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Bludesch ist eine Gemeinde mit 2617 Einwohnern Stand 1 Janner 2023 im Bezirk Bludenz Vorarlberg Osterreich Sie liegt im Walgau und gehort neben Thuringen und Ludesch zu den Blumenegg Gemeinden Grosse Bedeutung hat auch die Parzelle Gais mit der dort angesiedelten Walgau Kaserne BludeschWappen OsterreichkarteBludesch Osterreich BasisdatenStaat OsterreichBundesland VorarlbergPolitischer Bezirk BludenzKfz Kennzeichen BZFlache 7 59 km Koordinaten 47 12 N 9 45 O 47 199611111111 9 7471388888889 529 Koordinaten 47 11 59 N 9 44 50 OHohe 529 m u A Einwohner 2 617 1 Jan 2023 Bevolkerungsdichte 345 Einw pro km Postleitzahl 6719Vorwahlen 05550 bzw 05525Gemeindekennziffer 8 01 04NUTS Region AT341Adresse derGemeinde verwaltung Gemeindeverwaltung von Bludesch Hauptstrasse 9 6719 BludeschWebsite www bludesch atPolitikBurgermeister Martin KonzetGemeindevertretung Wahljahr 2020 21 Mitglieder 18 GEMEINSAM 3 p gLage von Bludesch im Bezirk BludenzLage der Gemeinde Bludesch im Bezirk Bludenz anklickbare Karte Vorlage Infobox Gemeinde in Osterreich Wartung Lageplan ImagemapBlick uber Bludesch auf die ZimbaQuelle Gemeindedaten bei Statistik Austria Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 1 1 Nachbargemeinden 2 Geschichte 2 1 Bevolkerungsentwicklung 3 Kultur und Sehenswurdigkeiten 4 Wirtschaft und Infrastruktur 5 Politik 5 1 Gemeindevertretung 5 2 Wappen 6 Personlichkeiten 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenBludesch liegt im westlichsten Bundesland Osterreichs Vorarlberg im Bezirk Bludenz Bludesch liegt im gebirgigen sudlichen Vorarlberg Sudvorarlberg auf 529 540 Metern Seehohe im mittleren Walgau Die unmittelbar umgebenden Berge erreichen 2000 bis 2600 Meter Hohe Der bis zu funf Kilometer breite Walgau wird von der Ill durchflossen deren wichtigster Nebenfluss ist die Lutz Die Lutz mit der Stammsilbe lut lud ist namengebend fur die Dorfer Ludesch Bludesch und den Familiennamen Zerlauth zurlutt zerlut sowie eine Vielzahl von lut bezogenen Flurnamen im Walsertal Die Flusse Lutz und Ill haben in vielen Jahrtausenden dafur gesorgt dass der Walgau uber eine bis zu 180 m tiefe Stein und Kiesschicht verfugt die sich als grosser Grundwasserspeicher fur die Trinkwasserversorgung erweist Diese Geschiebemengen haben allerdings auch die landwirtschaftlichen Nutzflachen haufig vermurt so dass die Walgauer als steinreich aber humusarm erscheinen Heute noch zieren an den jeweiligen Grundgrenzen zusammengetragene Lesesteine die als Hagi teilweise geschutzte Landschaft 44 0 der Gemeindeflache sind mit Au und Hochwald bestockt die landwirtschaftlichen Flachen sind mit rund 40 ausgewiesen Vor mehr als tausend Jahren und im Mittelalter betrug die Weinbauflache in den Hang und Tallagen etwa 10 der vergleichbaren Gesamtflache Die jahrliche Niederschlagsmenge liegt mit 1400 mm im Mittelbereich Nachbargemeinden Bearbeiten Schlins Schnifis nbsp ThuringenNenzing LudeschGeschichte BearbeitenBereits zu Beginn der romischen Herrschaft verfugte der Walgau vallis drusiana uber dauerhafte Siedlungen Die ansassige Bevolkerung der Rater wurde im Laufe der Zeit von Romern Alemannen und spater Walsern beeinflusst Der Ortsname Bludesch