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Adolf Dell 30 Juni 1890 in Karlsruhe 9 September 1977 in Dusseldorf 1 2 war ein deutscher Fussballspieler Maler Theater und Filmschauspieler Theaterregisseur Buhnenbildner und Horspielsprecher Portrat Adolf DellGert Heinrich Wollheim 1924Ol auf LeinwandGalerie Remmert und Barth DusseldorfLink zum Bild Bitte Urheberrechte beachten Vorlage Infobox Gemalde Wartung Museum Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Fussballspieler 1 2 Bildender Kunstler 1 3 Beschlagnahme von Werken durch die Nationalsozialisten 1 4 Darstellender Kunstler 1 5 Horspielsprecher 1 6 Privates 2 Filmografie Auswahl 3 Horspiele Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFussballspieler Bearbeiten Dell gehorte von 1906 bis 1910 dem Karlsruher FV an fur den er als Torwart ab der Saison 1908 aus der zweiten Mannschaft aufruckend den langjahrigen Torwart Fritz Langer ablosend in den vom Verband Suddeutscher Fussball Vereine organisierten Meisterschaften im Sudkreis Punktspiele bestritt Nach den beiden regionalen Erfolgen im Jahr 1910 Sudkreismeister und Suddeutscher Meister wurde er mit dem Verein unter dem Trainer William Townley am 15 Mai in Koln mit dem 1 0 Sieg n V uber Holstein Kiel auch Deutscher Meister nachdem er zuvor auch das Viertel und Halbfinale gegen den Duisburger SpV und den Titelverteidiger Karlsruher FC Phonix bestritten hatte Aufgrund des Endspielerfolges wurde er mit einigen wenigen Mitstreitern 1921 auch zu deren Ehrenspielfuhrer ernannt 3 Bildender Kunstler Bearbeiten Um 1910 begann er ein Studium bei Wilhelm Trubner an der Kunstakademie Karlsruhe Im Jahr 1917 ging Dell nach Dusseldorf und schloss sich der Kunstlervereinigung Junges Rheinland an Spater fuhrte er mit Werner Gilles und Otto Pankok ausgedehnte Studienreisen durch und wurde Mitglied eines Kunstlerkreises um die Galeristin Johanna Ey 1 Gert Wollheim der ebenfalls der Vereinigung Junges Rheinland angehorte portratierte ihn 1924 4 Dells erste Selbstbildnisse datieren 1918 1919 Adolf Uzarski Arthur Kaufmann und Adolf de Haer zahlten zu seinem Freundeskreis Von 1928 bis 1932 war er Mitglied der Rheinischen Sezession ausserdem gehorte er der Rheingruppe an Er war als Maler erfolgreich Unter anderem erwarben die Kunstsammlungen der Stadt Dusseldorf seine Bilder 1937 wurden in der Aktion Entartete Kunst nachweislich funf davon aus deren Sammlungen beschlagnahmt und zerstort 5 In seiner malerischen Hauptschaffensperiode zwischen 1930 und 1960 konzentrierte sich Dell auf Landschaftsmalerei wobei er oft stille zivilisationsferne Ansichten schuf Ferner malte er Stillleben Fruchte Blumen Interieurs die trotz vielfaltiger stilistischer Experimente an gegenstandsgebundener Bildsprache festhalten nach dem Zweiten Weltkrieg aber zunehmend spontaneren Ausdruck und aufgelockerte Konturen aufweisen Nach dem Krieg gewann Farbe zunehmend an Eigenwert In den 1950er Jahren gelangte er durch die Begegnung mit mediterraner Landschaft vor allem in Form von Aquarellen zu reduzierten Formen die Natureindrucke in Geflechte von Farbfeldern ubersetzen Dells Skizzenbuchern zeigen Buhnenbilder und szenen Figurinen Ballettskizzen und Rollenportrats und reflektieren die Verknupfung von darstellender und bildender Kunst Spate Arbeiten kennzeichnen eine starkere biografisch bedingte Tendenz zum Figurativen der zudem ein erzahlerischer Gestus eigen ist Das Œuvre umfasst etwa 850 Gemalde Aquarelle Zeichnungen und Pastelle Beschlagnahme von Werken durch die Nationalsozialisten Bearbeiten Im Jahr 1937 wurden unter anderem die nachfolgenden Tafelbilder durch die Nationalsozialisten als Entartete Kunst aus den Kunstsammlungen der Stadt Dusseldorf beschlagnahmt und zerstort Selbstbildnis Ol auf Leinwand um 1928 Dame im Liegestuhl Aquarell Stilleben Aquarell Sudliche Landschaft zwei Aquarelle Darstellender Kunstler