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Alfred Levy 6 Januar 1885 in Hamburg 28 Mai 1938 in Butowo Sowjetunion 1 war ein deutscher kommunistischer Politiker Leben BearbeitenDer aus einer streng religiosen kinderreichen judischen Kaufmannsfamilie stammende Levy besuchte die Talmud Tora Schule welche er ohne Abschluss verliess Schon fruh widersetzte sich Levy der religiosen Erziehung legte spater aber stets Wert auf die Feststellung dass er konfessionslos und nicht religionslos sei Nach dem Verlassen der Schule absolvierte er eine Lehre als Schriftsetzer und Buchdrucker und ging nach deren Abschluss auf Wanderschaft u a nach Frankreich Italien und ins Habsburgerreich In Mannheim gehorte er 1904 zu den Grundern einer sozialistischen Jugendorganisation war Herausgeber von deren Organ Junge Garde und zeitweise bei der dortigen sozialdemokratischen Volkszeitung angestellt 1909 kehrte Levy nach Hamburg zuruck wo er in seinem ehemaligen Lehrbetrieb arbeitete und Anna Vieregg heiratete 1911 wurde sein Sohn Hans geboren Levy wurde 1915 zum Militar eingezogen und wurde im Ersten Weltkrieg an der Westfront und in Rumanien eingesetzt wo er schwer verwundet wurde Nach einem Lazarettaufenthalt fand er als Wachsoldat und beim Nachschub Verwendung Als Gegner der Burgfriedenspolitik der SPD war Levy 1916 aus der Partei ausgetreten und wurde zu Beginn der Novemberrevolution in den Soldatenrat in Brussel und nach der Ruckkehr in seine Heimatstadt in den Soldatenrat in Hamburg gewahlt Dort trat Levy noch 1918 auch der USPD bei Im Folgejahr schloss er sich der KPD an hier war Levy der eine Anstellung bei der Wohlfahrtsbehorde und spater beim Arbeitsamt gefunden hatte vor allem bei sozialpolitischen Fragen und in der Bildungsarbeit aktiv Wahrend der auf den Kapp Putsch folgenden Unruhen beteiligte Levy sich als Fuhrer einer Demonstration Levy wurde verhaftet und zunachst zu einer dreijahrigen Haftstrafe verurteilt da die Demonstration in bewaffneten Kampfen endete 1 Auf Grund des Einsatzes von Erich Ziegel und seiner Kandidatur fur die Hamburgische Burgerschaft wurde Levy jedoch vorzeitig freigelassen 1921 zog Levy als Nachrucker ins Landesparlament ein dem er bis 1927 angehorte wo er sich in Debatten vor allem zu sozialpolitischen Themen ausserte Nachdem Levy sich fuhrend am Hamburger Aufstand im Oktober 1923 beteiligt hatte wurde er am 3 November verhaftet und im Januar 1925 im Urbahns Prozess als einer der Hauptangeklagten zu einer vierjahrigen Haftstrafe verurteilt welche er bis zu seiner Amnestierung im Mai 1926 absass Als zeitweiliger Anhanger der innerparteilichen Linksopposition um Hugo Urbahns gegen die Parteifuhrung um Ernst Thalmann wurde Levy 1927 nicht mehr als Kandidat zu den Burgerschaftswahlen aufgestellt Levy blieb aber in der KPD und war an der Organisierung von Streiks beteiligt so in der Zwickauer Textilindustrie und im Hamburger Hafen wo er zeitweise als Schauermann arbeitete Nach der Machtubernahme der NSDAP wurde Levy Ende Marz 1933 verhaftet und zunachst im Untersuchungsgefangnis am Holstenglacis und nach seiner Verurteilung zu drei Jahren Gefangnis wegen Vorbereitung zum Hochverrat zeitweise im KZ Wittmoor festgehalten In den Folgejahren war Levy der unter einer schweren Magenkrankheit litt und daher mehrfach Haftverschonung erhielt in verschiedenen Gefangnissen inhaftiert 1935 wurde er wegen einer schweren Operation ins Eppendorfer Krankenhaus gebracht 1 Von dort gelang Levy die Flucht tauchte kurze Zeit in Hamburg unter und floh schliesslich uber Berlin nach Prag im Juni desselben Jahres Im Folgejahr siedelte er nach Moskau uber wo er 1936 im ortlichen Rundfunk anlasslich der Hinrichtung von Etkar Andre eine Ansprache hielt 1938 geriet Levy in die stalinistischen Sauberungen wurde im Marz vom NKWD verhaftet aus der KPD ausgeschlossen zum Tode verurteilt und in Butowo erschossen 1957 rehabilitierten sowjetische Stellen Alfred Levy posthum Literatur BearbeitenKurzbiographie in Frank Muller Mitglieder der Burgerschaft Opfer totalitarer Verfolgung 2 uberarbeitete und erganzte Auflage Herausgegeben von der Burgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg Hamburg 1995 DNB 944894100 S 54 56 Levy Alfred in Werner Roder Herbert A Strauss Hrsg Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933 Band 1 Politik Wirtschaft Offentliches Leben Munchen Saur 1980 S 438 Levy Alfred in Joseph Walk Kurzbiographien zur Geschichte der Juden 1918 1945 Munchen Saur 1988 ISBN 3 598 10477 4 S 227Einzelnachweise Bearbeiten a b c Hermann Weber Andreas Herbst Deutsche Kommunisten Biographisches Handbuch 1918 bis 1945 Dietz Berlin 2004 ISBN 3 320 02044 7 S 454 455 online Normdaten Person GND 1017227020 lobid OGND AKS VIAF 216954797 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Levy AlfredKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker USPD KPD MdHBGEBURTSDATUM 6 Januar 1885GEBURTSORT HamburgSTERBEDATUM 28 Mai 1938STERBEORT Butowo Sowjetunion Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alfred Levy Politiker amp oldid 214932464