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Erdmann Franz Willi Markus 13 August 1907 in Berlin 1 nach 1969 war ein deutscher SA und SS Fuhrer Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 1 1 Laufbahn in der SA 1926 bis 1934 1 2 Laufbahn in der Schutzpolizei und SS 1 3 Nachkriegszeit 2 Literatur 3 Archivalien 4 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenMarkus war der Sohn des Kurschnermeisters Franz Markus 1879 1915 und dessen Ehefrau Wilhelmine Matheoszat Nach dem Besuch der Volksschule und einer Militarknabenschule in Sachsen erlernte der Sohn ebenfalls das Kurschnerhandwerk Anschliessend war er als Geselle und Ende der 1920er Jahre als Kraftfahrer tatig Laufbahn in der SA 1926 bis 1934 Bearbeiten Am 1 September 1926 trat Markus in die Sturmabteilung dem Kampfverband der NSDAP ein Sein Eintritt in die Partei folgte 1928 Mitgliedsnummer 98 332 In den folgenden Jahren machte Markus Karriere in der Berliner SA Einem Dienstleistungszeugnis von 1937 zufolge war er in den letzten Jahren der Weimarer Republik ein einsatzbereiter SA Fuhrer der in Berlin an fast allen Saalschlachten Aufmarschen und Kundgebungen zum Teil fuhrend beteiligt war 1933 erreichte er den Rang eines Sturmbannfuhrers in der von seinem Freund Richard Fiedler gefuhrten SA Standarte 6 Nach Fiedlers Beforderung zum Fuhrer der Brigade 30 ubernahm Markus als Nachfolger Fiedlers die Fuhrung der Standarte 6 im Rang eines Standartenfuhrers Im September desselben Jahre beteiligte sich Markus nach Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Berlin aus den 1960er Jahren an der Ermordung von Albrecht Hohler Das KPD Mitglied Hohler war 1930 wegen Totschlags an Horst Wessel zu sechs Jahren Haft verurteilt worden Als Angehoriger einer von Karl Ernst und Rudolf Diels gefuhrten Gruppe zu der auch Fiedler gehorte erschoss Markus demnach Hohler mit anderen am Rande eines Waldstucks zwischen Berlin und Frankfurt an der Oder Das in dieser Sache in den 1960er Jahren gegen Markus und einige andere anhangige Strafverfahren wurde schliesslich 1969 eingestellt da ihnen nur Beihilfe zu der Tat nachgewiesen werden konnte die zu dieser Zeit bereits verjahrt war Am 30 Juni 1934 wurde Markus im Zuge der Rohm Affare verhaftet und in die Kaserne der Leibstandarte SS Adolf Hitler in Berlin Lichterfelde verschleppt Nach seiner Freilassung wurde er als Fuhrer der SA Standarte 6 abgelost Laufbahn in der Schutzpolizei und SS Bearbeiten Am 1 November 1934 trat Markus als Feldjagerstandarten und bereitschaftsfuhrer in das SA Feldjagerkorps uber Vom 20 Dezember 1934 bis zum 20 Marz 1935 fuhrte er die Feldjagerbereitschaft in Koln Anschliessend ubernahm er die Fuhrung der Feldjagerpanzer Abteilung II Pommern Am 1 April 1935 wurde er dort zum Hauptmann des Feldjagerkorps ernannt Nach der Auflosung des Feldjagerkorps wurde Markus am 1 April 1936 in die Schutzpolizei ubernommen In dieser fand er zunachst Verwendung bei der Schutzpolizei in Stettin Vom 22 Dezember 1936 bis zum 31 Marz 1937 war er Fuhrer der 4 Lehrabteilung Schoneberg Am 20 Mai 1937 wurde Markus zum Fuhrer der Motorbereitschaft in Weimar ernannt Am 10 Mai 1938 kurz nach dem Anschluss Osterreichs durch das nationalsozialistische Deutsche Reich wurde ihm die Aufgabe ubertragen die Motorsturmbereitschaft Gendarmerie Formation in Klagenfurt aufzubauen die er anschliessend im Rang eines Hauptmanns der Gendarmerie fuhrte Am 24 Februar 1937 2 heiratete Markus Dora Flamm die Schwester der Ehefrau Fiedlers der so zu seinem Schwippschwager wurde Aus der Ehe gingen mindestens zwei Sohne 