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Auguste Supper 22 Januar 1867 in Pforzheim als Auguste Luise Schmitz 14 April 1951 in Ludwigsburg war eine deutsche Schriftstellerin Auguste Supper 1909 oder fruher Portratzeichnung von Karl BauerEmil Stumpp Auguste Supper 1926 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Rezeption 3 Werke 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAuguste Supper war die Tochter eines Gastwirts und wuchs in Calw auf Sie besuchte die Volksschule und eine Hohere Tochterschule 1887 heiratete sie den Juristen Otto Heinrich Supper und zog mit ihm nach Ulm Ab 1890 war das Ehepaar in Stuttgart ansassig ab 1896 in Calw und ab 1905 wieder in Stuttgart Nach dem Tod ihres Ehemanns im Jahre 1911 lebte Auguste Supper zuerst in Korntal ab 1921 im Pfarrhaus in Hohengehren und schliesslich ab 1923 in Ludwigsburg Supper wurde auf dem Brudergemeinde Teil des neuen Korntaler Friedhofs an der Seite ihres Gatten bestattet Auguste Supper war zu Lebzeiten eine vielgelesene Autorin vor allem ihre seit 1936 im C Bertelsmann Verlag erschienenen Bucher erzielten hohe Auflagen da sie inhaltlich der nationalsozialistischen Ideologie entsprachen Die Autorin erhielt 1918 die Grosse Goldene Medaille fur Kunst und Wissenschaft der wurttembergischen Krone und 1924 den Ebner Eschenbach Preis In Anerkennung ihrer ideologischen Unterstutzung war sie seit 1935 Ehrensenatorin der Reichsschrifttumskammer In einer offentlichen Veranstaltung ehrte die Stadt Pforzheim die anwesende Supper anlasslich ihres 70 Geburtstages als eine Dichterin von deutscher Art deutscher Liebe und deutscher Treue die Gluckwunsche klangen aus in ein Sieg Heil auf Fuhrer die Dichterin und auf Volk und Vaterland 1 1938 wurde sie Mitglied des neu gegrundeten Schwabischen Dichterkreises und 1942 schliesslich mit dem Schwabischen Dichterpreis ausgezeichnet Suppers 1937 unter dem Titel Aus halbvergangenen Tagen erschienene Memoiren standen 1946 auf der ersten in der Sowjetischen Besatzungszone herausgegebenen Liste der auszusondernden Literatur In Ludwigsburg und Korntal wurde 1954 eine Strasse nach der Schriftstellerin benannt spater auch in Calw 1963 und Pforzheim 1975 In ihrer Korntaler Zeit pflegte Auguste Supper Kontakte zur ortlichen Brudergemeinde und Johannes Hesse Spater wich die Beziehung zum Pietismus einer zunehmend bibelkritischen und subjektivistischen Haltung unter anderen beeinflusst von Christoph Schrempf Carl Jatho und Gottfried Traub Sie ausserte heftige Kritik an den Kirchen 2 und war ab 1938 Mitglied der antisemitischen Deutschen Christen die in Hitler den von Gott gesandten Retter sahen 3 Rezeption BearbeitenAuguste Supper begann bereits wahrend der Schulzeit mit dem Verfassen von Gedichten und veroffentlichte seit den 1890er Jahren literarische Texte Ihr Werk umfasst hauptsachlich Romane und Erzahlungen die meist in der Schwarzwaldregion angesiedelt sind Schon ihre fruhen Arbeiten sind gepragt von einem entschiedenen Antikatholizismus sowie volkischen antisemitischen und besonders wahrend des Ersten Weltkriegs kriegsverherrlichenden Tendenzen Ihrer tiefen Verehrung fur den letzten wurttembergischen Konig Wilhelm II verlieh sie auch noch nach dessen Tod im Jahre 1921 Ausdruck ubertrug diese dann jedoch auf Adolf Hitler den sie als Heilsbringer ansah In einem Gedicht mit der Uberschrift Der Retter etwa das sie 1939 im Jahr von Hitlers 50 Geburtstag veroffentlichte lautet die letzte Strophe Nun schauen wir geblendet doch bereit ins Morgenrot von Deutschlands grosster Zeit Der Retter der ihr Bahn brach sei gesegnet In seinem Kommen ist uns Gott begegnet 4 Auch nach dem Zusammenbruch