wurde 842 erstmals als villa pludassis erwahnt Er fuhrt auf das keltische pa lut bei der Lutz zuruck 1 Pludassis Bludasco war wohl im spaten 2 Jahrhundert ratisch besiedelt wurde im Zuge der Eroberungen durch Drusus und Tiberius 15 v Chr romische Provinz und somit Teil der Raetia prima Die Christianisierung begann bereits im 5 Jahrhundert Der Erbteilungsvertrag der Karolinger von Verdun 842 843 nennt in Bludesch einen Konigshof und eine Kirche die namentlich nicht angefuhrte Kirche in cise villa ist offensichtlich eine Eigenkirche und nicht dem Bischof in Chur angehorig Aus frankischen Beamten Grafen wurden im 10 Jahrhundert die Udalrichinger dann folgten die Montforter und die Herren von Brandis und Sulz Beim stucksweisen Verkauf der Vorarlberger Landereien im 14 und 15 Jahrhundert an die Habsburger blieb nur die kleine Herrschaft Blumenegg mit den Dorfern Bludesch Thuringen und Ludesch alles an der Lutz gelegen ubrig Blumenegg wurde 1431 zur freien reichsunmittelbaren Herrschaft 1614 erwarb das Reichsstift Weingarten die Herrschaft Blumenegg und verkaufte diese 1804 an Habsburg Osterreich Nach dem kurzen Intermezzo der bayerischen Besetzung 1806 bis 1814 ubernahm Osterreich endgultig die kleine Herrschaft Blumenegg 1839 wurde die jahrhundertelange Frondienstpflicht aufgehoben Bis 1848 war Bludesch zwar in der Grossen Gnos vertreten bildete jedoch mit der Nachbargemeinde Thuringen eine besondere Art von Doppelgemeinde mit eigener Gemeindeverwaltung Bis 1849 waren Thuringen und Bludesch eine Gemeinde 2 Im Zuge der Errichtung der Bezirksamter in Vorarlberg wurde Bludesch 1849 dem Bezirk Bludenz zugeteilt und ist seither eine in jeder Hinsicht selbststandige Gemeinde Zu dieser gehort auch das angrenzende Dorf Gais Bevolkerungsentwicklung Bearbeiten Von 1981 bis 2001 waren Geburtenbilanz und Wanderungsbilanz positiv Von 2001 bis 2011 blieb die Geburtenbilanz positiv die Abwanderung nahm jedoch zu 3 nbsp Pfarrkirche nbsp Filialkirche hl Nikolaus nbsp Pulmologie GaisbuhelKultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenSiehe auch Liste der denkmalgeschutzten Objekte in Bludesch Pfarrkirche Bludesch Die Pfarrkirche Hl Jakobus wurde 1651 1652 nach Planen vom Barockbaumeister Michael Beer erbaut sie ist seine erste Wandpfeilerkirche Sehenswert sind die von Josef Bergontzle gebaute Orgel 1804 und der Hochaltar 1651 Die Bergontzle Orgel stammt aus der Silbermannschule wurde in den Wirren der Franzosischen Revolution im Elsass deponiert und 1804 nach Bludesch verbracht und in der Pfarrkirche eingebaut Pfarrkirche und Orgel sind seit 1971 Auffuhrungs und Gestaltungsort der Bludescher Orgelkonzerte Die romanische Filialkirche Zitz hl Nikolaus 4 ist die alteste Kirche Vorarlbergs Sie wurde das erste Mal 842 urkundlich erwahnt auf Grund neuer Bilder des Fundamentmauerwerkes wird ein vorromanischer Bau um 450 500 nicht mehr ausgeschlossen Der alteste noch vorhandene Teil ist das Langhaus im fruhromanischen Stil 700 800 Die 1950 freigelegten auf das erste Drittel des 14 Jahrhunderts datierten Fresken zeigen das Jungste Gericht den Zug der Seligen mit Petrus an der Himmelspforte sowie zwei Szenen aus der Passion Christi Der Zug der Verdammten wird in weiteren Bildern als