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Aschtarak armenisch Աշտարակ andere Umschriften Ashtarak Astarak ist die Hauptstadt der nordarmenischen Provinz Aragazotn Die verkehrsgunstig nordlich von Jerewan gelegene Stadt ist als Ausflugsziel fur Besucher aus der Landeshauptstadt bekannt Vier mittelalterliche Kirchen von denen die Karmrawor Kirche Muttergotteskapelle Surb Astvatsatsin eine kleine Kreuzkuppelkirche aus dem 7 Jahrhundert und die 1281 datierte Marianenkirche Surb Mariane vollstandig erhalten sind und weitere Denkmaler bezeugen eine ununterbrochene Besiedlung seit fruhchristlicher Zeit Aschtarak ist ein Zentrum der Nahrungsmittel verarbeitenden Industrie AschtarakԱշտարակWappenStaat Armenien ArmenienProvinz AragazotnKoordinaten 40 18 N 44 22 O 40 2975 44 361666666667 1139 Koordinaten 40 18 N 44 22 OHohe 1139 m Einwohner 21 764 2012 Zeitzone UTC 4Telefonvorwahl 374 232Postleitzahl 0201 0205 Gemeindeart StadtBurgermeister Towmas Schahverdjan 1 parteilos Webprasenz ashtarak am arm russ engl Aschtarak Armenien Aschtarak Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Stadtbild 3 1 Tsiranawor 3 2 Karmrawor 3 3 Marianenkirche 3 4 Spitakawor 4 Sport 5 Sohne und Tochter der Stadt 6 Literatur 7 Siehe auch 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseLage BearbeitenAschtarak liegt auf einer Hohe von 1139 Metern in einer Ebene zu beiden Seiten des Kassagh der in einer tiefen Schlucht die Stadt von Nordosten nach Sudwesten durchschneidet und den grosseren Teil mit dem Altstadtzentrum im Norden von einem Neubauviertel im Suden abgrenzt Der Kassagh fliesst vom Aparan Stausee nach Suden in den Mezamor der wenig spater in den Aras mundet Die bewasserten Getreide und Gemusefelder der Umgebung werden uberwiegend uber Kanale aus dem Kassagh versorgt Die Grundwassertiefe von 35 65 Metern wird mit Tiefbohrbrunnen fur die Trinkwasserversorgung und die Feldbewasserung angezapft Der Gesteinsuntergrund aus quartarer Lava tritt in der Kassagh Schlucht in Form von Basalt Andesit Dazit und Tuff zutage 2 Die Felder und Wiesen um Aschtarak gehoren zu den sudostlichen Auslaufern des Aragaz dessen vulkanisches Massiv sich bis 4090 Meter erhebt Im Norden wird die Ebene vom 2575 Meter hohen ebenfalls vulkanischen Berg Ara Ara lehr begrenzt im Osten geht sie ins Hochland von Jeghward uber Von Jerewan ist das 19 Kilometer entfernte Aschtarak uber die Schnellstrasse M1 zu erreichen die am nachsten Dorf im Westen Agarak sieben Kilometer vorbei nach Talin 46 Kilometer bis Gjumri 92 Kilometer im Nordwesten des Landes fuhrt Eine alternative Verbindung in den Norden ist die M3 die in Aschtarak von der M1 abzweigt und an der Ostseite des Aragaz vorbei Spitak 57 Kilometer erreicht Parallel zur M3 und nahe an der Kassagh Schlucht verbindet eine Nebenstrasse das Stadtzentrum von Aschtarak mit dem zwei Kilometer nordlich gelegenen Vorort Mughni und den folgenden Dorfern Karbi und funf Kilometer von Mughni entfernt dem Dorf Ohanavan mit dem Kloster Howhannawank bis sie nach weiteren funf Kilometern beim Kloster Saghmosawank endet Etschmiadsin 17 Kilometer ist auf direktem Weg uber die Fortsetzung der M3 nach Suden oder in sudwestlicher Richtung uber Oschakan vier Kilometer zu erreichen Auf einer Nebenstrasse uber Jeghward 22 Kilometer nach Osten lasst sich auf dem Weg zum Sewansee Jerewan weitraumig umfahren Geschichte Bearbeiten nbsp Statue des Katholikos Nerses II von Aschtarak amtierte 548 557 im GeschaftszentrumIn Aschtarak und Umgebung wurden Reste von befestigten Siedlungen mit Mauern aus grossen Steinblocken aus der Bronzezeit gefunden Ein bedeutendes fruhbronzezeitliches Kultzentrum ab 