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Die Bieszczady bʲɛ ʃtʃadɨ polnisch Bieszczady ukrainisch Beshadi Beschtschady sind ein Gebirgszug der Karpaten in der Woiwodschaft Karpatenvorland in Sudostpolen und je nach Definition der Ostgrenze den angrenzenden Gebieten der Ukraine In der Slowakei gehen die Bieszczady in die Bukovske vrchy uber Sie sind Teil der Ostbeskiden sowie der Waldkarpaten wobei ihre Ostgrenze unterschiedlich definiert wird BieszczadyBlick von Mala RawkaBlick von Mala RawkaHochster Gipfel Tarnica 1346 m n p m Lage Polen Ukraine Teil der OstbeskidenBieszczady Polen Koordinaten 49 10 N 22 17 O 49 17 22 29 1346 Koordinaten 49 10 N 22 17 Op1 Blick von dem Gipfel TarnicaBlick von der Alm Polonina WetlinskaBlick auf den Gipfel KrzemienBieszczady NationalparkBieszczady NationalparkBieszczady Nationalpark im WinterPolonina Wetlinska im WinterDie hochste Erhebung ist nach der gangigen Annahme der Ostgrenze am Uschok Pass der Gipfel Tarnica mit 1346 m n p m in Polen Soweit man die Waldkarpaten ostlich des Uschok Passes und westlich des Wyszkowska Passes ebenfalls zu den Bieszczady rechnet so wie dies vor 1939 gangige Praxis war als das ganze Gebiet zur Zweiten Polnischen Republik gehorte werden diese als Ostbieszczady und die eigentlichen Bieszczady als Westbieszczady bezeichnet Ihr hochster Gipfel ist mit 1408 m der Pikuj in der heutigen Ukraine Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Naturausstattung 2 1 Geologie 2 2 Nationalpark 2 3 Klima 2 4 Vegetation 2 5 Poloninen 2 6 Tierwelt 3 Wichtigste Flusse und Bache 4 Tourismus 5 Grossere Orte 6 Liste der wichtigsten Erhebungen 7 Siehe auch 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenDer Begriff Bieszczady wird heutzutage nur in Polen verwendet Soweit in der Slowakei und der Ukraine der Ausdruck verwendet wird bezieht er sich in der Regel auch nur auf den in Polen gelegenen Teil des Gebirges In der Slowakei werden die Gebirge Bukovske vrchy Bukovec Berge genannt und in der Ukraine haben sich verschiedene Namen die meist das Wort Beskid ukrainisch Beskidi enthalten etabliert 1269 wird die Landschaft als Beschad Alpes Poloniae erwahnt Die Landschaft wurde im 15 und 16 Jahrhundert auch als Beyszkod Byesczad Byeskad Byesczad und im 17 Jahrhundert als Poloniae Alpe Biesczade bezeichnet was sich etwa mit polnische Alpen Besczade ubersetzen lasst die slowakische Bezeichnung Poloniny fur die Gegend wie auch die ganzen Waldkarpaten steht hingegen zu Polonina Alm Die Herkunft des Namens lasst sich nicht mehr genau festlegen Nach einer Ansicht leitet es sich vom polnischen Wort Bies Plural Biesy ab dass sich als Damon en oder Teufel ubersetzen lasst Nach einer anderen Ansicht soll es sich von dem mittelhochdeutschenen beshet oder besket herleiten was Wasserscheide bedeutet also ebenso zu Beskiden steht wie die heutige polnische Form Beskidy Historisch gesehen wurden die Namen Bieszczady und Beskid jahrhundertelang benutzt um die Berge zu beschreiben die Polen von Ruthenien und dem Konigreich Ungarn trennen Zeitgenossische Autoren betonen aber dass den Einheimischen der Gebirgsname an sich unbekannt war und hier nur Namen fur Kleingruppen ublich waren 1 