Geschichte des Hollensturzes und der sieben Todsunden dargestellt Im untersten Bildfeld Register der Nordwand wurde 2006 eine Vorhangmalerei entdeckt Herausragendes Merkmal der Nikolauskirche ist der bis zur Spitze aus Bruch und Tuffstein 5 gemauerte Turm das untere Turmgeviert datiert etwa 10 Jahrhundert der obere Aufbau mit fruhgotischen Fialen entspricht dem 13 Jahrhundert Ehemalige Lungenheilstatte Gaisbuhel Das Objekt wurde 1917 1920 als Heilstatte fur Tuberkulosekranke errichtet auf hochstmogliche Selbsterhaltung gestellt und daher mit einem eigenen 1925 fertiggestellten Gutshof auf landeseigenen Grunden ausgestattet Der Gutshof blieb 60 Jahre in Pacht und Betrieb Die Entwicklung der Heilstatte fuhrte von der Sonderstation zum Chronischkrankenhaus bis zum Akutkrankenhaus und 2005 zur Verlegung von Onkologie und Pulmologie nach Feldkirch Damit war das Ende der Heilstatte erreicht das denkmalgeschutzte Bauwerk von Architekt Willi Braun steht nun leer Der Ansitz Unterhalden wurde um 1640 erbaut Schlossruine Jordan Erstmals 1578 unter diesem Namen erwahnt wurde sie als Behausung fur eine zeitweilige landwirtschaftliche Nutzung Weinbau von Christoph Brockh erbaut Um 1637 erwarb Georg Ludwig von Lindenspeur das Gut und vergrosserte es 1653 zu seinem Jagd und Sommersitz Nach mehrmaligem Besitzerwechsel ist 1842 nur noch von Mauern eines zweistockigen unausgebauten Hauses die Rede Seit 2009 ist die Ruine in Privatbesitz und weitgehend verfallen Wirtschaft und Infrastruktur BearbeitenDie Region Blumenegg erlebte wahrend des ersten Drittels des 19 Jahrhunderts so wie andere Platze in Vorarlberg eine Industrialisierung die in hochstem Masse durch die Textilwirtschaft gestaltet wurde 1830 entstand im Ortsteil Gais die Muller sche Roth und Bunthfarberei 1837 in Thuringen die k k privil Spinnerey amp Weberey von Escher Kennedy Douglass Beide Betriebe pragten Region und Dorfstruktur durch weit mehr als hundert Jahre Aus dem frondienstleistenden herrschaftlichen Untertan wurde der firmenabhangige Fabrikler Gleichzeitig verlor der bis dahin vorherrschende Weinbau ab der Mitte des 19 Jahrhunderts seine Bedeutung ab bis er um 1900 vollstandig zum Erliegen kam Erst seit 1990 wird er wiederbelebt Noch vor Ende des 20 Jahrhunderts wurde die Fabrik in Thuringen stillgelegt aus mehrgeschossigen Werkshallen entstanden Wohnungen Die Fabrik in Gais uberlebte 2005 den Zwangsausgleich erstand 2007 als Delunamagma und endete 2010 als abgeraumter von jeglichem Bauwerk befreiter Bauplatz Pragend fur die Gemeinde Bludesch war Bau und Betrieb der Walgau Kaserne 1989 erfolgte der Spatenstich zum Bau der neuen Kaserne des osterreichischen Bundesheers Im selben Jahr noch wurde die Kaserne eroffnet und Bludesch damit zum Garnisonsort Von 1990 bis 1999 wurden in der Folge mehr als 120 Wohnungen im Ortsgebiet errichtet Dazu kamen die Ansiedlung eines Arztes und einer eigenen Apotheke eines Postamts und mehrerer Bankfilialen Gastronomie und neuer Geschafte Im Jahr 2003 gab es am Ort 34 Betriebe der gewerblichen Wirtschaft mit 572 Beschaftigten und 24 Lehrlingen Lohnsteuerpflichtige Erwerbstatige gab es 662 Landwirtschaft spielt eine untergeordnete Rolle In Bludesch gibt es zwei Kindergarten und