des Dritten Reichs blieb sie ihrer nationalsozialistischen Uberzeugung 5 treu Hitlers Scheitern war fur sie das Werk von Verratern Die Demokratie lehnte sie ab 6 Bei ihrem Entnazifizierungsverfahren das vor der Spruchkammer Ludwigsburg durchgefuhrt wurde kam es im Februar 1948 wegen arztlich attestierter Verhandlungsunfahigkeit zunachst zu einer vorlaufigen Einstellung Das Verfahren endete durch Spruch vom 21 Juli 1948 mit einer Einstufung in die Kategorie Mitlaufer und einer Suhnemassnahme in Hohe von DM 50 00 obwohl das Burgermeisteramt Ludwigsburg und der Ausschuss politischer Parteien auf Anfrage der Spruchkammer zuvor offiziell erklart hatten Supper habe durch ihr Schrifttum dem Nationalsozialismus Hilfe geleistet bzw denselben nicht unwesentlich unterstutzt 7 In der literarischen Wurdigung der Nachkriegszeit zeigen sich gewisse Kontinuitaten So erschien 1951 anlasslich des Todes von Supper in der von Schriftleiter Oskar Ruhle redigierten Schwabischen Heimat unter dem Kurzel H L ein Nachruf in dem etwa noch vom Blutserbe der aus bauerlichem Geschlecht stammenden schwabischen Mutter die Rede ist 8 Hinter dem Autorenkurzel durfte sich Hellmuth Langenbucher verbergen der bereits 1942 als Hauptschriftleiter der Zeitschrift Schwaben Monatshefte fur Volkstum und Kultur zusammen mit seinem damaligen Stellvertreter Oskar Ruhle einen Artikel anlasslich der Verleihung des Schwabischen Dichterpreises zu verantworten hatte In diesem wird festgestellt wird dass Supper die ihr vom nationalsozialistischen Staat zugedachte Ehrung wie keine verdient hat 9 Noch 1963 sind in einem weiteren Beitrag in der Schwabischen Heimat terminologische Anklange an die Sprache der Blut und Boden Ideologie erkennbar wenn das Werk Suppers mit dem Preussenblut und Schwabenblut das gleicherweise in den Adern der Dichterin rollte sowie mit Fonds von wertvollem Erbgut bzw wertvolle r Erbmasse in Verbindung gesetzt wird 10 In einigen Kommunen sind Strassen nach Auguste Supper benannt In Pforzheim Ludwigsburg und Calw gibt es eine Auguste Supper Strasse in Korntal Munchingen einen Auguste Supper Weg Im Ludwigsburger Gemeinderat scheiterte am 29 Juli 2015 der Antrag der SPD Fraktion die Auguste Supper Strasse umzubenennen an der Ablehnung der CDU Fraktion der Fraktion der Freien Wahler und des Stadtrats der Republikaner Auch ein Stadtrat der FDP lehnte die Vorlage ab 11 Werke BearbeitenDer Monch von Hirsau Stuttgart 1898 Da hinten bei uns Erzahlungen aus dem Schwarzwald Eugen Salzer Verlag Heilbronn 1905 Der schwarze Doktor Erzahlung aus Wurzburgs dusterer Zeit Eugen Salzer Verlag Heilbronn 1906 Leut Heilbronn 1907 Im Flug durch Welschland Heilbronn 1908 Lehrzeit Stuttgart u a 1909 Holunderduft Munchen 1910 Die Hexe von Steinbronn Hamburg 1911 Wie der Adam starb Munchen 1911 Herbstlaub Heilbronn 1912 Die Muhle im kalten Grund Heilbronn 1912 Die neue Methode Wiesbaden 1912 Der Furst und seine Furstin Stuttgart 1913 Vom Wegesrand Heilbronn 1913 An unsere Soldaten Stuttgart 1915 Der Mann im Zug Stuttgart u a 1915 Vom jungen Krieg Hagen i W 1915 Gottfried Fabers Weg Konstanz a B 1916 Der Herrensohn Stuttgart u a 1916 Ausgewahlte Erzahlungen Stuttgart u a 1917 Hans Schneiders Narrheit Wie die Annemei alt wurde Zurich 1917 Hermann Lohr Gotha 1917 Kauze Heilbronn 1917 Am steinernen Kopf Stuttgart 1918 Das Glockenspiel Stuttgart u a 1918 Zwolfnachtespuk Berlin u a 1919 Sonderlinge Berlin Dahlem 1921 Der Weg nach Dingsda Stuttgart u a 1921 Das holzerne Schifflein Stuttgart 1923 Heimkehr Stuttgart 1924 Der Zerlumpte Die Schachtel der alten Mine Berlin 1925 Hans Albrechts Wanderschaft Gutersloh 1926 Muscheln Stuttgart 1927 Des