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Die Biela tschechisch Bela ist ein linker Nebenfluss der Elbe im Elbsandsteingebirge Biela BelaDie Biela zwischen Ottomuhle und SchweizermuhleDie Biela zwischen Ottomuhle und SchweizermuhleDatenGewasserkennzahl DE 537132Lage Tschechien Sachsen DeutschlandFlusssystem ElbeAbfluss uber Elbe NordseeQuelle In den Sandsteinfelsen von Eiland50 48 2 N 14 3 5 O 50 80055 14 05127 520Quellhohe ca 520 m n m Mundung In Konigstein in die Elbe50 9194181 14 074387 Koordinaten 50 55 10 N 14 4 28 O 50 55 10 N 14 4 28 O 50 9194181 14 074387Lange ca 17 6 km 1 Abfluss am Pegel Bielatal 1 2 AEo 37 61 km Lage 7 8 kmoberhalb der Mundung NNQ 11 08 2004 MNQ 1965 2010MQ 1965 2010Mq 1965 2010MHQ 1965 2010HHQ 13 08 2002 99 l s197 l s349 l s9 3 l s km 3 92 m s24 m sRechte Nebenflusse Durre Biela Cunnersdorfer BachKleinstadte KonigsteinGemeinden Rosenthal BielatalBiela an der Staatsgrenze Biela am Eisenhammer mit UferbefestigungOttomuhle an der BielaDas Bielatal in Richtung OttomuhleDie Herkulessaulen im Bielatal im Winter 2006 Inhaltsverzeichnis 1 Verlauf und Entstehung 2 Geomorphologie 3 Gewasserzustand 4 Bielatalbahn 5 Muhlen und Hammerhutten 6 Hochwasser 7 Klettersport 8 Siehe auch 9 Einzelnachweise 10 Literatur 11 WeblinksVerlauf und Entstehung BearbeitenDer 1412 erstmals als die Bela erwahnte Fluss entspringt als Hammerbach auf etwa 520 Meter Hohe in den Sandsteinfelsen von Eiland tschech Ostrov in der Bohmischen Schweiz Quelle 50 080 N 14 051 O 50 80055 14 05127 475 fliesst in nordlicher Richtung und erreicht schon nach wenigen Kilometern sachsisches Gebiet Dort vereinigt sich der Hammerbach mit der Durren Biela die am Hohen Schneeberg beim Dorfchen Sneznik dt Schneeberg Gemeinde Jilove u Decina entspringt Der Fluss fliesst in nordlicher Richtung der Elbe zu bis er in einer weiten Flussschleife kurz vor der Mundung einen Schwenk nach Nordosten macht Nach 18 Kilometern Lauflange mundet die Biela auf 115 m Meereshohe in Konigstein linksseitig in die Elbe Geomorphologie BearbeitenDie Biela weist als Ergebnis der Anhebung der Erzgebirgsscholle die auch den westlichen Teil des Elbsandsteingebirges mitverkippte von der Quelle bis zur Mundung einen deutlichen Hohenunterschied von etwa 400 Meter auf Das Gefalle ist fur eine verstarkte Erosion verantwortlich die an den Talhangen teils bizarr gestaltete Sandsteinfelsen entstehen liess Gewasserzustand BearbeitenDie Biela ist auf weiter Strecke ein naturnaher Bach mit sandigem Grund und klarem Wasser Die Ufer sind nur in den Ortslagen verbaut Der Bach maandriert stellenweise in dem von ihm gebildeten Sohlenkerbtal In der Talaue der Biela sind stellenweise Birken und Schwarzerlen Bruchwalder entwickelt Bielatalbahn BearbeitenIm Juli 1901 eroffnete die Gesellschaft fur gleislose Bahnen Max Schiemann amp Co des Dresdner Ingenieurs Max Schiemann im Bielatal eine der weltweit ersten Oberleitungsbus Strecken die Bielatalbahn Die 2 8 Kilometer lange Strecke fuhrte von Konigstein uber Hutten zum damaligen Kurbad Konigsbrunn auch Kaltwasserheilanstalt Konigsbrunn genannt Mangels Rentabilitat wurde die Strecke bereits im September 1904 wieder eingestellt Muhlen und Hammerhutten BearbeitenDie Wasserkraft der Biela wurde in der Vergangenheit durch zahlreiche Muhlen und Hammerhutten genutzt Bedeutung erlangte das Tal in der Vergangenheit als Standort von Verhuttungsanlagen fur den um Berggiesshubel gewonnenen Magnetit Das Bielatal wurde als Huttenstandort bevorzugt da der Fluss uber einen hohen und relativ gleichmassigen Wasserabfluss verfugt 3 Die bislang alteste bekannte Anlage war die Hammerhutte Brausenstein die bereits 1410 als Nachfolgebesitz urkundlich erwahnt wurde Der um 1700 errichtete Hochofen Brausenstein ist heute der einzige erhaltene Sachzeuge der Produktionstechnik des Hammerhuttenwesens im gesamten Revier des sogenannten Pirnisch Eisen Insgesamt bestanden entlang der Biela von der Quelle bis zur Mundung folgende Hammerhutten Betriebszeiten in Klammer 4 Eiland Ostrov u Tise vor 1515 bis um 1650 Rosenthal Bielatal Ottomuhle 1548 ehemalige Getreidemuhle heute Gasthof amp Herberge Rosenthal Bielatal Oberhutte vor 1452 1726 spater Kaltwasserheilanstalt Schweizermuhle Rosenthal Bielatal Brausenstein vor 1410 1750 Rosenthal Bielatal Neidberg vor 1470 Rosenthal Bielatal Reichstein 1494 1705 Hutten Mittlerer Reichhammer vor 1445 1680 Hutten Unterer