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In der Statistik ist Uberdispersion 1 von lateinisch dispersio Zerstreuung gelegentlich auch Uberstreuung oder Hyperdispersion genannt ein Phanomen das oft bei der Modellierung von Zahldaten auftritt Man spricht von Uberdispersion wenn die empirische Varianz in den Daten grosser ist als die vom Modell z B Binomialmodell oder Poisson Modell angenommene erwartete theoretische Varianz Die tatsachlich gemessene Variation in den Daten ubersteigt also die theoretisch erwartete Variation Das Diagnostizieren von Uberdispersion ist Thematik der Regressionsdiagnostik Bei Vorliegen eines Poisson Modells stellt die Anwesenheit von Uberdispersion die haufigste in der Praxis auftretende Verletzung der Modellannahmen dieses Modells dar In der Theorie gilt fur eine Poisson verteilte Zielgrosse dass Varianz und Erwartungswert gleich sind In der Praxis ubersteigt die empirisch beobachtete Varianz jedoch haufig den Erwartungswert Die Zahldaten streuen also in einem grosseren Masse um den Erwartungswert als durch das Poisson Modell erwartet wird Das Gegenstuck der Uberdispersion bei der in der Praxis weniger Variation vorliegt als durch das Modell zu erwarten ist wird Unterdispersion genannt Sie tritt allerdings weniger haufig auf als Uberdispersion Die Anwesenheit von Uberdispersion hat eine Reihe von negativen Konsequenzen fur die Validitat eines statistischen Modells und den daraus abgeleiteten Schlussfolgerungen Beispielsweise ist es moglich dass das Vorhandensein von Uberdispersion die Parameterschatzer verzerrt Die Hauptgrunde fur Uberdispersion sind unbeobachtete Heterogenitat und eine positive Korrelationen zwischen den individuellen Beobachtungen der binaren Antwortvariablen Uberdispersion findet in einer Reihe von biologischen Wissenschaften wie der Parasitologie und Okologie und in der Epidemiologie Anwendung Inhaltsverzeichnis 1 Ursachen 2 Auswirkungen 3 Aufdecken von Uberdispersion 4 Theoretische Beispiele 4 1 Poisson Modell 5 Schatzung des Uberdispersionsparameters 5 1 Mittlere Pearson Chi Quadrat Statistik 5 2 Mittlere Residuendevianz 6 Unterschiede in der Terminologie zwischen den Disziplinen 7 Anwendungen in der Biostatistik 7 1 Anwendung in der Parasitologie 7 2 Anwendung in der Okologie 7 3 Anwendung in der Epidemiologie 8 Anmerkungen 9 EinzelnachweiseUrsachen BearbeitenUberdispersion tritt auf wenn der Erwartungswert selbst wenn alle erklarenden Variablen festgesetzt sind eine gewisse inharente Variabilitat beibehalt sogenannte unbeobachtete Heterogenitat Des Weiteren tritt Uberdispersion bei einer positiven Korrelation zwischen den individuellen Beobachtungen der binaren Antwortvariablen eine abhangige Variable die nur zwei mogliche Werte annehmen kann auf Uberdispersion tritt auch auf wenn die Zahldaten in Clustern auftreten oder sich auf irgendeine Weise gemeinsam beeinflussen Als Konsequenz sind die zugrundeliegenden Ereignisse positiv korreliert und eine Uberdispersion der Zahldaten ist die Folge 2 Auch konnen Ausreisser oder eine Fehl spezifikation des Regressionsmodells zu Uberdispersion fuhren 3 Auswirkungen BearbeitenFur verallgemeinerte lineare Modelle hat das Auftreten von Uberdispersion schwerwiegende Konsequenzen Es bedeutet dass die vom verallgemeinerten linearen Modell ausgegebenen Standardfehler unterschatzt werden und Tests bzgl der erklarenden Variablen im Allgemeinen signifikanter erscheinen als die Daten nahelegen Die Konsequenz sind ubermassig komplexe Modelle was wiederum zu weiteren Problemen fuhrt 4 Aufdecken von Uberdispersion BearbeitenUberdispersion kann durch einen Anpassungstest festgestellt werden Wenn die Residuen