eine Schule mit Stand im Januar 2003 155 Schulern Der Kindergarten neben der Schule in Bludesch wurde am 1 April 2018 zur Halfte abgerissen Die Bucherei wird Anfang Herbst in den Schulgarten der Volksschule Bludesch verlegt Politik BearbeitenGemeindevertretung Bearbeiten Bei der Gemeindevertretungs und Burgermeisterwahl 2020 erhielt die Liste GEMEINSAM Liste fur Bludesch und Gais 18 Mitglieder der Bludescher Gemeindevertretung sowie die Liste punkt genau Bludesch und Gais 3 Mitglieder Burgermeister ist Martin Konzet der bei der Burgermeister Direktwahl 2020 mit 82 01 der Stimmen gewahlt wurde Die Wahlbeteiligung lag bei 60 09 Prozent 6 Wappen Bearbeiten Der Gemeinde wurde 1947 folgendes Wappen verliehen Ein durch einen schwarzen Faden geteilter Schild In der oberen silbernen Schildhalfte verschranken sich zwei naturliche abgehauene gestummelte Aste in Form eines Andreaskreuzes Die untere Halfte ist von Sturzwolkenfeh in zwei Reihen durchzogen Den Schild umgibt eine ornamentierte steinfarbene Randeinfassung 7 Personlichkeiten BearbeitenMichael Beer um 1605 1666 Architekt und Baumeister plante und erbaute die Pfarrkirche Bludesch Engelbert Luger 1861 1926 Maler und Politiker schuf ein Fresko in der Pfarrkirche Bludesch Johann Muller 1875 1940 Gastwirt und Politiker in Bludesch Abgeordneter zum Vorarlberger Landtag Herbert Kessler 1925 2018 in Bludesch geborener Jurist und Politiker Landeshauptmann von Vorarlberg Gerhard Kohlmeier 1938 2006 in Bludesch verstorbener Politiker Burgermeister und Abgeordneter zum Vorarlberger Landtag Christoph Enzenhofer 1949 Orgelbauer betreibt seine Werkstatt in Bludesch Ernst Konzett 1955 Offizier und Militarkommandant von Vorarlberg war Kommandant des Jagerbataillons 23 in BludeschWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Bludesch Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Homepage der Gemeinde Bludesch Statistiken zu Bludesch der Statistik Austria Artikel des Bundesdenkmalamts BDA zur Filialkirche Hl Nikolaus in Bludesch Zitz Oktober 2007 Einzelnachweise Bearbeiten Daten und Fakten Gemeinde Bludesch abgerufen am 28 Dezember 2021 Idyllisch Im Oberland von Dorf zu Dorf In Neue Vorarlberger Tageszeitung 28 Oktober 2016 Statistik Austria Ein Blick auf die Gemeinde Bludesch Bevolkerungsentwicklung Abgerufen am 4 April 2019 Filialkirche Hl Nikolaus in Bludesch Zitz Michael Unterwurzacher Beate Ruf Diethard Sanders Quelltuff in Vorarlberg Bildung Verwendung materialtechnische Eigenschaften In Vorarlberger Naturschau Band 19 Dornbirn 2006 S 211 zobodat at PDF Gemeindevertretungswahlen Vorarlberg 2020 news ORF at Abgerufen am 14 September 2020 Vorarlberger Gemeindewappenregistratur PDF Vorarlberger Landesarchiv 2008 S 20 abgerufen am 27 Dezember 2021 Stadte und Gemeinden im Bezirk Bludenz Bartholomaberg Blons Bludenz Bludesch Brand Burs Burserberg Dalaas Fontanella Gaschurn Innerbraz Klosterle Lech Loruns Ludesch Nenzing Nuziders Raggal St Anton im Montafon St Gallenkirch St Gerold Schruns Silbertal Sonntag Stallehr Thuringen Thuringerberg Tschagguns Vandans Normdaten Geografikum GND 4399710 7 lobid OGND AKS LCCN nb2014018419 VIAF 242273383 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bludesch amp oldid 231750477