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Das Franziskanerkloster Koblenz war ein Kloster der Franziskaner in der Altstadt von Koblenz Das Anfang des 13 Jahrhunderts gegrundete Kloster wurde 1802 in franzosischer Zeit sakularisiert und danach bis 1923 als Burgerhospital den Vorlaufer des heutigen Krankenhauses Kemperhof genutzt Die Klosteranlage wurde 1944 zerstort nur ein Mauerzug in der an das Hospital erinnernden Strasse Am Alten Hospital ist erhalten geblieben Das alte Burgerhospital vormals Franziskanerkloster um 1900 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Franziskanerkloster 1 2 Sakularisation und Hospital 1 3 Zerstorung und Abriss 2 Siehe auch 3 Literatur 4 WeblinksGeschichte BearbeitenFranziskanerkloster Bearbeiten Kurz nach den Dominikanern liessen sich Anfang des 13 Jahrhunderts auch die Bruder des 1210 gegrundeten Bettelordens der Franziskaner Ordo fratrum minorum Orden der Minderbruder in Koblenz nieder Die erste urkundliche Erwahnung des Franziskanerklosters findet sich 1236 in einem Testament des Propstes Gerlach von St Kastor In dieser Zeit begann wohl schon der Bau einer Kirche und der Klostergebaude Sie waren 1246 noch im Bau und fur 1250 zum Teil bewohnbar wie aus einer Urkunde Arnolds II von Isenburg hervorgeht Die Lage des Klosters wurde in einer Urkunde von 1287 angegeben in der Castorstrasse etwa auf halben Weg zwischen dem Stift St Kastor und der Kornpforte neben dem Wohnturm Deutscher Kaiser Eine Urkunde uber die Weihe der Klosterkirche ist nicht erhalten aber zu dieser Zeit durfte sie fertiggestellt gewesen sein Bei der Kirche handelte es sich um eine asymmetrische zweischiffige und funfjochige Halle mit querrechteckigen Kreuzrippengewolben im Hauptschiff und quadratischen im Seitenschiff Die Klostergebaude lagen um einen rechteckigen Kreuzgang an der Sudseite der Kirche nbsp Die Kanzel aus der Klosterkirche steht heute in der Pfarrkirche St Pankratius in Koblenz Niederberg nbsp Die zerstorte Altstadt von Koblenz 1945 das alte Burgerhospital Mitte rechts liegt in Trummern nbsp Der erhaltene Mauerabschnitt des ehemaligen FranziskanerklostersIn dem Ende des 13 Jahrhunderts aufgekommenen Armutsstreit innerhalb des Franziskanerordens und der folgenden Spaltung hielt das Koblenzer Kloster das zur Kolnischen Franziskanerprovinz Colonia gehorte im 14 Jahrhundert zunachst zu den gemassigten Konventualen Unter dem Einfluss von Johannes Capistranus wechselten sie jedoch Mitte des 15 Jahrhunderts zur strengeren Observanzbewegung uber Im Jahr 1451 ubergaben die Koblenzer Franziskaner alle Urkunden in welchen ihnen Einkunfte aus Hausern Ackern Weinbergen und Zinsen ubereignet worden waren zusammen mit allen entbehrlichen Einrichtungsgegenstanden aus ihrem Kloster dem Magistrat der Stadt Koblenz der sie spater an die Liebfrauenkirche und das Hospital zum Heiligen Geist weiterverteilte Die Kanzel aus der Klosterkirche Mitte des 17 Jahrhunderts befindet sich heute in der Pfarrkirche St Pankratius in Niederberg Nach dem verheerenden Bombardement wahrend der Belagerung der Stadt 1688 durch franzosische Truppen im Pfalzischen Erbfolgekrieg wurde das Franziskanerkloster 1693 1696 neu erbaut Die Grundsteinlegung erfolgte am 15 Juli 1693 durch den Dompropst von Kesselstadt Sakularisation und Hospital Bearbeiten Im Ersten Koalitionskrieg eroberte 1794 die franzosische Revolutionsarmee die Stadt Koblenz Das Franziskanerkloster Koblenz wurde 1802 sakularisiert Nach einem Dekret von Kaiser Napoleon I vom 1 Oktober 1804 wurde das Kloster 1805 in ein Hospital mit dem Namen Hospice specialement destine au traitement des blesses et des maladies curables Hospital fur Kranke und Internat fur