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Bernhard Rosa SOCist latinisiert Bernardus Rosa 24 Juni 1624 in Glogau 1 November 1696 in Grussau war Abt der Zisterzienserabtei Grussau und ein bedeutender Reformer seines Ordens Abt Bernhard Rosa Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Ausbildung 2 Prior von Heinrichau 3 Abt von Grussau 4 Literatur 5 WeblinksHerkunft und Ausbildung BearbeitenBernhard Rosa wurde als Johann Christoph Rose geboren Sein Vater Johann Peter Rose war Notar in Glogau wo zahlreiche Familienmitglieder dem geistlichen Stand angehorten aber auch als Burgermeister Ratsherren Kaufleute und Juristen tatig waren Bernhard besuchte die Glogauer Lateinschule musste jedoch im Dreissigjahrigen Krieg 1639 vor den Schweden nach Polen fluchten Auch das anschliessende Rhetorikstudium in Breslau musste er kriegsbedingt unterbrechen Nach der weiteren Ausbildung in Brunn studierte er Philosophie an der Universitat Koln wo er 1646 den akademischen Grad eines Magisters erwarb Anschliessend entschied er sich fur den geistlichen Stand Zu einem geplanten Theologiestudium in Rom kam es nicht da er auf der Reise dorthin erkrankte und das Vorhaben aufgab Er setzte sein Studium in Munchen fort und kehrte dann nach Schlesien zuruck wo er Alumne des Priesterseminars in Neisse wurde Dort gehorte der spatere Breslauer Furstbischof Sebastian von Rostock zu seinen Lehrern Prior von Heinrichau BearbeitenNachdem er in Neisse den dort im Exil lebenden Heinrichauer Abt Georg Welzel kennengelernt hatte entschloss sich Rosa 1649 zum Eintritt in das Kloster Heinrichau Als Novize nahm er den Vornamen Bernhard an Unter Abt Melchior Welzel wurde er 1653 zum Prior und Novizenmeister ernannt In diesem Amt erwarb er sich grosse Verdienste um die Neuorganisation der Seelsorge in den zum Kloster gehorenden Ortschaften sowie um den Wiederaufbau des vom Krieg vollig verwusteten Klosters Im Streit zwischen den schlesischen Zisterziensern und dem Breslauer Furstbischof um die kirchliche Exemtion konnte er als Abgesandter seines Abtes mehrere Vermittlungsgesprache fuhren Als Sekretar des Abtes nahm er auch an den Klostervisitationen teil und gewann so Einblicke in die einzelnen Zisterzienserkonvente Abt von Grussau Bearbeiten1660 wahlten die Grussauer Monche Bernhard Rosa zu ihrem neuen Abt Auch dieses Kloster hatte im Dreissigjahrigen Krieg grosse Schaden an den Klosterbesitzungen und den Klostergebauden erlitten Bernhard reformierte den Konvent und die Verwaltung der Guter Mit der Verbesserung der landwirtschaftlichen Methoden und Forderung der Weberei im Stiftsland sowie Hebung der Bildung der Untertanen konnten die stiftseigenen Dominien hohere Ertrage erwirtschaften und so die Basis fur den anstehenden Wiederaufbau von Kloster und Kirche geschaffen werden Auch die Zunfte der Zuchner und Strumpstricker im Stiftsland bluhten auf Die Leinenmarkte der Stadte Schomberg und Liebau wurden durch Schutzgesetze des Abtes gefordert Bald nach seiner Wahl wurde Bernhard Rosa Vertrauensmann des Ordensgenerals Generalabt Jean Petit vom Kloster Citeaux ernannte ihn 1673 zum Vicarius generalis und Visitator fur Schlesien 1674 wurde er ausserordentlicher Visitator und Schiedsrichter der Konvente im Konigreich Polen Er visitierte regelmassig die ihm unterstellten Kloster und hielt jahrliche Provinzialkapitel ab wobei er die Durchfuhrung der Beschlusse uberwachte Begabte Monche die zum Promotionsstudium an die katholischen Universitaten Wien und Graz geschickt wurden stiegen nach ihrer Ruckkehr in hohere Positionen auf Sie wirkten auch in anderen Klostern als Professoren und Novizenmeister Bei den anstehenden Abtswahlen gelang es Bernhard Rosa haufig Monche seiner Schule durchzusetzen So z B Heinrich Kahlert den bedeutendsten Abt von Heinrichau Schliesslich konnte Bernhard Rosa 1677 den uber hundertjahrigen Exemtionsstreit mit dem Breslauer Furstbischof Friedrich von Hessen Darmstadt zugunsten des Ordens beilegen Im selben Jahr