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Berta Lask Pseudonym Gerhard Wieland 17 November 1878 in Wadowice Osterreich Ungarn 28 Marz 1967 in Ost Berlin war eine deutsche Dichterin Theaterautorin und Journalistin Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnungen 3 Werke Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenBerta Lask wurde als drittes von vier Kindern von Leopold Lask einem judischen Papierfabrikanten und dessen Ehefrau Cerline einer Erzieherin im galizischen Wadowice geboren Der Philosoph Emil Lask 1875 1915 ein Freund Georg Lukacs war ihr alterer Bruder 1885 zog die Familie Lask nach Deutschland wo Berta Lask eine Ausbildung am Gymnasium in Bad Freienwalde Oder erhielt In dieser Zeit begann sie mit ihren ersten literarischen Versuchen 1894 95 wurde sie am Lyzeum in Berlin von Helene Lange unterrichtet Ihr Wunsch studieren zu konnen scheiterte am Widerstand der Mutter 1901 heirateten Berta Lask und Louis Jacobsohn 1863 1940 Neurologe Histologe und Dozent an der Berliner Friedrich Wilhelms Universitat Das Ehepaar hatte eine Tochter und drei Sohne 1912 entstand ihr erstes unveroffentlichtes Theaterstuck unter dem Titel Auf dem Hinterhof vier Treppen links Nach dem Ersten Weltkrieg veroffentlichte Berta Lask die Gedichtbande Stimmen und Rufe aus dem Dunkel dem expressionistischen Aktivismus Kurt Hillers nahestehend Beide Bruder fielen im Ersten Weltkrieg Berta Lask hatte sich zunachst im Rahmen der burgerlichen Frauenbewegung engagiert unter dem Eindruck des Elends in Berlin das sie durch die Arztpraxis ihres Mannes kennenlernte und spater der Oktoberrevolution 1917 in Russland und der Novemberrevolution 1918 in Berlin radikalisierte sie sich Dezember 1918 fuhrte sie in der Zeitschrift Die Weltbuhne eine Kontroverse mit dem Herausgeber Siegfried Jacobsohn uber die Frage inwieweit Frauen sich gesondert als Frauen politisch engagieren sollen was Jacobsohn bestritten hatte 1 Spater publizierte sie in der Roten Fahne und anderen kommunistischen Zeitungen und trat 1923 in die KPD ein Es entstand propagandistische Literatur wie der Chor Die Toten rufen Sprechchor zum Gedenken an Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg die Theaterstucke Leuna 1921 oder Thomas Muntzer Kinderbucher wie Auf dem Flugelpferde durch die Zeiten und Wie Franz und Grete nach Russland reisten Lask hatte 1925 die Sowjetunion zum ersten Mal besucht Lask wurde von der Justiz der Weimarer Republik mehrfach des Hochverrates beschuldigt ihre gedruckten Theaterstucke wurden beschlagnahmt und Auffuhrungen verboten In Prozessen gegen kommunistische Buchhandler bezog man sich auch auf ihre Werke Allerdings wurde die Anklage gegen sie 1927 niedergeschlagen Sie gehorte neben Johannes R Becher Frida Rubiner F C Weiskopf und anderen zu den Mitgliedern des Vorbereitungskomitees und den Grundungsmitgliedern des Bundes Proletarisch Revolutionarer Schriftsteller BPRS Bei der Grundung des Bundes am 19 Oktober 1928 wurde sie 2 Sekretarin des Vorstandes Berta Lask war auch Mitglied des Schutzverbandes deutscher Schriftsteller In der Folge arbeitete sie vor allem journalistisch Nach der Machtubergabe an Nationalsozialisten wurde Berta Lask vorubergehend verhaftet im Juni 1933 floh sie uber Prag nach Moskau Einer ihrer Sohne wurde im selben Jahr von den Nationalsozialisten im KZ Dachau ermordet Auch ihre Schwester Helene Lask kam nach 1933 in einem KZ ums Leben nbsp GrabstatteLask arbeitete in Moskau zuerst publizistisch sie veroffentlichte teilweise unter dem Pseudonym Gerhard Wieland Anfang 1936 folgte ihr Ehemann im Alter von 73 Jahren in die Sowjetunion begleitet von seiner Schwiegertochter Dora Diamant und der zweijahrigen Enkeltochter Franziska Marianne Lask Berta Lask ging mit ihrem Ehemann nach Sewastopol auf die Krim wo er eine Anstellung als Arzt erhielt 1938 wurden die Lasks von den deutschen Behorden ausgeburgert Der Sohn Lutz Lask Diplom Volkswirt und Mitarbeiter am Moskauer Marx Engels Institut wurde 1938 verhaftet und in einem Lager an der Kolyma im Fernen Osten inhaftiert Nach dem Tod des Ehemannes im Jahr 1940 lebte Berta Lask von Sommer 1941 bis Herbst 1944 bei ihrem Sohn Hermann Lask in Archangelsk danach bis 1953 wieder in Moskau Nach der Entlassung ihres Sohnes Lutz kehrte sie im August 1953 nach Deutschland zuruck In der DDR gehorten Anna Seghers Franz Carl und Grete Weiskopf zu ihren Bekannten Das Urnengrab der Berta Lask befindet sich in der Grabanlage Pergolenweg des Zentralfriedhofs in Berlin Lichtenberg Das Zentralkomitee der SED wurdigte sie im Neuen Deutschland mit einem