Bearbeiten Adolf Dell wandte sich neben der Malerei auch dem Schauspielfach zu und kam durch Engagements als Schauspieler Buhnenbildner und Regisseur am Schauspielhaus Dusseldorf von Louise Dumont und Gustav Lindemann sowie den Stadtischen Buhnen Dusseldorf auch mit Gustaf Grundgens in Beruhrung 6 In der Ara der Intendanten Gustaf Grundgens und Karl Heinz Stroux zahlte er zu dem Stammensemble des Dusseldorfer Schauspielhauses und galt in spateren Jahren als Doyen dieser Buhne 7 8 So trat er dort 1950 in den Dramen Der Familientag 9 und Cocktailparty von T S Eliot jeweils in den Inszenierungen von Gustaf Grundgens 6 und 1962 in Max Frischs Andorra auf 10 Er war zudem als Schauspiellehrer tatig und unterrichtete den Schauspieler Paul Esser die Regisseure Michael Koch 11 und Hanno Lunin 8 sowie den Schriftsteller Gunter Lanser 12 Er wirkte auch in Film und Fernsehproduktionen mit Darunter befanden sich die Spielfilme Silvesternacht am Alexanderplatz 13 aus dem Jahr 1939 von Richard Schneider Edenkoben mit Hannes Stelzer Carl Raddatz und Jutta Freybe 1951 Sundige Grenze 14 in der Regie von Robert A Stemmle mit Dieter Borsche Inge Egger und Peter Mosbacher und 1956 Wenn wir alle Engel waren von Gunther Luders mit Marianne Koch Dieter Borsche und Hans Sohnker Grosse Popularitat erlangte er jedoch mit der Rolle des Franz Buchner in der achtteiligen Fernsehserie des Sudwestfunks Der Forellenhof Neben ihm spielten unter anderem Hans Sohnker Jane Tilden Tilly Lauenstein und Gerhart Lippert 15 16 Seine letzte Rolle verkorperte er in einer Folge der Serie Die Kramer 17 mit Barbara Rutting Franz Otto Kruger und Ursula Ludwig Horspielsprecher Bearbeiten Adolf Dell arbeitete auch als Horspielsprecher und war uberwiegend in Produktionen des Nordwestdeutschen Rundfunks NWDR bzw spater des Westdeutschen Rundfunks WDR zu horen Privates Bearbeiten Adolf Dell war mit der Schauspielerin Marianne Dell verheiratet 18 Aus der Ehe ging die gemeinsame Tochter Raphaela hervor 19 Filmografie Auswahl Bearbeiten1939 Silvesternacht am Alexanderplatz 1951 Sundige Grenze 1955 Du darfst nicht langer schweigen 1956 Wenn wir alle Engel waren 1962 Vor Sonnenuntergang Theateraufzeichnung fur das Fernsehen 1963 Der Fall Sacco und Vanzetti Fernsehfilm 1965 1966 Der Forellenhof Fernsehserie 8 Folgen 1967 Die Mohrin Fernsehfilm 1967 Baume sterben aufrecht Fernsehfilm 1967 In Lemgo 89 1969 Die Kramer Fernsehserie Folge Ein hoffnungsloser Fall Horspiele Auswahl Bearbeiten1950 Der Familientag zwei Teile Regie Wilhelm Semmelroth 1950 Die Geschwister Cremerius Regie Wilhelm Semmelroth 1950 Die Brucke der Gerechtigkeit Regie Ludwig Cremer 1950 Die Burger von Bethlehem Regie Ludwig Cremer 1950 Kleinpaul entdeckt einen Tizian Regie Ludwig Cremer 1951 Der unbekannte Befehl Regie Wilhelm Semmelroth 1951 Die Cocktail Party zwei Teile Regie Wilhelm Semmelroth 1951 Mr Peters ist besessen Regie Edward Rothe 1951 Gottes Utopia Regie Wilhelm Semmelroth 1951 Der Totentanz Regie Ludwig Cremer 1951 Die Tulpenkomodie Regie Raoul Wolfgang Schnell 1952 Der glaserne Berg Regie Kurt Meister 1952 Der arme Mensch ein Weg aus Fehltritten und Unvermeidlichkeiten Regie Raoul Wolfgang Schnell 1952 Das gottliche Erbe Folge aus der Reihe Kampf gegen den Tod Regie Ludwig Cremer 1952 Das Jesuskind in Flandern Regie Ludwig Cremer 1953 Absender Bessie Wall Regie Raoul Wolfgang Schnell 1953 Goethe schreibt ein Horspiel Regie Wilhelm Semmelroth 1953 Das einsame Haus Regie Franz Zimmermann 1953 Ich kannte die Stimme Regie Franz Zimmermann 1953 Die magische Kugel Folge aus der Reihe Kampf gegen den Tod Regie Ludwig Cremer 1953 Pilatus Regie Ludwig Cremer 1954 Eine Kuh und sechs Instanzen Folge aus der Reihe Neues aus Schilda Regie Raoul Wolfgang Schnell 1954 Venus macht lange Finger Folge aus der Reihe Neues aus Schilda Regie Raoul Wolfgang Schnell 1955 Maigret und die nette alte