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Das Streichquartett Nr 14 cis Moll op 131 ist ein Streichquartett von Ludwig van Beethoven Beethoven Portrat von Johann Decker aus dem Jahr 1824 Joseph von Stutterheim Widmungstrager des Quartetts Inhaltsverzeichnis 1 Entstehung 2 Satzbezeichnungen 3 Zur Musik 3 1 Erster Satz 3 2 Zweiter Satz 3 3 Dritter Satz 3 4 Vierter Satz 3 5 Funfter Satz 3 6 Sechster Satz 3 7 Siebter Satz 4 Wirkung 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseEntstehung BearbeitenBeethoven schrieb sein Streichquartett Nr 14 von Ende 1825 bis Juli 1826 direkt im Anschluss an das Streichquartett Nr 13 B Dur op 130 Robert Winter schrieb dazu in Bezug auf die Grosse Fuge als sie noch das ursprungliche Finale des Quartetts Nr 13 bildete The sketches suggest that the composer proceeded directly from the Grosse Fuge to the opening fugue of Op 131 as if the profound catharsis of the former had released the serene lyrism of the latter 1 Verzogerungen ergaben sich durch eine Erkrankung Beethovens im Marz Bereits im Mai erklarte Beethoven gegenuber dem Schott Verlag in Mainz die Arbeit an dem Quartett fur beendet schickte dieses jedoch erst im August ab Gegen Ende der Kompositionsarbeiten wurde Beethoven vom Suizidversuch seines Neffen Karl am 30 Juli 1826 erschuttert Beethoven vermerkte auf der fur den Schott Verlag revidierten Abschrift N b Zusammengestohlen aus verschiedenem diesem und jenem Nach Schotts Ruckfrage nach der Bedeutung dieses Satzes schrieb Beethoven am 19 August Sie schrieben dass es ja ein original quartett seyn sollte es war mir empfindlich aus Scherz schrieb ich daher bey der Aufschrift dass es zusammen getragen Es ist Unterdessen Funkel nagelneu 2 Der Schott Verlag zahlte Beethoven fur das Quartett ein Honorar von 80 Dukaten womit Beethoven fur dieses Quartett 30 Dukaten mehr erhielt als fur jedes einzelne der drei fur den russischen Fursten Nikolai Borissowitsch Golizyn bestimmten Quartette Zunachst beabsichtigte Beethoven das Quartett seinem Freund und Forderer Johann Nepomuk Wolfmayer zu widmen widmete es dann aber dem mahrischen Feldmarschalleutnant Joseph von Stutterheim Es muss dem hiesigen Feldmarschal Lieutenant Baron v Stutterheim dem ich grosse Verbindlichkeiten schuldig bin gewidmet werden 3 Dieser betreute den Neffen Karl der inzwischen zum Militar gegangen war und stellte im Falle von Karls Eignung dessen Beforderung in Aussicht Seinem Freund Wolfmayer widmete Beethoven spater sein Streichquartett Nr 16 F Dur op 135 Satzbezeichnungen BearbeitenAdagio ma non troppo e molto espressivo cis Moll Allegro molto vivace D Dur Allegro moderato h Moll E Dur Andante ma non troppo e molto cantabile A Dur Presto E Dur Adagio quasi un poco andante gis Moll Allegro cis Moll Zur Musik BearbeitenMit den Worten Das a Moll Quartett war funfsatzig das B Dur Quartett sechssatzig ausgefallen Das cis Moll Quartett bringt es auf sieben Satze 4 formulierte der Musikwissenschaftler Harry Goldschmidt seine Meinung uber die Entwicklung von Beethovens letzten Quartetten wobei Gerd Indorf hingegen es generell fur irrefuhrend 5 halt die Stucke als Satze zu bezeichnen Doch ist die allgemeine Meinung uber die Anzahl der Satze nicht so eindeutig Wahrend auch der Musikwissenschaftler Johannes Forner von sieben wenn auch in Art und Ausdehnung sehr verschiedenartigen Satzen 6 spricht sieht Theodor Helm in der Nr 3 