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Kaschatach armenisch Քաշաթաղի շրջան russisch Kashatagskij rajon auch Qashatagh und Kashatagh ist eine Provinz der international nicht anerkannten Republik Arzach mit der Hauptstadt Berdsor Die Provinz umfasst die aserbaidschanischen Bezirke Lacin Qubadli und Zengilan die 1992 und 1993 durch die armenische Armee besetzt wurden Seit dem Ende des Kriegs um Bergkarabach 2020 befindet sich das Gebiet der Provinz wieder unter der Kontrolle von Aserbaidschan Lage Kaschatachs in der Republik Arzach Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 3 Ortschaften und Einwohner 4 EinzelnachweiseGeografie Bearbeiten nbsp Fluss Woghdschi bei KowsakanDie Provinz hat eine Flache von 3376 6 Quadratkilometern 1 und erstreckt sich entlang der Grenze zu Armenien vom Karabach Hochland im Norden zum Fluss Aras im Suden Im Norden grenzt die arzachische Provinz Schahumjan beziehungsweise der aserbaidschanische Bezirk Kelbecer an im Osten die Provinzen Martakert Askeran Schuschi und Hadrut Im Suden bildet der Aras die Grenze zum Iran im Westen befindet sich die armenische Provinz Sjunik Die grossten Flusse die die Provinz durchqueren sind der hier entspringende Hakari und der aus Armenien zufliessende Worotan Am Aras befindet sich teilweise in der provinz der Stausee von Choda Afarin Im Osten wird die Provinz vom Karabachgebirge begrenzt im Westen von den sudlichen Auslaufern des Karabach Hochlands sowie von den Hangen der Barguschatberge und der Meghriberge Die Hauptstadt und grosste Stadt Berdsor befindet sich auch am wichtigsten Verkehrsweg der Verbindungsstrasse von Armenien zur arzachischen Hauptstadt Stepanakert im nach Berdsor aserbaidschanisch Lacin benannten Latschin Korridor Weitere wichtige Strassen verlaufen insbesondere in den Talern des Hakari sowie entlang des Aras Hier verlauft auch die seit dem Krieg zu Beginn der 1990er Jahre stillgelegte Bahnstrecke Elet Culfa die in der Provinz eine Zweigstrecke zum armenischen Kapan hat Geschichte BearbeitenDer Name der Provinz geht auf das armenische Meliktum Kaschatach zuruck das in der Region von 1475 bis 1730 bestand Zuvor bestanden hier das Konigreich Arzach und verschiedene Herrschaftsgebiete unter dem Namen Sjunik Zuvor gehorte die Region meist zu einem grosseren armenischen Reich und seit dem 7 Jahrhundert zeitweise immer wieder zu islamischen Staaten 1730 zerfiel das Meliktum und unter Vorherrschaft der Safawiden siedelten sich Kurden in der Region an 2 schliesslich wurde das Territorium integrierter Bestandteil des Khanat Karabach 3 Das Khanat wurde im 19 Jahrhundert Teil des Russischen Reiches und in diesem aufgelost Nach der Oktoberrevolution und der Unabhangigkeitserklarung der Staaten sudlich des Kaukasus war die Region zwischen der Republik Armenien und der Republik Aserbaidschan umstritten und umkampft Nach Eingliederung beider Staaten in die Sowjetunion fiel das Gebiet an die Aserbaidschanische SSR der nordliche Teil wurde jedoch zeitweise Bestandteil der autonomen Provinz