www.wikidata.de-de.nina.az
Die Cassinensische Kongregation auch Cassinesische Kongregation lat Congregatio Cas s inensis Ordinis Sancti Benedicti ist ein Zusammenschluss von Benediktinern innerhalb der Benediktinischen Konfoderation Die Kongregation verdankt ihre Entstehung den Reformbemuhungen von Ludovico Barbo der am 20 Dezember 1408 durch Papst Gregor XII zum Abt des Klosters Santa Giustina in Padua eingesetzt wurde Seine Wirkungsstatte wurde der Geburtsort der benediktinischen Reformen in Italien weswegen der Klosterverband im ersten Jahrhundert seines Bestehens Kongregation von Santa Giustina hiess Seit 2013 ist die Cassinensische Kongregation wieder mit der Sublazenser Kongregation vereinigt die 1872 von ihr abgetrennt worden war Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Kernpunkte der Reformen 3 Heutige Situation 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksGeschichte Bearbeiten nbsp Abtei St Justina in Padua nbsp Die Erzabtei Monte Cassino Namensgeberin der KongregationIm 10 und 11 Jahrhundert waren die meisten italienischen Kloster unter den Einfluss von Cluny geraten und hatten deren Gebrauche adaptiert Gegen Ende des 14 Jahrhunderts jedoch hatten sich die Zeiten geandert und es gab kaum noch eine Abtei die die Observanz von Cluny bewahrt hatte Als Gregor XII im Jahr 1407 St Justina in Padua in commendam an den Kardinal von Bologna vergab befand sich die Abtei die vormals zum Cluniazensischen Verband gehorte in einem korrupten und ruinosen Zustand 1 Der auf Reformen bedachte Pralat fuhrte einige Olivetaner in die Abtei ein jedoch beschwerten sich die verbliebenen drei cluniazensischen Monche bei der Republik Venedig uber die Beeintrachtigung ihrer angestammten Rechte Das Resultat war dass die Abtei ihnen zugesprochen wurde und die Olivetaner gehen mussten Der Kardinal gab daraufhin die Abtei an den Papst zuruck der wiederum Ludovico Barbo einen Regularkanoniker aus San Giorgio in Alga zum Abt bestimmte Barbo der ursprunglich nicht dem Benediktinerorden angehorte trug fortan die Ordenstracht der Benediktiner und empfing am 3 Februar 1409 die Abtsweihe 2 Mithilfe zweier Kamaldulensermonche und zweier Kanonikern aus San Giorgio in Alga schuf er eine reformierte Observanz die rasch von anderen Klostern adaptiert wurde Der Zusammenschluss dieser Kloster zu einer neuen Kongregation wurde von Martin V am 1 Januar 1419 durch die Bulle Ineffabilis summi providentia Patris gebilligt und beim ersten Generalkapitel im Jahr 1421 wurde Abt Barbo zum ersten Abtprases gewahlt Die Leitungsgewalt der Kongregation ging aber vom Generalkapitel aus was die Jurisdiktion der Abte der Einzelkloster des Verbandes schwachte Zu den ersten Klostern die sich der neuen Kongregation anschlossen gehorten unter anderem die Abteien von Subiaco Monte Cassino St Pauls in Rom San Giorgio in Alga Cava de Tirreni und Farfa 1 Im Jahr 1437 gehorten der Kongregation 18 Kloster mit ungefahr 300 Monchen an Sie hiess zunachst De unitate und hatte zwei Denominationen namlich Congregatio monachorum de observantia S Justinae und Congregatio Unitatis 3 Nach dem Beitritt der Abtei Montecassino im Jahr 1504 wurde der Zusammenschluss in Cassinensische Kongregation umbenannt 4 Allmahlich versammelte die Kongregation alle grossen Benediktinerkloster Italiens annahernd zweihundert die in die sieben Provinzen Rom Neapel Sizilien Toskana Venedig Lombardei und Genua aufgeteilt wurden 1505 schloss sich die Abtei Lerins in der Provence mit all ihren zugehorigen Ablegern an Obwohl die mit der Reform einhergehende Zentralisierung und die Einfuhrung eines effektiven Uberwachungssystems einen offensichtlichen Abschied von benediktinischen Idealen bedeutete und ein erhebliches Gefahrenpotential in sich trug gedieh die Kongregation bis ins Revolutionsjahr 1848 Die Dekrete der italienischen Regierung schmalerten den Zufluss neuer Novizen in die Kloster und initiierten eine Welle der Unterdruckung die die Zahl der Kloster erheblich reduzierte und sie ihrer fruheren Grosse beraubte Die Grundung der Kongregation von