Nachruf 2 Auszeichnungen Bearbeiten1955 Clara Zetkin Medaille 1957 Medaille fur Kampfer gegen den Faschismus 1933 bis 1945 1958 Vaterlandischer Verdienstorden in Gold 3 Werke Auswahl BearbeitenStimmen Gedichte Steegemann Hannover 1919 Digitalisat Rufe aus dem Dunkel Auswahl 1915 1921 Soziale anti militaristische Dichtungen 1 Arbeiter Kunst Ausstellung Berlin 1921 Unsere Aufgabe an der Menschheit Aufsatze Verlag Der Syndikalist Berlin 1923 Der Obermenschenfresser Weltkapitalismus und die Internationale Arbeiterhilfe Berlin 1924 Auf dem Flugelpferde durch die Zeiten Bilder vom Klassenkampf der Jahrtausende Erzahlung fur junge Proletarier Mit 8 Bildern von Rudolf Schlichter Vereinigung Internat Verlagsanstalten Berlin 1925 Wie Franz und Grete nach Russland kamen Erzahlung fur die Arbeiterjugend und Arbeitereltern Vereinigung Internat Verlagsanstalten Berlin 1926 Die Befreiung Sechzehn Bilder aus dem Leben der deutschen und russischen Frauen 1914 1920 Vereinigung Internationaler Verlagsanstalten Berlin 1926 Giftgasnebel uber Sowjetrussland Revue Drama in 35 Scenen Friedrich Berlin 1927 Leuna 1921 Drama in funf Akten Rote Dietz Reihe 19 J H W Dietz Verlag Berlin 1927 Kollektivdorf und Sowjetgut Ein Reisetagebuch Internationaler Arbeiter Verlag Berlin 1931 Ein Dorf steht auf Johann der Knecht Erzahlungen aus Hitlerdeutschland Staatsverl der nat Minderheiten der USSR Kiew 1935 Januar 1933 in Berlin Staatsverl der nat Minderheiten der USSR Kiew 1935 Stille und Sturm Band I und II Roman Mitteldeutscher Verlag Halle Saale 1955 Mira Lask Hrsg Aus ganzem Herzen Mit einem Vorwort von Johannes Schellenberger Deutscher Militarverlag Berlin 1961 Otto und Else Eine Erzahlung vom Kampf der deutschen Arbeiterjugend Verlag Kultur und Fortschritt Berlin 1962 Literatur BearbeitenLask Berta In Kurt Bottcher Gesamtredaktion Lexikon deutschsprachiger Schriftsteller von den Anfangen bis zur Gegenwart VEB Bibliographisches Institut Leipzig 1975 Band 2 S 13 14 Bernd Rainer Barth Lask Berta In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 1 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Carola Tischler Als Fluchtling in der Sowjetunion Berta Lask und ihre unveroffentlichte Bauernkriegs Erzahlung Fluchtlinge von 1938 In Jahrbuch fur Forschungen zur Geschichte der Arbeiterbewegung 9 2010 H 3 ISSN 1610 093X S 97 121 Carola Tischler Zwischen unterkomplexer Theorie und komplizierter Wirklichkeit Die Frauenfrage im Werk und Leben von Berta Lask In Silke Flegel Christoph Garstka Hrsg Stalinkomplex Deutsche Kulturkader im Moskauer Exil und in der DDR Peter Lang Berlin 2021 Schriften zur Europa und Deutschlandforschung 18 ISBN 978 3 631 84997 2 S 61 92 Waltraud Schade Berta Lask In Bezirksamt Treptow Kopenick von Berlin Gleichstellungsbeauftragte Hrsg Frauenmosaik Texte von Renate Bauerlein Trafo Verlag Berlin 2001 ISBN 3 89626 343 9 S 95 113 Edeltraud Korosa Die schreibende Revolutionarin Versuch einer Biographie uber die Schriftstellerin Berta Lask Diplom Arbeit Universitat Wien 1996 Andreas Anter Manner mit Eigenschaften Max Weber Emil Lask und Georg Simmel als literarische Figuren in Berta Lasks Roman Stille und Sturm In Martin Ludke Hrsg Siegreiche Niederlagen Scheitern die Signatur der Moderne Rowohlt Reinbek bei Hamburg 1992 ISBN 3 498 03875 3 S 156 169 Lask Berta In Gisela Brinker Gabler Karola Ludwig Angela Woffen Lexikon deutschsprachiger Schriftstellerinnen 1800 1945 dtv 3282 Deutscher Taschenbuchverlag Munchen 1986 ISBN 3 423 03282 0 S 180 182 Wolfgang Emmerich Lask Berta In Neue Deutsche Biographie NDB Band 13 Duncker amp Humblot Berlin 1982 ISBN 3 428 00194 X S 647 f Digitalisat Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Berta Lask im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Berta Lask Leuna 1921 Fotos Familie Berta Lask Exil Archiv Lask Berta Kurschners Deutscher Literatur Kalender Nekrolog 1936 1970 Literatur Port Berta Lask Berta Lask Archiv im Archiv der Akademie der Kunste BerlinEinzelnachweise Bearbeiten Siegfried Jacobsohn Antworten mit einem ausfuhrlichen Zitat aus Lasks Brief Die Weltbuhne II Halbj 1918 S 613f Neues Deutschland vom 29 Marz 1967 S 1 Neues Deutschland 6 Oktober 1963 S 1Normdaten Person GND 116748729 lobid OGND AKS LCCN n87896794 VIAF 72153496 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lask BertaALTERNATIVNAMEN Gerhard Wieland Pseudonym KURZBESCHREIBUNG deutsche DichterinGEBURTSDATUM 17 November 1878GEBURTSORT WadowiceSTERBEDATUM 28 Marz 1967STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php 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