devianz und die Pearson Chi Quadrat Statistik deutlich grosser sind als die residualen Freiheitsgrade ist entweder das angepasste Modell nicht adaquat eine relevante Variable wurde ausgelassen oder es liegt Uberdispersion vor Bleibt auch nach dem Anpassen eines Modells mit der starksten Erklarungskraft gesattigtes Modell und nach dem Eliminieren von Ausreissern ein Anpassungsmangel bestehen ware die Anwesenheit von Uberdispersion eine alternative Erklarung 5 Theoretische Beispiele BearbeitenPoisson Modell Bearbeiten Ein Charakteristikum der Poisson Verteilung ist dass der Parameter l displaystyle lambda nbsp der Verteilung zugleich der Erwartungswert und Varianz darstellt siehe Poisson Verteilung Eigenschaften Daher gilt fur ein Poisson Modell bei dem eine Poisson Verteilte Antwortvariable Zielgrosse Y i P l i displaystyle Y i sim mathcal P lambda i nbsp vorliegt E Y i Var Y i l i displaystyle operatorname E Y i operatorname Var Y i lambda i nbsp Aus ahnlichen Grunden wie bei Binomialdaten wird bei Anwendungen der Poisson Regression haufig eine signifikant hohere empirische Varianz beobachtet 6 Die einfachste Moglichkeit einer grosseren Variabilitat als erwartet Rechnung zu tragen ist die Einfuhrung eines skalaren Faktors ϕ gt 1 displaystyle phi gt 1 nbsp der Uberdispersionsparameter auch Dispersionsfaktor genannt wird 7 In anderen wissenschaftlichen Disziplinen gibt es eine abweichende Notation beispielsweise wird in der Parasitologie und Epidemiologie der Uberdispersionsparameter mit k displaystyle kappa nbsp A 1 statt mit ϕ displaystyle phi nbsp bezeichnet Mithilfe dieses unbekannten Parameters den es daher zu schatzen gilt modifiziert man die Varianzformel wie folgt Var y i ϕ l i displaystyle operatorname Var y i phi lambda i nbsp Durch die Wahl ϕ gt 1 displaystyle phi gt 1 nbsp wird ein Modell erzeugt bei dem die Varianz grosser als der Erwartungswert ist Man spricht bei dieser Wahl von ϕ displaystyle phi nbsp von einem poissonverteilten verallgemeinerten linearen Modell mit Uberdispersion obwohl genau genommen keine Poisson Verteilung mehr vorliegt 8 Fur die Poisson Verteilung in ihrer ursprunglichen Form bei der die Varianz dem Erwartungswert entspricht gilt ϕ 1 displaystyle phi 1 nbsp Man spricht in diesem Fall auch von Aquidispersion Wahlt man hingegen ϕ lt 1 displaystyle phi lt 1 nbsp erhalt man ein Modell mit Unterdispersion 9 Schatzung des Uberdispersionsparameters BearbeitenMittlere Pearson Chi Quadrat Statistik Bearbeiten Falls der Uberdispersionseffekt signifikant ist ist es sinnvoll den Uberdispersionsparameter zu schatzen Es ist moglich den Uberdispersionsparameter mit der mittleren Pearson Chi Quadrat Statistik zu schatzen 10 Die Pearson Chi Quadrat Statistik die sich aus der Quadratsumme der Pearson Residuen ergibt ist gegeben durch X 2 i 1 n w i y i m i 2 V m i a ϕ x 2 n p displaystyle X 2 sum i 1 n frac w i y i hat mu i 2 operatorname V hat mu i stackrel a sim phi chi 2 n p nbsp Hierbei sind die w i displaystyle w i nbsp bekannte spezifizierte Gewichte m i displaystyle hat mu i nbsp ist der geschatzte Erwartungswert fur Beobachtung i displaystyle i nbsp und V displaystyle operatorname V cdot nbsp ist die Varianzfunktion Der Pearson Schatzer fur ϕ displaystyle phi nbsp gegeben ist durch die mittlere Pearson Chi Quadrat Statistik ϕ X 2 n p displaystyle hat phi X 2 n p nbsp Diese ist analog zum erwartungstreuen Schatzer der Varianz der Storgrossen definiert ausser dass hier die Pearson Chi Quadrat Statistik die Residuenquadratsumme ersetzt 11 Sowohl die Residuendevianz als auch die Pearson Chi Quadrat Statistik vergleichen die Anpassung eines Modells relativ zu einem gesattigten Modell