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Das Kloster Farfa ital Abbazia di Santa Maria di Farfa lat Abbatia Farfensis ist eine Benediktinerabtei in Fara in Sabina in Italien benannt nach dem Fluss Farfa einem Nebenfluss des Tiber Benediktinerabtei FarfaDas Innere der Kirche mit Blick zum Altar Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Erste Grundung 1 2 Zweite Grundung 1 3 Neuzeit 1 4 Jungere Vergangenheit und Gegenwart 2 Kunstschatze 3 Erste Abte 4 Quellen 5 Weblinks 6 AnmerkungenGeschichte BearbeitenErste Grundung Bearbeiten Nach der Uberlieferung der aus dem 12 Jahrhundert stammenden Chronik von Farfa wird die Grundung des Klosters in der Zeit der Kaiser Julian und Gratian angenommen Anderen Annahmen zufolge war der wohl aus Syrien stammende Grunder Farfas Laurentius Illuminator erst im 6 Jahrhundert nach Rom gekommen und wurde dann Bischof von Spoleto Archaologische Grabungen im Jahr 1888 ergaben eine erste klosterliche Einrichtung wohl auf den Ruinen eines antiken Tempels oder einer romischen Villa Diese ersten Klosterbauten wurden bereits um 500 wieder verwustet Zweite Grundung Bearbeiten Im siebten Jahrhundert kamen irische Pilger nach Gallien und Italien Sie begrundeten die Abtei Bobbio und wohl auch Farfa im Herzogtum Spoleto neu Die Constructio Monasterii Farfensis von 857 bezieht sich auf die Geschichte seines Hauptgrunders Thomas von Maurienne 720 der eine Pilgerfahrt nach Jerusalem gemacht hatte dort drei Jahre zubrachte und im Gebet vor dem Heiligen Grab von der Jungfrau Maria in einer Vision ermuntert wurde nach Italien zuruckzukehren und Farfa wieder neu aufzubauen um 705 Auch der Herzog von Spoleto Faroald II hatte eine Vision ihm wurde befohlen ihn in dieser Arbeit zu unterstutzen Der Papst gewahrte dem Kloster und dem zu ihm gehorenden Gebiet schon ab dem letzten Drittel des 8 Jahrhunderts die Exemtion also einen bistumsahnlichen Status nbsp Romanisches Portal zur BasilikaDie lombardischen Herrscher und spater die Karolinger forderten das Kloster so auch in der Regierungszeit Karls des Grossen Er besuchte das Kloster vor seiner Kronung zum Kaiser am 25 Dezember 800 der spatere Abt Ingoald war mit ihm verwandt Als karolingisches Reichskloster war Farfa eines der machtigsten Kloster in Italien mit Jurisdiktion bis zum Borgo von Rieti und bis hinein nach Rom Die Abte hatten zeitweise grossen Einfluss auf den Papst Als der heilige Fintan um das Jahr 845 von Rom nach Alemannien reiste soll er in Farfa einige Zeit als Monch gelebt haben 1 Zu Beginn der Regierungszeit des Abtes Ratfredus 930 936 konnte 930 die Klosterbasilika fertiggestellt werden Unter Furst Alberich II von Spoleto wurde Kloster Farfa an Grossabt Odo von Cluny ubergeben Durch die daraufhin unter dem bedeutenden Abt Hugo von Farfa 998 1036 38 1039 in Kloster eingefuhrten Cluniazensergewohnheiten Liber tramitis nahm die Abtei einen hervorragenden Aufschwung Im Jahr 1103 schrieb der Monch Gregor das Largitorium oder Liber Notarius sive emphiteuticus eine Liste von Schenkungen und Vergabungen an das Kloster sowie die Chronik des Klosters Das weltliche Herrschaftsgebiet der Abtei Farfa Praesidato Farfense ubertraf selbst das des Erzklosters Montecassino Es umfasste 683 Kirchen oder Kloster 132 Kastelle und zwei Stadte Die Kaiser des Heiligen Romischen Reichs bis zu Friedrich II statteten Farfa regelmassig mit Privilegien aus wenngleich nach dem Wormser Konkordat 1122 der papstliche Druck auf Farfa sich in den