keinen eigenstandigen Satz allerdings ohne dies zu begrunden lasst diese Frage aber fur die Nr 6 offen 7 Im Gegensatz zu Beethovens vorangegangenen Quartetten verlieren die Satze im cis Moll Quartett an Eigenstandigkeit in dem Sinne dass im Autograph klare Abtrennungen zwischen den einzelnen Satzen fehlen Diese sind erst in der Partiturabschrift fur den Schott Verlag vermerkt Dementsprechend richtete Karl Holz zweiter Violinist des Beethoven nahestehenden Schuppanzigh Quartetts eine Ruckfrage an Beethoven Muss es ohne aufzuhoren durchgespielt werden Aber dann konnen wir nichts wiederholen Wann sollen wir stimmen Vor dem Presto 8 Wie Karl Holz 1857 aus seinen Erinnerungen berichten konnte wurde trotz aller Vorstellungen wegen des Nachstimmens der Instrumente und der Ermudung der Zuhorer nur eine kurze Pause nach dem Presto E Dur nicht etwa vor demselben von Beethoven zugestanden 9 Ebenso haben die Satze ein unterschiedliches Gewicht Drei der Satze haben die Funktion eines Zwischenglieds wahrend die ubrigen vier Satze den Schwerpunkt des Quartetts bilden In diesem Sinne meint Hugo Riemann dass schliesslich nur die ublichen vier Hauptsatze ubrig bleiben 10 und sieht die ubrigen Satze als Ubergangsglieder 10 Wie Robert Winter der im Jahr 1982 die umfangreich uberlieferten Skizzen zum Streichquartett op 131 zum einen fur das ganze Werk zum anderen fur das Finale sowie zum dritten Satz katalogisiert hatte nachweisen konnte zog Beethoven im Lauf der Kompositionsarbeit funf verschiedene Satzplane fur das Werk in Erwagung bis er sich schliesslich fur die endgultige Konzeption entschied 11 Die angedachten Satzplane sind Eine cis Moll Fuge 1 Satz mit einem Rezitativ das zu einem Andante in A Dur 2 Satz uberleitet ein D Dur Scherzo 3 Satz sowie ein Finale im Dreiertakt 4 Satz Fuge in cis Moll 1 Satz Allegro in cis Dur 2 Satz Finale in cis Moll 3 Satz diese Konzeption ware identisch gewesen mit derjenigen der Klaviersonate Nr 14 op 27 Nr 2 in cis Moll Mondscheinsonate 12 cis Moll Fuge die nach fis Moll transformiert wird 1 Satz Allegro im 6 8 Takt 2 Satz ein langsamer Satz in A Dur 3 Satz ein Scherzo in fis Moll 4 Satz ein Finale in cis Moll 5 Satz Das Finale dieses Entwurfes hatte das Thema des dritten Satzes des Quartetts Nr 16 F Dur op 135 verwendet 13 und 5 hatten die Idee einer Fuge als Einleitung des Werkes gemeinsam fur beide Entwurfe hatte Beethoven anspruchsvolle Experimente in den mittleren Satzen angedacht Nach der Mondscheinsonate war das Quartett op 131 erst die zweite Komposition in der Beethoven die Tonart cis Moll einsetzte er tat es hier des Klangbildes wegen 14 In Joseph Haydns Schaffen findet sie sich lediglich in dessen Klaviersonate Hob XVI 36 15 bei Wolfgang Amadeus Mozart dagegen uberhaupt nicht Erster Satz Bearbeiten Der erste Satz ist eine Adagio Fuge und wie Richard Wagner meinte wohl das Schwermutigste was je in Tonen ausgesagt worden ist und verglich es mit dem Erwachen am Morgen des Tages der in seinem langen Lauf nicht einen Wunsch erfullen soll nicht einen Doch zugleich ist es ein Bussgebet eine Beratung mit Gott im Glauben an das ewig Gute 16 Dem Satz liegt wie den ersten Satzen des Streichquartett Nr 13 B Dur op 130 und damit auch der Grossen Fuge und des Streichquartett Nr 15 in a Moll op 132 eine Viertongruppe zugrunde Wie im a Moll Quartett gis a f e verwendet die Viertongruppe gis his cis a Leit und Grundton sowie