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Gerhard Friedrich Hering 28 Oktober 1908 in Rogasen bei Posen 12 April 1996 in Darmstadt war ein deutscher Schriftsteller Redakteur Regisseur und Theaterintendant 1 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Ehrungen 3 Bibliografie 4 Editionen 5 Mitherausgeber 6 Ausstellungen 7 Filmografie 8 Horspiele 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenNach dem Besuch des Humanistischen Stadtgymnasiums in Stettin begann Hering ein Studium in Literaturwissenschaft Philosophie Soziologie Theaterwissenschaft und Publizistik in Berlin Nach zwei Semestern wechselte er nach Heidelberg zu Karl Jaspers Friedrich Gundolf und Alfred Weber Er promovierte 1932 uber den romischen Satiriker Persius als letzter Doktorand Friedrich Gundolfs vor dessen Tod 1931 In den Jahren 1932 33 war er Assistent am Institut fur Publizistik Nach einem dreimonatigen Volontariat ubernahm er von 1934 bis 1937 die Leitung des Feuilletons der Magdeburgischen Zeitung und war zugleich Theaterkritiker Von 1937 bis 1942 wirkte er als Feuilletonchef und Theaterkritiker der damals noch unabhangigeren Kolnischen Zeitung bis er 1941 vom NS Regime aus dem Amt gezwungen und mit Schreibverbot belegt wurde Als Gerhard F Hering dieses zwei Jahre spater auch unter Pseudonym nicht mehr unterlaufen konnte wandte er sich dem Theater zu und debutierte 1944 in Essen mit einer Inszenierung von Goethes Trauerspiel Die naturliche Tochter Die Auffuhrung wurde sofort nach der Premiere verboten das Theater in der folgenden Nacht bei einem Bombenangriff zerstort Nach dem Krieg gab Hering von 1947 bis 1949 in Konstanz die Zeitschrift Vision im Verlag von Johannes Weyl heraus und war zugleich Chefdramaturg und Regisseur an Heinz Hilperts Deutschem Theater Konstanz In den Jahren 1950 und 1952 war er Direktor der Otto Falckenberg Schule der Munchener Kammerspiele von 1952 bis 1954 Chefdramaturg und Regisseur am Staatstheater Stuttgart 2 danach freier Schriftsteller und Theater und Rundfunk Regisseur 1960 und 1961 arbeitete er als Chef des WDR Kulturstudios in Dusseldorf und schliesslich von 1961 bis 1971 in der Nachfolge Gustav Rudolf Sellners als Intendant am Landestheater Darmstadt Hier brachte Hering wie Georg Hensel in seinem Nachruf schrieb 3 das literarische Theater das die jungen Leute zugunsten von blutigem Realismus politischer Aktualitat und Pop Kultur fast schon aufgegeben hatten noch einmal zu einer Hochblute Entscheidenden Anteil daran hatten der Regisseur Hans Bauer Spezialist fur poetisches und absurdes Theater und der literarisch uberaus versierte Dramaturg Hans Joachim Weitz Bereits zum ersten Berliner Theatertreffen 1964 wurde das Landestheater Darmstadt mit einer Inszenierung Herings eingeladen und im folgenden Jahr dann mit einer von Hans Bauer Aufsehen erregte 1964 auch die deutsche Erstauffuhrung von Genets Die NegerLes Negres unter Herings Regie in Darmstadt gegen die der Autor zunachst protestierte weil das Stuck fur schwarze Schauspieler geschrieben sei und nicht fur schwarz geschminkte weisse 4 Die Inszenierung wurde zu den Zurcher Festwochen eingeladen Von dieser Produktion gibt es eine Fernsehaufzeichnung 5 1968 nahm die Deutsche Akademie fur Sprache und Dichtung Hering als ordentliches Mitglied auf Nach seiner Intendantenzeit in Darmstadt war er als freier Regisseur vor allem an dem bis 1977 von Gerhard Klingenberg geleiteten Burgtheater tatig Fur besondere Verdienste um das Werk Franz Grillparzers wurde ihm der 1964 von der Republik Osterreich gestiftete Grillparzer Ring verliehen Ein schweres Augenleiden das ihm schon um 1970 zu schaffen gemacht hatte fuhrte in seinen letzten Lebensjahren zur volligen Erblindung Ehrungen Bearbeiten1965 Grillparzer Ring der Republik Osterreich 1968 Johann Heinrich Merck Ehrung der Stadt Darmstadt 1968 Goethe Plakette des Landes Hessen 1971 Silberne Verdienstplakette der Stadt DarmstadtBibliografie BearbeitenPersius Geschichte seines Nachlebens und seiner Ubersetzungen in der deutschen Literatur Germanische Studien Berlin 1935 Klassische Liebespaare Claassen und Goverts Hamburg 1948 1950 Portrats und Deutungen Vom Herder bis Hofmannsthal Claassen und Goverts Hamburg 1948 