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Die Urmotten Micropterigidae sind eine Familie der Schmetterlinge Lepidoptera Sie sind die einzige Familie innerhalb der Zeugloptera die die primitivste Unterordnung der Schmetterlinge darstellen Sie kommen weltweit mit ca 100 Arten vor Sie sind den Kocherfliegen Trichoptera mit denen die Schmetterlinge am nachsten verwandt sind sehr ahnlich Im Gegensatz zu ihnen haben die Falter aber beschuppte Flugel Auch die Puppen ahneln mehr denen von Kocherfliegen Die Gliedmassen Flugel und Fuhler sind bei ihnen nicht mit dem Korper verklebt es handelt sich um sogenannte freie Puppen Pupa libera und nicht um Mumienpuppen UrmottenMicropterix aureatellaSystematikUnterstamm Sechsfusser Hexapoda Klasse Insekten Insecta Ordnung Schmetterlinge Lepidoptera Unterordnung ZeuglopteraUberfamilie MicropterigoideaFamilie UrmottenWissenschaftlicher Name der UnterordnungZeuglopteraChapman 1917Wissenschaftlicher Name der UberfamilieMicropterigoideaHerrich Schaffer 1855Wissenschaftlicher Name der FamilieMicropterigidaeHerrich Schaffer 1855 source source source source source source Eine Urmotte Micropterix aruncella frisst Pollenkorner Video 1m 36s Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Lebensweise 3 Systematik 4 Fossile Belege 5 Quellen 5 1 Einzelnachweise 5 2 Literatur 5 3 WeblinksMerkmale BearbeitenDie Falter erreichen eine Flugelspannweite von 7 bis 15 Millimetern und haben eine langgestreckte Korperform Die Vorderflugel sind 2 5 bis 4 mal langer als breit und uberwiegend metallisch glanzend gefarbt oder weisen zumindest metallische Muster auf Die Grundfarbung ist meist bronzefarben oder graulich bronzen Die Hinterflugel sind in etwa gleich breit wie die Vorderflugel und haben bei manchen Arten zum Teil sehr lange Fransen Die Falter tragen einen auffalligen Haarschopf auf dem Kopf den auch die Familien der Langhornmotten Adelidae und Trugmotten Eriocraniidae aufweisen Die fadenformigen Fuhler sind mittellang und werden ca 0 6 bis 0 9 mal so lang wie die Vorderflugel Neben den Facettenaugen haben die Urmotten auch zwei Punktaugen Ocelli Sie sind die einzigen Schmetterlinge die statt eines Saugrussels kauende Mundwerkzeuge bestehend aus kurzen Maxillen und normal ausgebildeten Mandibeln besitzen Damit konnen sie Pollen fressen Ihre funfsegmentigen Maxillarpalpen sind gut entwickelt ihre Labialpalpen sind es nur zum Teil bei manchen Arten sind sie kurz oder stark zuruckgebildet Alle sechs Beine sind gut entwickelt und zum Laufen geeignet und sie haben ein doppeltes Paar Sporne an den Hinterseiten der Tibien Die Flugeladerung beider Flugelpaare ist gleich Sie haben jeweils 11 bis 14 Flugeladern mit zwei Analadern 1b und 1c Die Raupen haben mit denen anderer Schmetterlingsraupen nur wenig gemein Sie sind weiss und tragen auf jedem Segment ein Beinpaar das aus einem kegelformigen Schaft besteht der am Ende zu einer Spitze zusammenlauft Somit sind sie die einzigen Schmetterlingsraupen mit ausgebildeten echten Bauchbeinen Lebensweise BearbeitenMan findet die Falter tagsuber auf den Bluten von Krautern Strauchern und Baumen Systematik BearbeitenDie Familie der Urmotten ist in Europa mit 46 Arten vertreten 1 von denen in Mitteleuropa 15 Arten vorkommen 2 Micropterix aglaella Duponchel 1838 CH D Micropterix allionella Fabricius 1794 A CH D Micropterix aruncella Scopoli 1763 A CH D Micropterix aureatella Scopoli 1763 A CH D Micropterix aureoviridella Hofner 1898 A