Quinte und kleine Sexte 17 18 Emil Platen meint zu der Verwendung der Viertongruppe Daraus jedoch ableiten zu wollen es handle sich um einen Sinnzusammenhang der drei Quartette um eine Einheit hoherer Ordnung einen riesenhaften Zyklus 19 der dann ja auch eigentlich in ununterbrochener Folge aufgefuhrt werden musste halte ich fur verfehlt 20 Lewis Lockwood weist auf die Ahnlichkeit dieses Themas mit dem der Fuge Nr 4 cis Moll aus dem ersten Band von Johann Sebastian Bachs Wohltemperierten Klavier hin 21 Der Satz erfahrt eine polyphone Entwicklung allerdings in einem schwacheren Ausmass als die Grosse Fuge da das Thema nach der Exposition nur noch als Einzelzitat erscheint es erfolgt lediglich eine Durchfuhrung am Ende der Fuge 22 bevor er in einer Steigerung endet Die Polyphonie des Satzes veranlasste den Musikforscher Manfred Hermann Schmid zu der Einschatzung Die Fuge gleitet durch verschiedene Tonarten 23 Zweiter Satz Bearbeiten Der zweite Satz steht im 6 8 Takt und hat Ubergangscharakter das Hauptthema wechselt nach D Dur Die Einschatzungen der Interpreten zu diesem Satz schwanken zwischen Sonatensatz ohne Durchfuhrung 24 25 26 und klares Rondo mit vier Refrains 27 Laut Meinung des Musikforscher Harry Goldschmidt hat der Satz nur ein einziges Thema Beinahe mochte man es als abgeleitetes Seitenthema zu einem nicht vorhandenen Sonatensatz bezeichnen 28 Joseph Kerman wiederum meint The lack of serious modulation contrast or development and the whole rhythmic situation contribute to one underlying quality flatness 29 In den Tanzcharakter des Satzes mischt sich das cis Moll der Fuge Dritter Satz Bearbeiten Der dritte Satz Allegro moderato Adagio besteht aus 11 Takten und setzt mit zwei Tutti Akkorden h Moll Fis Dur ein Die Viola leitet im sechsten Takt mit dem funftonigen Hauptmotiv zum Adagio der restlichen funf Takte uber Der kurze Satz endet auf der Dominante E Dur zum folgenden Andante Vierter Satz Bearbeiten Der vierte Satz ist ein Variationensatz in der Subdominantparallele A Dur und Zentrum des Quartetts Joseph Kerman beschrieb diesen Variationensatz im Vergleich mit Beethovens Streichquartett Nr 12 Es Dur op 127 in Anspielung an die Schwestern aus Wolfgang Amadeus Mozarts Oper Cosi fan tutte als a younger sister less soul ful and serious minded She is Dorabella rather than Fiordiligi 30 Dem 32 taktigen Themenkomplex liegt ein eintaktiges Motiv zugrunde abwechselnd von den zwei Violinen gespielt es wurde bereits im Rezitativ des dritten Satzes angedeutet Im weiteren Verlauf des Themas sind die Konturen der Viertongruppe erkennbar was Emil Platen als allgemeines intervallisches Aufbauprinzip 31 beschreibt Als gemeinsames Merkmal ergibt sich ein charakteristisches grosses Zentralintervall das von zwei Sekundintervallen flankiert wird 31 Das Thema ist als solches nur in der ersten Variation und in der Coda sofort erkennbar in den ubrigen Variationen starker verandert Die erste Variation ist von rhythmischen Veranderungen durch Doppelpunktierungen sowie von einer dichteren Polyphonie gepragt das konstituierende Motiv wird zuerst in den drei Unterstimmen verarbeitet ab dem neunten Takt beteiligt sich auch die 1 Violine an der durchbrochenen Motivarbeit Die zweite Variation Piu mosso wechselt das Metrum von 2 4 nach 4 4 ist durch die strikte Betonung der vier Viertel im Stil eines Alla marcia gehalten und erinnert an den Alla marcia Satz von