erliess er fur die praktische Seelsorge neue Pfarrstatuten Statuta parachorum An den Landtagen der Furstentumer Schweidnitz und Jauer wirkte er als Fuhrer der katholischen Stande Erfolgreich setzte er sich beim Kaiser fur Steuererleichterungen seiner Untertanen ein Bernhard Rosa gehorte zu den Wegbereitern der schlesischen Barockkunst Er grundete in Grussau eine Maurerkolonie und eine Bildhauerwerkstatte fur kirchliche Kunst an der er namhafte Kunstler beschaftigte und die bis zur Sakularisation bestand Wahrend seiner Amtszeit wurden im Stiftsland mehr als zwanzig kirchliche Bauwerke geschaffen unter ihnen so bedeutende wie die Stadtpfarrkirche von Schomberg und die Josephskirche in Grussau Letztere besitzt mit dem Freskenzyklus von Michael Willmann das grosste Werk dieses Kunstlers Er schuf auch die Entwurfe fur die 32 Bilder zur Passionsgeschichte fur das 1682 von Abt Rosa herausgegebene Grussauer Passionsbuch das im Glatzer Verlag des Andreas Frantz Pega gedruckt wurde In der Reformation ist die Anzahl der Grussauer Monche zu Ende des 16 Jahrhunderts soweit zuruckgegangen dass eine regelmassige Pfarrseelsorge in den zum Kloster gehorenden Dorfern nicht mehr moglich war Im Dreissigjahrigen Krieg wurden die andersglaubigen Untertanen der Sympathie mit den Schweden verdachtigt von denen das Kloster dreimal geplundert wurde Auch die Ermordung des Abtes Martin Clavaei 1620 und ein Mordanschlag auf Abt Adam Wolfgang 1626 wurden ihnen zur Last gelegt Dadurch herrschte zwischen diesen und dem Kloster eine gespannte Stimmung Gegen die Andersglaubigen ging Bernhard Rosa im Zuge der Gegenreformation entschieden und ohne Rucksicht vor Dabei erhielt er geistige Unterstutzung von seinem Freund Angelus Silesius Zwar versuchte der Abt die Untertanen mit Volkspredigten und anderen religiosen Angeboten zum alten Glauben zuruckzufuhren am Ende stellte er sie jedoch vor die Wahl katholisch zu werden oder auszuwandern Etwa achthundert Menschen verliessen daraufhin das Stiftsland Deren freigewordene Stellen wurden mit katholischen Webern aus der Grafschaft Glatz aus dem Braunauer Land und aus anderen ostbohmischen Gebieten besetzt Nachdem die Stande den Abt wegen dessen Religionseifer bei Kaiser Leopold I verklagten rechtfertigte er sich mehrmals wobei er auch auf die wirtschaftlich Blute seines Stiftslandes hinwies Trotzdem erwarb sich Bernhard Rosa auch Verdienste um seine Untertanen Neben seiner Harte in religioser Hinsicht war er auch mildtatig In den Pfarreien richtete er eine geregelte Armenpflege ein Er erbaute drei Hospitaler und suchte die Kranken personlich auf An dem von ihm gegrundeten Klostergymnasium wurden funfzig Freiplatze fur Sohne armer Untertanen vergeben Begabte Klosterschuler wurden auf Stiftskosten zum Studium nach Prag geschickt Viele von ihnen wirkten nach ihrer Ruckkehr als Arzte und Juristen im Klosterland Auch die in eigenen Kursen ausgebildeten Lehrer des Klosterlandes trugen wesentlich zur Hebung der Bildung der Untertanen bei 1669 grundete Bernhard Rosa die Grussauer Josephsbruderschaft von deren Mitgliedern u a auch Werke der praktischen Nachstenliebe erwartet wurden Mit ihr sollte eine Erneuerung und Vertiefung des Glaubens erreicht werden Bei seinem Tod zahlte sie mehr als 40 000 Mitglieder Literatur BearbeitenNikolaus von Lutterotti Bernhard Rosa In Schlesische Lebensbilder Band 3 Breslau 1928 S 89 95 Ambrosius Rose Abt Bernardus Rosa von Grussau Stuttgart 1960Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Bernhard Rosa im Katalog der Deutschen NationalbibliothekNormdaten Person GND 120046539 lobid OGND AKS VIAF 34767379 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Rosa BernhardALTERNATIVNAMEN Rosa Bernardus lateinisch Rose Johann Christoph Geburtsname KURZBESCHREIBUNG Abt des Zisterzienserklosters GrussauGEBURTSDATUM 24 Juni 1624GEBURTSORT GlogauSTERBEDATUM 1 November 1696STERBEORT Grussau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bernhard Rosa amp oldid 229664849