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Martakert armenisch Մարտակերտ russisch Mardakert Mardakert ist eine Provinz im Norden der de facto unabhangigen Republik Arzach in Bergkarabach die de jure ein Teil Aserbaidschans ist Dieses hat das Gebiet der Provinz auf die Bezirke Kelbecer und Terter aufgeteilt Verwaltungssitz ist die Stadt Martakert Mardakert Die Provinz umfasst in etwa den Norden des ehemaligen Autonomen Gebiets Bergkarabach und entspricht weitgehend dessen ehemaligen Rajon Martakert Sie wird nur teilweise von Arzach kontrolliert Lage Martakerts in der Republik Arzach Gebietsstand 1994 bis 2020 Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 3 Kulturguter 4 Ortschaften und Einwohner 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeografie Bearbeiten nbsp Sarsang StauseeDie Provinz hatte 2015 eine Flache von 1 795 km 1 liegt im Norden der Republik Arzach sowie der ehemaligen Autonomen Gebiets Bergkarabach aus dem Arzach hervorgegangen ist Sie entspricht weitgehend dessen Rajon Martakert kurzzeitig auch Rajon Agdere Einige kleinere Gebiete im Westen und Suden in den aserbaidschanischen Rayon Kelbecer und Agdam wurden der Provinz angegliedert aber nicht mehr von ihr kontrolliert Im Suden grenzen die Provinzen Askeran und Kaschatagh an beziehungsweise die aserbaidschanischen Bezirke Xocali und Lacin Im Westen befindet sich der Bezirk Kelbecer und im Norden Goranboy dessen sudlicher Teil zusammen Kelbecer von Arzach als Provinz Schahumjan betrachtet wird Im Osten liegt der aserbaidschanische Bezirk Terter Verwaltungssitz ist die Stadt Martakert Mardakert Martakert wird gepragt vom Tal des Tartar und dessen Seitentalern Im Lauf des Flusses liegt auch der Sarsang Stausee Im Suden bildet der Chatschen die Provinzgrenze der aus dem Karabachgebirge nach Osten in die Kura Aras Tiefebene fliesst Nordlich des Tartar erstreckt sich der Gebirgszug Murovdag der die nordliche Grenze von Martakert bildet Hier liegt mit dem Mrav Sar 3 350 m die hochste Erhebung der Provinz Geschichte Bearbeiten nbsp Die Verwaltungseinheit Rajon Martakert Vorganger der Provinz Martakert im Norden der Autonomen Oblast BergkarabachDas Gebiet im Norden der Region Bergkarabach war im Laufe seiner Geschichte Teil vieler armenischer Herrschaftsgebiete und stand seit dem 7 Jahrhundert haufig unter der Vorherrschaft islamischer Staaten Schliesslich war es Kerngebiet des Meliktums Dschraberd einem der Funf Furstentumer von Karabach mit Sitz in Dschraberd Es wurde im 18 Jahrhundert in das Khanat Karabach eingegliedert 2 Das Khanat wurde im 19 Jahrhundert Teil des Russischen Reiches und in diesem aufgelost Nach der Oktoberrevolution und der Unabhangigkeitserklarung der Staaten sudlich des Kaukasus war die Region zwischen der Republik Armenien und der Republik Aserbaidschan umstritten und umkampft Nach Eingliederung beider Staaten in die Sowjetunion fiel das Gebiet an die Aserbaidschanische SSR in dem es als Rajon Martakert zum Autonomen Oblast Bergkarabach gehorte Nachdem sich in den 1980er Jahren der Bergkarabachkonflikt zwischen den Armeniern und Aserbaidschanern sowie der Aserbaidschanischen SSR verscharft hatten erklarte Bergkarabach wahrend des Zusammenbruchs der Sowjetunion 1991 die Unabhangigkeit und es kam zu einem offenen Krieg in dem Armenien Bergkarabach unterstutzte Aserbaidschan wiederum hob die Autonomie Bergkarabachs de jure auf und teilte das Gebiet am 13 Oktober 1992 auf die Bezirke Kelbecer und Terter auf Von Juli 1992 bis Juli 1993 war es in aserbaidschanischer Hand danach fast vollstandig armenisch kontrolliert Der ostliche Teil der Provinz Martakert mit dem Dorf Maraga wo am 10 April 1992 das Massaker von Maraga stattfand blieb unter aserbaidschanischer Kontrolle und damit auch de facto Teil des Rajon Terter Die Republik Bergkarabach beziehungsweise die armenische Armee konnten sich im ubrigen Gebiet der Provinz behaupten behaupten Nach Ende des Krieges 1994 wurden der Provinz auch Teile des aserbaidschanischen Rajon Agdam sowie Kelbecer angegliedert Wahrend des Krieges um Bergkarabach 2020 eroberte Aserbaidschan die Dorfer