op 132 Der erste Teil der dritten Variation der mit Lusinghiero Umschmeicheln betitelt ist behalt im Kopfmotiv die Sekundschritte bei erweitert den Tonumfang jedoch bis zur Terz cis und den folgenden Abstieg bis zu 6 Tonstufe fis somit werden aus den ursprunglich vier nun sieben Tone er enthalt eine Reminiszenz an den Kopfsatz von op 132 und kontrastiert mit dem zweiten Teil der Variation Dieser entwickelt ein steifes Thema das laut Kerman the old schoolroom smell once again 32 ist but perfumed in a quite indescribable way 32 Die vierte Variation 6 8 Takt Adagio ist partiell von einer dichten Polyphonie gepragt In der funften Variation wieder 2 4 Takt Allegretto entstehen durch Doppelgriffe bis zu achtstimmige Akkorde Takte 4 12 ausserdem wird die 2 Halfte des Themas als wiederholter Achttakter notiert wobei dadurch ein Takt hinzukommt Die sechste Variation im eher seltenen 9 4 Takt Adagio ma non troppo e semplice ist durch die Vorschrift sotto voce sowie Crescendi und Decrescendi in den langen Viertelketten hymnisch gehalten diese andachtige Stimmung wird durch eine Sechzehntelfigur ein kurzes Beben fast ausschliesslich in zwei Wechselsekunden im Violoncello gestort Die Coda wechselt deutlicher als die Variationen zwischen Adagio und Allegretto Beginn in C Dur spater in F Dur An ihrem Anfang spielt jedes der vier Instrumente ein bis zwei Solotakte mit bewegten Achteltriolen danach erklingt die erste Violine erneut mit diesem Motiv Im Verlauf der Coda deutet sich eine siebte Variation an In den letzten vier Takten der Coda beenden mehrfache Wiederholungen der letzten beiden Takte des Themas den Satz Funfter Satz Bearbeiten Der funfteilige funfte Satz dessen lebhafter Cello Devisendreiklang von einer Generalpause gefolgt wird hat Scherzocharakter sein Thema ahmt den Stil eines Kinderliedes nach Wulf Konold halt Trioreprise und Scherzoreprise fur eigenstandig womit der Satz sieben Teile hatte 33 Das nach dem zweiten Teil erscheinende Trio erklingt nach der ersten Scherzoreprise erneut Im letzten Teil der Scherzoreprise spielt das gesamte Quartett mit Sul ponticello in einer an Obertonen reichen Bogentechnik Beethoven hatte sich noch bei Karl Holz versichert ob diese Technik spielbar sei was dieser dem Komponisten bejahte 34 Joseph Kerman bezeichnet den Satz als Beethoven s most child like scherzo in his most mature and complex work of art 35 Sechster Satz Bearbeiten Auch der sechste Satz hat mit seinen 28 Takten Uberleitungscharakter Die Viola lasst die Melancholie der das Quartett eroffnenden Fuge wieder aufleben Die ersten drei Tone der Viola stellen eine Umkehrung der ersten drei Tone des Fugenthemas dar Ebenso melancholisch ist der Dialog der oberen drei Instrumente Am Anfang und am Ende dieses Satzes stehen Fermaten so dass auch nur an diesen Stellen des Quartetts Pausen moglich sind 36 Siebter Satz Bearbeiten Der siebte Satz ist der einzige Sonatensatz des Quartetts Einen einzigen Satz in Sonatensatzform innerhalb eines Quartetts gibt es in Beethovens Quartettschaffen nur noch im Es Dur Quartett op 74 in letzterem handelt es sich um den Kopfsatz 37 Trotz der klassischen Sonatensatzform findet ein Schwerpunkt der thematischen Arbeit erst in der Coda statt Der Hauptthemenkomplex besteht aus drei Themen Das erste Thema hat eher den Charakter eines Motivs das zweite Thema ahnelt dem Kontrasubjekt der Grossen Fuge das dritte Thema hat