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Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer grundsatzlichen Uberarbeitung Naheres sollte auf der Diskussionsseite angegeben sein Bitte hilf mit ihn zu verbessern und entferne anschliessend diese Markierung Analogia entis ist ein lateinischer Ausdruck aus der Scholastik der einen griechischen Fachterminus der platonischen Philosophie latinisiert Man kann ihn im Deutschen nur umstandlich durch Verhaltnismassigkeit des Seienden wiedergeben Kern ist der platonische Analogiebegriff siehe Analogie Philosophie Der Begriff dient der Untersuchung ob das Sein verschiedener Seiender verglichen werden kann Die Position des Aristoteles und auch der aristotelischen Scholastik besteht darin dass es keine Aktualitat gibt welche allem Seienden gemeinsam ist Dies bedeutet dass die Gemeinsamkeit der unterschiedlichen Seienden nicht auf einer gemeinsamen Aktualitat beruht sondern analog ist Inhaltsverzeichnis 1 Der Begriff 2 Die philosophische Problemstellung 3 Wesen der Analogie 4 Bedeutung fur die Metaphysik 5 Gegner 6 LiteraturDer Begriff BearbeitenDer Begriff Analogia entis unterscheidet sich von der Aequivocitas entis und der Univocitas entis und nimmt eine Zwischenstellung ein In der Aequivocitas entis werden Seiende hinsichtlich ihres Seins als vollig verschieden betrachtet Der Seinsbegriff benutzt in dieser Perspektive nur den gemeinsamen Klang eines Wortes vox In Wirklichkeit kommt den Dingen nichts zu was den gemeinsamen Gebrauch des Wortes Sein rechtfertigt Das andere Extrem ist die Univocitas entis Sie wird fur verschiedene Seiende verwendet denen eine gemeinsame Aktualitat zukommt welche den gemeinsamen Gebrauch des Wortes Sein rechtfertigt Hier wird mit demselben Klang des Wortes auch dieselbe Sache bezeichnet Auf die Gesamtheit des Seienden kann nach Aristoteles weder der Begriff der Univocitas entis noch der Begriff der Aequivocitas entis angewendet werden sondern nur die Analogia entis Siehe zur Unterscheidung zwischen aquivoken und univoken Begriffen auch Homonym Die philosophische Problemstellung BearbeitenAristoteles kennt 10 hochste Gattungen des Seins die Kategorien Substanz Qualitat Quantitat Relation Wann Wo Dem ware nicht so ware das Seiende eine eigene Gattung Dann namlich ware dies die hochste Gattung Ein oberflachlicher Denker setzt schnell uber die Kategorien diese oberste Gattung Aristoteles hat die Frage genau untersucht und kommt zum Schluss dass das Seiende keine oberste Gattung sein kann Schon in den ersten Seiten seiner Metaphysik erklart Aristoteles dass es keine Wissenschaft von allem Seienden geben konne Um sie zu erlernen musse man nichts wissen Damit kann man aber nichts erlernen 1 Buch 992b Auch macht Aristoteles deutlich dass alle Wirksamkeit des Seins darauf beruht dass die Ursache uber eine Aktualitat verfugt welche im Erleidenden zunachst nur in Potenz ist siehe Akt und Potenz Wenn alles uber eine gewisse Aktualitat verfugt kann darin keine Wirksamkeit entfaltet werden Eine solche Aktualitat existiert nicht oder ist wenigstens unnutz und unerkennbar 2 Buch 993b So existiert eine Substanz durch ihr Substanzsein und eine Quantitat weil sie Quantitat ist aber nicht durch ein gemeinsames Seiendsein Es gibt nichts Gemeinsames was das Seiende seiend macht Die Seienden sind aus jeweils einem anderen Grund seiend Es gibt keine uniforme zusatzliche formale Aktualitat Seiendsein auf Seiten des Wesens die bewirkt dass eine nichtexistierende Wesenheit als Seiendes existiert Zentrismus Das Seiende existiert durch alle seine Aktualitaten welche aus der Wesenheit hervorgehen Holismus Die Existenz ist keine weitere formale Bestimmung der Wesenheit sondern eine transzendentale Bestimmung neben der Wesenheit thomistische Distinctio realis Insofern ist Kant hier aristotelisch wenn er sagt dass sich eine existierende Substanz formal in nichts von einer gedachten unterscheidet Allerdings wird die gedachte Substanz nicht so detailreich sein wie die Realitat dies erfordert Die Aktualitat welche beim Seienden zur Wesenheit hinzukommt ist keine weitere formale Bestimmung des Wesens sondern beinhaltet die Einbindung des Seienden in das kausale Gefuge realer Dinge Zur Existenz eines Seienden ist nicht nur notwendig dass sein Wesen widerspruchsfrei ist es muss auch als Wirkung aus einer bereits existierenden Ursache hervorgegangen sein Diese transzendentale Beziehung ist aber nicht formaler Ordnung Das Wesen ist schon definitionsgemass auf die Existenz hingeordnet und beinhaltet deshalb bereits