Ein Brunnen des Lebens S Fischer und sein Verlag 1950 Gerhart Hauptmann Buchreihe des Dusseldorfer Schauspielhauses o J Der Ruf zur Leidenschaft Improvisationen uber das Theater Kiepenheuer und Witsch Koln 1959 Sottisen Galantes Mokantes Pikantes Kiepenheuer und Witsch 1960 Uber ein Gedicht Sonderdruck der Werkkunstschule Offenbach 1963 Vorschule der Klassiker Regie Privatdruck Werkkunstschule Offenbach 1964 Ein grosser Herr Das Leben des Fursten Puckler mit Vita Huber Eugen Diederichs Verlag Dusseldorf 1968Editionen BearbeitenDer deutsche Jungling Genius der Jugend Selbstzeugnisse aus drei Jahrhunderten H Goverts Verlag Hamburg 1940 Scherz Goverts Stuttgart 1951 Friedrich Maximilin Klinger Betrachtungen und Gedanken Claassen und Wurth Darmstadt 1947 Die Macht im Spiegel der Dichtung Sudverlag Konstanz 1947 Verse der Nacht Sudverlag Konstanz 1947 Vision Deutsche Beitrage zum geistigen Bestand Teitschrift 1947 1949 Sudverlag Konstanz Immanuel Kant Zum ewigen Frieden Sudverlag Konstanz 1947 Hebbel in Paris Sudverlag Konstanz 1949 Alfred Kerr Die Welt im Drama Kiepenheuer und Witsch Koln 1954 1964 Alfred Kerr Gruss an Tiere Albert Langen Georg Muller Munchen 1955 Meister der deutschen Kritik 1 Von Gottsched zu Hegel 1730 1830 2 Von Borne zu Fontane 1830 1890 Deutscher Taschenbuch Verlag dtv dokumente Munchen 1961 1963 An den Leser Deutsche Vorreden aus sechs Jahrhunderten Edition Stichnote im Propylaen Verlag Berlin 1978Mitherausgeber BearbeitenTheater und Zeit seit 1952 mit Hans J Weitz Hans Bauer Regisseur S Fischer Verlag Frankfurt am Main 1974 Ausstellungen BearbeitenHugo von Hofmannsthal 1874 1964 Handschriften Erstausgaben Pressendrucke aus der Sammlung Gerhard F Hering ausgestellt von der Hessischen Landes und Hochschulbibliothek in Verbindung mit der Stadt Darmstadt Darmstadt Schloss Marz 1964 Geradewegs durch die Zeit Gerhard F Hering 100 Jahre Schriftsteller Regisseur Intendant Ausstellung im Staatstheater Darmstadt Foyer Grosses Haus 26 Oktober 27 Dezember 2008 Filmografie Bearbeiten1959 Peterchens Mondfahrt Regie und Drehbuch Fernsehfilm 1965 Gustave Flaubert Der Kandidat Ubersetzung Fernsehfilm 1966 Jean Genet Die Neger Regie FernsehfilmHorspiele Bearbeiten1955 Dreiminutenspiele nach Thornton Wilder Sprecher und Horspiel Bearbeitung Regie Friedhelm Ortmann 1957 Fontane auf Brautschau Autor und Regie 1957 Der charmanteste aller Minister Original Horspiel Autor Regie Robert Vogel 6 1957 Achim und Bettina Autor Regie Nicht bekannt 6 1957 Das Band nach August Strindberg Regie 1957 Konig David Regie 7 1963 Diner bei Calpurnia Lucullus Regie 7 1963 Nach der Elektra des Euripides Regie 7 1963 Die Probe Regie 7 Weblinks BearbeitenGerhard F Hering in der Internet Movie Database englisch Literatur von und uber Gerhard F Hering im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Hering Gerhard F Hessische Biografie Stand 12 April 2023 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten Vita Huber Hering Geradewegs durch die Zeit Gerhard F Hering 100 Jahre Schriftsteller Regisseur Intendant JustusLiebig Verlag Darmstadt Das Landesarchiv Baden Wurttemberg verzeichnet sechs Inszenierungen Herings am Staatstheater Stuttgart 1952 Die Geschwister von Hans Christian Branner 1953 Rosamunde Floris von Georg Kaiser Ein Bruderzwist in Habsburg Minna von Barnhelm 1954 Die Erbin 1956 Flucht ans Meer von Robert Hill https www2 landesarchiv bw de ofs21 olf struktur php bestand 21219 amp klassi amp anzeigeKlassi 005 Deutsche Akademie fur Sprache und Dichtung Jahrbuch 1996 Seite 186 ff GENET Stunde des Negers In Der Spiegel Nr 24 1964 online 10 Juni 1964 Der Neger Internet Movie Database abgerufen am 10 Juni 2015 englisch a b hoerspiele dra de a b c d hoerspiele dra deNormdaten Person GND 118703633 lobid OGND AKS LCCN n00021217 VIAF 13101742 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hering Gerhard F ALTERNATIVNAMEN Hering Gerhard Friedrich vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Schriftsteller Redakteur Regisseur und TheaterintendantGEBURTSDATUM 28 Oktober 1908GEBURTSORT Rogasen bei PosenSTERBEDATUM 12 April 1996STERBEORT Darmstadt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gerhard F Hering amp oldid 238234670