und sind asymptotisch ϕ x 2 n p displaystyle phi cdot chi 2 n p nbsp verteilt 12 Hierbei ist x 2 n p displaystyle chi 2 n p nbsp die Chi Quadrat Verteilung mit n p displaystyle n p nbsp Freiheitsgraden Mittlere Residuendevianz Bearbeiten Eine weitere Masszahl die zur Schatzung des Uberdispersionsparameters herangezogen werden kann ist die mittlere Residuen devianz Die Residuendevianz ist eine Masszahl fur die Variabilitat der n displaystyle n nbsp Beobachtungen nachdem das Modell angepasst wurde Sie ist definiert durch 13 D y m i 1 n w i d y i m i a ϕ x 2 n p displaystyle D y hat mu sum i 1 n w i d y i hat mu i stackrel a sim phi chi 2 n p nbsp Sie folgt ebenso wie die Pearson Chi Quadrat Statistik einer ϕ x 2 n p displaystyle phi cdot chi 2 n p nbsp Verteilung mit n p displaystyle n p nbsp Freiheitsgraden Fur lineare Regressionsmodelle entspricht sie gerade der Residuenquadratsumme Wie gewohnlich ist der Maximum Likelihood Schatzer ϕ D y m n displaystyle tilde phi D y hat mu n nbsp nicht erwartungstreue fur ϕ displaystyle phi nbsp Daher verwendet man als erwartungstreuen Schatzer fur den Uberdispersionsparameter ϕ displaystyle phi nbsp die mittlere Residuendevianz ϕ D y m n p displaystyle hat phi D y hat mu n p nbsp 14 Unterschiede in der Terminologie zwischen den Disziplinen BearbeitenUm zu betonen dass in der Biologie zumeist klumpenartige Anordnungen sogenannte Cluster beschrieben werden wird in der Biologie meist die Bezeichnung Aggregation der Bezeichnung Uberdispersion vorgezogen und synonym zu ihr verwendet Statt davon zu sprechen dass die Verteilung Uberdispersion aufweist spricht man daher in biologischen Anwendungen wie z B der Okologie und der Parasitologie oft von einer aggregativen Verteilung auch geklumpte Verteilung oder gehaufte Verteilung genannt der untersuchten Zahldaten 15 Beispielsweise spricht man davon dass Parasiten eine aggregative Verteilung aufweisen 16 Anwendungen in der Biostatistik BearbeitenAnwendung in der Parasitologie Bearbeiten nbsp Eine Ursache dafur dass eine sehr kleine Anzahl von Wirten eine grosse Anzahl von Parasiten tragt ist dass bereits befallene Wirte erfolgreicher parasitiert werden konnen da sie bereits geschwacht sind Uberdispersion charakterisiert in der Parasitologie ein Phanomen der Aggregation einer Mehrheit der Parasiten in einer Minderheit der Wirts population Somit hat die Mehrheit der Wirte keine oder nur wenige Parasiten Eine sehr kleine Anzahl von Wirten tragt jedoch eine grosse Anzahl von Parasiten Eine starke Uberdispersion bzw Aggregation lasst sich in den Daten fur Nematoden infektionen bei Teichfroschen feststellen In diesem Fall wurden 70 der Parasiten in nur 4 der Wirte registriert wahrend 88 der Wirte nicht infiziert waren und 8 leichte Infektionen hatten 17 Die Parasitenaggregation in Bezug auf Wirte ist ein charakteristisches Merkmal vielzelliger Parasitenpopulationen 18 Viele Parasiten die durch direkten Kontakt ubertragen werden solche die keinen Krankheitsubertrager verwenden z B Ruderfusskrebse Wallause Lause Milben Hakensaugwurmer viele Fadenwurmer Pilze und viele Taxa von Protisten sind nahezu ausnahmslos durch eine aggregative Verteilung charakterisiert bei der die meisten einzelnen Wirte nur wenige oder keine Parasiten beherbergen 19 In der Theorie gibt es viele Erklarungen dafur warum Parasitenpopulationen meist aggregativ verteilt sind Zunachst ist es naheliegend auch dass die Verteilung von Parasitenpopulationen nicht zufallig sondern aggregativ ist wenn schon die Ubertragungsstadien nicht zufallig sind Zudem konnen Wirte die bereits befallen sind erfolgreicher parasitiert werden da sie durch eine vorausgehende Parasitierung