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Die Bauschlotter Platte ist eine ca 80 km grosse wasserarme Karsthochflache aus triasischem Kalkgestein im nordwestlichen Enzkreis Sie grenzt im Suden an die Hange des Enztales in Pforzheim und im Norden an die Stadt Bretten Der Name stammt von dem Ort Bauschlott welcher sich im Zentrum der Platte befindet Blick uber die Bauschlotter Platte vom Eisinger Loch nach Ost SudostInhaltsverzeichnis 1 Naturraum 2 Geologie 3 Wasserwirtschaft 4 Literatur 5 EinzelnachweiseNaturraum BearbeitenIn der Systematik des Handbuchs der naturraumlichen Gliederung Deutschlands ist die Bauschlotter Platte als naturraumliche Teileinheit definiert 1 12 Neckar und Tauber Gauplatten 125 Kraichgau 125 3 Pfinzhugelland 125 33 Bauschlotter Platte 125 24 auf dem alteren Blatt Karlsruhe Der nordlichste Punkt der Teileinheit liegt nordlich der Stadt Knittlingen von hier verlauft die Grenze nach Sudosten bis nordlich von Muhlacker und folgt dann dem Rand des Enztals bis nordlich von Pforzheim Die westliche Grenze der Teileinheit folgt dem Rand der Taler des Kampfelbachs und seiner Zuflusse und verlauft ab dem Neulinger Ortsteil Nussbaum Salzach und Weissach kreuzend nach Nordnordosten Richtung Knittlingen Eine geologische Veroffentlichung sieht die Enz im Suden und Sudosten als naturliche Grenze der Bauschlotter Platte angrenzende Gebiete seien der Stromberg im Osten und die Buntsandsteinplatte um Langensteinbach und Auerbach westlich der Pfinz Dabei gebe es Richtung Westen Nordwesten und Norden keine morphologisch scharfe Grenze die Bauschlotter Platte gehe hier in die Hugellandschaft des mittleren Kraichgaus uber 2 Im Handbuch der naturraumlichen Gliederung wird die Bauschlotter Platte charakterisiert als der Korngautypus 122 41 im Pfinzhugelland wobei dem ubergeordneten Pfinzhugelland durch seine Randlage zum Schwarzwald eine gewisse Verwandtschaft zum Oberen Gau 122 4 zugesprochen wird Kaum von Talern zerschnitten herrschen auf der Bauschlotter Platte weiche Muldentalformen vor Die grosstenteils entwaldeten Hochflachen liegen zwischen 280 und 390 Meter uber dem Meeresspiegel 3 Geologie BearbeitenDer Untergrund der Bauschlotter Platte besteht aus Gesteinen des Oberer Muschelkalks und des Keupers Der Muschelkalk besitzt den Hauptanteil am Aufbau des Untergrunds er besteht aus Kalksteinen Mergeln und Dolomiten und ist teilweise verkarstet so dass Niederschlagswasser sehr rasch versickert und ins Grundwasser ubergeht 4 nbsp Neues Eisinger LochZu den bekanntesten Geotopen der Bauschlotter Platte zahlen das Alte und das Neue Eisinger Loch zwei Trichterdolinen bei Eisingen die an einer Verwerfung durch Auslaugung von Gips und Steinsalzvorkommen im Mittleren Muschelkalk entstanden sind Das Neue Eisinger Loch brach am 15 Dezember 1966 ein und erreichte bald darauf eine Tiefe von uber 45 Meter bei einer Grundflache von 14 mal 7 Meter 5 Teil der Bauschlotter Platte ist die Katharinentaler Senke auch Katharinentalerhof Senke mit 10 6 km eines grossten Gebiete Deutschlands ohne oberirdischen Abfluss Die Senke entwassert uberwiegend uber das Fuchsloch