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Butgenbach ˈbyːtcenˌbax Buhtchenbach franzosisch Butgenbach ist eine deutschsprachige Gemeinde in der Provinz Luttich und eine der neun Gemeinden der Deutschsprachigen Gemeinschaft in Belgien mit einer Einwohnerzahl von 5607 Stand 1 Januar 2022 auf einer Gesamtgemeindeflache von 97 31 Quadratkilometern Das Dorf Butgenbach bildet seit 1977 mit Elsenborn Berg Kuchelscheid Leykaul Nidrum und Weywertz die Grossgemeinde Butgenbach ButgenbachButgenbach Luttich ButgenbachStaat Belgien BelgienRegion WallonienProvinz LuttichBezirk VerviersGemeinschaft DeutschsprachigeKoordinaten 50 26 N 6 12 O 50 427222222222 6 2055555555556 Koordinaten 50 26 N 6 12 OFlache 97 31 km Einwohner 5607 1 Jan 2022 Bevolkerungsdichte 58 Einwohner je km Postleitzahl 4750Vorwahl 080Burgermeister Daniel Franzen CSP Adresse derKommunalverwaltung Zum Brand 404750 ButgenbachWebsite www butgenbach belblelslh Butgenbach Ortszentrum 2016 Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 3 Sehenswurdigkeiten 4 Medien 5 Wirtschaft 6 Personlichkeiten 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenDie Gemeinde Butgenbach liegt in der belgischen Eifel sudlich des Hohen Venns Im dunn besiedelten Norden liegen die Ortsteile Kuchelscheid und Leykaul Im Zentrum des Gemeindegebiets liegt das Dorf Elsenborn mit dem gleichnamigen Truppenubungsplatz der rund 30 Prozent der Gemeindeflache einnimmt Der Zentralort Butgenbach und die Ortsteile Weywertz Nidrum und Berg liegen im dichter besiedelten Suden beiderseits der Warche Dieser Nebenfluss der Amel durchfliesst die 1932 errichtete Talsperre Butgenbach ein 1 25 km grosser See der heute das touristische Zentrum der Region bildet Geschichte BearbeitenEine erste Erwahnung erfuhr Butgenbach unter den Karolingern im 9 Jahrhundert als Aussenposten des Bullinger Hofes Die erste urkundliche Erwahnung im Jahre 1130 findet sich in einem Verzeichnis von Abgaben an die Abtei Malmedy Von 1200 bis 1214 gehorte das Gebiet um Butgenbach zum Grundbesitz der Grafen von Luxemburg und dann durch Heirat zum Herzogtum Limburg Die Herren von Limburg veranlassten 1237 den Bau der Burg Butgenbach an der Nordseite der Ortschaft auf einem Felsenvorsprung am Ufer der Warche Somit wurde Butgenbach Mittelpunkt eines Gebietes das als Hof Butgenbach bezeichnet wird Neben Butgenbach gehorten zum Hofgebiet die Ortschaften Berg Elsenborn Faymonville Nidrum Sourbrodt und Weywertz 1265 kam der Hof durch Erbschaft an das Haus Falkenburg das auch die Gebiete von Monschau und spater auch Sankt Vith besass Walram von Falkenburg bewilligte 1300 die Grundung eines Klosters De Porta Coeli Himmelspforte auf seinem Gut Butgenbach Heute noch besteht an der Strasse vom Truppenubungsplatz Lager Elsenborn nach Kuchelscheid der Flurname Grunkloster doch konnte bis heute nicht geklart werden ob zwischen ihm und der Klostergrundung des Walram von Falkenburg ein Zusammenhang besteht Im Laufe der Zeit ging Butgenbach nacheinander in den Besitz der Grafen von Vianden und des Hauses Nassau uber 1461 wird Weywertz erstmals in der Form von Wivertz oder Wiverhus erwahnt was so viel bedeutet wie Weiberhaus Nach einer alten Uberlieferung sollen einst drei Weiber in Weywertz gewohnt und der Siedlung ihren Namen gegeben haben Um das Haus dieser Weiber oder Frauen soll dann im Laufe der Zeit eine ansehnliche Ortschaft entstanden sein 1503 erhielt die Familie von Rolshausen die Burg und den Hof Butgenbach als Lehen von den Nassauern in deren Besitz sie bis 1786 blieben 1575 fiel der Besitz unter Christoph von Reiffenberg 1 teilweise einem Brand zum Opfer doch dessen Sohn Johann stellte ihn 1624 wieder her 1689 wurde die Burg von den Truppen des franzosischen Konigs Ludwig XIV zerstort 1795 wurden das Hofgebiet Butgenbach das gesamte Herzogtum Luxemburg und linksrheinische Teile des Heiligen Romischen Reiches von den Franzosen annektiert bis etwa 1815 