bereits geschwacht sind Oft kommt erschwerend hinzu dass sich Wirtsindividuen je nach Jahreszeit oder Alter erfolgreicher parasitieren lassen Auch konnte sich die Befallstarke bei einem bereits parasitierten Wirtsindividuum erhohen falls sich die Parasiten ungeschlechtlich oder eingeschlechtlich vermehren 20 Anwendung in der Okologie Bearbeiten Auch in der Okologie werden haufig klumpenartige Verteilungsmuster modelliert Wenn ein Verteilungsmuster aus zufallig verstreuten Klumpen Clustern besteht liegt ein klumpenartiges Verteilungsmuster vor Bei einem solchen sind die Untersuchungseinheiten zu Haufen aggregiert Eine Auszahlung der Objekte wurde in diesem Fall Untersuchungsgebiete mit sehr vielen Objekten und andere mit recht wenigen oder uberhaupt keinem Objekt ergeben Die Besetzungszahlen streuen also stark von einem Untersuchungsgebiet zum anderen 21 Ein Beispiel ware die Verbreitung der Amerikanerkrahe die eine aggregative Verteilung aufweist Sie ist in Nordamerika sehr weit verbreitet weist jedoch eine hohe Abundanz an einzelnen Aggregationspunkten auf und hat somit ein geklumptes Auftreten Auch hier gibt es vielfaltige Ursachen fur das geklumpte Auftreten von Arten Beispielsweise konnen bewohnbare Lebensraume oder gewisse Nahrstoffe inselartig uber ein grosseres Gebiet verbreitet sein Zudem bilden viele Tierarten soziale Verbande wie z B Herden oder Schwarme 22 Anwendung in der Epidemiologie Bearbeiten In der Epidemiologie bezeichnet Uberdispersion eine hohe individuen spezifische Variation in der Verteilung der Anzahl der Sekundarubertragungen die zu aussergewohnlichen Ubertragungsereignissen englisch superspreading events fuhren kann 23 Ublicherweise werden Zahldaten wie die Anzahl der Sekundarubertragungen mithilfe der Poisson Verteilung modelliert Allerdings bietet es bei Vorliegen von Uberdispersion Vorteile die Anzahl der Sekundarubertragungen statt mit einer Poisson Verteilung mit einer negativen Binomialverteilung zu modellieren da sie einen flexiblen Grad an Ubertragungsheterogenitat abbilden kann und zu Daten aus einer Reihe von Infektionskrankheiten passt 24 Zudem scheitert die Poisson Verteilung daran die relevanten Eigenschaften von aussergewohnlichen Ubertragungsereignissen zu erfassen da sich in diesem Fall Erwartungswert und Varianz entsprechen siehe Poisson Modell 25 Aus oben genannten Grunden lasst sich die Anzahl der Sekundarubertragungen adaquat durch eine negative Binomialverteilung modellieren Da sowohl die Basisreproduktionszahl R 0 displaystyle R 0 nbsp die mittlere Anzahl an Sekundarubertragungen die durch ein Individuum in einer anfalligen Population hervorgerufen wurde als auch der Uberdispersionsparameter k displaystyle kappa nbsp die individuelle Ubertragungsheterogenitat Ruckschlusse auf die Dynamik eines Krankheitsausbruchs zulassen und beide Grossen isoliert betrachtet wenig aussagekraftig sind parametrisiert man oft die Wahrscheinlichkeitsfunktion der negativen Binomialverteilung durch diese beiden Grossen gemeinsam N B R t k displaystyle mathcal NB R t kappa nbsp 26 Anschliessend lassen sich beide Grossen die nun die Verteilung charakterisieren mittels statistischer Verfahren gemeinsam schatzen Allerdings ist man oft primar am geschatzten Uberdispersionparameter interessiert da er die Variabilitat in der Anzahl der Sekundarfalle quantifiziert und somit als Mass fur die Wirkung von Superspreading interpretiert werden kann Da die Varianz der angenommenen negativen Binomialverteilung gegeben ist durch R 0 1 R 0 k displaystyle R 0 1 R 0 kappa nbsp liegt ein hoher Grad an individuen spezifischer Variabilitat vor wenn der Uberdispersionsparameter klein z B 1 