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Die Basilika St Quentin ist eine romisch katholische Basilika minor in der nordfranzosischen Stadt Saint Quentin Sie ist Quintin geweiht einem Martyrer des 3 Jahrhunderts und seit 1840 als Monument historique klassifiziert Sie ging aus der Abtei Saint Quentin hervor die sich dem Schutz der Reliquien verschrieben hatte und die der Kern der heutigen Stadt Saint Quentin wurde Basilika Saint QuentinInnenansicht Inhaltsverzeichnis 1 Abtei Saint Quentin 2 Kirche Saint Quentin 3 Personlichkeiten 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseAbtei Saint Quentin BearbeitenDie Romer hatten das gallische Oppidum Vermand aufgegeben und weiter ostlich die Stadt Augusta Viromanduorum gegrundet Im Jahr 511 ist hier ein Bischof bezeugt dessen Sitz aber bald nach Noyon verlegt wurde In der Stadt blieben die Reliquien des Quintinus der um 285 als Martyrer gestorben war Im 4 Jahrhundert wurden die Reste des Heiligen exhumiert und in einer fur ihn errichteten Kapelle auf einem Plateau ausserhalb der Stadt erneut beigesetzt Bischof Eligius von Noyon Saint Eloi liess um 641 die Kapelle vergrossern und das Grab ausschmucken Im 8 Jahrhundert siedelten sich hier Monche an die den Dienst in dieser Kapelle versahen Die Abte des Klosters kamen bald aus der Familie der Karolinger Der erste war Hieronymus ein unehelicher Sohn Karl Martells der 754 und um 775 bezeugt ist Ihm folgte sein Sohn Fulrad der 771 das Amt innehatte und 826 starb 822 823 wurde mit Hugo 844 ein unehelicher Sohn des Kaisers Karl der Grosse zum Abt ernannt Kurz nach seinem Amtsantritt im Jahr 823 wurde eine neue Kirche uber dem Grab geweiht die bald um eine Krypta erganzt wurde die die Reliquien aufnahm Auf Hugo folgte Ludwig 867 ein Enkel des Kaisers Ebenfalls im 9 Jahrhundert wurde das Amt des Grafen von Vermandois mit dem des Laienabt es von Saint Quentin verbunden Nach einem Normannenuberfall 883 wurde zwischen 886 und 893 vom Grafen Theodericus von Vermandois eine Mauer um die Kirche und die Abtei errichtet Als Graf Heribert I 900 907 dann noch seinen Sitz in Saint Quentin nahm begann der Umzug der Bevolkerung aus dem romischen Augusta Viromanduorum in den geschutzteren Mauerring Im Jahr 942 erfolgte ein weiterer Neubau der Kirche in der im Jahr darauf der Graf Heribert II bestattet wurde In der zweiten Halfte des 10 Jahrhunderts war es dann Hugo Capet der das Amt des Laienabts innehatte Graf Heribert IV um 1080 verlieh den Burgern von Saint Quentin eine erste Kommunalverfassung so dass ab nun die grafliche Abtei und die burgerliche Bevolkerung im Wettstreit um die Macht in der Stadt standen Durch Erbschaft kamen Abtei Stadt und Grafschaft dann an eine jungere Linie der Kapetinger und schliesslich uber das Haus Flandern an die Domaine royal die franzosische Krondomane Kirche Saint Quentin Bearbeiten nbsp Handreliquie St QuintinsDie wachsende Bedeutung von Wallfahrten und damit auch der Quentin Reliquien erforderten es die Prasentation der Reliquien ihrer Bedeutung anzupassen Ende des 12 Jahrhunderts wurde vom Klosterkapitel entschieden den Bau einer neuen Kirche in Angriff zu nehmen der erst drei Jahrhunderte spater beendet wurde Kriege Epidemien und finanzielle Engpasse erklaren die ungewohnliche Dauer der Arbeiten die zudem nicht abgeschlossen wurden da die geplante Fassade niemals gebaut wurde Das Bauwerk gehort stilistisch der Gotik an deren Entwicklung sich an ihm auch nachvollziehen lasst Die Basilika Saint Quentin mit ihren zwei Querschiffen und funf Portalen ist 123 Meter lang hat im Langschiff und im Chor eine Hohe von 34 Metern und eine Breite von 52 Metern Aufgrund ihrer Grosse und Ausstattung stellt sie ein ambitioniertes Bauwerk dar Begonnen wurde sie an einem Portalvorbau mit Turm doch verlagerten sich die Arbeiten bald in die Apsis mit einem ziemlich chaotischen Baufortschritt 1257 nahm Konig Ludwig der Heilige an der Translation der Reliquien in den Chor teil