Im 19 Jahrhundert wurde der ganze Gebirgszug beiderseits der osterreichischen Grenze sowohl von den Galiziern als auch Ungarn Bieszczad Bieschtschad genannt 2 und ist auch nur in der Form Bieszczady Gebirge in das Deutsche eingegangen 3 Naturausstattung BearbeitenGeologie Bearbeiten Der oberflachennahe geologische Untergrund wird uberwiegend von tertiaren Sandsteinen und Flysch gebildet Nationalpark Bearbeiten Der Bieszczady Nationalpark ist Teil des 1992 geschaffenen UNESCO Biospharenreservats Ostkarpaten Biospharenreservat Karpaten Der Nationalpark ist mit einer Flache von uber 29 000 Hektar der grosste polnische Gebirgs Nationalpark Klima Bearbeiten Die Jahresmitteltemperaturen reichen von 6 C im San Tal bis zu 2 C in den Gipfellagen Die gemittelten Jahresniederschlagssummen reichen von 900 mm bei Lutowiska bis hin zu 1200 mm in den Kammlagen Das Klima ist gepragt von atlantischen Tiefauslaufern die im Winter fur viel Schneefall und im Sommer fur ergiebige Regenfalle sorgen Die Taler sind haufig von Nebel erfullt der bis in die Hochlagen hinauf reichen kann Vegetation Bearbeiten In den Talern bestehen Auenwiesen und Bachauenwalder die v a von Grauerlen gebildet werden An den Berghangen sind Buchen und Weisstannen Buchenwalder entwickelt die in etwa 1100 bis 1200 m Hohe als Krummholz die Waldgrenze bilden konnen Haufig wird sie aber von Latschenkiefern und Grunerlen gebildet Die subalpine Zone wird von artenreichen Borstgrasrasen und Felsfluren gepragt Dort finden sich auch die Standorte endemischer Pflanzenarten der Karpaten wie z B Weisser Wachtelweizen Melampyrum saxosum Dichtblutige Nelke Dianthus compactus Ostkarpaten Eisenhut Aconitum lasiocarpum Rosa Schwarzwurzel Scorzonera rosea Waldsteins Kratzdistel Cirsium waldsteinii und Viola dacica Auf grosser Flache wurden die Buchenwalder seit langem nicht mehr genutzt und weisen daher urwaldartige Strukturen und hohe Anteile an Alt und Totholz auf Poloninen Bearbeiten Eine Besonderheit der Bieszczady sind die Poloninen Damit bezeichnet man die unbewaldeten Kammlagen der Hohenzuge die hauptsachlich mit Grasern bewachsen sind Einige Poloninen wurden fruher als Hochweide genutzt 4 Bekannteste Poloninen in Bieszczady Polen Polonina Carynska Gipfel 1297 m Teil der Bieszczady Polonina Wetlinska hochste Erhebung Roh 1255 m Teil der Bieszczady Polonina Bukowska hochste Erhebung Halicz 1333 m Teil der Bieszczady Polonina Dzwiniacz hochste Erhebung Bukowe Berdo Buchenspitze 1312 m Teil der Bieszczady nbsp Blick von der Polonina CarynskaTierwelt Bearbeiten Die wild lebende Tierwelt der Bieszczady beherbergt alle grossen Tierarten Mitteleuropas wie Braunbar Wolf Luchs Wildkatze Wisent Rothirsch Biber und Fischotter in lebensfahigen Populationen Unter den Vogelarten sind allen voran Steinadler Schreiadler und Schwarzstorch zu nennen Bemerkenswert ist auch der Karpatenmolch Triturus montandoni der in allen Kleingewassern angetroffen werden kann Der Wisent wurde in den 1920er Jahren wieder eingeburgert und lebt in den Bieszczady Bergen seit 1952 wieder wild Fur den Braunbaren sind die Bieszczady Berge eines der wichtigsten Ruckzugsgebiete in Polen Seine Population wird dort mit 50 Tieren