jegliche formale Bestimmung die zur Existenz eines Seienden notwendig ist Der Wesenheit fehlt einzig die Einbindung ins kausale Gefuge existierender Dinge um zu einem Seienden zu werden Die Einbindung eines Seienden in das Gefuge realer Dinge verlangt zusatzliche akzidentelle formale Bestimmungen welche durch die Anpassung an die konkreten Umstande gefordert werden Aufgrund ihres Ursprungs werden diese Bestimmungen ebenfalls Existenz genannt Sie existieren und stellen Seiendes dar Wesen der Analogie BearbeitenAristoteles kritisiert die Partizipationslehre Platos und die Nachahmungslehre der Pythagoreer scharf Buch 1 987b Partizipation und Nachahmung sagen nichts Konkretes aus Was hat das Sein das an einem anderen partizipiert von diesem Worin besteht die Partizipation Deshalb sind diese Begriffe fur Aristoteles unwissenschaftlich Dem stellt er seine Analogielehre entgegen 4 Buch 1003a ff Die Wirkung ist analog zur Ursache Mit seinen vier Ursachen kann er so wissenschaftlich prazise die Analogie zwischen Seienden beschreiben auf vier verschiedenen Ebenen Das gilt sowohl fur Substanzen als auch Akzidentien Diese Beschreibung der Analogie fuhrt er nicht nur auf dem ens reale durch sondern erweitert sie auch auf das ens rationis So wird die Analogie noch durch den Begriff der Privation erganzt Ein Nichtseiendes sei nicht seiend Mit den Wesenheiten also nicht nur Einzeldingen macht er schliesslich die analoge Beschreibung des Seins vollkommen Mit diesem Instrumentarium gilt es nun zu untersuchen welche Analogie der Analogia entis zu Grunde liegt Zwei Seiende haben aber unter Umstanden formal uberhaupt nichts gemeinsam z B das Wann und das Wo Hier kann auch nicht die geringste direkte Kausalitat bestehen Hier gilt nur die schwachste Stufe der Analogie Die Analogie uber ein Drittes Aristoteles nennt zwei Seiende auch dann analog wenn sie eine gemeinsame Ursache haben Beide Seiende sind aus der ersten Ursache hervorgegangen und darin besteht ihre ganze Analogie Es muss nicht die geringste formale Ubereinstimmung untereinander geben Jedes dieser beiden Seienden muss jedoch eine formale Ubereinstimmung mit der ersten Ursache haben Bedeutung fur die Metaphysik BearbeitenDie Metaphysik ist im Gegensatz zu den anderen Wissenschaften als eine Wissenschaft der Substanzen zu verstehen dem Seienden insofern es seiend ist 4 Buch 1003a Die Substanz ist aber nicht den Sinnen zuganglich sondern nur dem Verstand Damit besteht eine weitere Abgrenzung zu den ubrigen Wissenschaften Die ubrigen Seienden Quantitaten Qualitaten Wann Wo Relationen werden von der Metaphysik nur als Akzidentien betrachtet als Seiende die nicht Substanz sind Im Gegensatz zu den ubrigen Wissenschaften welche ihr Objekt anhand von Akzidentien ordnen ist der topologische Raum der Substanzen durch die Analogie also Kausalitat gestaltet Aristoteles will nun zeigen dass durch diese Beschreibung alles Sein erfasst wird Jede Akzidenz wird von einer Substanz in besonderer Weise besessen So wird durch die Ordnung der Substanzen letztlich auch jedes Akzidenz wissenschaftlich vollstandig beschrieben So ist letztlich alles Sein der Metaphysik zuganglich obwohl ihr erster Gegenstand nur die Substanzen sind welche auch die letzten Ursachen sind Etwas ist beispielsweise warm aus Analogie zum Feuer Gegner Bearbeiten Die klassischen Gegner finden sich im Artikel uber Analogie Philosophie Als erklarter Gegner der Analogia entis gilt Karl Barth Er konfessionalisiert den Begriff und bezeichnet ihn als sein grosstes Hindernis gegenuber dem katholischen Glauben Aber selbst unter den erklarten Anhangern der Analogia Entis finden sich heute zahlreiche welche die aristotelische Lehre ablehnen Analogia entis wird dabei in einem weiteren Sinne verstanden der auch die platonische Partizipationslehre umfasst Zu dieser Art von Gegnern der aristotelischen Analogia entis sind beispielsweise Neothomisten wie E Gilson und J Maritain zu zahlen Mit ihrer eigenwilligen Interpretation des thomistischen Actus essendi geben sie jedem Seienden eine gleiche formale Aktualitat die durch die Wesenheit beschrankt wird Hier liesse sich aufgrund des neothomistischen actus essendi eine Gattung bilden Diese philosophische Richtung findet Unterstutzung durch Cornelio Fabro Literatur BearbeitenAristoteles Metaphysik Phillipp Reclam Junior 1970 Andre Leonard Metaphysique de l etre editions du cerf Paris 2006 Etienne Gilson L etre et l essence VRIN 2000 Erich Przywara Analogia entis Munchen Kosel und Pustet 1932 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