Danach gingen die Arbeiten aufgrund von technischen und finanziellen Problemen langsamer voran Das Langschiff wurde in der zweiten Halfte des 15 Jahrhunderts fertig Der Sudarm des Querschiffs der zusammenzufallen drohte wurde zwischen 1477 und 1487 von Colard Noel dem Architekten Ludwigs XI neu gebaut 1509 war die Grundsteinlegung fur eine von zwei Turmen flankierte Fassade die einen bereits vorhandenen Turm ersetzen sollte Dieser Teil des Projekts wurde aus Geldmangel rasch wieder aufgegeben Brandschaden an der Kirche 1545 und 1669 erforderten Reparaturen die 1682 mit barocken Erganzungen auf dem Dach einhergingen aus den 1690er Jahren stammt die Orgelbuhne Wahrend der Revolution diente die Kirche als Pferdestall und Lager fur Viehfutter 1840 wurde die Kirche in die Liste der Monuments historiques aufgenommen 1876 verlieh Papst Pius IX ihr den Rang einer Basilika nbsp Kriegsschaden 1918Im Ersten Weltkrieg wurde die Basilika schwer beschadigt Dach und Dachstuhl zerstort Die Glasfenster aus dem 13 Jahrhundert und der Renaissance blieben unversehrt In der Zwischenkriegszeit wurden Jugendstil Fenster eingebaut 1975 bis 1983 bekam die Kirche eine neue Spitze uber der Vierung Die Arbeiten im Herbst 2006 sanierten die Aussenverkleidung und stellten den Portalvorbau wieder so her wie er im 17 Jahrhundert gewesen war Seit dem Ende des 15 Jahrhunderts konnen die Pilger hinter dem Eingangsportal den Weg auf einem Labyrinth abschreiten Es handelt sich um ein achteckiges Labyrinth mit einer Wegstrecke von rund 260 Metern nbsp Blick auf den Orgelprospekt mit RuckpositivDie Orgel geht zuruck auf ein Instrument das 1699 von dem Orgelbauer Robert Clicquot in einem Orgelgehause von Jean Berain erbaut wurde Das Instrument erlitt im Ersten Weltkrieg Schaden 1967 erbaute der Orgelbauer Haerpfer Erman ein neues Orgelwerk in den historischen Orgelkorper Das Instrument hat 74 Register verteilt auf vier Manualwerke und Pedal Die Spiel und Registertrakturen sind elektrisch 1 Positif C c4Montre 8 Bourdon 8 Gemshorn 8 Prestant 4 Nazard 2 2 3 Doublette 2 Blockflote 2 Tierce 1 3 5 Larigot 1 1 3 Fourniture VCymbale IVCromorne 8 Trompette 8 Clairon 4 II Grand Orgue C c4Montre 16 Bourdon 16 Montre 8 Bourdon 8 Spillflote 8 Gros Nazard 5 1 3 Prestant 4 Flute a chem 4 Grosse Tierce 3 1 5 Doublette 2 Quate de naz 2 Cornet VGrande Fourn VIIIPetite Fourn IVCymbale IVBombarde 16 Trompette 8 Clairon 4 III Recit expressif C c4Quintaton 16 Principal 8 Flute harm 8 Cor de nuit 8 Dulciane 8 Unda Maris 8 Prestant 4 Flute 4 Doublette 2 Cornet VFourniture IVCymbale IVBombarde 16 Trompette 8 Hautbois 8 Voix humaine 8 Clairon 4 Tremblant IV Echo C c4Cor de nuit 8 Flute a fuseau 4 Quarte de nazard 2 Sifflet 1 Sesquialtera IICymbale IVChalumeau 8 Pedale C g1Principal 32 Principal 16 Soubasse 16 Principal 8 Flute 8 Bourdon 8 Principal 4 Flute 4 Principal 2 Flute 2 Cornet IIIFourniture VIBombarde 32 Bombarde 16 Ranquette 16 Trompette 8 Clairon 4 Clairon 2 Personlichkeiten BearbeitenDudo von Saint Quentin um 1000 Dekan von Saint Quentin in ChronistLiteratur BearbeitenLaurent Morelle Saint Quentin In Lexikon des Mittelalters Band 7 Metzler Stuttgart 1999 Spalte 1196 97 Dictionnaire des eglises de France Belgique Luxembourg Suisse Band 4 D Robert Laffont Paris 1968 S 162 163 Jacques Thiebaut Nord gothique Les monuments de la France gothique Picard Paris 2006 ISBN 2 7084 0738 4 S 390 405 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Quentin Saint Quentin Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Conseil Regional de Picardie Inventaire du Patrimoine Culturel de Picardie Memento vom 1 Juni 2013 im Internet Archive Structurae de Architecture religieuse en occident Plan der BasilikaEinzelnachweise Bearbeiten Nahere Informationen zur Orgel franzosisch 49 847777777778 3 29 Koordinaten 49 50 52 N 3 17 24 O Normdaten Geografikum GND 4324706 4 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Quentin Saint Quentin amp oldid 229761322