Reichhammer vor 1445 1640 Hutten Greifenhammer vor 1445 1649 Hutten Alte Giesshutte 1541 bis nach 1586 Die meisten Anlagen mussten ihren Betrieb aufgrund der Waldverwustungen und der sich verteuernden Holzkohle Ende des 17 Anfang des 18 Jahrhunderts einstellen Am Standort der Alten Giesshutte in Hutten produziert heute die Papierfabrik Louisenthal ein Tochterunternehmen des Konzerns Giesecke amp Devrient Banknoten und Wertpapiere Nach Schober 5 gab es im Bielatal folgende Muhlen Wurms oder Wormsmuhle Otto Muhle Schweizermuhle Parisiusmuhle Brausensteiner Muhle Reichsteiner Muhle Hofemuhle Hermsdorf Papiermuhle Hutten Schinkemuhle Hutten Zeibigmuhle Hutten Reicheltmuhle Konigstein Hofemuhle Konigstein Ober oder Hintermuhle Konigstein Bienermuhle Konigstein Nieder oder Bruckmuhle Konigsteinsowie am Cunnersdorfer Bach Obermuhle Cunnersdorf Mittelmuhle Cunnersdorf Schinkemuhle Cunnersdorf Huttenhofmuhle Cunnersdorfund am Leupoldishainer Bach Leupoldishainer Muhle Leupoldishain Nikolsdorfer Muhle NikolsdorfHammerwerke und Muhlen an der Biela und den Zuflussen nbsp Schweizermuhle um 1900 nbsp Ottomuhle vorn rechts nbsp Hochofen BrausensteinHochwasser BearbeitenDas Tal der Biela war in der Vergangenheit wiederholt von Hochwassern betroffen die oftmals im Zusammenhang mit Vb Wetterlagen standen die sich uber dem Osterzgebirge als Starkregen entluden Am 15 November 1552 sollen in den Fluten eines plotzlichen Hochwassers des Muhlwassers Biela im Raum Konigstein 107 Menschen ums Leben gekommen sein Eine weitere Flut vernichtete am 28 Mai 1617 zahlreiche Muhlen und Hammerwerke In Konigstein wurden eine Brucke und sieben Hauser zerstort Beim Hochwasser am 29 30 Juli 1897 wurden zahlreiche Brucken und Wehre vernichtet die Talstrasse war uber weite Abschnitte zerstort In Hutten kam ein Mann ums Leben 6 Das Jahrhunderthochwasser im August 2002 verursachte im Einzugsgebiet der Biela Schaden in Hohe von 24 Mio 7 Klettersport BearbeitenDie Erosion an den Talhangen welche teils bizarr gestaltete Sandsteinfelsen entstehen liess ist mit fur die Entwicklung des beliebten Klettergebietes Bielatal verantwortlich Im aktuellen Kletterfuhrer sind allein im deutschen Teil des Bielatals 239 Klettergipfel mit mehreren hundert Wegen aller Schwierigkeitsgrade aufgefuhrt weitere Klettergipfel finden sich im bohmischen Teil des Tals Umfangreiche Teile der Bielatalfelsen sind bis in grosse Tiefe bewegt und schiefgestellt worden Auch die Bildung der bis zu 45 Meter Tiefe reichenden tektonischen Klufthohlen ist auf diesen Vorgang der Gesteinsauflosung zuruckzufuhren Die bekannteste dieser Hohlen ist die fur Besucher zugangliche Bennohohle die aber lediglich etwas mehr als 13 m tief ist nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp Das Bielatal bei Konigstein mit dem Konigsteiner Ortsteil Hutten sowie dem Quirl am GegenhangSiehe auch BearbeitenListe der Gewasser in SachsenEinzelnachweise Bearbeiten Lange des Baches bei OSM Hydrologisches Handbuch PDF 637 kB Teil 3 Gewasserkundliche Hauptwerte Freistaat Sachsen Landesamt fur Umwelt und Geologie S 63 abgerufen am 25 Dezember 2017 Gunter H Schmidt Vom Pirnischen Eisen Aus der Geschichte der alten Hammer und Hutten im Raum Pirna Pirna 1984 S 11 Gunter H Schmidt Vom Pirnischen Eisen Aus der Geschichte der alten Hammer und Hutten im Raum Pirna Pirna 1984 S 82 Manfred Schober Muhlen in der Sachsischen Schweiz anonymus Die grosse Wassernot in Sachsen 1897 Nach Berichten von Augenzeugen geschildert Reprint der Originalausgabe von 1897 Husum 2002 S 7ff Sachsisches Landesamt fur Umwelt und Geologie Ereignisanalyse Hochwasser August 2002 in den Osterzgebirgsflussen Managementreport Dresden 2004 S 6Literatur BearbeitenCarl Merkel Biela oder Beschreibung der westlichen sachsisch bohmischen Schweiz Ein Taschenbuch fur Freunde der schonen Natur Bischofswerda 1825 Gunter H Schmidt Vom Pirnischen Eisen Aus der Geschichte der alten Hammer und Hutten im Raum Pirna Pirna 1984 Harald Schurz Auf den Spuren der alten Eisenhutten und hammer im Bielatal in Arbeitskreis Sachsische Schweiz im Landesverband Sachsischer Heimatschutz e V Hrsg Mitteilungen Heft 2 Pirna 2005 S 26 28 Roland H Winkelhofer Durch Hohlen der Sachsischen Schweiz Verlag DER HOHLENFORSCHER Dresden 2010Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Biela Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Biela Elbe amp oldid 220891622