klagenden Charakter In allen drei Themen finden sich die beiden kleinen Sekunden des Viertonmotivs Das Doppelfugato der Durchfuhrung hat ein ahnlich starkes Pathos wie die Grosse Fuge Der Ablauf der Reprise hat den Charakter des klassischen Sonatensatzes die Reprise selbst setzt jedoch eher als erwartet ein In der Reprise erscheint das Hauptthema als neues Doppelfugato Die 127 Takte lange Coda fuhrt den Prozess der Durchfuhrung fort ein einmaliges Phanomen in den Streichquartetten Beethovens Zweimal versucht die erste Violine vergeblich von cis Moll nach D Dur auszubrechen Am Ende der Coda muss sich das Hauptthema dem klagenden Thema geschlagen geben Manfred Hermann Schmid zufolge ist das Finale von einer zweiten Form uberlagert dem Rondo 38 Gerd Indorf hingegen sieht in den von Schmid angefuhrten Gesichtspunkten wie einen zu fruhen Einsatz der Reprise und der einzigen kompletten Wiederholung des Themas am Anfang der Durchfuhrung keine zwingenden Argumente fur ein Rondo und gegen einen Sonatensatz Indorfs Meinung nach dienen die Abweichungen vom traditionellen Sonatensatzschema vielmehr der Betonung der Kontraste sowie der Verlagerung des Hohepunktes an das Satzende 39 Wahrend Wilhelm von Lenz das Finale als Ankerauswerfen im Zeit Raum und Sorgenlosen Jenseits 40 bezeichnete schrieb der Komponist Richard Wagner uber diesen Satz Das ist der Tanz der Welt selbst wilde Lust schmerzliche Klage Liebesentzucken hochste Wonne Jammer Rasen Wollust und Leid da zuckt es wie Blitze Wetter grollen und uber allem der ungeheuere Spielmann der alles zwingt und bannt stolz und sicher vom Wirbel zum Strudel zum Abgrund geleitet er lachelt uber sich selbst da ihm dieses Zaubern doch nur ein Spiel war So winkt ihm die Nacht Sein Tag ist vollbracht Richard Wagner Samtliche Schriften und Dichtungen 16 Bande 6 Auflage Leipzig o J 1911 196 Band 9 Seite 97Wirkung BearbeitenNach dem Misserfolg der Grossen Fuge straubte Beethoven sich zunachst gegen jegliche Auffuhrung des cis Moll Quartetts obwohl sein Umfeld auf eine Urauffuhrung drangte Thun Sie uns das nicht an Warum soll es denn anderswo fruher gehort werden als hier 41 meinte Karl Holz denn er und seine Kollegen meinten Wir wollen wir mussen es horen 41 Auch Neffe Karl meinte Ich glaube aber auch dass es ein Schaden ware wenn man die neuen Quartette in Berlin eher horte als hier 42 So anderte Beethoven Ende August seine Meinung und schrieb am 29 September 1826 an den Schott Verlag Das Werk wird in Kurzem zum Vortheil eines Kunstlers gegeben werden 43 dies Vorhaben sollte zu Beethovens Lebzeiten auf Grund seiner zum Tode fuhrenden Erkrankung nicht mehr moglich werden In der Zwischenzeit holte Karl Holz bei Beethoven Auskunfte bezuglich der Auffuhrung ein Kurz nach Beethovens Tod wurde im Juni 1827 die Stimmausgabe und im Februar 1828 die Partitur veroffentlicht beide erschienen im Schott Verlag Die Urauffuhrung fand am 5 Juni 1828 in Halberstadt durch das Quartettensemble der Gebruder Muller sen statt Im selben Jahr erschien in der Allgemeinen musikalischen Zeitung eine Rezension des Quartetts durch Johann Friedrich Rochlitz Jene die durch Musik sich nur amusirn einen angenehmen Zeitvertreib schaffen wollten sollten auf jene neueste Werke Beethovens zu verzichten Alle anderen sollten mit Sammlung und gutem Willen moglichst ohne Vorurtheil mit bedeutenden aber nicht falschen und auch nicht allzusehr in s Allgemeine