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Albert Nagnzaun OSB 14 November 1777 in Salzburg als Georg Albert Nagnzaun 29 September 1856 ebenda war ein osterreichischer Geistlicher und der 79 Abt des Benediktinerstiftes Sankt Peter in Salzburg Albert Nagnzaun auf einer Lithographie von Josef Kriehuber 1835 Leben BearbeitenAlbert Nagnzaun wurde am 14 November 1777 als Sohn des fursterzbischoflichen Kanoniers Franz Nagnzaun und der Maria Theresia Forster auf der Festung Hohensalzburg geboren und in weiterer Folge auf den Namen Georg Albert getauft Die Burgerfamilie Nagnzaun wird schon seit mehreren Jahrhunderten in Salzburg erwahnt und brachte einige Kunstler dabei vor allem Graveure heraus So berichtete unter anderem Benedikt Pillwein Wappen und Bilder aus dem 16 Jahrhundert mit der Unterschrift Nagnzaun gesehen zu haben Ein Johann Nagnzaun war um das Jahr 1762 als Buchsenmeister auf Hohensalzburg tatig wo dieser laut Pillwein ein Bild von Paracelsus gemalt hatte Ein Franz Nagnzaun 1771 war Kleinuhrmacher und Graveur auf Hohensalzburg dieser war ein Vetter Albert Nagnzauns Nagnzauns Bruder Michael 1789 1860 wurde ebenfalls Benediktiner und war als Seelsorger und Musiker in Salzburg Karnten und Wien tatig Als Zehnjahriger kam er im Jahre 1787 als Sangerknabe in das Konvikt des Stiftes Sankt Peter und trat am 24 Oktober 1795 nachdem er auch als Sangerknabe im Salzburger Dom tatig gewesen war in das Kloster ein Am 21 November 1798 legte er hier seine feierliche Profess ab Nach seinem Studium der Philosophie der Mathematik und Franzosisch im Kloster bei den Lehrern Ambros Vonderthon Wolfgang Hagenauer und Constantin Le Priol und einem Theologiestudium an der Universitat Salzburg wurde er am 28 Februar 1801 zum Priester geweiht ehe er am 22 Marz 1801 seine Primiz feierte Daraufhin studierte er Kirchenrecht und von 1802 bis 1804 zudem Orientalische Sprachen Wahrend dieser Zeit wurde er am 27 Juli 1803 auch Kurat 1 Abt Dominikus ermoglichte Nagnzaun 1804 zur Erweiterung seiner archaologischen Kenntnisse eine Reise nach Italien 1 Seine Studien zum Kirchenrecht setzte er in den Jahren 1804 bis 1806 in Rom fort und wandte sich neben den archaologischen Studien unter der Anleitung des Cassinensermonches Carlo Altieri weiter den Orientalischen Sprachen zu Nach seiner Ruckkehr im Juni 1806 studierte er wieder in der Heimat und gab seinen jungeren Mitbrudern Vorlesungen in der Dogmatik Im Jahre 1808 wurde er an der katholischen Fakultat in Salzburg zum Doktor der Theologie und im selben Jahr zum Doktor der Philosophie promoviert Noch im selben Jahr diente er als Supplent fur den augenkranken Johannes Evangelist Hofer an der Universitat Salzburg wo er Bibelwissenschaften und Orientalische Sprachen lehrte wobei Jakob Philipp Fallmerayer einer seiner Schuler war Nachdem die 1622 als Benediktineruniversitat gegrundete Lehranstalt im Jahre 1810 nach der Angliederung Salzburgs an das Konigreich Bayern aufgehoben worden war wurde Nagnzaun Seelsorger und Kooperator in der Stiftsparre St Stephan in Wien Dornbach 1816 wurde er nach Salzburg ins Stift zuruckberufen um als Novizen und Klerikermagister zu wirken kehrte aber bald in die Dornbacher Pfarre zuruck wo er ab November 1816 als Pfarrer fungierte Am 15 Dezember 1818 wurde er zum Abt von Sankt Peter gewahlt und wurde am 23 Janner 1819 benediziert Noch im Jahr seiner Abtwahl wurde er zum Direktor des Salzburger Gymnasiums ernannt und kummerte sich als Abt im Speziellen um die Landschulen des Stiftes St Peter Von 1830 bis 1841 war er zudem fur das finanziell unsichere Frauenkloster am Nonnberg vom Erzbischof zum Administrator ernannt worden 2 Unter Nagnzauns Amtszeit die bis zu seinem Tod im Jahre 1856 dauerte wurde neue Pfarrhofe und Schulen errichtet sowie zahlreiche Gebaude restauriert Des Weiteren vermochte er die zerrutteten Finanzen des Stiftes zu ordnen nbsp Nagnzauns Findbuch fur das Archiv 1830 Nagnzaun bemuhte sich um das Archiv des Klosters fur das er mehrere grosse Sammlungen erwarb und ein funfbandiges Repertorium anlegen liess Von Regierungsrat Joseph Felner erwarb er im Jahr 1825 dessen umfangreiche Manuskriptensammlung und Bibliothek noch heute sind Teile davon in den Sammlungen von St Peter verwahrt Hinzu kam eine beachtliche Sammlung aus dem Besitz von Johann Andreas Seethaler der als Vater der Salzburger Archaologie bekannt ist und die Mineraliensammlung