3400 v Chr befand sich in der Ebene bei Agarak eine Festung aus der fruhen Eisenzeit stand nordwestlich von Aschtarak auf einem 2200 Meter hohen Hugel beim Dorf Avan oberhalb von Kosch 3 In die Spate Bronzezeit ab dem 15 Jahrhundert v Chr datiert eine Siedlung am Ortsrand von Oschakan an deren Stelle in der ersten Halfte des 1 Jahrtausends v Chr eine urartaische Festung erbaut wurde Der Name Aschtarak heisst Turm oder Festung und verweist darauf dass der Ort strategisch gunstig gelegen war um das Tal und den Zugang zu den Hohen des Aragaz mit den dortigen Siedlungen besonders der Festung Amberd zu kontrollieren In fruhchristlicher Zeit war Aschtarak dem Bischofssitz von Oschakan untergeordnet und diente als dessen vorgelagerter Verteidigungsposten Armenien befand sich vom 7 bis zum 9 Jahrhundert unter der Vorherrschaft der Araber die 640 die Hauptstadt Dvin erobert hatten In den 880er Jahren ubernahmen die Bagratiden die Fuhrungsrolle unter den rivalisierenden armenischen Adelsfamilien und eroberten die Hauptstadt zuruck Unter den Bagratiden entwickelte sich Aschtarak zu einem grosseren Warenumschlagplatz an der Handelsroute die von Persien uber Dvin Richtung Norden nach Georgien fuhrte Die Stadt behauptete ihre wirtschaftliche Position unter der nachfolgenden Herrschaft der Seldschuken im 11 Jahrhundert Mongolen im 13 Jahrhundert und bis ins 20 Jahrhundert wahrend Oschakan auf seine religiose Bedeutung als Pilgerort beschrankt blieb Unter der sowjetischen Verwaltung wurde eine Lebensmittelindustrie aufgebaut In der Stadt ansassige Forschungseinrichtungen standen mit dem Observatorium in Bjurakan und einer weiteren Sternwarte in Orgov in Verbindung Mit der Unabhangigkeit 1991 kam es wie an anderen Industriestandorten zu einem wirtschaftlichen Niedergang der durch die Nahe zur Grossstadt Jerewan etwas abgefedert wurde Seit 1995 ist Aschtarak das Verwaltungszentrum der Provinz Aragazotn 4 Der wirtschaftliche Schwerpunkt ist seither die Nahrungsmittel und Getrankeherstellung darunter die Verarbeitung von Milchprodukten Stadtbild Bearbeiten nbsp Dreibogige Brucke uber den Kassagh von 1664Bei der Volkszahlung des Jahres 2001 wurde die offizielle Einwohnerzahl von Aschtarak mit 21 475 angegeben 5 In der amtlichen Statistik fur Januar 2012 werden 21 764 Einwohner genannt 6 Die Altstadt mit verwinkelten Gassen allen Denkmalern und den meisten Versorgungseinrichtungen liegt am westlichen rechten Ufer des Kassagh Das planmassig in einem rechteckigen Strassengitter angelegte Wohnviertel im Suden der Schlucht besteht uberwiegend aus Reihen von Einfamilienhausern entlang den Strassen mit grossen Hausgarten dahinter Die Industriebetriebe haben sich am Stadtrand am Ubergang zu den kleinparzelligen Feldern der Umgebung angesiedelt Die in diesem Abschnitt zur Autobahn ausgebaute M1 uberquert die Schlucht im Osten der Stadt und trennt das Zentrum vom nordlichen Vorort Mughni der bei der Volkszahlung 2001 noch als eigenstandiges Dorf ausgewertet wurde und seither als Stadtteil Aschtaraks gilt Ausser der Autobahnbrucke uberqueren westlich davon eine mittelalterliche Steinbrucke im Bereich der Stadtmitte eine Fussgangerbrucke und im Suden eine weitere grosse Brucke fur die M3 die Schlucht des Kassagh Letztgenannte Brucke stellt die direkte Verbindung von der Ostausfahrt der M1 durch das sudliche Wohnviertel zur Narekatsu Strasse im Zentrum und weiter nach Westen zur M1 Richtung Gjumri dar Die alteste und im Mittelalter einzige Brucke der Stadt aus dem Jahr 1664 besteht aus drei unterschiedlich hohen Spitzbogen und liegt an einer scharfen Flussbiegung wo sie vor hohen Fluten geschutzt war Durch die an