Kirchenstaat zu integrieren zunahm und die Abtei allmahlich des kaiserlichen Schutzes verlustig ging Die Mittelalterliche Bibliothek des Klosters ist bis heute erhalten Neuzeit Bearbeiten Seit dem 14 und besonders dem 15 Jahrhundert hatte Kloster Farfa ahnlich wie Subiaco etliche deutsche Monche 1477 79 durch die Orsini gefordert und war mit ihm durch die sog Consuetudines Sublacenses zu einem Klosterverband vereinigt Ab 1400 begann aber auch die Periode der Kommendatarabte die erst im Jahr 1841 mit Kardinal Luigi Lambruschini zu Ende ging Auf Betreiben des Kardinals Alessandro Farnese wechselte Farfa 1567 mit Billigung Pius V zur Cassinensischen Kongregation die seitdem die Klaustralabte stellte Danach sank die Abtei fast zur Bedeutungslosigkeit Am 1 August 1571 musste Farfa einen Teil des Abteigebietes zur Errichtung des Bistums Ripatransone abgeben Ab 1841 waren die Abte von St Paul vor den Mauern zugleich Abte des Klosters Farfa 1861 wurden Teile der Vermogenswerte an Privatpersonen verkauft Graf Giuseppe Volpi schenkte dem Kloster einige Grundstucke und Immobilien Jungere Vergangenheit und Gegenwart Bearbeiten Im Jahr 1919 wurde das Kloster auch administrativ St Paul in Rom unterstellt 1920 entstand dann unter Abt Ildefonso Schuster neues benediktinischen Leben in Farfa 1928 wurde das Kloster zum Nationaldenkmal erklart Die heutige Benediktiner Gemeinschaft ist in der Pfarrseelsorge und auf dem Gebiet geistigen Arbeit tatig daneben bewahrt sie die Anlage und die Bibliothek Regierender Prior des Klosters ist gegenwartig 2020 Don Eugenio Gargiulo O S B Kunstschatze Bearbeiten nbsp Hendrick van den Broeck Jungstes GerichtDer Kreuzgang Lombard und der grosse Kreuzgang Der karolingische Turm aus dem 9 Jahrhundert Die Basilika mit drei Kirchenschiffen an der Ruckwand ein Jungstes Gericht des flamischen Malers Hendrick van den Broeck von 1561 sowie ein Altar aus der Karolingerzeit Orazio Gentileschi und seine Werkstatt dekorierten von 1597 bis 1599 drei Kapellen der linken Seite mit Fresken und Altarbildern darunter Der Triumph der hl Ursula und das Martyrium der Hl Petrus und Paulus 2 Die Krypta mit einem Sarkophag aus der romischen Zeit Die Bibliothek mit rund 45000 BandenErste Abte BearbeitenThomas von Maurienne 680 700 720 Aunepert 720 24 Lucerius 724 40 Fulcoald 740 59 Wandelbert 759 761 Alan 769 Guicpert 769 770 Probatus 770 781 Ragambald 781 786 Altpert 786 790 Mauroald 790 802 Benedict 802 815 Ingoald 815 830 Sichard 830 842 Hilderich 844 857 Perto 857 872 Johann I 872 881 Anselm 881 883 Teutopert 883 888 Nordepert 888 Spento 888 Vitalis 889 Peter 890 919 Rimo 920 930 Ratfredus 930 936 Hildebrand 936 943 7 Campo 936 943 7 Dagobert 943 7 952 Johann II 967 Hugo 998 1039 Berard I 1089 Berard II 1099 Oddo 1099 Quellen BearbeitenChronicon Farfense di Gregorio di Catino ed Ugo Balzani Rom 1903 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kloster Farfa Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Seite der Benediktinermonche der Abtei Farfa italienisch Eintrag zur Gefreiten Abtei Farfa auf catholic hierarchy orgAnmerkungen Bearbeiten David Farmer The Oxford Dictionary of Saints 5e Edition revisee Oxford 2011 S 167 Luca Bortolotti Lomi Gentileschi Orazio in Dizionario Biografico degli Italiani Volume 65 2005 online auf Treccani italienisch Abruf am 8 November 2021 42 2215 12 7187 Koordinaten 42 13 17 4 N 12 43 7 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kloster Farfa amp oldid 224217521