und Unbestimmte hinaus laufenden Erwartungen an das Werk herangehen Doch musse man es mehrfach horen um es zu verstehen Dann lasse sie sich gefallen dass bald fast nur zu unbestimmten Spiele ihre Phantasie in Bewegung gesetzt wird sie lasse sich s gefallen bis sie mit dem Werke naher bekannt worden ist Dirigent und Komponist Ignaz von Seyfried kam im Laufe desselben Jahres zu folgendem Ergebnis Unbezweifelt war der Autor in einer seelenkranken Stimmung mit sich selbst zerfallen wohl gar von peinigender Misanthropie heimgesucht 44 Laut Aussage von Karl Holz hielt Beethoven das cis Moll Quartett fur sein bestes Spater erklarte er doch fur sein grosstes das cis Moll Quartett 45 Wie der osterreichische Musikwissenschaftler Otto Erich Deutsch berichtete soll Franz Schubert begeistert auf das Quartett reagiert haben als es am 14 November 1828 funf Tage vor seinem Tod durch Karl Holz Karl Gross Baron Konig und einem unbekannten vierten Spieler unter Anwesenheit des Komponisten Johann Dolezalek fur ihn gespielt wurde 46 Eine offentliche Wiener Erstauffuhrung fand erst 1835 acht Jahre nach Beethovens Tod durch das Quartettensemble von Leopold Jansa mit Karl Holz statt der moglicherweise die Bratsche spielte Der amerikanische Dirigent Leonard Bernstein 1918 1990 spielte das Stuck 1977 nach einer Orchesterfassung von Dimitri Mitropoulos mit 60 Streichern der Wiener Philharmoniker ein und bezeichnete es unter allen seinen Aufnahmen als sein Lieblingsalbum 47 Literatur BearbeitenMatthias Moosdorf Ludwig van Beethoven Die Streichquartette 1 Auflage Barenreiter 2007 ISBN 978 3 7618 2108 4 Gerd Indorf Beethovens Streichquartette Kulturgeschichtliche Aspekte und Werkinterpretation 2 Auflage Rombach 2007 ISBN 978 3 7930 9491 3 Harenberg Kulturfuhrer Kammermusik Bibliographisches Institut amp F A Brockhaus Mannheim 2008 ISBN 978 3 411 07093 0 Jurgen Heidrich Die Streichquartette In Beethoven Handbuch Barenreiter Verlag Karl Votterle Kassel 2009 ISBN 978 3 476 02153 3 S 173 218 Lewis Lockwood Beethoven Seine Musik Sein Leben Metzler 2009 ISBN 978 3 476 02231 8 S 344 383 Theodor Helm Beethoven s Streichquartette Versuch einer technischen Analyse dieser Werke im Zusammenhang mit ihrem geistigen Inhalt 3 Auflage Leipzig 1885 1921 Joachim von Hecker Untersuchungen an den Skizzen zum Streichquartett cis moll op 131 von Beethoven Diss masch schr Freiburg i Br 1956 S 42 Ludwig van Beethoven Werke Neue Ausgabe samtlicher Werke Abteilung VI Band 5 Streichquartette III op 127 135 hrsg vom Beethoven Archiv Bonn J Schmidt Gorg u a Munchen Duisburg 1961 ff Ivan Mahaim Naissance et Renaissance des Derniers Quartuors 2 Bande Paris 1964 Joseph Kerman The Beethoven Quartets New York 1967 Ekkehard Kreft Die spaten Quartette Beethovens Substanz und Substanzverarbeitung Bonn 1969 Arno Forchert Rhythmische Probleme in Beethovens spaten Streichquartetten In Bericht uber den internationalen musikwissenschaftlichen Kongress Bonn 1970 Kassel u a 1971 S 394 396 Rudolf Stephan Zu Beethovens letzten Quartetten In Die Musikforschung 23 Jahrgang 1970 S 245 256 Emil Platen Ein Notierungsproblem in Beethovens spaten Streichquartetten In Beethoven Jahrbuch 1971 72 hrsg von Paul Mies und Joseph Schmidt Gorg Bonn 1975 S 147 156 Martella Gutierrez Denhoff aus Verschiedenem diesem und jenem Zur Verlagsgeschichte des cis moll Quartetts von Ludwig van Beethoven In Collegium Musicologicum Festschrift