dieser Stelle besonders steilen Klippen der Schlucht konnte sie gut verteidigt werden Die Reste einer urartaischen Festung aus dem 7 Jahrhundert v Chr oberhalb erinnern an Vorgangerbauten die einst an dieser strategisch wichtigen Stelle den Fluss uberquerten Die einzige Kirche sudlich des Kassagh ist die kleine Sankt Sergius Kirche Surb Sargis am Rand der Schlucht oberhalb der Brucke Auf dem Fundament einer zerstorten alteren Kirche wurde sie 1986 als Nachahmung einer Kreuzkuppelkirche des 13 Jahrhunderts neu erbaut Unterhalb der urartaischen Festung ist ein Abschnitt eines im 1 Jahrtausend v Chr angelegten Kanalbewasserungssystems erhalten das einen Vorlaufer des in der sowjetischen Zeit ausgebauten und seit der Jahrtausendwende erweiterten Arzni Schamiram Kanals darstellt der Wasser aus dem Sewansee uber den Hrasdan und zusatzlich aus dem Kassagh ableitet und in den Ebenen der Provinz Aragazotn verteilt 7 Der Weg in die Schlucht nordlich der mittelalterlichen Brucke fuhrt an einem leer stehenden Badehaus aus dem 18 19 Jahrhundert vorbei das mit warmem Mineralwasser gespeist wurde Hauptgeschaftsstrasse ist die Nerses Ashtaraketsi Strasse die von der sudlichen Brucke parallel zum Kassagh nach Norden Richtung Mughni fuhrt In der Proschian Strasse befindet sich das Hausmuseum von Pertsch Proschian 1837 1907 einem Schriftsteller und Lehrer der in Mughni aufwuchs und fur seine Verdienste um die Modernisierung der armenischen Kultur und Gesellschaft geschatzt wird Im zentral gelegenen Kulturhaus treten gelegentlich lokale Musik und Volkstanzgruppen auf Die mittelalterlichen Kirchen sind im Umkreis von etwa einem halben Kilometer im nordlichen Teil des Zentrums verteilt Die Existenz dreier Kirchen begrundet eine Legende Demnach lebten einst drei Schwestern in der Stadt die alle in denselben Prinzen namens Sargis verliebt waren Die zwei alteren Schwestern beschlossen sich umzubringen um den Geliebten der jungsten zu uberlassen Als sie sich in die Schlucht sturzten trug eine der alteren Schwestern ein aprikosenfarbenes und die andere ein rotes Kleid Als die jungste Schwester davon erfuhr zog sie ein weisses Kleid an weiss ist die Farbe des Hochzeitskleides und sturzte sich hinter ihren Schwestern her in den Tod Drei Kirchen wurden nach den Kleiderfarben benannt Tsiranawor die Aprikosenfarbene Karmrawor die Rote und Spitakawor die Weisse Die drei Kirchen stehen in der Nahe der Schlucht in einiger Entfernung nordwestlich davon befindet sich die Marianenkirche Surb Mariane Tsiranawor Bearbeiten nbsp Tsiranawor Altarapsis und Sudwand rechtsDie fruhesten ungefahr datierbaren armenischen Kirchen sind Basilikas des 5 und 6 Jahrhunderts 8 Die alteste Kirche der Stadt die Aprikosenfarbene am Rand der Schlucht ist nur noch als Ruine erhalten Die dreischiffige Basilika ist undatiert Die unteren Steinreihen der Apsis ein Teil der Nordwand und einige weitere Reste konnten vom Ende des 5 Jahrhunderts stammen eine zweite Bauphase gehort in das 6 Jahrhundert vermutlich in die Amtszeit des Katholikos Nerses II von Aschtarak 548 557 Nerses leitete 555 ein Konzil in Dvin bei dem wie schon zuvor die Glaubenslehre des Nestorianismus vehement verurteilt wurde 9 In Dvin liess er eine Kirche der Nestorianer zerstoren Tsiranawor konnte zum Andenken an den Geburtsort des Katholikos errichtet worden sein 10 Die Aussenmasse betragen 25 3 11 5 Meter Ein 3 85 Meter breites Mittelschiff wurde durch zwei Reihen mit jeweils drei T formigen Pfeilern von den schmaleren Seitenschiffen mit 1 74 Metern Breite abgegrenzt Gurtbogen verbanden die Pfeiler in Langsrichtung sowie quer mit den Seitenwanden Die drei Schiffe wurden