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Albrecht Krieger 30 Marz 1663 in Nurnberg 11 November 1726 in Leipzig war ein deutscher Medailleur und Stempelschneider an der Munzstatte Leipzig Siegel und Unterschrift Albrecht Kriegers 1717 Albrecht Krieger Konigl Pohln u Churfurstl S verpflichteter Munz Eisenschneider Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schaffen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAlbrecht Krieger wurde 1663 in Nurnberg geboren und in der dortigen evangelischen Sankt Lorenz Kirche getauft Sein Vater Johann Krieger 1621 war Teppichmacher und Garnfarber Aus dessen Ehe mit Rosina eine geborene Baumeister gingen mindestens elf Kinder hervor Bei zwei der Bruder Albrechts handelt es sich um die bedeutenden Musiker Johann Philipp Krieger der vor allem in Weissenfels arbeitete und Johann Krieger der hauptsachlich in Zittau tatig war 1 Nach Beendigung von Schul und Lehrzeit muss sich Albrecht Krieger um 1689 in Weissenfels aufgehalten haben wo sein Bruder Johann Philipp als Kapellmeister wirkte Die ersten Medaillen von der Hand des Kunstlers lassen sich in jenem Jahr auf den Tod des dortigen Herzogs Christian von Sachsen Weissenfels nachweisen Mogliche Ausbildungsreisen konnten Krieger etwa nach Augsburg zu dem herausragenden Barockmedailleur und Munzgraveur Philipp Heinrich Muller sowie nach Stockholm zu dem gleichfalls hervorstechenden Medaillenkunstler Arvid Karlsteen gefuhrt haben Mitte der 1690er Jahre arbeitete Krieger unter dem ebenso aus Nurnberg stammenden Medailleur und Stempelschneider Martin Heinrich Omeis an der Munzstatte Dresden 2 Um 1697 siedelte sich Krieger in Leipzig an wo er spatestens ab 1706 im Gasthof Zum Birnbaum auf der Hainstrasse wohnte den der kursachsische Steuerbeauftragte Johann Friedrich Roth fuhrte 3 In dieser Stadt die sich als Kriegers endgultige Wirkungsstatte erwies entstanden die meisten der ihm zuweisbaren Medaillenkunstwerke Gleichzeitig war er zwischen 1707 und 1714 an der dortigen Munzstatte als Stempelschneider bestallt Unter der Verantwortung von Munzmeister Ernst Peter Hecht war der Kunstler somit fur das Gravieren der Munzpragestempel zustandig 4 Ungefahr ab 1709 bis 1717 bildete er den spater vor allem in Russland wirkenden Medailleur Anton Schultz aus 5 1726 verstarb Krieger unverheiratet und kinderlos 63 jahrig in Leipzig 6 nbsp Vorderseite einer Medaille von Albrecht Krieger auf das Reichsvikariat Augusts des Starken von 1711 Silber ca 55 g O 49 5 mm nbsp Dazugehorige RuckseiteSchaffen BearbeitenMit 234 dem Kunstler bisher zugewiesenen Medaillen hat Krieger ein uberdurchschnittlich umfangreiches Œuvre vorgelegt 7 Im Vordergrund stehen diesbezuglich Ausgabeanlasse die mit seinem Landesherrn August dem Starken aber auch mit den Herzogen von Sachsen Weissenfels verknupft sind Kronungen Hochzeiten Geburtstage Todesfalle und vergleichbare den Lebenszyklus der Landesfursten und deren Familien betreffende Ereignisse nehmen dabei eine zentrale Position ein Weiterhin gehen auf Krieger zahlreiche Miszellanmedaillen zuruck also Werke die oftmals religios oder moralisch konnotiert sind Die dafur erforderliche Stempelanfertigung erfolgte gewohnlich auf Initiative Kriegers