www.wikidata.de-de.nina.az
Die Achipteriidae sind eine Familie der Milben Sie gehoren innerhalb dieser Gruppe der Spinnentiere zur Unterordnung der Hornmilben in der Ordnung Sarcoptiformes AchipteriidaeSystematikUnterklasse Milben Acari Uberordnung AcariformesOrdnung SarcoptiformesUnterordnung Hornmilben Oribatida Uberfamilie AchipterioideaFamilie AchipteriidaeWissenschaftlicher NameAchipteriidaeThor 1929 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 1 1 Nymphen 2 Verbreitung 3 Lebensweise 4 Systematik 5 Gattungen und ausgewahlte Arten 6 Einzelnachweise 7 Literatur 8 WeblinksMerkmale BearbeitenDie adulten Stadien der Achipteriidae werden 0 25 bis 0 75 Millimeter lang Auf jeder der beiden dreigliedrigen Cheliceren ist eine bezahnte Zange ausgebildet Der bewegliche Finger dieser Zange ist relativ gross Die Pedipalpen tragen keine Endklaue Auf dem Notogaster dem sklerotisierten dorsalen Teil des Opisthosoma sitzen 10 Paare von Harchen Setae von 10 bis 20 Mikrometern Lange Deren Achsen bestehen aus Actinopilin einer chitinartigen Substanz Der oval geformte Notogaster tragt vorne seitlich zwei flugelartige Hautfalten die Pteromorphen die wahrscheinlich dem Schutz der Beine dienen Zwischen den Pteromorphen erstreckt sich nach vorne leicht gekrummt die Sutur zwischen Notogaster und Prodorsum Das Prodorsum die dorsale Region des Prosoma hat lamellenartige Strukturen zwischen denen sechs Paar Harchen sitzen Zwei Trichobothrien auf dem Prodorsum dienen als Sinnesorgane Das octotaxische System besteht aus winzigen porosen Arealen oder kleinen Sackchen Die Beine tragen je eine sichelartige Endklaue und zahlreiche Harchen Es ist kein Pulvillus ausgebildet Nymphen Bearbeiten Ein wichtiges Merkmal der Achipteriidae ist die facherformige Faltung der Cuticula bei den juvenilen Stadien Nymphen Verbreitung BearbeitenDie Achipteriidae sind weltweit hauptsachlich in den gemassigten Klimazonen der Nord und Sudhalbkugel verbreitet In den Subtropen und Tropen kommen sie nur im Nebelwald in grosseren Hohen vor Lebensweise BearbeitenDie Arten dieser Familie leben haufig im Boden und Laubfall der Walder sie werden auch auf Laubmoosen und Lebermoosen gefunden Anachipteria geminus bewohnt Blattflechten auf der Borke von Nadelbaumen der montanen Hohenstufe in Nordamerika 1 Alle Arten sind mykophag oder saprophag das heisst sie ernahren sich je nach Angebot von Pilzen und Algen oder von zerfallendem Laub und Pflanzenmaterial Von Achipteria coleoptrata einer in Europa besonders in Laubwaldern haufigen Milbe ist bekannt dass sie sich hauptsachlich von der Alge Desmococcus vulgaris oder von Gras und Pflanzenmaterial ernahrt makrophytophag Dabei wird zersetzte Streu bevorzugt die bereits von Pilzen und Bakterien aufgeschlossen ist 2 Oft kommen im Boden Tausende von Individuen pro Quadratmeter vor Ihre Ausscheidungen werden von Bakterien weiter zersetzt Die Milben bilden daher einen wichtigen Faktor der Bodenbildung Die Achipteridae sind wegen ihrer weltweiten Verbreitung und hohen Individuenzahl wichtige Zwischenwirte fur Bandwurmer aus der Ordnung Cyclophyllidea z B der im Magen und Darmtrakt von Pferden parasitierenden Art Anoplocephaloides mammillana 3 Systematik BearbeitenDie Achipteriidae werden in der Systematik der Milben mit der Familie Tegoribatidae zur Uberfamilie Achipteroidea zusammengefasst Von manchen Autoren werden auch die Epactozetidae zu dieser Uberfamilie gezahlt Die Tegoribatidae wurden als eigene Familie aus den Achipteriidae ausgegliedert Fruher wurden diese Familien in die Uberfamilie Oribatelloidea gereiht Es wurde auch versucht die Achipteroidea zusammen mit den Uberfamilien Licneremaeoidea und Phenopelopoidea zu einer Klade zusammenzustellen Das gemeinsame Merkmal dieser Gruppe ist die plikate Faltenstruktur der Cuticula der Nymphen zusammen mit dem Vorhandensein eines octotaxischen Systems Durch molekulargenetische Untersuchungen lassen sich diese anhand morphologischer Merkmale zusammengestellten Kladen jedoch nicht untermauern Solche Untersuchungen weisen fur die Familie Achipteriidae sogar auf Paraphylie hin Merkmale wie die Falten der Cuticula oder das octotaxische System konnten auf konvergentem Weg mehrmals im Verlauf der Stammesgeschichte entstanden sein 4 Gattungen und ausgewahlte Arten