f Emil Platen hrsg von Martella Gutierrez Denhof 2 Auflage Bonn 1986 S 122 133 Emil Platen Uber Bach Kuhlau und die thematisch motivische Einheit der letzten Quartette Beethovens In Beitrage zu Beethovens Kammermusik Symposion Bonn 1984 Veroffentlichungen des Beethoven Hauses Bonn Neue Folge 4 Reihe Band 10 hrsg von Sieghard Brandenburg und Helmut Loos Munchen 1987 S 152 164 Ulrich Siegele Beethoven Formale Strategien der spaten Quartette Musik Konzepte hrsg von Heinz Klaus Metzger und Rainer Riehn Heft 67 68 Munchen 1990 Manfred Hermann Schmid Streichquartett cis Moll op 131 In A Riethmuller u a Hrsg Beethoven Interpretationen seiner Werke 2 Bande 2 Auflage Laaber 1996 Band 2 S 317 326Weblinks BearbeitenStreichquartett Nr 14 op 131 Noten und Audiodateien im International Music Score Library ProjectEinzelnachweise Bearbeiten Robert Winter Compositional origins of Beethoven s Opus 131 Ann Arbor MI 1982 S 114 Ludwig van Beethoven Briefwechsel Gesamtausgabe hrsg von Sieghard Brandenburg 7 Bande Munchen 1996 1998 Band 6 S 269 Ludwig van Beethoven Briefwechsel Gesamtausgabe hrsg von Sieghard Brandenburg 7 Bande Munchen 1996 1998 Band 6 S 372 Harry Goldschmidt Beethoven Werkeinfuhrungen Leipzig 1975 S 157 Gerd Indorf Beethovens Streichquartette Kulturgeschichtliche Aspekte und Werkinterpretation Rombach 2 Auflage 31 Mai 2007 S 452 Johannes Forner Kammermusik in Konzertfuhrer Ludwig van Beethoven S 174 253 Leipzig 1988 S 216 Theodor Helm Beethoven s Streichquartette Versuch einer technischen Analyse dieser Werke im Zusammenhang mit ihrem geistigen Gehalt Leipzig 1885 1921 S 234 ff Ludwig van Beethoven Konversationshefte hrsg von Karl Heinz Kohler Grita Herre Dagmar Beck u a 11 Bande Leipzig 1968 2001 Band 10 S 163 Wilhelm von Lenz Beethoven Eine Kunststudie 5 Bande Bd 1 2 Kassel 1855 Bd 3 5 Hamburg 1860 Band 5 S 226 a b Hugo Riemann Beethoven s Streichquartette Meisterfuhrer Nr 12 Berlin o J 1903 S 140 Robert Winter Compositional origins of Beethoven s Opus 131 Ann Arbor Michigan 1982 Robert Winter Compositional origins of Beethoven s Opus 131 Ann Arbor Michigan 1982 S 120 Robert Winter Compositional origins of Beethoven s Opus 131 Ann Arbor Michigan 1982 S 124 und Beispiel 13 Lewis Lockwood Beethoven Seine Musik Sein Leben Metzler 2009 S 367 A Peter Brown Joseph Haydn s Keyboard Music Sources and Style Bloomington Ind 1986 S 64 und S 320 324 Richard Wagner Samtliche Schriften und Dichtungen 16 Bande Leipzig o J 1911 1916 Band 9 S 96 Gerd Indorf Beethovens Streichquartette Kulturgeschichtliche Aspekte und Werkinterpretation Rombach 2 Auflage 31 Mai 2007 S 453 f Matthias Moosdorf Ludwig van Beethoven Die Streichquartette Barenreiter 1 Aufl 26 Juni 2007 S 113 Hans Mersmann Die Kammermusik Band 2 Beethoven Leipzig 1930 S 165 Emil Platen Uber Bach Kuhlau und die thematisch motivische Einheit der letzten Quartette Beethovens in Beitrage zu Beethovens Kammermusik Symposion Bonn 1984 Veroffentlichungen des Beethoven Hauses Bonn Neue Folge 4 Reihe Band 10 hrsg von Sieghard Brandenburg und Helmut Loos Munchen 1987 S 152 164 S 163 Lewis Lockwood Beethoven Seine Musik Sein Leben Metzler 2009 S 371 Gerd Indorf Beethovens Streichquartette Kulturgeschichtliche Aspekte und Werkinterpretation Rombach 2 Auflage 31 Mai 2007 S 454 Manfred Hermann Schmid Streichquartett cis Moll op 131 In A Riethmuller u a Hrsg Beethoven Interpretationen seiner Werke 2 Bande 