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Der Blutholzbaum Haematoxylum campechianum auch Blauholzbaum oder Campechebaum weil er im Suden des Staates Campeche in Mexiko seinen Ursprung hat genannt ist eine Pflanzenart die zur Unterfamilie der Johannisbrotgewachse Caesalpinioideae innerhalb der Familie der Hulsenfruchtler Fabaceae gehort Er ist in Zentralamerika und dem nordlichen Teil von Sudamerika sowie auf Karibischen Inseln heimisch Er liefert das Blauholz oder Blutholz Campecheholz lateinisch Lignum campechianum franzosisch Bois bleu Bois de campeche oder Bois d Inde englisch Logwood Peach wood und Blackwood das wichtigste von allen Farbholzern In vielen tropischen Landern ist diese Art eine invasive Pflanze Es wurde fruher auch als Schwarzholz bezeichnet um es heimlich zu verwenden 1 BlutholzbaumBlutholzbaum Haematoxylum campechianum IllustrationSystematikEurosiden IOrdnung Schmetterlingsblutenartige Fabales Familie Hulsenfruchtler Fabaceae Unterfamilie Johannisbrotgewachse Caesalpinioideae Gattung Blutholzbaume Haematoxylum Art BlutholzbaumWissenschaftlicher NameHaematoxylum campechianumL Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Erscheinungsbild Holz Rinde und Blatt 1 2 Blutenstand und Blute 1 3 Frucht und Samen 1 4 Chromosomenzahl 2 Nutzung 3 Taxonomie 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseBeschreibung Bearbeiten nbsp Blutholzbaum Haematoxylum campechianum Illustration A D nbsp Die Rinde der bewehrten Zweige besitzt auffallige weissliche Lentizellen nbsp Paarig gefiedertes Laubblatt nbsp Traubiger Blutenstand nbsp Zweig mit gefiederten Laubblattern die nur wenige Fiederpaare besitzen nbsp Blutenstand und Laubblatter sowie die flachen braunlichen HulsenfruchteErscheinungsbild Holz Rinde und Blatt Bearbeiten Der Blutholzbaum wachst als immergruner Baum oder Strauch und erreicht Wuchshohen bis etwa 10 Meter oder hoher Er besitzt haufig bis zu 1 5 Zentimeter lange Dornen und ein rotes Kernholz daher der botanische Gattungsname und der deutsche Trivialname Blutholzbaum Die schuppige relativ glatte Borke ist hellgrau bis braun Die weitgehend kahle Rinde der Zweige besitzt viele auffallige kleine weissliche Lentizellen Die wechselstandigen oder in kleinen Buscheln zusammenstehenden Laubblatter sind etwa 1 Zentimeter lang gestielt und bis 10 Zentimeter lang Die Blattspreite ist paarig gefiedert Es sind 1 bis 6 Paare Fiederblattchen vorhanden Die glatten obseits glanzenden und kurz gestielten Fiederblattchen sind bei einer Lange von bis zu 3 5 Zentimeter und einer Breite bis zu 3 Zentimeter verkehrt eiformig bis herzformig Die gefiederte Blattnervatur verlauft schrag vorwarts Oder manchmal sind im unteren Bereich die Blatter doppelt unpaarig gefiedert Sie besitzen bis 3 paar Fiedern mit bis 5 Blattchenpaaren die kleinen Fiederblattchen sind bis 1 Zentimeter lang 2 Es sind kleine oft dornige Nebenblatter vorhanden Blutenstand und Blute Bearbeiten Die meist achselstandig auf einen kurzen Blutenstandsschaft stehenden traubige Blutenstande sind bis 10 20 Zentimeter lang und enthalten dicht zusammenstehend viele Bluten Die duftenden zwittrigen und gestielten Bluten sind radiarsymmetrisch und funfzahlig mit doppelter Blutenhulle Der Blutenstiel weist eine Lange von 4 bis 6 Millimeter auf Der Blutenbecher ist klein und trichterformig Die funf rotlich bis gelben freien Kelchblatter sind bei einer Lange von 5 bis 7 Millimeter langlich lanzettlich mit spitzem oberen Ende Die Blutenkrone besitzt einen Durchmesser von 12 bis 16 Millimeter Die funf gelben freien Kronblatter sind bei einer Lange von 7 bis 10 Millimeter schmal verkehrt eiformig bis langlich mit stumpfem oberen Ende Die zehn freien gleichen Staubblatter sind etwa gleich lang wie die Kronblatter Die Staubfaden sind an ihrer Basis wollig behaart Der einkammerige langliche und kurz gestielte leicht haarige Fruchtknoten ist mittelstandig der lange und dunne Griffel endet in einer kleinen kopfigen Narbe Frucht und Samen Bearbeiten Die papierigen dunnen