www.wikidata.de-de.nina.az
Alfred Gold 28 Juni 1874 1 in Wien 24 Oktober 1958 in New York war ein osterreichischer Literat Theaterkritiker Feuilletonist spater Kunsthistoriker Kunsthandler Kunstvermittler und Kunstsammler Alfred Gold im Alter von 30 Jahren Portrat von Moritz Coschell Berlin 1904 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Weblinks 3 Quellen 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGold wurde als Sohn des judischen Kaufmanns Samuel Gold und Sara geb Pipper in Wien geboren wo er von 1885 bis 1892 das Gymnasium besuchte Anschliessend studierte er an der Wiener Universitat Philosophie und Germanistik wo er promovierte Seine akademischen Lehrer waren Robert von Zimmermann Theodor Gomperz Jakob Minor und Alfred von Berger Alfred Gold gehorte zur Wiener Moderne des spaten 19 Jahrhunderts der Jeunesse doree in Wien und Berlin und nannte sich auch Fin de Siecle oder Alwin Goldeck 2 Bei der von Hermann Bahr mitbegrundeten Wochenschrift Die Zeit arbeitete er vor der Jahrhundertwende als dessen Redaktionsassistent Er war der Autor des Textes von Arnold Schonbergs ersten vollstandig erhaltenen Werk In hellen Traumen hab ich Dich oft geschaut fur Gesang und Klavier komponiert im Sommer 1893 Bis 1901 lebte Gold in Wien als Redakteur der dort erscheinenden Zeitschrift Die Zeit und veroffentlichte auch in der Zeitschrift Pan Von 1901 bis 1911 war er Berliner Korrespondent der Frankfurter Zeitung in dieser Zeit erschienen auch in der Neuen Rundschau einige Artikel und Rezensionen von ihm Gemeinsam mit Alphonse Neumann ubertrug der sprachgewandte und frankophile Gold den Roman eines jungen Mannes von Gustave Flaubert neu ins Deutsche 3 1905 sollte bei Cassirer sein Theaterstuck Ausklang erscheinen zu der geplanten Inszenierung des Einakters durch Max Reinhardt kam es aber nicht Bekannt wurde er wegen eines Plagiatstreites Im November 1904 warf das Berliner Tageblatt dem spateren Herausgeber der Weltbuhne Siegfried Jacobsohn vor Texte Alfred Golds ubernommen zu haben was zur Entlassung Jacobsohns bei der Welt am Montag und vorlaufigen Beendigung seiner Laufbahn fuhrte Im Jahr 1911 erschien von Gold ein popularwissenschaftliches Buch uber Frans Hals 1912 promovierte er in Munster uber Johann Carl Wilck Ein Maler des deutschen Empire Berlin Paul Cassirer 1912 die erste Monografie uber den 1772 in Schwerin geborenen und 1819 bei Nurnberg gestorbenen Maler Johann Carl Wilck Gemeinsam mit Max Liebermann erschien zur Ausstellung aus dem Nachlass Carl Steffecks 1913 Carl Steffeck 1818 1890 seine Kunst sein Leben seine Werke Vom 31 August 1914 bis Ende Marz 1916 gab Alfred Gold die Kriegszeit Kunstlerflugblatter Heft 1 bis 64 65 im Verlag Paul Cassirer heraus Alle 272 Beitrage sind Originallithografien Grafiken u a v Hans Baluschek Ernst Barlach Max Beckmann Walter Bony August Gaul Willi Geiger Rudolf Grossmann Otto Hundt Willy Jaeckel Arthur Kampf Georg Kolbe Kathe Kollwitz Max Liebermann Hans Meid Oskar Nerlinger Max Oppenheimer Carl Olof Petersen Max Slevogt Ottomar Starke Max Unold Wilhelm Wagner Karl Walser E R Weiss und vielen mehr Die Sondernummer Max Liebermann erschien als Heft 6 Die hurrapatriotische Reihe wurde mit dem fortschreitenden Ersten Weltkrieg eingestellt Im Jahr 1917 war Gold als Korrespondent des Berliner Tageblatts in Kopenhagen tatig Am 5 November 1917 schrieb er aus dem Hotel Esplanade in Berlin an seine Bekanntschaft aus Wiener Zeit Leopold Andrian er solle im Auftrag des danischen Blattes Politiken einen Artikel uber den Reichsaussenminister Ottokar Theobald Otto Maria Graf Czernin von und zu Chudenitz schreiben und bat ihn um die Vermittlung einer Audienz Nach dem Krieg war Gold mehrere Jahre in Paris als Einkaufer und Vertrauensmann fur den internationalen Kunsthandel tatig 1927 kam er nach Berlin zuruck und war im Kunsthandel tatig 1929 machte er sich in kleinen intimen Raumen in der Viktoriastrasse 5 selbststandig und zeigte vor allem Werke des franzosischen Impressionismus wie es ein englischsprachiger Katalog von 1930 beschreibt Durch seine Initiative kam es 1930 zu einer Ausstellung von Meisterwerken deutscher und franzosischer Malerei des 19 Jahrhunderts veranstaltete vom Kunstverein fur das Rheinland und Westfalen in Dusseldorf 1930 Gold schrieb auch die Einfuhrung des Kataloges 1931 grundete er eine Zweigniederlassung in Paris in der Galerie George Petit Direkt nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten verliess Gold Deutschland und verlegte seine Galerie ganz nach Paris grundete mit