in der Hoffnung kaufwillige Abnehmer fur die darauf zuruckgehenden Kunstwerke zu finden Aber auch Auftragsarbeiten hauptsachlich fur das Haus Sachsen Weissenfels spielen im Werk des Leipziger Meisters eine Rolle 8 Einige der von Krieger verwendeten Motive gehen unzweifelhaft auf Vorlagen zuruck Dabei stand vor allem die Nachahmung diverser Druckgrafiken antiker Munzen und Werke anderer haufig zeitgenossischer Medaillenkunstler im Mittelpunkt 8 Samtliche seiner Kunstwerke stellte Krieger mittels Prageverfahren her Dafur konnte er auf eine Spindelpresse zuruckgreifen die man in der Leipziger Munze aufgestellt hatte und die er trotz Einstellung des Munzbetriebes 1714 bis an sein Lebensende nutzen durfte Fur die Vermarktung der dort produzierten Geprage setzte der Meister vordergrundig immer wieder aktualisierte Verkaufslisten ein Zusatzlich entstanden zahlreiche Medaillenbegleitzettel die vergleichbar mit den Listen uber Anlass Inhalt und Preis des jeweiligen Schaustuckes informieren 9 Im Gegensatz zur grossen Mehrheit der in seiner Schaffensperiode tatigen Medailleure wird das Œuvre Kriegers unter anderem dadurch gekennzeichnet dass er weitgehend auf eine Signatur verzichtete Uber seine Beweggrunde liess sich bisher jedoch kaum Klarheit verschaffen 30 Prozent seiner Medaillenarbeiten und damit nahezu jede dritte Pragung weisen allerdings kleine funfblattrige Rosetten auf Womoglich verwendete der Kunstler diese als Signet Warum er diese Zeichen allerdings nicht immer nutzte ist unbekannt 10 Krieger darf neben dem bedeutenden und hauptsachlich in Dresden wirkenden Medailleur Heinrich Paul Grosskurt sowie dem in Gotha tatigen Christian Wermuth dessen Schaffen sich durch eine aussergewohnliche Produktivitat auszeichnet als einer der wichtigsten Vertreter barocker Medaillenkunst Mitteldeutschlands im ersten Viertel des 18 Jahrhunderts gelten 11 Literatur BearbeitenKrieger Albrecht In Hans Vollmer Hrsg Allgemeines Lexikon der Bildenden Kunstler von der Antike bis zur Gegenwart Begrundet von Ulrich Thieme und Felix Becker Band 21 Knip Kruger E A Seemann Leipzig 1927 S 530 Paul Arnold Die Medaillen des Leipziger Medailleurs und Stempelschneiders Albrecht Krieger auf die Verbundeten im Nordischen Krieg und die Ruckgewinnung der polnischen Krone durch August den Starken In Numismatische Gesellschaft zu Berlin Hrsg Belehrung und Unterhaltung im Fache der Munzkunde Berlin 1993 S 159 170 Theodor Distel Albrecht Kriegers Reformationsmedaillen von 1717 In Erbstein Julius Erbstein Albert Hrsg Blatter fur Munzfreunde Nr 152 24 Jahrgang Leipzig 1888 S 1430 1432 Hermann Maue Medaillenplane des Kardinals Damian Hugo von Schonborn aus dem Jahre 1716 Entwurfe von Albrecht Krieger Johann Friedrich Roth und Christian Wermuth In Germanisches Nationalmuseum Hrsg Anzeiger des Germanischen Nationalmuseums Berlin Nurnberg 1989 S 243 258 Mirko Schoder Der Barockmedailleur Albrecht Krieger Annaherung an einen bemerkenswerten und in Leipzig tatigen Kunstler In Numismatischer Verein zu Dresden e V und Munzkabinett Dresden Hrsg Dresdner Numismatische Hefte Nr 9 Festschrift 80 Geburtstag Prof Dr Paul Arnold Dresden 2016 S 93 103 Mirko Schoder Der Medailleur und Stempelschneider