BearbeitenDie Anzahl und Bezeichnung der Gattungen der Achipteridae hat im ersten Jahrzehnt des 21 Jahrhunderts grundlegende Veranderungen erfahren Dies ist auf verbesserte Untersuchungsmethoden und die Entdeckung neuer Arten zuruckzufuhren was zur Revision der Gattungen um den Typus Achipteria Berlese 1885 gefuhrt hat So wurde die Untergattung Cubachipteria zur Gattung erhoben die Gattung Hoffmanacarus wurde als Untergattung in die Gattung Anachipteria gestellt In verschiedenen taxonomischen Datenbanken werden daher oft veraltete oder andere Gattungszusammensetzungen fur die Familie genannt Zu den Achipteriidae werden derzeit 2010 8 Gattungen mit rund 90 Arten gezahlt 5 Achipteria Berlese 1885 weltweite Verbreitung 2 Untergattungen 32 Arten Achipteria Achipteria Berlese 1885 Holarktis Orientalis und Neotropis 30 Arten Achipteria Achipteria coleoptrata Linnaeus 1758 Palaarktis 2 Unterarten Achipteria Achipteria holomonensis Cancela de Fonseca amp Stamou 1987 Griechenland Achipteria Izuachipteria Balogh amp Mahunka 1979 ostliche Palaarktis 2 Arten Achipteria Izuachipteria alpestris Aoki 1973 Japan Anachipteria Grandjean 1932 Holarktis Orientalis und Neotropis 18 Arten Anachipteria Anachipteria Grandjean 1932 Holarktis Orientalis und Neotropis 3 Untergattungen 15 Arten Anachipteria Anachipteria geminus Lindo Clayton amp Behan Pelletier 2008 Anachipteria Hoffmanacarus Mahunka 1995 Nearktis 1 Art Anachipteria Hoffmanacarus virginianus Mahunka 1995 USA Anachipteria Weigmanniella Subias 2010 Holarktis 2 Arten Anachipteria Weigmanniella dubia Weigmann 2001 Mitteleuropa Anachipteria Weigmanniella sacculifera Root Kawahara amp Norton 2007 USA Campachipteria Aoki 1995 Holarktis und Orientalis 18 Arten Campachipteria distincta Aoki 1959 ostliche Palaarktis 2 Unterarten Cerachipteria Grandjean 1935 Palaarktis Europa 4 Arten Cerachipteria digita Grandjean 1935 Osteuropa 2 Unterarten Cerachipteria franzi Willmann 1953 Osterreich Cubachipteria Balogh und Mahunka 1979 Neotropis 3 Arten Cubachipteria remota Balogh amp Mahunka 1979 Venezuela Cubachipteria mayariana Palacios Vargas amp Socarras 2001 Kuba Dentachipteria Nevin 1974 2 Arten Dentachipteria ringwoodensis Nevin 1974 USA Dentachipteria highlandensis Nevin 1974 USA Parachipteria Van der Hammen 1952 Holarktis 7 Arten Parachipteria punctata Nicolet 1855 Holarktis hauptsachlich Palaarktis Plakoribates Popp 1960 Tropen 5 Arten Plakoribates neotropicus Balogh amp Mahunka 1978 Bolivien Einzelnachweise Bearbeiten Zoe Lindo Marilyn Clayton und Valerie M Behan Pelletier Systematics and ecology of Anachipteria geminus sp nov Acari Oribatida Achipteriidae from arboreal lichens in western North America The Canadian Entomologist 140 5 S 539 556 2008 doi 10 4039 n08 016 Heinrich Schatz Uber Ernahrungsbiologie von Oribatiden Acari im Hochgebirge Obergurgl Tirol Berichte der naturwissenschaftlich medizinischen Vereinigung Innsbruck 66 S 7 20 1979 Guillermo Denegri Wilbert Bernadina Jorge Perez Serrano Filomena Rodriguez Caabeiro Anoplocephalid cestodes of veterinary and medical significance a review Folia parasitologica 45 S 1 8 1998 Sylvia Schaffer Stephan Koblmuller Tobias Pfingstl Christian Sturmbauer und Gunther Krisper Ancestral state reconstructions reveal multiple independent evolution of diagnostic morphological characters in the Higher Oribatida Acari conflicting with current classification schemes BMC Evolutionary Biology 10 246 2010 doi 10 1186 1471 2148 10 246 Luis Santos Subias Listado sistematico sinonimico y biogeografico de los acaros oribatidos Acariformes Oribatida del mundo Excepto fosiles Memento vom 9 Juni 2011 im Internet Archive Publicado originalmente en Graellsia 60 numero extraordinario S 3 305 2004 PDF 3 8 MB Actualizado en junio de 2006 en abril de 2007 en mayo de 2008 en abril de 2009 y en julio de 2010Literatur BearbeitenG W Krantz und D E Walter Hrsg A Manual of Acarology Third edition Texas Tech University Press 2009 S 467 ISBN 978 0 89672 620 8 Gerd Weigmann Hornmilben Oribatida Die Tierwelt Deutschlands Band 76 Goecke amp Evers Keltern 2006 ISBN 978 3 937783 18 5Weblinks BearbeitenAchipteria coleoptrata Bilder in der SysTax Datenbank der Universitat Ulm Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Achipteriidae amp oldid 237231873