von Tonnengewolben uberdeckt Die sudliche Pfeilerreihe steht noch aufrecht wahrend von der nordlichen nur der unterste Stein jedes Pfeilers und das Auflager Kampfer an der Apsisecke erhalten blieben Die Lage zweier Pilaster an der Nordwand entspricht nicht den Pfeilerstellungen sie gehoren zur ersten Bauphase im 5 Jahrhundert Nach Vermutungen von Brentjes und Mnazakanjan ebenso Donabedian und Thierry dienten sie als Auflager fur eine ursprunglich holzerne Dachkonstruktion die im 6 Jahrhundert durch den Einbau der Pfeiler und Gewolbe ersetzt wurde 11 Gemass einer anderen Rekonstruktion sollen die Pfeiler ursprunglich eine Zentralkuppel mit Trompenubergangen getragen haben wahrend Plontke den ursprunglichen Bau mit einer Weitarkadenbasilika vom syrischen Typ vergleicht 12 Beim Umbau erhielt die Kirche ein Doppelfenster im Giebel der Westmauer auch der obere Bereich der ubrigen Wande und der Apsis wurde verandert Ein Eingang befindet sich in der Mitte der Sudwand der ursprungliche spater zugemauerte in der Westwand Neben der hufeisenformigen Apsis lagen zwei rechteckige Seitenraume die von den Seitenschiffen zu betreten waren und das Gebaude aussen mit einer geraden Wand abschlossen Ein schmales Fenster erhellte jeden der drei Raume das mittlere Fenster misst 2 32 0 63 Meter Mit der geraden Ostwand entspricht Tsiranawor den Basiliken von Jereruk Yererouk bei Anipemza Provinz Schirak an der turkischen Grenze vom 5 6 Jahrhundert und Tsitsernavank Rayon Lacin in Aserbaidschan faktisch Provinz Kaschatach in der Republik Bergkarabach 5 6 Jahrhundert Annahernd denselben Grundplan besitzt die Basilika von Jeghward um 600 Auch ihr Dach war ursprunglich mit Holzbalken konstruiert Tsitsernavank gehorte zu den Basiliken des hellenistischen Typs mit einem durch einen Obergaden erhohten separaten Dach uber dem Mittelschiff wahrend Tsiranawor und die Basilika von Aparan fruher Kasagh Anfang 5 Jahrhundert dem ostlichen Typ entsprachen dessen nur wenig erhohtes Mittelschiff von einem einzigen Satteldach uberdeckt wird 13 Neben den funf genannten sind in Armenien nur von einer weiteren Basilika Reste aus vorarabischer Zeit erhalten Diese stand im Dorf Aghtsk Dzorap zwei Kilometer nordwestlich von Agarak eventuell Mitte 4 Jahrhundert Umbau Ende 5 Jahrhundert 14 Zur Bauplastik der Aussenwande gehoren die Reste eines Gesimses mit Zahnschnitt an der Nordfassade an der Westwand ein Kreuzmedaillon mit gleich langen Armen auf dem Tursturz und am Doppelfenster daruber ein weiteres flaches Kreuzrelief an dessen oberem Arm Weintrauben und zu beiden Seiten Pfaue erkennbar sind Eine 1013 datierte Inschrift von Konig Gagik I Bagratuni reg 989 1020 an der Nordfassade vermerkt Restaurierungen 15 Im 17 Jahrhundert baute man das Gebaude festungsartig aus und verstarkte die Nord und Sudseite durch eine aussere Ummauerung Dabei wurde die Sudwand offensichtlich vollstandig erneuert Bis 1815 war die Kirche durch Erdbeben und Vernachlassigung zur Ruine geworden Josef Strzygowski fand bei seinem Besuch im Herbst 1913 den Innenraum mit dem Bauschutt der eingesturzten Gewolbe aufgefullt 1963 wurden die vorhandenen Mauern vom Schutt befreit dabei kamen einige Chatschkare zum Vorschein 16 Karmrawor Bearbeiten nbsp Karmrawor von SudwestenDie Muttergotteskapelle Surb Astvatsatsin im Volksmund Karmrawor die Rote genannt ist die zweitalteste Kirche der Stadt aus der zweiten Halfte des 7 Jahrhunderts Ihr Beiname wird ausser mit der Legende auch auf die im Mortelbett verlegten roten Dachziegel bezogen die vom ursprunglichen Bau stammen sollen Sie liegt rund 200 Meter nordwestlich Tsiranawor und gehort zu einem Typus kleiner