displaystyle leq 1 nbsp ist Fur diesen Spezialfall weist die Verteilung der Sekundarubertragungen exponentielle Verteilungsenden auf d h die Eintrittswahrscheinlichkeit von aussergewohnlichen Ubertragungsereignissen nimmt steigender Anzahl an Sekundarfallen exponentiell ab 27 Allgemein gilt Je kleiner der Uberdispersionsparameter ist desto starker ist die Wirkung von Superspreading 28 Dagegen wurde mit steigendem Uberdispersionsparameter der Effekt von Superspreading auf die Epidemie abnehmen 29 Die Interpretation des Uberdispersionsparameters wird weiter vereinfacht indem sich auf den Anteil der Individuen konzentriert wird der fur 80 der Sekundarubertragungen verantwortlich ist ein empirisches Muster bekannt als 80 20 Regel Ist der Uberdispersionsparameter deutlicher kleiner als Eins k lt lt 1 displaystyle kappa lt lt 1 nbsp bzw nahe bei Null so approximiert er den Anteil infizierter Personen die 80 der gesamten Sekundarubertragungen verursachen Beispielsweise wurde ein geschatzter Uberdispersionsparameter von 0 1 bedeuten dass die infektiosesten 10 der Personen etwa 80 der gesamten Sekundarubertragungen verursachen 30 nbsp Die Verteilung der Anzahl der Sekundarfalle kann durch eine Frechet Verteilung modelliert werden die fette Verteilungsenden aufweist 31 Zusatzlich gibt es fur einige Erkrankungen empirische Belege dafur dass die Verteilung der Anzahl der Sekundarubertragungen fette Verteilungsenden aufweist d h die Verteilung besitzt relativ viel Wahrscheinlichkeitsmasse am auslaufenden Ende der Verteilung Diese spezielle Eigenschaft bedeutet dass umso mehr statistische Information in den Extremen und weniger in den Ereignissen steckt die haufig auftreten Daher sind aussergewohnliche Ubertragungsereignisse zwar extreme aber dennoch wahrscheinliche Ereignisse die einen betrachtlichen Beitrag zur Gesamtubertragung leisten Massnahmen sollten daher an der endlastigen Natur der Verteilung ansetzen indem man versucht das Risiko an den Verteilungsenden zu minimieren wie z B durch die Immunisierung ausgewahlter Personen Da fette Verteilungsenden jedoch inkonsistent mit der Annahme einer negativen Binomialverteilung sind werden auch alternative Modellierungsmoglichkeiten zum Negativ Binomialmodell vorgeschlagen 32 Die folgende Tabelle gibt die geschatzten Uberdispersionsparameter bei ausgewahlten Erkrankungen an und ob es Hinweise auf fette Verteilungsenden bei der Verteilung der Sekundarubertragungen gibt Krankheit Geschatzter Uberdispersionsparameter Hinweise auf fette VerteilungsendenCOVID 19 0 1 0 6 33 ja 34 SARS 0 16 35 ja 36 MERS 0 25 37 nicht bekanntSpanische Grippe 1 37 nicht bekanntSaisonale Grippe 1 37 nicht bekanntBei COVID 19 geht man bislang von einem geschatzten Uberdispersionsparameter von etwa 0 1 0 6 aus 38 39 Laut einem Preprint von Akira Endo und Mitautoren liegt bei COVID 19 unter Annahme einer Basisreproduktionszahl von 2 5 der Uberdispersionsparameter mit hoher Glaubwurdigkeit etwa bei 0 1 95 Glaubwurdigkeitsintervall 0 05 0 2 40 Anmerkungen Bearbeiten Falschlicherweise mit k displaystyle k nbsp statt k bezeichnet in der Statistik werden zu schatzende Kenngrossen der Grundgesamtheit konventionell mit griechischen Buchstaben bezeichnet wahrend Kennwerte fur die Stichprobe mit lateinische Buchstaben bezeichnet werden Einzelnachweise Bearbeiten overdispersion Glossary of statistical terms In International Statistical Institute 1 Juni 2011 abgerufen am 11 September 2020 englisch Peter K Dunn Gordon K Smyth Generalized linear models with examples in R Springer New York 2018 S 397 Lothar Kreienbrock Iris Pigeot und Wolfgang Ahrens Epidemiologische Methoden 5 Auflage Springer Spektrum Berlin