Talis und Madaghis im Nordosten sowie kleinere Gebiete im Murovdag Gebirge In Folge des Waffenstillstands im November 2020 wurde ausserdem die Kontrolle uber Agdam und Kelbecer wieder an Aserbaidschan ubergeben sodass die Provinz Martakert die Verwaltung uber die Gebiete in diesen Bezirken wieder verlor Kulturguter Bearbeiten nbsp Kloster GandsassarIn der Provinz liegen die armenischen Kloster Gandsassar Գանձասար Gandzasar Jeriz Mankanz Երից Մանկանց Վանք Yerits Mankants Wankassar und Jegische Arakjal Եղիշէ Առաքեալի վանք Yeghishe Arakyal Daruber hinaus liegt im Suden der Provinz die archaologische Fundstatte der antiken Stadt Tigranakert Diese kam 2020 unter die Kontrolle von Aserbaidschan in dessen Bezirk Agdam sie liegt Ortschaften und Einwohner Bearbeiten nbsp Karte mit allen Koordinaten OSM WikiMapDie Provinz hatte 2005 18 963 Einwohner 3 2015 waren es etwa 19 900 Einwohner davon 4 600 in Stadten und 15 300 auf dem Land verteilt auf eine Stadt und 42 landliche Gemeinden 1 Durch den Verlust der Gebiete im Norden und Suden sowie Flucht in Folge des Krieges 2020 sind die Einwohnerzahlen heute geringer Folgende Gemeinden sind Teil der Provinz Die kursiv geschriebenen stehen unter aserbaidschanischer Kontrolle und werden damit nicht von der Provinz verwaltet Armenischer Name zugeh Ortsteile in armenischer Schrift Aserbaidschanischer Name Einwohner nach Zensus 2005 3 KoordinateMartakert Dschraberd Մարտակերտ Agdere 4 325 LageNor Hajkadschur Նոր Հայկաջուր Boyehmedli 81 LageAghbekalandsch Աղաբեկալանջ Agabeyyali 155 LageAradschadsor Առաջաձոր Dovsanli 741 LageAjgestan Այգեստան Cayli nicht enthalten LageGarnakar Գառնաքար Cormanli 124 LageGetawan Գետավան Qozlukorpu 278 LageDrmbon Դրմբոն Heyvali 645 LageSaglik Զագլիկ Zeylik 200 LageSardachatsch Զարդախաչ Zardaxac 125 LageTalisch Թալիշ Talis 581 LageTbldu Թբլղու Damgali 176 LageChnkawan Խնկավան Xanqutala 169 LageZaghkaschen Ծաղկաշեն Demirli 137 LageZamakahogh Ծմակահող Bazarkend 228 LageKarmirawan Կարմիրավան Qiziloba nicht enthalten LageKitschan Կիչան Kican 168 LageKotschoghot Կոճողոտ Yayici 534 LageKusapat Կուսապատ Qasapet 276 LageHaterk Հաթերք Hesenriz 1 531 LageHarutjunagomer Հարությունագոմեր Qizilqaya 400 LageHowtaschen Հովտաշեն Eliagali 246 LageTschankatagh Ճանկաթաղ Canyataq 272 LageMadaghis Tonaschen Մատաղիս Suqovusan 483 LageMaghawus Kmkadsor Մաղավուզ Cardaqli 543 LageMez Schen Մեծ Շեն Ulu Qarabey 322 LageMehmana Մեհմանա 27 LageMochratagh Մոխրաթաղ Kicik Qarabey 345 LageNerkin Horatagh Ներքին Հոռաթաղ Asagi Oratag 776 LageNor Ajgestan Նոր Այգեստան Mollalar 321 LageNor Karmirawan Նոր Կարմիրավան Papravend 44 LageNor Ghasantschi Նոր Ղազանչի Sirxavend 177 LageNor Maragha Նոր Մարաղա Qizil Kengerli 349 LageNor Sejsulan Yeni Qaralar 138Schahmasur Շահմասուր Sahmansurlu 139 LageTschapar Չափար Capar 252 LageTschldran Չլդրան Cildiran 467 LagePoghosagomer Ghasarahogh Պողոսագոմեր Devedasi 232 LageWaghuas Վաղուհաս Qozlu 638 LageWank Andsawner Daschtaglugh Zaghkunk Tschrag Nareschtar Վանք Vengli 1 335 LageWardadsor Վարդաձոր Gulyataq 193 LageWarnkatagh Լուլասազ Lulesaz 68 LageWerin Horatagh Վերին Հորաթաղ Yuxari Oratag 449 LageKolatak Քոլատակ Kolatag 273 LageImar Իմար Keremli nicht enthalten LageLewonarch Լեւոնարխ Goyarx nicht enthalten LageMaragha Մարաղա Sixarx nicht enthalten LageSejsulan Սեյսուլան Seysulan nicht enthalten LageWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Martakert Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b Nagorno Karabakh in Figures Statistical Booklet NATIONAL STATISTICAL SERVICE OF THE NAGORNO KARABAKH REPUBLIC 2015 S 12 Robert H Hewsen Armenia A Historical Atlas University of Chicago Press Chicago 2001 ISBN 0 226 33228 4 S 163 a b Results of 2005 census of the Nagorno Karabakh Republic PDF englisch abgerufen am 23 April 2008 131 kB Verwaltungsgliederung der Republik Arzach Provinzfreie Stadt StepanakertProvinzen Askeran Hadrut Kaschatach Martakert Martuni Schahumjan Schuschi teilweise weitgehend bzw vollstandig unter aserbaidschanischer Kontrolle 40 2 46 8 Koordinaten 40 12 N 46 48 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Martakert Provinz amp oldid 236670462