seinem Freund dem Maler Jacques Blot 1885 1960 eine eigene kleine Galerie in der Av Matignon 32 und betatigte sich weiterhin im internationalen Kunsthandel Unter anderem vermittelte er bedeutende Werke des franzosischen Impressionismus an internationale Museen Nach der deutschen Besetzung von Paris musste Alfred Gold 1940 seine Anteile an der Galerie entschadigungslos aufgeben und emigrierte in die USA Dort erschien von ihm 1942 The most stupid of all races dialogues and comments eine Abrechnung mit Nazideutschland Zu seinem 70 Geburtstag erschien in der deutschsprachigen Zeitschrift Aufbau Nr 26 vom 30 Juni 1944 eine Wurdigung von Max Osborn und Eugen Spiro die Gold portratierte Nach 1945 war Gold weiterhin in der Kunstvermittlung tatig unter anderem bemuhte er sich um die Restituierung von beschlagnahmten Gemalden aus der Sammlung Otto Gerstenberg an dessen Tochter Margarethe Scharf Aus dieser Zeit ist eine umfangreiche Korrespondenz erhalten die 1956 endet Bis 1958 lebte Gold zuruckgezogen an der Ostkuste nbsp Martha Gold im Alter von 24 Jahren Gemalde von Moritz Coschell Berlin 1910Alfred Gold war verheiratet mit Martha Margarethe geb Zadek 17 Februar 1885 in Berlin 16 August 1960 in Portland Sie hatten eine Tochter die spatere Bildhauerin Marianne Gold Littman 1907 23 Marz 1999 die 1907 in Berlin geboren wurde und in Kopenhagen zur Schule ging In den 1930er Jahren studierte sie bei Aristide Maillol und Charles Malfrey an der Academie Ranson in Paris Dort heiratete sie ihren Kollegen Frederic Littman zusammen zogen sie 1940 nach New York wo ihre erste Einzelausstellung stattfand 1941 erhielten sie und ihr Mann von dem sie sich bald trennte Lehrauftrage in Reed Von 1943 bis 1954 unterrichtete sie dort als resident artist und stellte am Portland Art Museum in Seattle und San Francisco aus Sie und ihr Mann erhielten zahlreiche offentliche Auftrage Nach 1969 war sie in der Friedensbewegung gegen den Vietnamkrieg aktiv Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Alfred Gold im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Alfred Gold in der Deutschen Digitalen BibliothekQuellen BearbeitenA Holleczek A Meyer Hrsg Franzosische Kunst Deutsche Perspektiven 1870 1945 Akademie Verlag Berlin 2004 Literaturarchiv Marbach Handschrift A 78 0002 G Wunberg Hrsg Die Wiener Moderne Reclam Stuttgart 1981 Dr Alfred Gold s Gallery Berlin Paris Selbstverlag 1930 A Gold The most stupid of all races Dialogues and comments Bloch New York 1942 R F Feilchenfeldt M Brandis Paul Cassirer Verlag Eine kommentierte Bibliographie Saur Munchen 2005 Werner J Schweiger Kunsthandlung Dr Alfred Gold Gold Alfred In Lexikon deutsch judischer Autoren Bd 9 Glas Grun Hrsg vom Archiv Bibliographia Judaica Saur Munchen 2001 ISBN 3 598 22689 6 S 44 47 Erika Eschebach Zeichnen fur den Krieg Max Liebermanns Beitrage fur die Zeitschrift Kriegszeit 1914 1916 In Max Liebermann in Braunschweig Edition Minerva 2008 S 112 134 Stefan Pucks Alfred Gold Vom jungen Wien in die Neue Welt In Die historische Sammlung Otto Gerstenberg Bd 1 Julietta Scharf Hanna Strzoda Hrsg Hatje Cantz Ostfildern 2012 Hanna Strzoda Verkauft verbrannt verschleppt verschollen Margarethe Scharf und das Schicksal der Sammlung Gerstenberg nach 1935 In Die historische Sammlung Otto Gerstenberg Bd 1 Julietta Scharf Hanna Strzoda Hrsg Hatje Cantz Ostfildern 2012 Westermanns Monatshefte Braunschweig 55 Jg 109 Bd 1 Teil Okt Dez 1910 Monatsschrift fur das gesamte Judentum Illustrierte Ost und West 1904Einzelnachweise Bearbeiten Osterreich Niederosterreich Wien Matriken der Israelitischen Kultusgemeinde 1784 1911 images FamilySearch Link 20 May 2014 Wien alle Bezirke Geburtsbucher image 207 of 240 Municipal and Provincial Archives of Vienna Vienna Susanne Blumesberger Michael Doppelhofer Gabriele Mauthe Handbuch osterreichischer Autorinnen und Autoren judischer Herkunft 18 bis 20 Jahrhundert Band 3 S Z Register Hrsg von der Osterreichischen Nationalbibliothek Saur Munchen 2002 ISBN 3 598 11545 8 S 1583 Gustave Flaubert Der Roman eines jungen Mannes L Education sentimental Deutsch von Alfred Gold und Alphonse Neumann Berlin Cassirer 1904 Normdaten Person GND 116746777 lobid OGND AKS LCCN no2007094046 VIAF 24384954 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gold AlfredALTERNATIVNAMEN Goldeck AlwinKURZBESCHREIBUNG Theaterkritiker und FeuilletonistGEBURTSDATUM 28 Juni 1874GEBURTSORT WienSTERBEDATUM 24 Oktober 1958STERBEORT New York Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alfred Gold amp oldid 212218270