Kreuzkuppelkirchen die fur das 7 Jahrhundert charakteristisch sind Am Beginn ihrer Entwicklung standen kleine Tetrakonchen mit vier von einem Zentrum kreuzformig ausgehenden halbrunden Konchen die rechteckig ummantelt sind und aussen als freies Kreuz erscheinen Die vier Innenecken der Wande sind untereinander durch Gurtbogen verbunden die einen Tambour mit Kuppel tragen Deren Abschluss bildet ein Pyramiden oder Kegeldach Hierzu gehoren die Zionskirche Mankanoz in Oschakan sowie Hogevank nahe Sarnaghbyur 17 Dieselbe aussere Form jedoch mit drei halbrunden Konchen und einem innen rechteckig ausgebildeten Westarm besitzen die Muttergotteskirche von Talin und die Ananiuskirche von Alaman 637 datiert 18 Die dritte Moglichkeit des inneren Wandabschlusses stellen die Monokonchen mit einer halbrunden Altarapsis im Osten und drei rechteckigen Seitenarmen in den anderen Himmelsrichtungen dar Die am besten erhaltenen freien Monokonchen des 7 Jahrhunderts sind neben Karmrawor die Kirche Lmbatavank bei Artik und die Sankt Sergius Kirche von Bjni nahe Hrasdan Die meisten Gebaude dieses Typus sind wie Karmrawor undatiert und konnen nur durch Stilvergleiche zeitlich eingeordnet werden nbsp Karmrawor Ubergang vom quadratischen Deckenfeld mittels Trompen zum TambourDie Aussenmasse der Muttergotteskapelle betragen etwa 6 7 5 Meter Der Ubergang vom Grundquadrat der Gurtbogen zum innen und aussen oktogonalen Tambour erfolgt durch vier Trompen in den Ecken Oberhalb leiten acht kleinere Trompen die aus einem einzigen Mauerstein bestehen zum Kuppelkreis uber Der Innenraum wird durch ein Rundbogenfenster in der Ost und Sudseite sowie kleinere Fensterschlitze in den Hauptachsen der Tambourwande schwach erhellt Die Innenwande sind schmucklos Ein Vorhang an der Altarapsis zeigt dass die Kapelle fur Gottesdienste benutzt wird Der einzige Eingang befindet sich an der Westseite Der Schmuck an den Aussenwanden beschrankt sich auf hufeisenformige Friese uber den Fenstern die mit Flechtbandern Zickzackmustern und verschlungenen Blattern reliefiert sind Das Gesims ist mit einem Korbflechtmuster verziert der aussere Abschluss mit einer doppelten geflochtenen Wellenlinie Eingeritzte Kreuze Pilgerkreuze an den Aussenwanden wurden als fromme Tat in Auftrag gegeben In einer undatierten einzeiligen Bauinschrift die an der Sudseite beginnt und sich bis zur Nordseite hinzieht werden ein Stifter namens Dawit sowie die Priester Gregor und Manas genannt An den Wanden von Tsiranawor und Karmrawor waren Malereireste aus dem 7 Jahrhundert erkennbar 19 Karmrawor wurde wie die meisten kleinen Kreuzkuppelkirchen als Grabkirche errichtet und ist von einem alten Friedhof umgeben Die Umfassungsmauer stammt nach einer Inschrift aus dem Jahr 1254 Ein Vorbau an der Westseite aus dem 19 Jahrhundert wurde bei der Restaurierung 1960 abgerissen 20 Auf dem Friedhof nordlich der Kapelle stehen mehrere Chatschkare aus dem 13 14 und dem 17 Jahrhundert Darunter befindet sich ein 1184 datierter Stein mit einem von Blumenranken umgebenen Kreuz und ein besonders fein reliefierter Chatschkar des Heiligen Zeichens auch cak k ar durchlocherter Stein von 1268 mit einem hervortretenden Kreuz und einer rechteckigen Vertiefung im Sockel Marianenkirche Bearbeiten nbsp Marianenkirche von SudostenDie 1281 datierte Sankt Marian Kirche Surb Mariane liegt abseits der beiden Kirchen im Nordwesten des Zentrums nahe der Proschian Strasse Vom Hof der Muttergotteskapelle ist ihr schlanker Tambour mit dem hohen Pyramidendach zu sehen der zwischen Wohnhausern und Baumen herausragt Die Jahresangabe ergibt sich aus einer Inschrift die sich auf eine Stiftung bezieht Die in einem