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Christian Wermuth 16 Dezember 1661 in Altenburg 3 Dezember 1739 in Gotha war ein deutscher Medailleur Christian Wermuth Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Siehe auch 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenWermuth war der alteste Sohn des Hofgurtlers Christian Wermuth 22 August 1636 25 Marz 1680 und dessen Frau Maria Rebecca geborene Reinheckel 1646 3 August 1676 Er hatte acht Geschwister vier Bruder und vier Schwestern 1 1669 siedelte sich sein Vater in Dresden als Gurtler am kurfurstlichen Hof an Sein Sohn erlernte nach dem Besuch der Kreuzschule als Schuler des beruhmten Stempelschneiders Ernst Caspar Durr den Beruf des Graveurs und arbeitete dann moglicherweise beim Graveur Pieler 2 Spater fand er Anstellung als Munzeisenschneider in Sondershausen 1686 wurde er Graveur an der Munzstatte Gotha und 1688 furstlich sachsisch gothaischer Hofmedailleur und Munzgraveur 3 In demselben Jahr heiratete er am 25 September Elisabeth Juliane Voigtlander 28 Januar 1670 die Tochter des luneburgschen Amtsmannes in Bettmar Landvogt Julius Eberhard Voigtlander Funf Sohne und vier Tochter gingen aus dieser Ehe hervor 1694 begann er eine Serie von Medaillons zu entwerfen die jeden Kaiser in einer seiner wichtigsten Handlungen zeigte Diese Serie von 214 sehr schonen Medaillen fand allgemeines Interesse und brachte ihm 1699 das kaiserliche Privileg ein in seinem Hause ein Pragewerk zu halten und Munzen zu pragen obwohl die Serie erst 1715 fertig wurde 1703 versuchte der Konig Friedrich I Wermuth an die Stelle seines beruhmten verstorbenen Hofmedailleurs Raimund Faltz nach Berlin zu rufen doch Wermuth lehnte ab und erhielt trotzdem als Zeichen der koniglichen Gnade den Titel Von nun an nannte er sich Kaiserlich privilegierter auch Koniglich Preussischer und Furstlich Sachsen Gothaischer Medailleur Es wird berichtet dass kein Potentat oder grosser Herr zu seiner Zeit gelebt den er nicht mit seiner Kunst zu bedienen geflissen gewesen sei In Gotha grundete Wermuth eine Stempelschneiderschule aus der spater eine grosse Anzahl bedeutender Kunstler hervorging Johann Christian Koch aus Grosszerbst Johann Christian Weber aus Wittenberg spater Arnstadtischer Medailleur und Reichsthalerzeichner Johann Friedrich Hilken auch Hilcken aus Nordhausen spater herzoglich Braunschweigerischer Medailleur Rudolf Philipp Wahl aus Clausthal spater sachsen eisenachischer Medailleur Jeremias Balthasar Wilhelmi aus Gotha spater Medailleur in Ilmenau und Carl Johann Heinrich Voigtlander aus Bettmar der Schwager von Wermuth der spater Wappenschneider in Erfurt wurde um nur einige von ihnen zu nennen Neben der Schule und seiner Werkstatt grundete Wermuth einen Verlag fur numismatische Schriften in der auch Tentzels Sachsisches Medaillen Cabinett erschien Nach dem Tode von Wilhelm Ernst Tentzels fuhrte er dessen Werk weiter Die Werkstatt von Wermuth florierte Die Zahl seiner hergestellten Munzen und Medaillen wurden auf weit uber 1 300 Stuck geschatzt Uber seine Werke existierten mehrere ausfuhrliche Kataloge Seine schonsten Stucke stammen aus der Ara zwischen 1700 und 1707 von denen es aber auch hiess dass sie von Johann Christian Koch herstammen konnten Mit seinen Erzeugnissen war Wermuth auch auf den Leipziger Messen vertreten Seinen Reichtum legte er in eine wertvolle Munzsammlung in die Vergrosserung seiner ansehnlichen Bibliothek sowie in sein stattliches Wohnhaus an das sich in der Monchelsstrasse in Gotha befand Wermuth war ein fur seine Zeit ein durchaus vielseitiger gebildeter Mensch hatte aber die Eigenheit auf etwas mehr als