Franzosenzeit Wahrend der Besatzungszeit wurde die Burg Butgenbach endgultig zerstort Was von der Burg an der Warche ubrig geblieben war wurde abgetragen und beim Bau verschiedener Hauser des Dorfes verwendet Auf dem Wiener Kongress 1814 1815 wurden die Grenzen Europas neu gezogen Butgenbach gehorte fortan zur Rheinprovinz Preussen 1893 legte Preussen bei Elsenborn ein Manovergelande mit Eisenbahnanbindung an den Truppenubungsplatz Elsenborn der nach dem Ersten Weltkrieg von der belgischen Armee ubernommen wurde nbsp Vennquerbahn Brucke in Butgenbach1912 entstand die Eisenbahnlinie Junkerath Weywertz Butgenbach erhielt einen Bahnhof und somit Anschluss an das weiterfuhrende Eisenbahnnetz 1920 kamen die Kreise Eupen und Malmedy mit Sankt Vith in Folge des Versailler Vertrags an das Konigreich Belgien Zum 1 Januar 1922 trat die belgische Gesetzgebung fur diesen Raum in Kraft 2 1920 wurde das Gebiet Butgenbach auf vier Gemeinden aufgeteilt Butgenbach Elsenborn Faymonville und Robertville nbsp Pfarrkirche in Weywertz OT von Butgenbach Das gesamte Gebiet Ostbelgiens wurde bis 1925 unter die Verwaltung des von der belgischen Regierung eingesetzten Hochkommissars General Herman Baltia gestellt 1925 erfolgte die Eingliederung in den belgischen Staatsverband Im Mai 1940 Westfeldzug eroberte die Wehrmacht die Benelux Staaten Am Morgen des 10 Mai sprengten belgische Einheiten zahlreiche hierfur vorbereitete Brucken und losten andere Hindernisse und Strassensperren aus Eine einzige Brucke bei Butgenbach konnte von einem Vorauskommando der Wehrmacht unzerstort erobert und gehalten werden Das Gebiet Butgenbach mit Eupen Malmedy wurde vom Deutschen Reich annektiert 1942 wurden die dortigen Manner zum Kriegsdienst eingezogen Ab 9 September 1944 wurde Butgenbach von US Truppen befreit 3 Wahrend der Ardennenoffensive ab 16 Dezember 1944 Januar 1945 hatte General Eisenhower dort fur einige Tage Quartier bezogen Bei Butgenbach fielen 458 Soldaten der 1 US Infanterie Division 4 Nach Kriegsende wurde das Gebiet wieder unter belgische Hoheit gestellt Letztmals regelte der Deutsch Belgische Grenzvertrag von 1956 siehe hier unter anderem die Ruckgabe bestimmter Teilgebiete auf dem Gemeindegebiet zwischen Belgien und Deutschland Dies erfolgte am 28 August 1958 BGBl II S 262 Infolge der Gemeindefusionen im Jahr 1977 umfasst die Gemeinde Butgenbach nunmehr die Ortschaften Berg Butgenbach Elsenborn Kuchelscheid Leykaul Nidrum und Weywertz Sehenswurdigkeiten BearbeitenSiehe auch Liste der Kulturdenkmale in Butgenbach nbsp Pfarrkirche St Stephanus in Butgenbach nbsp Hof Butgenbach nbsp Butgenbach am Stausee der WarcheDie Butgenbacher Talsperre mit der Sportinfrastruktur Worriken Der Hof Butgenbach vierflugelige geschlossene Hofanlage aus dem 15 Jahrhundert Die Pfarrkirche zum Heiligen Stefanus in Butgenbach die 1932 5 eingeweiht wurde der Architekt war Henri Cunibert Die wilden Narzissenwiesen entlang des Warche und des Holzwarchetales Die Wanderpfade um den See durch Taler und Walder Die Pfarrkirche zum Heiligen Michael in Weywertz die 1959 eingeweiht wurde Das Hohe Venn Herba Sana 2 ha didaktischer Krautergarten Die Bahntrasse der ehemaligen Vennquerbahn ist zu einem Wander und Radverkehrsweg ausgebaut RAVeL Netz Linie 45a Waimes Junkerath mit Anschluss sowohl in Weywertz an die Vennbahnstrecke als auch in Junkerath an das deutsche Radwegenetz 6 Medien BearbeitenIm Elsenborner Kulturzentrum Herzebosch ist das regionale Studio des Horfunksenders Radio 700 beheimatet Er ist in den Gemeinden Butgenbach Bullingen Amel und den Gemeinden auf der Frequenz 90 1 MHz sowie in Burg Reuland und St Vith auf UKW 101 7 MHz zu empfangen Wirtschaft BearbeitenNeben dem Tourismus und der Gastronomie sorgen sowohl die lokalen Handwerksbetriebe und einer der Hauptstandorte der Faymonville Gruppe als auch das militarische Ubungsgelande Elsenborn und die dort ubenden Truppen fur lukrative Arbeitsplatze