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Alexis Langer 2 Februar 1825 in Ohlau Schlesien 21 September 1904 in Breslau war ein deutscher Architekt der Neugotik Alexis LangerPokoyhof in BreslauSt Michael Breslau nach dem Turmeinsturz 1869 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Stil 3 Bauten 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenAlexis Langer entstammte einer evangelischen Familie Da die Familie nicht die finanziellen Mittel fur eine gymnasiale Ausbildung und ein Studium hatte begann er mit 14 Jahren eine Maurerlehre in seiner Heimatstadt Ohlau Ab 1840 war er in Glatz tatig Als Vorbereitung fur seine Meisterprufung besuchte er von 1845 bis 1846 die Konigliche Bau Kunst und Handwerkschule in Breslau und erhielt 1848 in Glatz seinen Meisterbrief Als Maurermeister kam er wieder nach Breslau wo er bis 1852 bei verschiedenen Architekten arbeitete 1 Im Jahre 1852 fuhrte Langer mit einem neugotischen Eckgebaude fur den Pokoyhof in Breslau seinen ersten eigenen Entwurf aus Bei dem Wettbewerb fur die Votivkirche in Wien 1855 machte er sich durch eine Auszeichnung einen Namen Mit der neuen Kirche in Thule plante er seinen ersten Kirchenbau fur das Bistum Breslau Daraufhin wurde er fur viele weitere Kirchenbauprojekte herangezogen und fand im Furstbischof Bischof Heinrich Forster einen wichtigen Forderer Bischof Forster entwickelte in seiner Regierungszeit eine grosse Bautatigkeit und wollte dem vorherrschenden Rundbogenstil im protestantischen Preussen eine eigenstandige selbstbewusste katholische Kirchenarchitektur entgegenstellen 2 1858 zur katholischen Konfession konvertiert 1 stieg der Maurermeister Langer mit seiner pragnanten Umsetzung des neugotischen Stils zum inoffiziellen Diozesanarchitekten auf 2 1862 wurde Alexis Langer mit dem Prestigeprojekt der Michaeliskirche in Breslau betraut Als grosster Kirchenbau in Breslau seit der Barockzeit wurde sie ausschliesslich aus Kirchenmitteln finanziert und sollte ein Zeichen der Starke im Kulturkampf setzen 2 Zur gleichen Zeit entstand in Langenbielau ein weiterer machtiger Sakralbau den Langer ebenfalls kreuzformig dafur aber mit einem Frontturm konzipierte der mit einer Hohe von 101 Metern zum zweithochsten Schlesiens wurde Am 8 Mai 1868 kam es aufgrund eines Konstruktionsfehlers zum Einsturz des Nordturms der fertiggestellten Doppelturmfassade der Michaeliskirche worauf Langer die Bauleitung entzogen und Carl Johann Ludecke ubertragen wurde 3 Nach dem Turmeinsturz erhielt Langer keine neuen Auftrage von der Kirche mehr Seine weitere Tatigkeit beschrankte sich auf Arbeiten fur Kurt von Ohlen und Adlerskron in Osseg sowie Kirchenbauten ausserhalb Schlesiens in der Provinz Posen Erst zur Jahrhundertwende konnte er mit der grossen Schutzengelkirche in Waldenburg wieder einen Kirchenbau auf schlesischem Boden ausfuhren Langer verstarb kurz nach der Fertigstellung und Weihe der Kirche 1904 Alexis Langer wurde auf dem Laurentiusfriedhof in Breslau bestattet Das Grab ist nicht mehr erhalten 1 Stil BearbeitenStudienreisen zu den wichtigen deutschen gotischen Bauten darunter vor allem zur Kolner Dombaustelle begrundeten seine Nahe zur deutschen Romantik und Lehren August Reichenspergers von der Zukunftsgotik Alexis Langer ging es nicht um eine formale Nachahmung der gotischen Vorbilder sondern um eine Neuinterpretation und Vervollkommnung der mittelalterlichen Gotik Die rheinische Gotik und die schlesische Backsteingotik mit ihren Springgewolben waren dabei pragend fur sein Werk 2 Vor allem seine Dorfkirchen zeichnen sich durch extreme Betonung der Vertikalen aus Die schlanken oft stark bildhauerisch herausgearbeiteten