchen u a 2005 ISBN 3 422 03109 X S 159 161 Gunther Grundmann Burgen Schlosser und Gutshauser in Schlesien Band 1 Die mittelalterlichen Burgruinen Burgen und Wohnturme Verlag Wolfgang Weidlich Frankfurt am Main 1982 ISBN 3 8035 1161 5 S 85 94 Karl August Muller Vaterlandische Bilder in einer Geschichte und Beschreibung der alten Burgfesten und Ritterschlosser Preussens Glogau 1837 S 505 515 P Nikolaus Burg Bolkenhain zu Beginn des 18 Jahrhunderts In Der Wanderer im Riesengebirge Breslau 1928 S 95 97 Karl August Muller Vaterlandische Bilder in einer Geschichte und Beschreibung der alten Burgfesten und Ritterschlosser Preussens Glogau 1837 S 505 515 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bolkoburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Geschichte Historische und aktuelle Aufnahmen sowie geographische LageEinzelnachweise Bearbeiten Angabe hier nach HB hist Statten S 32f Nach anderen Quellen soll der Name der Stadt vom 1368 verstorbenen Herzog Bolko II auf Wunsch von dessen Witwe abgeleitet sein Nach Burg Schweinhaus soll er erst Anfang des 19 Jahrhunderts eingefuhrt worden sein und nach Dehio Handbuch Schlesien S 157 tragt die Stadt den Namen Bolkenhain nach Herzog Bolko I ab dem 14 Jahrhundert und die Burg erst ab dem 18 19 Jahrhundert P Ambrosius Rose Kloster Grussau Stuttgart 1974 ISBN 3 8062 0126 9 S 96 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bolkoburg amp oldid 214312613