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Albrecht Hohler genannt Ali 30 April 1898 in Mainz 1 20 September 1933 bei Frankfurt an der Oder war ein Mitglied der Kommunistischen Partei Deutschlands KPD und des Roten Frontkampferbundes RFB Er wurde bekannt durch den Totschlag an dem Berliner SA Fuhrer Horst Wessel Albrecht Hohler Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Totung von Horst Wessel 1 2 Haft und Ermordung 2 Ehe und Familie 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Geburtsurkunde von Albrecht Hohler Hohler war ein Sohn des Tagelohners Peter Hohler Er erlernte das Tischlerhandwerk und war 1924 Mitglied der KPD geworden Hohler gehorte nach dem Verbot des RFB im Jahr 1929 einer illegalen Nachfolgeorganisation der Sturmabteilung als stellvertretender Leiter der 3 Bereitschaft Berlin Mitte an 2 Im Milieu rund um den Alexanderplatz war er als Zuhalter Ali tatig Hohler hatte zahlreiche Vorstrafen und galt als Berufsverbrecher 3 4 1930 wohnte er in der Mulackstrasse 13 in Berlin Mitte 5 Totung von Horst Wessel Bearbeiten Am 14 Januar 1930 wandte sich die Vermieterin Wessels Elisabeth Salm wegen einer Mietstreitigkeit an eine Bereitschaft von Hohlers Sturmabteilung Salms verstorbener Mann war KPD Mitglied gewesen Laut spateren Angaben vor Gericht sollte der im Viertel bekannte SA Mann Horst Wessel eine proletarische Abreibung bekommen Wahrscheinlich war dies politisch motiviert vor dem Arbeitermorder Wessel war auf Steckbriefen der KPD gewarnt worden 6 Da bekannt war dass Wessel eine Schusswaffe besass nahm Hohler zu diesem Unternehmen an dem mehrere Mitglieder seiner Bereitschaft beteiligt waren seine Pistole mit Hohler sagte spater im Prozess aus er habe geschossen als Wessel nach seiner Tasche griff Wessel starb am 23 Februar 1930 an einer Blutvergiftung als Folge der Schussverletzung Haft und Ermordung Bearbeiten Hohler fluchtete zunachst nach Prag in die Tschechoslowakei kehrte dann aber nach Berlin zuruck wo er festgenommen wurde Am 26 September 1930 wurde Hohler wegen Totschlags zu sechs Jahren Haft verurteilt die er in der Haftanstalt Wohlau antrat Nach der Machtubernahme der Nationalsozialisten wurde Hohler in ein Gefangnis der Gestapo in Berlin verlegt angeblich um ihn wegen einer Wiederaufnahme des Verfahrens zu vernehmen Er verlangte nach Wohlau zuruckverlegt zu werden Am 20 September 1933 wurde Hohler auf Befehl des SA Gruppenfuhrers von Berlin Karl Ernst von drei Kriminalbeamten darunter der SA Angehorige Willi Schmidt am Polizeigefangnis am Alexanderplatz auf Grundlage eines von der Gestapo unterzeichneten Aushandigungsbefehls ubernommen offiziell um ihn in ein anderes Gefangnis zu uberfuhren Dann stiessen einige weitere Fahrzeuge zu dem Gefangenentransporter Nach einer Fahrt nach Osten hielt die Fahrzeugkolonne an einem Wald bei Muncheberg Hohler wurde von mindestens acht Personen von der Strasse weg zu einem nahen Waldstuck gefuhrt Dort verurteilte Gruppenfuhrer Ernst in einer kurzen Rede Hohler als Morder Wessels zum Tode worauf mehrere Anwesende Hohler nahe der Chaussee Berlin Frankfurt Oder erschossen und seine Leiche an Ort und Stelle verscharrten Im dienstlichen Bericht zu dem Vorfall behauptete der Gestapo Chef Rudolf Diels sieben bis acht Manner in SA Uniformen hatten den Transport auf der Strasse abgefangen und die Beamten unter Androhung von Gewalt zur Herausgabe Hohlers gezwungen Er verlegte den Tatort verschleiernd auf kurz vor Frankfurt a O und schloss mit der Einschatzung es sei mit Sicherheit mit Hohlers Tod zu rechnen 7 Nach Ermittlungen der Berliner Staatsanwaltschaft in den 1960er Jahren gehorten der Gruppe die Hohler erschoss ausser Schmidt und Ernst noch dessen Adjutant Walter von