Heidelberg 2012 ISBN 978 0 19 975455 7 S 3316 Peter K Dunn Gordon K Smyth Generalized linear models with examples in R Springer New York 2018 S 347 Peter K Dunn Gordon K Smyth Generalized linear models with examples in R Springer New York 2018 S 397 Ludwig Fahrmeir Thomas Kneib Stefan Lang Brian Marx Regression models methods and applications Springer Science amp Business Media 2013 ISBN 978 3 642 34332 2 S 294 L Fahrmeir A Hamerle Multivariate statistische Verfahren de Gruyter Berlin u a 1996 ISBN 3 11 008509 7 S 294 Torsten Becker u a Stochastische Risikomodellierung und statistische Methoden Springer Spektrum 2016 S 308 Torsten Becker u a Stochastische Risikomodellierung und statistische Methoden Springer Spektrum 2016 S 308 Ludwig Fahrmeir Thomas Kneib Stefan Lang Brian Marx Regression models methods and applications Springer Science amp Business Media 2013 ISBN 978 3 642 34332 2 S 292 Peter K Dunn Gordon K Smyth Generalized linear models with examples in R Springer New York 2018 S 255 Ludwig Fahrmeir Thomas Kneib Stefan Lang Brian Marx Regression models methods and applications Springer Science amp Business Media 2013 ISBN 978 3 642 34332 2 S 308 Peter K Dunn Gordon K Smyth Generalized linear models with examples in R Springer New York 2018 S 248 Peter K Dunn Gordon K Smyth Generalized linear models with examples in R Springer New York 2018 S 254 Robert Poulin Evolutionary ecology of parasites Princeton University Press 2011 S 90 ff Theodor Hiepe Horst Aspock Hrsg Allgemeine Parasitologie mit den Grundzugen der Immunbiologie Diagnostik und Bekampfung Georg Thieme Verlag 2006 S 278 Morgana Camacho u a Recovering parasites from mummies and coprolites an epidemiological approach In Parasites amp vectors Band 11 2018 Artikel 248 Robert Poulin Explaining variability in parasite aggregation levels among host samples In Parasitology Band 140 Nr 4 2013 S 541 546 R Poulin H S Randhawa Evolution of parasitism along convergent lines from ecology to genomics In Parasitology Band 142 Suppl 1 Februar 2015 S S6 S15 doi 10 1017 S0031182013001674 PMID 24229807 PMC 4413784 freier Volltext Review C Dieter Zander Parasit Wirt Beziehungen Einfuhrung in die okologische Parasitologie Springer Verlag 2013 S 37 Werner Timischl Angewandte Statistik Eine Einfuhrung fur Biologen und Mediziner 3 Auflage 2013 S 78 Thomas M Smith Robert Leo Smith Okologie Pearson Deutschland 2009 S 255 Akira Endo Adam Kucharski Sebastian Funk u a Estimating the overdispersion in COVID 19 transmission using outbreak sizes outside China Wellcome Open Research 2020 Seth Blumberg James O Lloyd Smith Comparing methods for estimating R0 from the size 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doi 10 2807 1560 7917 ES 2020 25 4 2000058 PMID 32019669 PMC 7001239 freier Volltext Benjamin M Althouse u a Stochasticity and heterogeneity in the transmission dynamics of SARS CoV 2 1 2 Vorlage Toter Link covid idmod org Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Februar 2023 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis arXiv preprint 2020 Bjarke Frost Nielsen Kim Sneppen COVID 19 superspreading suggests mitigation by social network modulation medRxiv 2020 Felix Wong James J Collins Evidence that coronavirus superspreading is fat tailed Proceedings of the National Academy of Sciences 2020 Felix Wong James J Collins Evidence that coronavirus superspreading is fat tailed Proceedings of the National Academy of Sciences 2020 Felix Wong James J Collins Evidence that coronavirus superspreading is fat tailed Proceedings of the National Academy of Sciences 2020 Felix Wong James J Collins 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