Schusterjakobs Altester Bielefeld 1927 Der starkste Zauber Berlin 1927 Auf alten Wegen Tubingen 1928 Der Hess und sein Buch Basel 1928 Der Gaukler Stuttgart 1929 Die Madchen vom Marienhof Stuttgart u a 1931 Begegnungen Bielefeld u a 1933 Wie unsereiner Weihnachten feiert Hannover 1933 Das Madchen Peter und der Fremde Gutersloh 1936 Die Umfrage Stuttgart 1936 Aus halbvergangenen Tagen Munchen 1937 Die grosse Kraft der Eva Auerstein Gutersloh 1937 Der Krug des Brenda Gutersloh 1940 Die von der Blumenwiese Gutersloh 1943 Schwarzwaldgeschichten Stuttgart 1954 Glucks genug Heilbronn 1957 Literatur BearbeitenGerhard Kaller Auguste Supper In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 11 Bautz Herzberg 1996 ISBN 3 88309 064 6 Sp 271 273 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Reinhard Hubsch Wo war noch etwas Erhebendes Auguste Supper und das Nationale eine Darstellung anhand von Dokumenten In Allmende H 28 29 1990 S 189 205 Heike Harsch Das bewegte Leben der Auguste Supper In Hie gut Wurttemberg 66 Jahrgang Nr 1 und 2 Beilage der Ludwigsburger Kreiszeitung Teil 1 4 April 2015 S 6 8 und Teil 2 6 Juni 2015 S 14 16 Elena Baumgartel geblendet doch bereit Auguste Supper 1867 1951 In Stephan Molitor Hrsg Der Schwabische Dichterkreis von 1938 und seine Entnazifizierung Begleitpublikation zu der Ausstellung des Staatsarchivs Ludwigsburg vom 5 Juni bis 6 September 2019 Kohlhammer Stuttgart 2019 ISBN 978 3 17 036527 8 S 105 108 Weblinks BearbeitenEintrag bei Datenbank Schrift und Bild 1900 1960 Eintrag im Stadtwiki Pforzheim Enz Eintrag von Auguste Supper in der Online Datenbank der Landesbibliographie Baden WurttembergEinzelnachweise Bearbeiten Der Fuhrer Hauptorgan der NSDAP Gau Baden Jg 11 Folge 25 vom 25 Januar 1937 S 5 online bei der Badischen Landesbibliothek Gerhard Kaller Auguste Supper In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon Band 11 Bautz Herzberg 1996 ISBN 3 88309 064 6 Sp 271 273 In ihrer Autobiographie schreibt Supper selbst an vielen Stellen uber ihre Religiositat Auguste Supper Aus halbvergangenen Tagen Erinnerungen und Bekenntnisse J F Lehmanns Munchen 1937 S 141 150 Auguste Supper Der Retter In Schwaben Monatshefte fur Volkstum und Kultur 11 1939 S 320 Eva Maria Gehler Weibliche NS Affinitaten Grade der Systemaffinitat von Schriftstellerinnen im Dritten Reich Konigshausen amp Neumann Wurzburg 2010 ISBN 978 3 8260 4405 2 S 43 fuhrt Supper in der Rubrik Zustimmung zum Nationalsozialismus Aufzeichnungen 1939 1950 Teilnachlass Auguste Supper Deutsches Literaturarchiv Marbach Handschriftenabteilung Spruchkammerverfahrensakte Bu 19899 im Bestand EL 902 15 Spruchkammer 30 Ludwigsburg Verfahrensakten im Staatsarchiv Ludwigsburg Hellmuth Langenbucher Auguste Supper zum Gedenken In Schwabische Heimat 2 1951 S 108 109 Hellmuth Langenbucher Hauptschriftleiter Oskar Ruhle Stellvertreter Auguste Supper Eine deutsche Meistererzahlerin Zur Verleihung des Schwabischen Dichterpreises In Schwaben Monatshefte fur Volkstum und Kultur 14 1942 S 175 180 hier S 175 Karl Greiner Vom Werden der Dichterin Auguste Supper In Schwabische Heimat 14 1963 S 135 136 Hilke Lorenz Hindenburg bleibt Ludwigsburger In Stuttgarter Zeitung de 31 Juli 2015 stuttgarter zeitung de Normdaten Person GND 117375616 lobid OGND AKS LCCN n88647281 VIAF 17998111 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Supper AugusteALTERNATIVNAMEN Schmitz Auguste Luise Geburtsname KURZBESCHREIBUNG deutsche SchriftstellerinGEBURTSDATUM 22 Januar 1867GEBURTSORT PforzheimSTERBEDATUM 14 April 1951STERBEORT Ludwigsburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Auguste Supper amp oldid 229128531