gepflegten Park gelegene Kirche gehorte zu einem Kloster was sich unter anderem aus einer Inschrift von 1317 ergibt in welcher der Bau eines Gastehauses und die Restaurierung der Umfassungsmauer erwahnt wird Die Marianenkirche ist wie Karmrawor eine Kreuzkuppelkirche mit Monokonchos jedoch erganzt durch in den ausseren Ecken angebaute Nebenraume wodurch sich ein vollstandig ummantelter Bau mit rechteckigen Aussenwanden ergibt Dieser Grundrisstyp dessen naheliegendste Entwicklungslinie von den freien Kreuzarmen der Karmrawor Kirche ausgeht erlaubt eine vielfaltige Gestaltung der Nebenraume Bei den annahernd quadratischen Zentralbauten mit vier Nebenraumen wird zwischen solchen mit selbstandigen Eckraumen die nur uber einen Durchgang mit den Seitenarmen verbunden sind erstmals bei der Kirche in K arkop ivank von 911 Provinz Sjunik verwirklicht und solchen mit offenen Eckraumen an der Westseite unterschieden Zu letzteren gehort die Marianenkirche Ihre ausseren Abmessungen betragen 11 45 8 88 Meter Die hufeisenformige Apsis ist von schmalen zweigeschossigen Nebenraumen umgeben die mit den ahnlich schmalen nordlichen und sudlichen Kreuzarmen verbunden sind Der Kreuzarm im Westen ist immer noch querrechteckig jedoch deutlich langer Die westlichen Eckraume sind zu breiten Nischen geworden die durch Trennwande abgegrenzt werden Die in den Raum ragenden Trennwande fungieren als Wandvorlagen auf denen zusammen mit den Wandecken der Apsis die zentralen Gurtbogen der Tambour Unterkonstruktion ruhen Eine geringe Veranderung im Grundriss der Verzicht auf die Trennwande fuhrt zu den ummantelten Kreuzkuppelkirchen mit zwei freistehenden Pfeilern im Westen deren bekanntestes Beispiel in Armenien die 1321 datierte Areni Kirche ist Der Ubergang von der Vierung zum innen kreisrunden aussen zwolfeckigen Tambour erfolgt durch Pendentifs Der schlanke Tambour und das steile Pyramidendach mit seinen vertikalen Rippen verleihen dem Gebaude eine in die Hohe strebende Tendenz die typisch fur die Zeit nach der Invasion der Mongolen in der ersten Halfte des 13 Jahrhunderts ist Die Kirche besitzt einen Eingang im Westen und einen im Suden Letzterer ist ungewohnlicherweise aus der Kuppelachse und damit auch gegenuber dem daruber befindlichen mittig an der Giebelwand ausgerichteten Fenster nach Westen verschoben Die Wandfelder des Tambours sind von Wulstbandern eingefasst die einen hufeisenformigen oberen Abschluss bilden Ebensolche Rundprofile die seitlich durch Kreuze in der Art eines Vierpass erweitert sind umrahmen die Fenster Am Ostfenster fuhrt ein nach unten verlangertes Profil bis zur Sockelkante Dieses Motiv war im 13 Jahrhundert weit verbreitet und kommt auch in der georgischen Sakralarchitektur vor 21 1838 wurde auf den First uber dem sudlichen Haupteingang eine kleine Laterne aus vier Pfeilern gesetzt die keine Glocke enthalt Ein grosser langgestreckter Anbau vor der Westseite vom Anfang des 20 Jahrhunderts besteht aus gemauerten Aussenwanden und einem von zwei Holzpfostenreihen getragenen provisorischen Satteldach Er steht ungenutzt leer wahrend die Kirche fur Gottesdienste eingerichtet ist 1977 wurde der Park um die Kirche angelegt Spitakawor Bearbeiten nbsp Spitakawor von NordwestenUnmittelbar am Rand der Schlucht nahe Tsiranawor steht die Ruine der Spitakawor Kirche die Weisse die nichts mit dem ehemaligen Kloster Spitakavor im Suden des Landes zu tun hat Von der nur grob dem 13 oder 14 Jahrhundert zuzuordnenden Kirche sind vier einen annahernd quadratischen Grundriss von 4 61 4 85 Metern bildende Giebelwande erhalten Sie umschlossen vermutlich einen kreuzformigen Grundplan uber dem sich ein