Subiaco im Jahr 1872 nahm weitere Teile der Cassinensischen Kongregation mit sich hinfort und uber die Jahre schrumpfte sie auf eine zuletzt im 21 Jahrhundert eher bescheidene Grosse 1 Kernpunkte der Reformen BearbeitenKernpunkt von Barbos Reform war die Abschaffung der in commendam Regelung wonach Abte durch weltliche oder kirchliche Herrscher nach Gutdunken ernannt werden konnten 5 Die Macht der Oberen sollte daruber hinaus durch das jahrlich einzuberufende Generalkapitel und neun Definitoren beschnitten werden Den einzelnen Klostern wurde dadurch nahezu vollstandig deren Autonomie genommen Die gesamte Macht war nun im Definitorium konzentriert das alle Treffen vom Abtprases bis hinunter zum kleinsten Monch organisierte und uberwachte In den Aufgabenbereich der Definitoren fiel ausserdem die alleinige Verwaltung des klosterlichen Besitzes 6 Heutige Situation BearbeitenLetzter Abtprases der Kongregation vor ihrer Wiedervereinigung mit der Sublazenser Kongregation war seit dem 28 Juli 2010 Dom Giordano Rota OSB Professmonch und Abt der Abtei Pontida Im Juli 2010 votierte das Generalkapitel der Cassinensischen Kongregation fur die Aufnahme von Gesprachen uber eine Vereinigung mit der Kongregation von Subiaco Am 4 Oktober 2010 reichte Abtprases Dom Giordano Rota die formale Anfrage fur eine solche Vereinigung bei der Kongregation von Subiaco ein Im Jahr 2013 wurde die Vereinigung der Cassinensischen Kongregation mit der Kongregation von Subiaco vollzogen Sie bilden nun gemeinsam die neue Kongregation von Subiaco und Montecassino Deren erster Abtprases wurde Bruno Marin OSB der Abt der Abtei Praglia in Teolo bei Padua Aktueller Abtprases seit 2016 ist Guillermo L Arboleda Tamayo OSB Abt der Abtei Santa Maria of Medellin Siehe auch BearbeitenKongregation von Subiaco und MontecassinoLiteratur BearbeitenMary Ann Winkelmes Form and reform the Cassinese Congregation and Benedictine reform architecture Harvard University 1995 G Lunardi Giovinezza e formazione di Pietro Casaretto 1810 1843 in Studia monastica 14 2 1972 S 349 374 Diversos Pietro Casaretto e gli inizi della Congregazione Sublacense 1810 1880 Saggio storico nel I Centenario della Congregazione 1871 1972 Verlag L Abadia de Montserrat ISBN 9788472021037 Daniel Tibi Die Verfassung der Benediktinerkongregation von Subiaco und Montecassino Ein historischer Uberblick von der Grundung bis in die Gegenwart Munchner Theologische Studien III 81 St Ottilien EOS 2021 ISBN 978 3 8306 8083 3 Einzelnachweise Bearbeiten a b c Eintrag zum Benediktinerorden in der Katholischen Enzyklopadie auf Catholic Online Stand 27 Februar 2012 Dom Bennet Weldon PAX Chronological notes containing the rise growth and present state of the English congregation of the Order of St Benedict drawn from the archives of the houses of the said congregation at Douay in Flanders Dieulwart in Lorraine Paris in France and Lambspring in Germany where are preserved the authentic acts and original deeds etc an 1709 Stanbrook Worcester 1881 Cassinese Congregation Memento des Originals vom 30 September 2011 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www abbaziadifarfa com Zugriff am 27 Februar 2012 David Parry The Cassinense Congregation a P O 1867 1872 In Abadia de Montserrat Hrsg Pietro Casaretto e gli inizi della Congregazione Sublacense 1810 1880 Saggio storico nel i centenario della congregazione 1872 1972 Studia monastica Bd 14 Publicacions de l Abadia de Montserrat Montserrat 1972 S 461 484 E A Livingstone Cassinese Congregation in The Concise Oxford Dictionary of the Christian Church 2000 Reform Congregations Memento des Originals vom 24 September 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www osb org Zugriff am 5 Marz 2012Weblinks BearbeitenGeschichte der Cassinensischen Kongregation auf der Website der Benediktinergemeinschaft von Farfa Zugriff am 27 Februar 2012Normdaten Korperschaft GND 1211708 0 lobid OGND AKS LCCN nr98019465 VIAF 127308791 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Cassinensische Kongregation amp oldid 234589272