Albrecht Krieger Medaillenkunst des Barock in Leipzig hrsg von der Gesellschaft fur Thuringer Munz und Medaillenkunde e V Neustadt an der Orla 2019 ISBN 978 3 9809196 0 9 Weblinks BearbeitenAlbrecht Krieger in Forrers Biographical dictionary Digitalisat einer Verkaufsliste Albrecht Kriegers von ca 1719 Medaille Albrecht Kriegers in der Objektdatenbank des Museums Weissenfels Schloss Neu Augustusburg Vielzahl an Medaillen Albrecht Kriegers in der Online Collection der Staatlichen Kunstsammlungen DresdenEinzelnachweise Bearbeiten Mirko Schoder Der Medailleur und Stempelschneider Albrecht Krieger Medaillenkunst des Barock in Leipzig hrsg von der Gesellschaft fur Thuringer Munz und Medaillenkunde e V Neustadt an der Orla 2019 S 27 Mirko Schoder Der Medailleur und Stempelschneider Albrecht Krieger Medaillenkunst des Barock in Leipzig hrsg von der Gesellschaft fur Thuringer Munz und Medaillenkunde e V Neustadt an der Orla 2019 S 32f Hermann Maue Medaillenplane des Kardinals Damian Hugo von Schonborn aus dem Jahre 1716 Entwurfe von Albrecht Krieger Johann Friedrich Roth und Christian Wermuth In Germanisches Nationalmuseum Hrsg Anzeiger des Germanischen Nationalmuseums Berlin Nurnberg 1989 S 244 Mirko Schoder Der Medailleur und Stempelschneider Albrecht Krieger Medaillenkunst des Barock in Leipzig hrsg von der Gesellschaft fur Thuringer Munz und Medaillenkunde e V Neustadt an der Orla 2019 S 35ff Mirko Schoder Der Medailleur und Stempelschneider Albrecht Krieger Medaillenkunst des Barock in Leipzig hrsg von der Gesellschaft fur Thuringer Munz und Medaillenkunde e V Neustadt an der Orla 2019 S 41 Theodor Distel Albrecht Kriegers Reformationsmedaillen von 1717 In Erbstein Julius Erbstein Albert Hrsg Blatter fur Munzfreunde Nr 152 24 Jahrgang Leipzig 1888 Sp 1430 Mirko Schoder Der Medailleur und Stempelschneider Albrecht Krieger Medaillenkunst des Barock in Leipzig hrsg von der Gesellschaft fur Thuringer Munz und Medaillenkunde e V Neustadt an der Orla 2019 S 537 a b Mirko Schoder Der Medailleur und Stempelschneider Albrecht Krieger Medaillenkunst des Barock in Leipzig hrsg von der Gesellschaft fur Thuringer Munz und Medaillenkunde e V Neustadt an der Orla 2019 S 535 Mirko Schoder Der Medailleur und Stempelschneider Albrecht Krieger Medaillenkunst des Barock in Leipzig hrsg von der Gesellschaft fur Thuringer Munz und Medaillenkunde e V Neustadt an der Orla 2019 S 536 Mirko Schoder Der Medailleur und Stempelschneider Albrecht Krieger Medaillenkunst des Barock in Leipzig hrsg von der Gesellschaft fur Thuringer Munz und Medaillenkunde e V Neustadt an der Orla 2019 S 193 und S 196 Mirko Schoder Der Medailleur und Stempelschneider Albrecht Krieger Medaillenkunst des Barock in Leipzig hrsg von der Gesellschaft fur Thuringer Munz und Medaillenkunde e V Neustadt an der Orla 2019 S 538 Normdaten Person GND 123113377 lobid OGND AKS VIAF 8286553 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Krieger AlbrechtALTERNATIVNAMEN Kruger AlbrechtKURZBESCHREIBUNG deutscher Medailleur und StempelschneiderGEBURTSDATUM 30 Marz 1663GEBURTSORT NurnbergSTERBEDATUM 11 November 1726STERBEORT Leipzig Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Albrecht Krieger amp oldid 232767050