Dame Regie Raoul Wolfgang Schnell 1955 Das Haus am Hafen Regie Ludwig Cremer 1955 Du bist schon meine Freundin zwei Teile Regie Ludwig Cremer 1955 Der Staatsstreich Regie Raoul Wolfgang Schnell 1957 Konig David Regie Gerhard F Hering 1957 Christgeburt Regie Eduard Hermann 1959 Gordon Grantley acht Teile Regie Raoul Wolfgang Schnell 1960 General Quixotte Theatermitschnitt Regie Rudolf Steinboeck Wilhelm Semmelroth Funkregie 1972 Schutzt uns vor Mordern Regie Edward RotheLiteratur BearbeitenHerbert A Frenzel Hans Joachim Moser Hrsg Kurschners biographisches Theater Handbuch Schauspiel Oper Film Rundfunk Deutschland Osterreich Schweiz De Gruyter Berlin 1956 DNB 010075518 S 115 Annette Hohenlohe Szenen Wechsel Das malerische und buhnenbildnerische Werk von Adolf Dell 1890 1977 Dissertation RWTH Aachen Aachen 1999 Annette Hohenlohe Dell Adolf In Saur Allgemeines Kunstlerlexikon Die bildenden Kunstler aller Zeiten und Volker Mitherausgegeben und begrundet von Gunter Meissner K G Saur Munchen Leipzig 1992 2010 ISBN 3 598 22740 X Band 25 Dayan Delvoye 2000 S 479 Weblinks BearbeitenAdolf Dell in der Internet Movie Database englisch Adolf Dell bei filmportal de Werke von und uber Adolf Dell in der Deutschen Digitalen Bibliothek Adolf Dell in der Datenbank von weltfussball deEinzelnachweise Bearbeiten a b Biografische Daten Memento vom 16 Januar 2014 im Internet Archive auf zeller de abgerufen am 21 Juli 2015 Biografische Daten auf emuseum duesseldorf de abgerufen am 20 Oktober 2023 Adolf Dell Memento vom 18 Juli 2018 im Internet Archive auf karlsruher fv1891 de abgerufen am 20 Oktober 2023 Kurzbiografie von Gert Wollheim auf remmertundbarth de abgerufen am 31 Dezember 2011 Datenbank zum Beschlagnahmeinventar der Aktion Entartete Kunst Forschungsstelle Entartete Kunst FU Berlin a b Winrich Meiszies Gustaf Grundgens 1899 1963 Memento vom 23 September 2015 im Internet Archive auf duesseldorf de theatermuseum abgerufen am 20 Oktober 2023 Von Beruf Schauspieler Ausstellung zu Grundgens Dusseldorfer Jahren auf rp online de abgerufen am 20 Oktober 2023 a b Biografie Hanno Lunin auf hannolunin de abgerufen am 31 Dezember 2011 Unfasslich in dieser Welt Memento vom 5 Dezember 2014 im Internet Archive In Der Spiegel 7 1950 auf Spiegel Online abgerufen am 20 Oktober 2023 Funf deutsche Buhnen im Zeichen von Max Frischs Andorra Memento vom 24 September 2016 im Internet Archive In Die Zeit Nr 13 1962 abgerufen am 20 Oktober 2023 Lebenslauf Michael Koch auf contra kreis theater de abgerufen am 31 Juli 2016 Kurzbiografie Gunter Lanser Memento vom 22 Januar 2011 im Internet Archive auf rimbaud de abgerufen am 31 Dezember 2011 Silvesternacht am Alexanderplatz auf Murnau Stiftung online abgerufen am 1 Mai 2016 Marianne an der Grenze In Der Spiegel Nr 38 1951 online Der Forellenhof In Michael Reufsteck Stefan Niggemeier Das Fernsehlexikon Alles uber 7000 Sendungen von Ally McBeal bis zur ZDF Hitparade Goldmann Munchen 2005 ISBN 978 3 442 30124 9 S 401 Eintrag Der Forellenhof mit Bild des Ensembles auf fernsehserien de abgerufen am 20 Oktober 2023 Die Kramer In Michael Reufsteck Stefan Niggemeier Das Fernsehlexikon Alles uber 7000 Sendungen von Ally McBeal bis zur ZDF Hitparade Goldmann Munchen 2005 ISBN 978 3 442 30124 9 S 680 Marianne Dell Schauspielerin und Lehrerin mit unbandiger Leidenschaft auf rp online de abgerufen am 20 Oktober 2023 Jovan Evermann Das Lexikon der deutschen Soaps Schwarzkopf amp Schwarzkopf Berlin 2000 ISBN 3 89602 274 1 S 119 Normdaten Person GND 122161882 lobid OGND AKS VIAF 50101483 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Dell AdolfKURZBESCHREIBUNG deutscher Schauspieler Horspielsprecher Maler und FussballspielerGEBURTSDATUM 30 Juni 1890GEBURTSORT KarlsruheSTERBEDATUM 9 September 1977STERBEORT Dusseldorf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Adolf Dell amp oldid 238418365