Kirchturme und die ungewohnt schmal proportionierten Chore verleihen den Bauten eine pittoreske Erscheinung Dabei nutzte er als Baumaterial fast ausschliesslich Backstein Dabei wurden die reichen Bauplastiken in Werkstein haufiger noch in Formstein gefertigt Sein Namenszeichen lehnte er an das Albrecht Durers 1 an Als Steinplastik ausgefuhrt vervollstandigte es die komplexe Symbolik in seinen Sakralbauten Bauten Bearbeiten nbsp Rathaus von Frankenstein nbsp Kirchturm in Langenbielau ist 101 Meter hoch1853 einige Bauten des Pokoyhofs in Breslau 1854 1857 Pfarrkirche der hl Maria Schmerzensmutter in Thule Oberschlesien 1855 1856 Fassade der gotischen Stadtpfarrkirche in Schwiebus 1858 Kapelle auf dem Laurentiusfriedhof in Breslau 1857 1861 Neubau der Pfarrkirche der Hl Dreifaltigkeit in Lauban 1859 1861 Marienkirche in Konstadt Oberschlesien 1859 1864 Pfarrkirche Maria Unbefleckte Empfangnis in Klarenkranst bei Breslau Chrzastawa Wielka 1861 1863 Pfarrkirche in Schmograu Oberschlesien 1862 1865 Rathaus von Frankenstein Schlesien 1862 1870 Marienkirche in Katowice 1862 1871 Michaeliskirche in Breslau Am Lehmdamm 1865 1866 Kollegiatkirche Hl Kreuz in Breslau 1868 1876 Maria Himmelfahrt Kirche in Langenbielau Schlesien 1869 Entwurf des Hauptaltars fur die Pfarrkirche St Peter und Paul in Namslau 1868 1870 Chor der Dreifaltigkeitskirche als Stiftung der Familie von Hatzfeld in Trachenberg Schlesien 1874 Siegesdenkmal in Breslau zur Erinnerung an die Kriege 1864 1866 und 1870 1871 heute nur noch als Backsteinstumpf erhalten 1877 1883 Umgestaltung des Schlosses von Kurt von Ohlen und Adlerskron in Osseg Osiek Grodkowski bei Brieg heute verwahrlost 1883 Grabkapelle in Osseg heute Ruine 1885 1886 Pfarrkirche St Barbara in Gryzyna bei Lissa 1887 1890 Umgestaltung der gotischen Pfarrkirche St Laurentius in Woniesc bei Lissa 1888 1894 Pfarrkirche Maria Schnee in Klein Kreutsch bei Lissa 1896 1900 Pfarrkirche St Valentin in Pakoslaw bei Rawicz 1889 1891 Pfarrkirche St Peter und Paul in Tuczno bei Inowroclaw 1898 1901 Pfarrkirche St Johannes Baptist in Koldrab bei Bromberg 1898 1904 Schutzengelkirche in Waldenburg Niederschlesien 1899 1901 Herz Jesu Kirche in Obernigk bei Breslau 1900 1904 Dreifaltigkeitskirche in Liegnitz Niederschlesien 1902 1907 Stadtpfarrkirche Maria Verkundigung in RawiczLiteratur BearbeitenAgnieszka Zablocka Kos Sztuka wiara uczucie Alexis Langer slaski architekt neogotyku Glaube Gemuth und Heilige Kunst Alexis Langer ein schlesischer Neugotiker Wroclaw 1996 ISBN 83 229 1396 6 Dehio Handbuch der Kunstdenkmaler in Polen Schlesien Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2005 ISBN 3 422 03109 X S 125 232 429 537 554 640 680 719 964 1043 1104 1125 f 1175 und 1208 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Alexis Langer Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b c d Vgl Biografie Architekt naszego kosciola auf bielawa archidiecezja wroc pl abger am 26 Februar 2011 a b c d Vgl Agnieszka Zablocka Kos Katholischer und protestantischer Kirchenbau in Schlesien im 19 Jahrhundert als Abbild der konfessionellen Konfrontation In Joachim Kohler Rainer Bendel Hg Geschichte des christlichen Lebens im schlesischen Raum Teilband 2 Munster 2002 Vgl Artikel und Fotogalerie auf dolny slask org pl abger am 10 Marz 2014 Normdaten Person GND 119520877 lobid OGND AKS LCCN no97063179 VIAF 57426609 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Langer AlexisKURZBESCHREIBUNG deutscher ArchitektGEBURTSDATUM 2 Februar 1825GEBURTSORT OhlauSTERBEDATUM 21 September 1904STERBEORT Breslau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alexis Langer amp oldid 219339359