Mohrenschildt der SA Standartenfuhrer Richard Fiedler der Sturmbannfuhrer Willi Markus der SA Gruppenfuhrer August Wilhelm von Preussen 8 Diels der den Sachverhalt in seinen Memoiren verschleiernd darstellte die Kriminalbeamten Maikowski und Walter Pohlenz sowie eventuell der Rechtsberater der SA Gruppe Berlin Brandenburg Gerd Voss an Die todlichen Schusse wurden nach den Feststellungen der Staatsanwaltschaft wahrscheinlich von Ernst und Mohrenschildt abgegeben Ernst soll sich anschliessend in Gesprachen uber die Tat auf einen Befehl von Ernst Rohm berufen haben der wiederum von Adolf Hitler die Anweisung erhalten habe dass der Wessel Morder standrechtlich zu erschiessen sei Die Ermittlungen des Jahres 1933 wurden auf politischen Druck hin schnell eingestellt Schon der offizielle Bericht der Polizei an die Staatsanwaltschaft in dem Diels falschlich verbreiten liess Hohler sei aus dem Polizeigewahrsam entfuhrt worden hatte den Tatern zugutegehalten sie hatten die Tat im Hinblick auf die Person Hohlers aus besonderen Beweggrunden verubt Nach der Wiederaufnahme der Ermittlungen in den 1960er Jahren ergab sich aus der Vernehmung von Schmidt und des Chauffeurs von Ernst immerhin der wahre Tathergang Die Ermittlungen gegen die damals noch lebenden Tater Schmidt Pohlenz Markus und Fiedler wurden schliesslich 1969 eingestellt weil ihnen nur Beihilfe zum Mord nachgewiesen werden konnte die zu dieser Zeit bereits verjahrt war Ehe und Familie BearbeitenIm April 1930 heiratete Hohler Gertrud Margarete Hedwig Nickel genannt Grete 28 Mai 1907 in Berlin 9 die zuvor als Prostituierte fur ihn angeschafft hatte Als Trauzeugen fungierten zwei Strafvollzugsbeamte 10 Hohlers Witwe starb am 25 Januar 1937 neunundzwanzigjahrig im Berliner Rudolf Virchow Krankenhaus 11 Literatur BearbeitenDaniel Siemens Horst Wessel Tod und Verklarung eines Nationalsozialisten Siedler Munchen 2009 ISBN 978 3 88680 926 4 Heinz Knobloch Der arme Epstein Wie der Tod zu Horst Wessel kam Christoph Links Verlag Berlin 1993 ISBN 3 86153 048 1 Weblinks BearbeitenDaniel Siemens Infamer Mord an einem Morder einestages uber die Ermordung Albrecht Hohlers Daniel Siemens Hohler Albrecht et al in Kurt Groenewold Alexander Ignor Arnd Koch Hrsg Lexikon der Politischen Strafprozesse Online Stand Mai 2016Einzelnachweise Bearbeiten Thomas Karny Horst Wessel aus Eifersucht umgelegt In Wiener Zeitung 9 Januar 2010 Wiederabdruck im Austria Forum Eingesehen 20 Oktober 2019 Heinz Knobloch Der arme Epstein S 24 Daniel Siemens Horst Wessel Tod und Verklarung eines Nationalsozialisten Siedler Munchen 2009 ISBN 978 3 88680 926 4 S 122 f Daniel Siemens Hohler Albrecht et al 2016 online Heinz Knobloch Der arme Epstein S 15 Andreas Mix Er liebte eine Prostituierte Memento des Originals vom 24 September 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www berliner zeitung de In Berliner Zeitung 9 Oktober 2007 Zitate aus dem Diels Bericht bei Daniel Siemens Horst Wessel Tod und Verklarung eines Nationalsozialisten Siedler Munchen 2009 ISBN 978 3 88680 926 4 S 211 Der Nazi Prinz einestages Geburtsregister des Standesamtes Berlin VII B fur das Jahr 1907 Nr 1521 1907 Landesarchiv Berlin Namensregister zum Heiratsregister des Standesamtes XIIa fur das Jahr 1930 Heiratsregister Nr 208 S 17 und 32 des Digitalisats Namensregister zum Sterberegister des Standesamtes Berlin Rudolf Virchow Krankenhaus fur das Jahr 1937 Eintrag zur Sterbeurkunde Nr 25 1937 S 43 des Digitalisats PersonendatenNAME Hohler AlbrechtKURZBESCHREIBUNG deutscher AttentaterGEBURTSDATUM 30 April 1898GEBURTSORT MainzSTERBEDATUM 20 September 1933STERBEORT bei Frankfurt an der Oder Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Albrecht Hohler amp oldid 238925316