Hulsenfruchte sind bei einer Lange 3 bis 5 5 Zentimeter und einer Breite von 1 bis 1 5 Zentimeter elliptisch bis langlich und enthalten ein bis drei Samen Die Fruchtschale ist dunn und fein geadert Die hellbraunen flachen Samen sind bei einer Lange bis 10 12 Millimeter und einem Durchmesser bis 3 5 Millimeter leicht geknickt nierenformig und langlich Chromosomenzahl Bearbeiten Die Chromosomenzahl betragt 2n 24 Nutzung BearbeitenEnde des 19 Jahrhunderts begann man Blauholz auch in den niederlandischen Kolonien Ostindiens zu kultivieren Die vom weisslichen Splint befreiten grossen Blocke hatten aussen eine dunkelblutrote bis braunrote Farbe innen waren sie heller rotlichbraun bis gelblichbraun wurden an der Luft nach und nach dunkelrotbraun Das Holz ist hart und dicht lasst sich schwer spalten und hat einen schwachen entfernt veilchenahnlichen Geruch und wirkt adstringierend Man unterscheidet das mexikanische Campecheholz oder Laguna Campeche Jamaikablauholz und Domingoblauholz von Letzterem gibt es mehrere Sorten wie Monte Christo Fort Liberte und Aux Cayes Blauholz Martinique und Guadeloupe Blauholz werden als geringwertigere Sorten betrachtet Der das Farbevermogen bedingende und in der histologischen Technik viel verwendete Stoff des Blauholzes ist das Hamatoxylin es bildet in reinstem Zustand fast farblose Kristalle die aber an der Luft bald rotlich werden und schliesslich in den eigentlichen Farbstoff das Hamatein ubergehen Weil dieser Farbstoff in dem frisch zerraspelten Blauholz nur in geringer Menge vorhanden ist lasst man die Spane an der Luft fermentieren wodurch diese die gewunschte Farbe entwickeln die Spane besserer Qualitaten zeigen dann einen eigentumlichen metallischen gelblichgrunen Glanz Einen wichtigen Handelsartikel bildete auch das aus dem Blauholz bereitete Blauholzextrakt es wurde in fester Form uber New York in Kisten von 50 bis 100 kg nach Europa eingefuhrt Verwendung fand das Blauholz in der Farberei und Tintenfabrikation zuweilen auch in der Medizin und als Nutzholz Blauholz kann zum Farben von Wolle Baumwolle Leinen und Seide verwendet werden Je nach Beize erzielt man verschiedene Farbtone auf Alaun z B Blauviolett Das rotliche harte und sehr schwere bestandige aber sprode Holz wird als Blut oder Blauholz bezeichnet und wird meist fur grobere Konstruktionen verwendet es kann aber auch in der Kunsttischlerei benutzt werden Das Holz hat einen leichten Veilchengeruch Taxonomie BearbeitenDie Erstveroffentlichung von Haematoxylum campechianum erfolgte 1753 durch Carl von Linne in Species Plantarum 1 S 384 3 Ein Synonym von Haematoxylum campechianum L ist Cymbosepalum baronii Baker 4 Literatur BearbeitenSyed Irtifaq Ali Caesalpiniaceae Tropicos Volume 54 J H Ross Haematoxylum campechianum in der Flora of Australia online Stephan Imhof Nutzpflanzen Datenblatt Haematoxylum campechianum E Gagnon A Bruneau C E Hughes L P de Queiroz G P Lewis A new generic system for the pantropical Caesalpinia group Leguminosae In PhytoKeys 71 2016 1 160 auf S 34 f doi 10 3897 phytokeys 71 9203 online PDF 33 MB bei ZORA Zurich Open Repository and Archive University of Zurich Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Blutholzbaum Haematoxylum campechianum Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Haematoxylum campechianum bei PROTA abgerufen am 14 Oktober 2018 Haematoxylum campechianum bei Useful Tropical Plants abgerufen am 14 Oktober 2018 Blauholz auf materialarchiv ch abgerufen am 23 November 2018 Einzelnachweise Bearbeiten Wilhelm Hoffmann Allgemeine Encyclopadie fur Kaufleute Fabrikanten 7 Auflage Erster Band A G Wiegand 1847 S 414 E Gagnon A Bruneau C E Hughes et al A new generic system for the pantropical Caesalpinia group Leguminosae In PhytoKeys 71 2016 S 1 160 doi 10 3897 phytokeys 71 9203 Erstveroffentlichung eingescannt bei biodiversitylibrary org Haematoxylum campechianum bei Tropicos org Missouri Botanical Garden St Louis Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Blutholzbaum amp oldid 236993607