angegeben Die grossen Sauger sind insgesamt sehr scheu und nur selten zu Gesicht zu bekommen Allenfalls Spuren sind ofter anzutreffen oder das Heulen der Wolfe ist zu vernehmen Wichtigste Flusse und Bache Bearbeitenin Bieszczady San Wislok Weisslog Oslawa Oslawa Halicz Solinka Oslawica Wetlinka Czarny Jasienka Krolowka Dolzyca Strwiaz Mszankain den Ostbeskiden Ukraine Usch Stryj DnisterTourismus BearbeitenIm Gegensatz zur Tatra sind die Bieszczady noch nicht sehr stark vom Tourismus gepragt Die fruher zahlreiche Bevolkerung der Bieszczady wurde 1947 in der sogenannten Aktion Weichsel zu einem grossen Teil zwangsumgesiedelt Danach blieb die Region viele Jahre sich selbst uberlassen Auch heute ist trotz des Tourismus das menschliche Einwirken in die Natur gering Das Reservat des Bieszczady Nationalparks ist zu 80 mit Wald bedeckt enthalt eines der am wenigsten gestorten Okosysteme und bietet die wichtigste Zuflucht fur grosse Tiere urzeitlicher Lebensraume in Europa Es wird deshalb auch als der polnische Wilde Osten bezeichnet Daruber hinaus bewahrt das Gebiet Elemente des Kulturerbes der zum grossten Teil vertriebenen Lemken und Bojken wie zum Beispiel holzerne Sakral Architektur und traditionelle Landwirtschaft Grossere Orte BearbeitenLesko Ustrzyki Gorne Ustrzyki Dolne Solina Baligrod Cisna Polanczyk Wetlina Smerek Lutowiska Czarna GornaListe der wichtigsten Erhebungen Bearbeiten nbsp Tarnica 1346 m n p m Tarnica 1346 m Krzemien 1335 m Halicz 1333 m Bukowe Berdo 1312 m Wielka Rawka 1307 m Polonina Carynska 1297 m Roh 1255 m Smerek 1222 m Krzemieniec 1221 m Wolosan 1071 m Przyslup 1006 m Chryszczata 998 m Jaworne 992 m Matragona 990 m Kraglica 943 m Kopa 943 m Wysoki Gron 905 m Gleboki Wierch 890 m Maguryczne 884 m Rydoszowa 880 m Gmyszow Wierch 876 m Pasika 848 mSiehe auch BearbeitenKleinpolen Bieszczady Zachodnie Bieszczady Wschodnie Bieszczady Nationalpark Biospharenreservat KarpatenWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Bieszczady Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikivoyage Bieszczady Reisefuhrer Webcam Blick auf das Bieszczady Tarnica Halicz von Lutowiska Nationalpark Bieszczady Bieszczady pl Portal Der Film Bieszczady in 38 Stunden zeigt die schone Landschaft der BieszczadyEinzelnachweise Bearbeiten So etwa Rudolf Temple Bilder aus Galizien zur theilweisen Kenntniss des Landes und seiner Bewohner Selbstverlag 1871 S 32 Digitalisat Google vollstandige Ansicht Christian Carl Andre Hesperus oder Belehrung und Unterhaltung fur die Bewohner des osterreichischen Staats Band 21 Verlag Gastl 1818 Nr 18 Marz 1818 Vaterlandskunde Beschreibung des Sapoker Kreises in Galizien S 137 Sp 1 Digitalisat Google vollstandige Ansicht Karl Diener Eduard Suess Bau und Bild Osterreichs Band 2 Verlag F Tempsky 1903 S 820 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche desgl in Victor Karl Uhlig Bau und Bild der Karpaten F Tempsky 1903 S 820 Google Jan Jenik 1983 Succession on the Polonina Balds in the Western Bieszczady the Eastern Carpathians In Tuexenia 3 Seite 207 216 digitalisierter Artikel Normdaten Geografikum GND 4006552 2 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bieszczady amp oldid 229651513