Rotes Kurdistan fur ein Jahr gar das gesamte Gebiet Ab 1930 wurde es in Form mehrere Rayons nicht autonomer Teil Aserbaidschans Nachdem sich in den 1980er Jahren die Spannungen zwischen den Armeniern in der benachbarten Autonomen Oblast Bergkarabach und Aserbaidschanern sowie der Aserbaidschanischen SSR verscharft hatten erklarte Bergkarabach wahrend des Zusammenbruchs der Sowjetunion 1991 die Unabhangigkeit und es kam zu einem offenen Krieg in dem Armenien Bergkarabach unterstutzte Im Laufe der Jahre 1992 und 1993 konnte die Republik Bergkarabach beziehungsweise die armenische Armee das Gebiet der spateren Provinz Kaschatach das zwischen Bergkarabach und Armenien liegt besetzen und damit auch den strategisch wichtigen Latschin Korridor zwischen den beiden verbundeten Kriegsparteien unter Kontrolle bringen Die fast ausschliesslich aserbaidschanische Bevolkerung floh Nach dem Waffenstillstand der den Krieg 1994 beendete wurde das Gebiet der aserbaidschanischen Bezirke Lacin Qubadli und Zengilan von der Republik Arzach wie sich das de facto Regime seit 2017 nennt als Provinz Kaschatach mit der Hauptstadt Berdsor organisiert Seit 2014 wurden in der Provinz armenische Fluchtlinge aus Syrien angesiedelt insbesondere in der Ortschaft Ischchanadsor 4 5 Im Krieg um Bergkarabach 2020 wurde das Gebiet der Provinz zu grossen Teilen von der aserbaidschanischen Armee zuruckerobert Im anschliessenden Waffenstillstandsabkommen wurde die Ruckgabe der ubrigen Teile der Provinz beziehungsweise der drei aserbaidschanischen Bezirke vereinbart und bis 1 Dezember 2020 umgesetzt Die Provinz befindet sich seitdem wieder vollstandig unter der Kontrolle von Aserbaidschan mit Ausnahme des Latschin Korridor mit der Stadt Berdsor der von russischen Friedenstruppen als Verbindung zwischen Armenien und Arzach gesichert wird Ortschaften und Einwohner Bearbeiten nbsp Karte mit allen Koordinaten OSM WikiMap nbsp Kloster ZizernawankLaut dem Zensus von Bergkarabach von 2005 hatte die Provinz 9 763 Einwohner entsprechend 2 89 Einwohnern pro Quadratkilometer Diese lebten in drei Stadten 19 grosseren Orten und 47 Gemeinden 1 Fur 2015 wurden 9 300 Einwohner gefuhrt davon 3 300 in vier Stadten und 6 000 in 50 landlichen Gemeinden 6 Armenischer Name zugeh Ortsteile in armenischer Schrift Aserbaidschanischer Name Einwohner nach Zensus 2005 1 KoordinateBerdsor Բերձոր Lacin 2 247 LageKowsakan Karatak Կովսական Zengilan 393 LageMidschnawan Միջնավան Mincivan 344 LageAlaschkert Ալաշկերտ Qiraq Muslan 158 LageAghadsor Աղաձոր Ucuncu Agali 101 LageAghanus Աղանուս Aganus 86 LageAghawnatun Chatschgetik Aghawno Աղավնատուն Quscular 60 LageAjgehowit Ltschaschen Towmasar Moradschur Այգեհովիտ Balasoltanli 191 LageAjgek Այգեկ Efendiler 104 LageArzwaschen Արծվաշեն Kurd Mahruzlu 92 LageArtaschawi Արտաշավի Erdesevi 88 LageBasmatus Gandza Բազմատուս Գանձա Bululduz Seyidler 76 LageGetamedsch Գետամեջ Hemzeli 86 LageGetap Գետափ Qaragac 131 LageGoghtanik Գողթանիկ Pircahan 86 LageDizmajri Arzachamajr Դիցմայրի Mesedismayilli 71 LageDrachtadsor Ani