zentraler Tambour mit Kuppel erhob Ein Vorgangerbau in Gestalt einer kleinen Hallenkirche soll Anfang des 4 Jahrhunderts an der Stelle errichtet worden sein Der Stufensockel konnte noch alter sein und auf vorchristliche Zeit zuruckgehen Die Quader aus rotlichem Tuff sind sorgfaltig gefugt jedoch ohne Dekor Die beiden Eingange befinden sich in der West und Sudwand 22 Sport BearbeitenFur die Stadt tritt der funfmalige armenische Fussball Pokalsieger MIKA Aschtarak an der seine Heimspiele in einem Stadion in Jerewan austragt Sohne und Tochter der Stadt BearbeitenNorair Sissakjan 1907 1966 armenisch sowjetischer Biochemiker Astrobiologe und HochschullehrerLiteratur BearbeitenBurchard Brentjes Stepan Mnazakanjan Nona Stepanjan Kunst des Mittelalters in Armenien Union Verlag VOB Berlin 1981 Patrick Donabedian Dokumentation der Kunststatten In Jean Michel Thierry Armenische Kunst Herder Freiburg B 1988 S 515f ISBN 3 451 21141 6 Annegret Plontke Luning Fruhchristliche Architektur in Kaukasien Die Entwicklung des christlichen Sakralbaus in Lazika Iberien Armenien Albanien und den Grenzregionen vom 4 bis zum 7 Jh Osterreichische Akademie der Wissenschaften Philosophisch Historische Klasse 359 Band Veroffentlichungen zur Byzanzforschung Band XIII Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 2007 S 260 270 ISBN 978 3700136828 Josef Strzygowski Die Baukunst der Armenier und Europa Band 1 Kunstverlag Anton Schroll Wien 1918 146 148 bei Internet Archive Siehe auch BearbeitenListe der Stadte in ArmenienWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Aschtarak Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Rick Ney Aragatsotn Marz Tour Armenia 2008 S 18 24 Ashtarak Town ArmeniapediaEinzelnachweise Bearbeiten http ashtarak am Pages Staff Abruf 4 Januar 2020 Reconstruction of water supply systems of town Ashtarak and nearby 4 villages World Bank Document 2013 S 17 Adam T Smith Koriun Kafadarian New Plans of Early Iron Age and Urartian Fortresses in Armenia A Preliminary Report on the Ancient Landscapes Project In Iran Vol 34 1996 S 23 37 hier S 28 Ashtarak Memento vom 27 Juni 2017 im Internet Archive officespace am RA 2001 Population and Housing Census Results armstat am S 51 RA Aragatsotn Marz armstat am 2012 S 246 Bulletin 10 11 Memento des Originals vom 24 Marz 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www mca am MCA Publication April September 2009 S 13 Christina Maranci Medieval Armenian Architecture Construction of Race and Nation Hebrew University Armenian Studies 2 Peeters Leuven u a 2001 S 113 Mesrob K Krikorian Die Armenische Kirche Materialien zur armenischen Geschichte Theologie und Kultur Peter Lang Frankfurt M 2002 S 32 Josef Strzygowski S 146 Stepan Mnazakanjan Architektur In Burchard Brentjes u a S 60 Annegret Plontke Luning S 261 nennt als Beispiel Halabiya Patrick Donabedian Dokumentation der Kunststatten In Jean Michel Thierry S 515 Jean Michel Thierry S 49 494 Annegret Plontke Luning beiliegende CD ROM Katalog der erhaltenen Kirchenbauten S 50 Ciranowor Tsiranowor Memento vom 4 Marz 2016 im Internet Archive Armenian Studies Program Jean Michel Thierry S 67 Stepan Mnazakanjan Architektur In Burcherd Brentjes S 64 Nona Stepanjan Wandmalerei Buchmalerei und angewandte Kunst In Burchard Brentjes u a S 239 Patrick Donabedian Dokumentation der Kunststatten In Jean Michel Thierry S 515 Karmravor Garmravor Memento vom 12 Mai 2008 im Internet Archive Armenian Studies Program Patrick Donabedian Dokumentation der Kunststatten In Jean Michel Thierry S 516 Rick Ney Aragatsotn Marz S 21 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Aschtarak amp oldid 226787572