Irre umgewandelt Dazu wurde es nach einem Plan des Brucken und Strasseninspektors des Ingenieurs Six umgebaut Die Bauleitung lag bei dem Stadtbaumeister George Trosson Es folgten noch weitere Umbauten so 1825 von Johann Claudius von Lassaulx sowie 1869 vom Stadtbaumeister Hermann Nebel und Bauinspektor Carl Cuno Die beiden letzten gestalteten das ehemalige Kloster im Stil von Neobarock und Neorenaissance um Die Krankenpflege wurde von Borromaerinnen ubernommen Das Hospital ging 1871 in den Besitz der Stadt uber und nannte sich nun Burgerhospital Koblenz Die letzten Umbauten fuhrte 1890 1891 der Stadtbaumeister Friedrich Wilhelm Ludwin Mackler durch Dabei wurde die Kapelle und der Chor der ehemaligen Klosterkirche restauriert sowie ein Verwaltungsbau im Stil der Neorenaissance angebaut Nach dem Ersten Weltkrieg genugte das alte Hospital in der Kastorstrasse nicht mehr den Anforderungen Die Stadt kaufte 1921 in Moselweiss das Hofgut Kemperhof auf und baute es bis 1923 zum neuen stadtischen Krankenhaus aus Danach wurde das alte Hospital als Altenheim genutzt Zerstorung und Abriss Bearbeiten Bei den Luftangriffen auf Koblenz im Zweiten Weltkrieg wurde 1944 das alte Hospital in der Altstadt zerstort Die Aussenmauern der Gebaude waren auch nach der Zerstorung noch teilweise erhalten sogar die Gewolbe der Klosterkirche hatten zunachst uberdauert Da man jedoch keine Sicherungsmassnahmen durchfuhrte zerfielen die Ruinen immer mehr Die Ruinen des ehemaligen Franziskanerklosters bzw Burgerhospitals wurden im Mai 1957 beseitigt obwohl sich Koblenzer Burger dafur eingesetzt hatten wenigstens die Kirche zu erhalten was die ersten Plane fur den Wiederaufbau des Gebiets sogar noch vorgesehen hatten Das Kastorviertel um die Kastorstrasse war stark von Hochwassern bedroht und so wurde nun das bei den Luftangriffen vollig verwustete Areal nach dem Krieg grundlegend neu gestaltet Man planierte alle Ruinen und erhohte das Gelande durch Aufschuttungen Es entstanden neue hochwassersichere Wohnhauser Quer uber das Areal wurde in West Ost Richtung die Strasse Am Alten Hospital neu angelegt An der Kreuzung Eltzerhofstrasse Am Alten Hospital hat sich hinter einem Wohnhaus Eltzerhofstrasse 14 ein Mauerabschnitt des ehemaligen Klosters erhalten Siehe auch BearbeitenListe von Sakralbauten in KoblenzLiteratur BearbeitenEnergieversorgung Mittelrhein GmbH Hrsg Geschichte der Stadt Koblenz Gesamtredaktion Ingrid Batori in Verbindung mit Dieter Kerber und Hans Josef Schmidt Theiss Stuttgart 1992 1993 Band 1 Von den Anfangen bis zum Ende der kurfurstlichen Zeit 1992 ISBN 3 8062 0876 X Band 2 Von der franzosischen Stadt bis zur Gegenwart 1993 ISBN 3 8062 1036 5 Peter Brommer und Achim Krummel Kloster und Stifte am Mittelrhein Koblenz Gorres Verlag 1998 Wegweiser Mittelrhein 6 S 57f ISBN 3 920388 72 0 Herbert Dellwing Bearbeiter Kulturdenkmaler in Rheinland Pfalz Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Band 3 2 Stadt Koblenz Innenstadt Werner Worms 2004 S 122 ISBN 3 88462 198 X Fritz Michel Die Kunstdenkmaler der Rheinprovinz Die kirchlichen Denkmaler der Stadt Koblenz hrsg von Paul Clemen Dusseldorf 1937 S 246 253 Die Kunstdenkmaler der Rheinprovinz Zwanzigster Band 1 Abteilung Wolfgang Schutz Koblenzer Kopfe Personen der Stadtgeschichte Namensgeber fur Strassen und Platze Verlag fur Anzeigenblatter GmbH Hrsg Bernd Weber Mulheim Karlich 2005 2 uberarb u erw Aufl S 178 f ISBN 224 0 00345 226 2 Weblinks BearbeitenFranziskanerkloster Koblenz in Kloster und Stifte in Rheinland Pfalz50 361666666667 7 5997222222222 Koordinaten 50 21 42 N 7 35 59 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Franziskanerkloster Koblenz amp oldid 202263341