Der wallonische Raumordnungsminister Andre Antoine CDH hat die Durchfuhrung privater Munitionstests durch MECAR auf dem Truppenubungsplatz Elsenborn per Erlass vom 5 Juni 2008 untersagt Es waren gesundheitliche Gefahren und eine Verschmutzung des Trinkwassers befurchtet worden auch verbunden mit einem Ruckgang im Tourismusgeschaft Am 20 Mai 2011 gab der Staatsrat eine Globalgenehmigung fur Munitionstests in Elsenborn er folgte hiermit den Argumenten der Rustungsfirma Mecar 7 Die Burgerinitiative Stop Mecar soll wieder reaktiviert werden 8 Personlichkeiten BearbeitenJohann Weynand 1923 1997 Politiker und erster Prasident des Rats der deutschen Kulturgemeinschaft Bernd Gentges 1943 Politiker Wolfgang Reuter 1969 Politiker Mitglied im Parlament der Deutschsprachigen GemeinschaftLiteratur BearbeitenBernhard Willems Geschichte der Pfarren von Elsenborn und Nidrum Festschrift aus Anlass der doppelten Jubelfeier 150 Jahre Pfarre und 100 Jahre Kirchen Neubau Elsenborn Ostbelgische Chronik Band 3 Teil 1 G Gerson Malmedy 1955 DNB 368695441 Ludwig Lejoly Walter Schomus Geschichte der Pfarren von Elsenborn und Nidrum Festschrift aus Anlass der doppelten Jubelfeier 150 Jahre Pfarre und 100 Jahre Kirchen Neubau Elsenborn Ostbelgische Chronik Band 3 Teil 2 G Gerson Malmedy 1957 DNB 36869545X Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Butgenbach Sammlung von Bildern Website der Gemeinde Geschichte Butgenbachs in Stichworten Camp Elsenborn La Defense abgerufen am 26 Dezember 2017 franzosisch Website des Pfarrverbandes Butgenbach Berg WeywertzEinzelnachweise Bearbeiten Baron Christoph von Reiffenberg der letzte Butgenbacher Schultheiss und Hofbesitzer dieser Familie In Das Land von Malmedy und St Vith Gesammelte Aufsatze zu seiner Geschichte und Kultur Ostbelgische Chronik Band 5 1962 S 61 69 www butgenbach be Memento vom 10 Juni 2015 im Internet Archive zvs be Memento des Originals vom 9 Mai 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www zvs be Butgenbach 1st Infantry Division Big Red One Obelisk Memento vom 10 Dezember 2013 im Internet Archive auf World War Tours Pfarrkirche zum Heiligen Stefanus Memento vom 26 Oktober 2008 im Internet Archive Ganz locker uber 28 Brucken radeln Kolnische Rundschau abgerufen am 6 Juni 2011 Bericht in der Tageszeitung Grenz Echo zu Mecar vom 20 Mai 2011 1 2 Vorlage Toter Link www grenzecho net Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im August 2019 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Bericht in der Tageszeitung Grenz Echo zur Reaktivierung Stop Mecar vom 25 Mai 2011 1 2 Vorlage Toter Link www grenzecho net Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im August 2019 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Gemeinden in der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens Amel Bullingen Burg Reuland Butgenbach Eupen Kelmis Lontzen Raeren Sankt VithGemeinden in der belgischen Provinz Luttich Amay Amel Ans Anthisnes Aubel Awans Aywaille Baelen Bassenge Berloz Beyne Heusay Blegny Braives Bullingen Burdinne Burg Reuland Butgenbach Chaudfontaine Clavier Comblain au Pont Crisnee Dalhem Dison Donceel Engis Esneux Eupen Faimes Ferrieres Fexhe le Haut Clocher Flemalle Fleron Geer Grace Hollogne Hamoir Hannut Heron Herstal Herve Huy Jalhay Juprelle Kelmis Luttich Lierneux Limbourg Lincent Lontzen Malmedy Marchin Modave Nandrin Neupre Olne Oreye Ouffet Oupeye Pepinster Plombieres Raeren Remicourt Saint Georges sur Meuse Saint Nicolas Sankt Vith Seraing Soumagne Spa Sprimont Stavelot Stoumont Theux Thimister Clermont Tinlot Trois Ponts Trooz Verlaine Verviers Villers le Bouillet Vise Wanze Waremme Wasseiges Weismes WelkenraedtOrtsteile der Gemeinde Butgenbach Berg Butgenbach Elsenborn Kuchelscheid Leykaul Nidrum Weywertz Normdaten Geografikum GND 4530624 2 lobid OGND AKS VIAF 244281660 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Butgenbach amp oldid 231790618