hundert Munzen satirisch Sachverhalte darzustellen die er anprangern wollte Insbesondere der sachsische Konig August der Starke soll ihm einige dieser Munzen sehr ubelgenommen haben Mehrere Male wurde er deshalb in langwierige Prozesse verwickelt die ihn jedoch nicht storten Er war stolz darauf durch solche Munzen die Wahrheit sagen zu konnen und anderte am Ende seines Lebens in Anspielung dessen seinen Namen oft in Warmuth um Er starb am 3 Dezember 1739 im Alter von 78 Jahren in Gotha Siehe auch BearbeitenHustaler Medaille zur Erinnerung an den Tod von Jan Hus Nachguss um 1717 von dem Gothaer Munzgraveuer Christian WermutLiteratur BearbeitenJohann Hieronymus Lochner Vorrede In Sammlung merkwurdiger Medaillen Band 6 1742 uni heidelberg de Max Berbig Wermuth Christian In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 55 Duncker amp Humblot Leipzig 1910 S 43 45 Wermuth Christian In Georg Kaspar Nagler Neues allgemeines Kunstler Lexicon Band 21 Vouillemont Witsen Fleischmann Munchen 1851 S 299 uni weimar de Wermuth Christian In Hans Vollmer Hrsg Allgemeines Lexikon der Bildenden Kunstler von der Antike bis zur Gegenwart Begrundet von Ulrich Thieme und Felix Becker Band 35 Waage Wilhelmson E A Seemann Leipzig 1942 S 399 400 biblos pk edu pl Lothar Frede Das Strafverfahren gegen den Gothaer Medailleur Christian Wermuth 1694 Beispiel eines Inquisitionsprozesses aus der Barockzeit In Zeitschrift des Vereins fur Thuringische Geschichte Band 45 1943 S 109 148 Christian Wermuth Specificatio derer Medaillen oder Schaustucke so zeithero in Gold Silber verguldt und puren Kupfer auch englischen Zinn verfertiget zu bekommen bey Christian Wermuthen Zentralantiquariat der DDR Leipzig 1976 Cordula Wohlfahrt Christian Wermuth ein deutscher Medailleur der Barockzeit British Art Medal Society London 1992 ISBN 0 9514271 1 3 Medaillenplane des Kardinals Damian Hugo von Schonborn aus dem Jahre 1716 Entwurfe von Albrecht Krieger Johann Friedrich Roth und Christian Wermuth Hermann Maue In Anzeiger des Germanischen Nationalmuseums 1989 S 243 258 Sabine Koloch Auszeichnungs und Medienkultur der Aufklarung Die Kronungsmedaillen auf die thuringische Dichterin Sidonia Hedwig Zaunemann zeitgenossische Quellen beteiligte Personen kulturpolitische Signalfunktion goethezeitportal de PDF 8 August 2015 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Christian Wermuth im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Medaille auf die Einfuhrung der Strassenbeleuchtung in Leipzig 1702 Erwahnung Wermuths in der Entwicklung des Medaillonswesens Wermuth und die Gothaer Munzsammlung Memento vom 16 Mai 2008 im Internet Archive BiografieEinzelnachweise Bearbeiten Johann Hieronymus Lochner Vorrede In Sammlung merkwurdiger Medaillen Band 6 1742 uni heidelberg de L Forrer Pierer In Biographical Dictionary of Medallists Band 4 MB Q Spink amp Son Ltd London 1909 S 532 englisch Textarchiv Internet Archive Christian Wermuth scheint einer seiner Schuler gewesen zu sein Christian Wermuth appears to have been one of his pupils L Forrer Wermuth Christian In Biographical Dictionary of Medallists Band 6 T Z Spink amp Son Ltd London 1916 S 432 ff englisch Textarchiv Internet Archive Normdaten Person GND 119098245 lobid OGND AKS LCCN nr93045513 VIAF 72196797 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wermuth ChristianALTERNATIVNAMEN Warmuth Christian Wermuthius ChristianusKURZBESCHREIBUNG deutscher Medailleur Buchhandler und MunzpragerGEBURTSDATUM 16 Dezember 1661GEBURTSORT AltenburgSTERBEDATUM 3 Dezember 1739STERBEORT Gotha Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Christian Wermuth amp oldid 201002644