eine Schwinde ostlich des Katharinentalerhofs Eine weitere Karstwanne ohne oberirdischen Abfluss ist das 3 1 km grosse Enzenloch im Bereich der Anschlussstelle Pforzheim West der Bundesautobahn 8 und dem dortigen Industriegebiet Wilferdinger Hohe 6 Bei uberwiegend in den 1970er Jahren durchgefuhrten hydrogeologischen Farbeversuchen konnten Verbindungen zwischen Schwinden im Karstgebiet und mehreren Quellen nachgewiesen werden Dabei zeigte sich dass die Bauschlotter Platte eine ausgepragte Abflussrichtung nach Norden hat was dem Schichtfallen entspricht Ein wichtiges Entwasserungselement ist der Enzbrunnen an der Salzach sudlich von Bretten unter der Quelle setzt sich der Grundwasserleiter nach Norden fort und speist den Schwallenbrunnen bei Bruchsal Heidelsheim Eindeutige Grundwasserscheiden lassen sich nicht festlegen da sich an mehreren Punkten die Abflusse aufgabeln und es Nebenabflussrichtungen nach Sudwesten zum Kampfelbach und damit zur Pfinz sowie nach Sudosten zu Zuflussen der Enz gibt So trat Wasser aus dem Fuchsloch in der Katharinentaler Senke zuerst und uberwiegend im 10 Kilometer entfernten Enzbrunnen aus ein Nebenaustritt folgte in der knapp vier Kilometer entfernten Kampfelbachquelle 7 Durch teilweise starke eiszeitliche Ablagerungen von Losssedimenten ist der Boden sehr fruchtbar allerdings ist die Anzahl der Frost und Eistage im Vergleich zum restlichen Kraichgau durch die Lage im Winkel zwischen Schwarzwald und Stromberg erhoht 8 Wasserwirtschaft BearbeitenDie Grundung von Siedlungen wie Bauschlott Gobrichen oder Kieselbronn erfolgte bei Quellen die aus dem Unteren Keuper meist oberhalb stauender Mergelschichten austreten Das Einzugsgebiet der Quellen war klein die Schuttung gering aber relativ konstant 9 Heute sind die Gemeinden meist an die Bodensee Wasserversorgung angeschlossen 10 Ein Teil der in den 1970er Jahren durchgefuhrten Farbeversuche diente dazu mogliche Gefahrdungen von Trinkwasserbrunnen zu erkunden 11 Das rund 72 km grosse Wasserschutzgebiet Bretten Bauschlotter Platte wurde im September 1992 ausgewiesen um das Grundwasser in den Einzugsgebieten von Tiefbrunnen bei Bretten und Neulingen Nussbaum vor Schadstoffen zu schutzen Das Wasserschutzgebiet umfasst zentrale Bereiche der Bauschlotter Platte sowie Flachen um die Stadt Bretten 12 Mitte der 1990er Jahre wies die Stadt Pforzheim das Gewerbegebiet Hohenacker aus das sudlich der Bundesautobahn 8 und innerhalb der Katharinentaler Senke liegt Um Abwasser und belastetes Regenwasser von den Schwinden der Senke fernzuhalten wurde 1999 der Obsthofstollen ein rund 1000 Meter langer Abwasserstollen zum Einzugsgebiet der Enz fertiggestellt Die Ausweisung des Gewerbegebiets Buchbusch nordlich der Autobahn stiess um 2000 auf Proteste wobei auf die landwirtschaftlich hochproduktiven Flachen und die Bedeutung der Katharinentaler Senke fur die Naherholung und die Kaltluftproduktion verwiesen wurde Zur Entwasserung des neuen Gewerbegebiets wurde ein Pumpwerk gebaut das das Wasser zum Obsthofstollen hebt 2012 wurde im Buchbusch ein Logistikzentrum von Amazon in Betrieb genommen 13 Literatur