Դրախտաձոր Agcakend 78 LageEsnagomer Lernahowit Schrwakan Spitakadschur Uchtadsor Եզնագոմեր Լեռնահովիտ Qarakecdi 112 LageErizwank Krmen Amirian Երիցվանք Alibeyli 182 LageIschchanadsor Իշխանաձոր Xanliq 183 LageZaghkaberd Ծաղկաբերդ Gulebird 271 LageZizernawank Ծիծեռնավանք Husulu 113 LageZobadsor Worduak Ծոբաձոր Copedere 78 LageKeren Կերեն Qaragol 26 LageKumajri Կումայրի Qilican 54 LageHajkasjan Հայկազյան Qazyan 72 LageHarar Suaras Հարար Asagi Ferecan 80 LageHajtagh Aghbradsor Gahanist Հայթաղ Qorcu 27 LageHak Հակ Minkend 102 LageHakari Հակարի Muradxanli 126 LageHale Հալե Hal 38 LageHerik Berdik Հերիկ Ehmedli 67 LageHotschanz Հոչանց Hocaz 74 LageDsorap Ձորափ Qarakisiler 106 LageGhasaparat Aliqulu 56 LageMamark Մամարք Memer 59 LageMaratuk Meghwadsor Մարաթուկ Malxelef 48 LageMargis Մարգիս Mayis 12 LageMartunaschen Մարտունաշեն Qaracalli 67 LageMelikaschen Մելիքաշեն Agoglan 48 LageMirik Միրիկ Mirik 199 LageMscheni Մշենի Misni 84 LageMoschatagh Մոշաթաղ Bozlu 214 LageMowsesaschen Arachisch Dsorachatsch Karabak Մովսէսաշեն Kurdhaci 94 LageMusch Մուշ Melikli 106 LageNoraschenik Նորաշենիկ Tezekend 63 LageSchalua Himnaschen Werinschen Շալուա Selve 71 LageSchirak Շիրակ Qiyasli 39 LageDschanfida Ջանֆիդա Dileli Muskenli 65 LageSaratak Սարատակ Sariyataq 137 LageSonasar Սոնասար Sonasar 73 LageSus Gihut Urmia Nerkin Sus Սուս Sus 162 LageWasgenaschen Antaramedsch Վազգենաշեն Hacisamli 15 LageWakunis Chatschin Tap Tschormank Վակունիս Picenis 60 LageWaghasin Ardschadsor Martiros Meghraschen Վաղազին Vagazin 72 LageWan Վան Cahangirbeyli 187 LageWardabaz Վարդաբաց Ebilce 68 LageWardananz Wordnaw Վարդանանծ Memmedbeyli 184 LageWerin Kaschunik Վերին Քաշունիք Yuxari Mollu 43 LageWurgawan Վուրգավան Xendek 160 LageTandsut Տանձուտ Qariqislaq 162 LageTigranawan Տիգրանավան Padar 153 LageUrekan Amutegh Ուռեկան Isiqli 168 LagePakahan Փակահան Xocahan 85 LageKaschunik Քաշունիք Qubadli 127 LageKarotan Քարոտան Kavdadiq 70 LageKarut Քարուտ Dasli 16 LageKaregah Քարեգահ Qarikaha 229 LageArwakan Արվական Alxasli 60 LageMchanz Մխանց Muganli 55 LageEinzelnachweise Bearbeiten a b c Results of 2005 census of the Nagorno Karabakh Republic PDF englisch abgerufen am 23 April 2008 131 kB On Kurdish tribes in Caucasus Abgerufen am 5 Juli 2008 russisch Robert H Hewsen Armenia A Historical Atlas University of Chicago Press Chicago 2001 ISBN 0 226 33228 4 S 163 POSELIVShIESYa V ARCAHE SIRIJSKIE ARMYaNE GOVORYaT O SVOIH ChAYaNIYaH NKR News 26 December 2014 Nana Martirosyan David Babayan Armeniya i Arcah prinyali sirijskih bezhencev ishodya iz gumanitarnyh principov ArmInfo 3 June 2015 Nagorno Karabakh in Figures Statistical Booklet NATIONAL STATISTICAL SERVICE OF THE NAGORNO KARABAKH REPUBLIC 2015 S 12 Verwaltungsgliederung der Republik Arzach Provinzfreie Stadt StepanakertProvinzen Askeran Hadrut Kaschatach Martakert Martuni Schahumjan Schuschi teilweise weitgehend bzw vollstandig unter aserbaidschanischer Kontrolle 39 6408 46 5469 Koordinaten 39 38 N 46 33 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kaschatach amp oldid 236682404