2 Auflage Laaber 1996 Band 2 S 317 326 hier S 321 Joachim von Hecker Untersuchungen an den Skizzen zum Streichquartett cis moll op 131 von Beethoven Diss masch schr Freiburg i Br 1956 S 42 Wulf Konold Das Streichquartett Von den Anfangen bis Franz Schubert Wilhelmshaven 1980 S 154 Rudolf Stephan Zu Beethovens letzten Quartetten in Die Musikforschung 23 Jahrgang 1970 S 245 256 S 255 Friedhelm Krummacher Das Streichquartett Handbuch der musikalischen Gattungen Band 6 Teilband 1 Von Haydn bis Schubert Laaber 2001 S 263 Harry Goldschmidt Beethoven Werkeinfuhrungen Leipzig 1975 S 206 Joseph Kerman The Beethoven Quartets New York 1967 S 333 Joseph Kerman The Beethoven Quartets New York 1967 S 334 a b Emil Platen Uber Bach Kuhlau und die thematisch motivische Einheit der letzten Quartette Beethovens in Beitrage zu Beethovens Kammermusik Symposion Bonn 1984 Veroffentlichungen des Beethoven Hauses Bonn Neue Folge 4 Reihe Band 10 hrsg von Sieghard Brandenburg und Helmut Loos Munchen 1987 S 152 164 S 163 a b Joseph Kerman The Beethoven Quartets New York 1967 S 335 Gerd Indorf Beethovens Streichquartette Kulturgeschichtliche Aspekte und Werkinterpretation Rombach 2007 2 Auflage S 469 Ludwig van Beethoven Konversationshefte hrsg von Karl Heinz Kohler Grita Herre Dagmar Beck u a 11 Bande Leipzig 1968 2001 Band 10 S 113f Joseph Kerman The Beethoven Quartets New York 1967 S 338 Gerd Indorf Beethovens Streichquartette Kulturgeschichtliche Aspekte und Werkinterpretation 2 Auflage Rombach 2007 S 470 f Gerd Indorf Beethovens Streichquartette Kulturgeschichtliche Aspekte und Werkinterpretation 2 Auflage Rombach 2007 S 472 Manfred Hermann Schmid Streichquartett cis Moll op 131 In A Riethmuller u a Hrsg Beethoven Interpretationen seiner Werke 2 Bande 2 Auflage Laaber 1996 Band 2 S 317 326 hier S 322 Gerd Indorf Beethovens Streichquartette Kulturgeschichtliche Aspekte und Werkinterpretation Rombach 2 Auflage 31 Mai 2007 S 472f Wilhelm von Lenz Beethoven Eine Kunststudie 5 Bande Kassel und Hamburg 1855 1860 S 261ff a b Ludwig van Beethoven Konversationshefte hrsg von Karl Heinz Kohler Grita Herre Dagmar Beck u a 11 Bande Leipzig 1968 2001 Band 10 S 52 Ludwig van Beethoven Konversationshefte hrsg von Karl Heinz Kohler Grita Herre Dagmar Beck u a 11 Bande Leipzig 1968 2001 Band 10 S 32 Ludwig van Beethoven Briefwechsel Gesamtausgabe hrsg von Sieghard Brandenburg 7 Bande Munchen 1996 1998 Band 6 Nr 2215 S 3294 Stefan Kunze Hrsg Ludwig van Beethoven Die Werke im Spiegel seiner Zeit Gesammelte Konzertberichte und Rezensionen bis 1830 Laaber 1987 S 576 Wilhelm von Lenz Beethoven Eine Kunststudie 5 Bande Bd 1 2 Kassel 1855 Bd 3 5 Hamburg 1860 Band 5 S 217 Otto Erich Deutsch Schubert Die Dokumente seines Lebens Kassel etc 1964 aus dem Buch Jonathan Cott Dinner with Lenny 2012Beethovens Streichquartette Op 18 Nr 1 F Dur op 18 Nr 1 Nr 2 G Dur op 18 Nr 2 Nr 3 D Dur op 18 Nr 3 Nr 4 c Moll op 18 Nr 4 Nr 5 A Dur op 18 Nr 5 Nr 6 B Dur op 18 Nr 6 Op 59 Rasumowsky Nr 7 F Dur op 59 Nr 1 Nr 8 e Moll op 59 Nr 2 Nr 9 C Dur op 59 Nr 3 Einzelopus Nr 10 Es Dur op 74 Harfen Quartett Nr 11 f Moll op 95 Nr 12 Es Dur op 127 Nr 13 B Dur op 130 Grosse Fuge B Dur op 133 Nr 14 cis Moll op 131 Nr 15 a Moll op 132 Nr 16 F Dur op 135 Normdaten Werk GND 300016034 lobid OGND AKS LCCN no91026347 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title 14 Streichquartett Beethoven amp oldid 227725824