BearbeitenGudrun Tenhaeff Werner Kass Karsthydrologische Untersuchungen im Bereich der Bauschlotter Platte Nordbaden In Jahreshefte des Geologischen Landesamts Baden Wurttemberg ISSN 0408 1560 29 1987 S 209 254 Einzelnachweise Bearbeiten Friedrich Huttenlocher Hansjorg Dongus Geographische Landesaufnahme Die naturraumlichen Einheiten auf Blatt 170 Stuttgart Bundesanstalt fur Landeskunde Bad Godesberg 1949 uberarbeitet 1967 Online Karte PDF 4 0 MB Josef Schmithusen Geographische Landesaufnahme Die naturraumlichen Einheiten auf Blatt 161 Karlsruhe Bundesanstalt fur Landeskunde Bad Godesberg 1952 Online Karte PDF 5 1 MB Tenhaeff Kass Karsthydrologische Untersuchungen S 212 Friedrich Huttenlocher Hansjorg Dongus Geographische Landesaufnahme Die naturraumlichen Einheiten auf Blatt 170 Stuttgart Bundesanstalt fur Landeskunde Bad Godesberg 1949 uberarbeitet 1967 S 53 55 Jesus Maria Vias Christoph Neukum Heinz Hotzl Bartolome Andreo Statistical comparison and control of different vulnerability mapping methods in Bauschlotter Platte aquifer Germany In Proceedings 8th Conference on Limestone Hydrogeology Presses universitaires de Franche Comte Besancon 2006 ISBN 2 84867 143 2 S 263 266 englisch researchgate net Steckbrief Geotop Altes und Neues Eisinger Loch E von Eisingen beim Landesamt fur Geologie Rohstoffe und Bergbau Stand 22 November 2016 pdf 1 8 MB Tenhaeff Kass Karsthydrologische Untersuchungen S 229 f Christoph Neukum Ermittlung eines Validierungsparameters zum Vergleich von Vulnerabilitatskonzepten in Karstgebieten Schriftenreihe angewandte Geologie Karlsruhe Band 74 Dissertation Universitat Karlsruhe 2006 S 28 30 32 Landschaften und Boden im Regierungsbezirk Karlsruhe pdf Datei 10 8 MB Nicht mehr online verfugbar S 51 archiviert vom Original am 16 September 2011 abgerufen am 31 Januar 2010 Tenhaeff Kass Karsthydrologische Untersuchungen S 219 Joachim Bartz Zur Geologie der Umgebung von Bauschlott Ein Szenenbild aus dem Werden der Kraichgau Landschaft In Johannes Canis Bauschlott Dokumentation aus Geschichte Kultur und Wirtschaft Herausgegeben von der Gemeinde Bauschlott Bauschlott 1971 S 10 11 hier S 11 Bodensee Wasserversorgung Ubersichtskarte Leitungsnetz pdf 1 4 MB Bodensee Wasserversorgung Verbandsmitglieder des Zweckverbands Bodensee Wasserversorgung Stand 13 November 2018 PDF 21 kB Tenhaeff Kass Karsthydrologische Untersuchungen S 244 Karte des Wasserschutzsgebiets Bretten Bauschlotter Platte auf Landesanstalt fur Umwelt Baden Wurttemberg LUBW Hinweise Verordnung des Regierungsprasidiums Karlsruhe zum Schutz des Grundwassers im Einzugsgebiet der Grundwasserfassungen Tiefbrunnen II III und IIIb sowie Tiefbrunnen Diedelsheim der Stadt Bretten und Tiefbrunnen Binzenlochle der Gemeinde Neulingen Wasserschutzgebiet Bauschlotter Platte vom 7 September 1992 bei der LUBW PDF 383 kB Regine Einfeld Die Katharinentaler Senke ein Spaziergang mit Ein und Ausblicken In Der Enzkreis ISSN 0935 9125 14 2012 S 21 39 hier S 36 f 48 968333333333 8 7247222222222 Koordinaten 48 58 N 8 43 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bauschlotter Platte amp oldid 233837624