des Stiftes erweitert 3 Dabei sammelten die beiden viele Mineralien selbst bzw tauschten sie mit Fachkollegen oder erwarben sie kauflich 3 Eine grosse Sammlung mit rund 10 000 Einzelstucken stammte vom Regierungsrat und Montanisten Kaspar Melchior Schroll die Nagnzaun fur das Stift kauflich erwarb Im Laufe der Jahre wurde die Sammlung einer der bedeutendsten in ganz Osterreich 3 Abt Albert gilt er als Begrunder des Naturalienkabinets des Stiftes 1 einer Ausstellung uber samtliche im Land Salzburg vorkommenden Pflanzen Vogel und anderen Tieren Da die naturhistorischen Anlagen und Sammlungen sehr schnell heranwuchsen entstanden schon bald Platzprobleme Durch Kaiser Franz I erhielt er die Moglichkeit der Benutzung der Galerie des kaiserlichen Residenzgebaudes in Salzburg zum Ausstellen der naturhistorischen Sammlungen Unter Nagnzauns Fuhrung erhielten Teile des Klosters eine biedermeierliche Pragung Als Verehrer Michael Haydns liess er fur den 1806 verstorbenen Komponisten 1821 ein nach einem eigenen Entwurf errichtetes Denkmal in der Stiftskirche von St Peter setzen Am 29 September 1856 um etwa 15 Uhr starb Nagnzaun vollig erblindet im Alter von 78 Jahren an Altersschwache 4 in Salzburg 1 Noch vor seinem Tod war Nagnzaun ohne Erfolg in Munchen operiert worden auch ihn Wien vermochte man ihm nicht zu helfen Zum Zeitpunkt seines Todes war er Jubelpriester 5 fursterzbischoflicher geistlicher Rat und Propst zu Wieting 1 Die Beisetzung fand am 6 Oktober 1856 ab 8 Uhr in der Gruft der Stiftskirche statt 6 Beim vielbesuchten Begrabnis nahm Abt Thomas Mitterndorfer von Kremsmunster die Leichensegnung vor 7 Am 7 und 8 Oktober 1856 wurden zwei weitere Seelenamter abgehalten 6 Nagnzaun wurde von zahlreichen namhaften Kunstlern portratiert darunter Josef Kriehuber der ihn nicht nur 1835 sondern bereits fruher malte etwa im Jahr 1818 in einem 66 5 63 cm grossen Olgemalde auf Leinen mit einem vergoldeten Ochsenaugenrahmen von Barbara Krafft 8 Weblinks BearbeitenK F Hermann Nagnzaun Albert In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 7 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1978 ISBN 3 7001 0187 2 S 21 Constantin von Wurzbach Nagnzaun Albert In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 20 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1869 S 39 41 Digitalisat Albert Nagnzaun in der Biographia Benedictina Benediktinerlexikon de Eintrag zu Albert Nagnzaun auf Orden online Albert Nagnzaun im Salzburgwiki Albert Nagnzaun auf prodomo icar us euEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e Salzburger Tagsneuigkeiten In Neue Salzburger Zeitung Ein Abenblatt Neue Salzburger Zeitung Abenblatt Nichtpolitisches Nebenblatt der Neuen Salzburger Zeitung 30 September 1856 S 3 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung nsr abgerufen am 1 Februar 2020 Elisabeth Rath Erziehung armer und reicher Madchen am Nonnberg In Caroline Auguste 1792 1873 Salzburg 1993 ISBN 3 901014 31 4 S 73 a b c Die Mineraliensammlung im Stift St Peter abgerufen am 1 Februar 2020 Geburts Trau und Sterbefalle In Salzburger Intelligenzblatt Intelligenzblatt von Salzburg Koniglich Baierisches Salzach Kreis Blatt Kaiserlich Koniglich Oesterreichisches Amts und Intelligenzblatt Kaiserl ich Konigl ich privilegirte Salzburger Zeitung K K priv Salzburger Amts Blatt Intelligenz Blatt zum Salzburger Amtsblatt Salzburger Landeszeitung Amts Blatt zur Salzburger Landeszeitung Salzburger Zeitung Amts Blatt zur Salzburger Zeitung 1 Oktober 1856 S 4 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung sza abgerufen am 1 Februar 2020 Personal Nachrichten Salzburg In Salzburger Kirchenblatt Salzburger Kirchenblatt Neue 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Albert Nagnzaun abgerufen am 1 Februar 2020VorgangerAmtNachfolgerJoseph NeumayrAbt des Stiftes Sankt Peter 1818 1857Franz Albert EderNormdaten Person GND 135934923 lobid OGND AKS LCCN n2017074241 VIAF 80366528 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Nagnzaun AlbertALTERNATIVNAMEN Nagnzaun Albert IV Nagnzaun Georg Albert Geburtsname KURZBESCHREIBUNG osterreichischer Geistlicher und Abt von Sankt PeterGEBURTSDATUM 14 November 1777GEBURTSORT Salzburg Heiliges Romisches ReichSTERBEDATUM 29 September 1856STERBEORT Salzburg Kaisertum Osterreich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Albert Nagnzaun amp oldid 238749815