CH D Micropterix calthella Linnaeus 1761 A CH D Micropterix isobasella Staudinger 1871 CH Micropterix mansuetella Zeller 1844 A CH D Micropterix myrtetella Zeller 1850 A Micropterix osthelderi Heath 1975 A CH D Micropterix paykullella Fabricius 1794 A CH D Micropterix rablensis Zeller 1868 A Micropterix rothenbachii Frey 1856 A CH D Synonym Micropteryx rothenbachii 3 Micropterix schaefferi Heath 1975 A CH D Micropterix tunbergella Fabricius 1787 A CH DAm 15 Dezember 2015 berichtete der ORF online uber die Entdeckung einer neuen Art Micropterix gaudiella wurde von Wissenschaftern der Tiroler Landesmuseen unter Leitung von Peter Huemer in den Bergamasker Alpen Italien neu gefunden Bisher waren nur sechs Arten von auf die Alpen beschrankten Urfaltern bekannt Der Artzusatz gaudiella nach lateinisch gaudium druckt die Freude aus noch eine siebte Art gefunden zu haben Der Falter ist nur 7 8 mm gross und metallisch gold und purpur gefarbt er beisst und kaut mit seinen Kauladen Pollen und wurde auf Bluten von Rosen und Sonnenroschen gefunden Er kommt in einer Hohenlage von 1600 m vor und fliegt nur bei Sonnenschein 4 Fossile Belege BearbeitenDer alteste gesicherte fossile Nachweis einer Urmotte stammt aus Libanon Bernstein ca 130 Mill Jahre Unterkreide Die Zuordnung eines viel alteren aus der Oberen Trias Sudafrikas stammenden Insekts zu dieser Familie ist umstritten 5 Weitere Funde aus der Kreidezeit wurden unter anderem in Kanadischem Burmesischem und Sibirischem Bernstein gemacht Daruber hinaus kommen Vertreter dieser Familie im eozanen Baltischen Bernstein 40 bis 50 Mill Jahre sowie Bernstein aus der etwas jungeren Lagerstatte bei Bitterfeld vor Unter den Bernsteininklusen befinden sich sowohl Larven als auch Imagines 6 7 8 Quellen BearbeitenEinzelnachweise Bearbeiten Micropterigidae Fauna Europaea abgerufen am 4 Januar 2006 Micropterigidae Lepiforum e V abgerufen am 4 Januar 2006 Robert Trusch Susanne Lanckowsky Axel Steiner Faunistik zum Mitmachen Landesdatenbank Schmetterlinge In LUBW Landesanstalt fur Umwelt Messungen und Naturschutz Baden Wurttemberg Hrsg Naturschutz Info Zeitschrift 2013 Heft 1 Seiten 32 35 Karlsruhe 2013 LUBW Publikations Nr Print P9 133 BR Artikel als PDF version online 0 4 MB Zeitschrift als PDF Version online 3 6 MB abgerufen am 25 Marz 2014 http tirol orf at news stories 2747522 Tiroler Experten entdecken alpinen Urfalter orf at vom 15 Dezember 2015 abgerufen am 15 Dezember 2015 E F Rieck A new collection of insects from the Upper Triassic of South Africa Ann Natal Museum 22 S 791 820 zitiert in Poinar 1992 George O Poinar Jr Life in Amber 350 S 147 Fig 10 Tafeln Stanford University Press Stanford Cal 1992 ISBN 0 8047 2001 0 Wolfgang Weitschat und Wilfried Wichard Atlas der Pflanzen und Tiere im Baltischen Bernstein 256 S zahlr Abb Pfeil Verlag Munchen 1998 ISBN 3 931516 45 8 Wolfram Mey Die Urmotten Lepidoptera Micropterigida des Bitterfelder Bernsteins im Kontext der Geschichte ihrer Sammlung und Auswertung in Exkurs f und Verofftl DGG 249 S 36 44 Hannover 2013Literatur Bearbeiten Thomas Kaltenbach Peter Victor Kuppers Kleinschmetterlinge Verlag J Neudamm Neudamm Melsungen 1987 ISBN 3 7888 0510 2Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Urmotten Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien British Insects the Families of LepidopteraNormdaten Sachbegriff GND 1049717260 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Urmotten amp oldid 237332020