1941 1942 und eine Tochter 1938 hervor Am 1 Juli 1939 wechselte Markus von der Ordnungspolizei in die Schutzstaffel SS Mitgliedsnummer 337 756 in die er im Rang eines Sturmbannfuhrers aufgenommen wurde 1941 wechselte er unter Verzicht auf seine Beamtenrechte in den hauptamtlichen SS Dienst Daraufhin wurde er mit Wirkung vom 31 Marz 1941 ehrenvoll aus der Ordnungspolizei entlassen Nachdem Markus am 15 Marz 1941 die Fuhrung der 112 SS Standarte in Litzmannstadt Lodz im Oberabschnitt Warthe ubernommen hatte folgte am 20 April 1941 seine Beforderung zum SS Obersturmbannfuhrer In den Sommermonaten 1941 und vom 27 Januar 1943 an nahm Markus mit der Waffen SS aktiv am Zweiten Weltkrieg teil zuletzt als Angehoriger der 12 SS Panzer Division Hitlerjugend Nachkriegszeit Bearbeiten Eigenen Angaben zufolge geriet Markus am 7 Mai 1945 bei Linz in amerikanische Kriegsgefangenschaft In der Folge wurde er zunachst im SS Lager Linz Kleinmunchen einem ehemaligen Lager fur osteuropaische Zwangsarbeiter und dann seit 1946 im niedersachsischen Fallingbostel interniert 1947 wurde Markus von der Spruchkammer Benefeld Bomlitz angeklagt vom 1 September 1939 an Mitglied der SS und spater auch der Waffen SS gewesen zu sein obwohl er wusste dass diese Organisation fur die Begehung von Handlungen verwendet wurde die durch Artikel VI der Satzung des Internationalen Militargerichts fur verbrecherisch erklart worden sind Eine individuelle Schuld an konkreten Taten musste ihm damit als Voraussetzung fur eine Verurteilung nicht nachgewiesen werden Er bestritt an Verbrechen seiner SS und Waffen SS Einheiten beteiligt gewesen zu sein oder auch nur Kenntnis von solchen Taten gehabt zu haben Die Spruchkammer verurteilte ihn am 25 Februar 1948 zu einer Geldstrafe von 3000 RM die jedoch durch die Internierungszeit als abgegolten angesehen wurde Er wurde somit zwar rechtskraftig verurteilt verliess das Gericht jedoch als freier Mann Am 28 Februar 1948 wurde er in Richtung Uelzen entlassen Am 9 Marz machte er sich vom dortigen Fluchtlingslager nach Oldenburg auf wo er zunachst in einer Notunterkunft des Deutschen Roten Kreuzes aufgenommen wurde Der Entnazifizierungsausschuss in Jever Oldenburg stufte ihn 1949 als Mitlaufer ein Anfang der 1950er Jahre wohnte er wieder in Berlin und bemuhte sich um eine Wiederverwendung im Staatsdienst Gegen eine Ablehnung seines Antrages legte er Widerspruch ein den das Verwaltungsgericht Berlin 1954 prufte Ob Markus gemass Artikel 131 des GG wieder in den Staatsdienst aufgenommen wurde ist ungewiss Seine Vorstrafe aus dem Jahr 1948 wurde jedenfalls 1956 gemass Paragraph 20 des Straffreiheitsgesetzes vom 17 Juli 1954 getilgt In seinen letzten Lebensjahren arbeitete Markus in seiner Geburtsstadt Berlin als Pfortner Literatur BearbeitenWilfried Kugel Alles schob man ihm zu er war der Unverantwortliche das Leben des Hanns Heinz Ewers Grupello Dusseldorf 1992 ISBN 3 928234 04 8 Daniel Siemens Horst Wessel Tod und Verklarung eines Nationalsozialisten Siedler Munchen 2009 ISBN 978 3 88680 926 4 Archivalien BearbeitenBundesarchiv SS Fuhrerpersonalakte Bundesarchiv Unterlagen des Rasse und SiedlungshauptamtesEinzelnachweise Bearbeiten Geburtsregister Standesamt Berlin 8 Nr 2144 1907 Heiratsregister Standesamt Berlin 1 Nr 53 1937PersonendatenNAME Markus WilliALTERNATIVNAMEN Markus Erdmann Franz WilliKURZBESCHREIBUNG deutscher SA und SS FuhrerGEBURTSDATUM 13 August 1907GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM nach 1969 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Willi Markus amp oldid 221882572