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Dieser Artikel behandelt das Bergwerk in Nordrhein Westfalen Siehe auch Preussengrube Schlesien Die Zeche Preussen war ein Steinkohlebergwerk in den Luner Ortsteilen Horstmar und Gahmen Westfalen 1 Das Bergwerk ging im Jahre 1887 infolge Besitzerwechsels aus der Zeche Vereinigte Nordsee hervor 2 Zeche PreussenAllgemeine Informationen zum BergwerkZeche Preussen II um 1910Forderung Jahr max 771 858 tInformationen zum BergwerksunternehmenBeschaftigte bis zu 3258Betriebsbeginn 1895Betriebsende 1929Geforderte RohstoffeAbbau von SteinkohleGeographische LageKoordinaten 51 35 18 2 N 7 30 42 7 O 51 58838 7 511852 Koordinaten 51 35 18 2 N 7 30 42 7 OZeche Preussen Regionalverband Ruhr Lage Zeche PreussenStandort GahmenGemeinde LunenKreis NUTS3 UnnaLand Land Nordrhein WestfalenStaat DeutschlandRevier Ruhrrevier Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Die Anfange 1 2 Die weitere Errichtung des Bergwerks 1 3 Die ersten Betriebsjahre 1 4 Ausbau der Schachtanlage 1 5 Die letzten Jahre bis zur Stilllegung 2 Forderung und Belegschaft 3 Heutiger Zustand 4 Einzelnachweise 5 Lage 6 WeblinksGeschichte BearbeitenDie Anfange Bearbeiten Im Jahr 1872 wurde in Lunen Gahmen mit den ersten Arbeiten fur den Schacht Gustav begonnen Der Schacht war als erster Schacht der Zeche Vaterland geplant 3 Im 3 Juli des Jahres 1873 konsolidierten die Grubenfelder Vaterland I Vaterland II Vaterland III und Vaterland IV zu Gustav Adolph Noch im selben Jahr wurde mit den Teufarbeiten fur den Schacht Gustav Adolph begonnen 1 Die Berechtsame umfasste zu diesem Zeitpunkt eine Flache von 15 km2 3 In der Zeit vom 19 Dezember des Jahres 1874 bis zum 16 Februar des Jahres 1875 erfolgte die Umbenennung des Bergwerks in Zeche Nordsee 1 Im Jahr 1874 erreichte der Schacht bei einer Teufe von 250 Metern das Karbon 2 Im April des Jahres 1875 kam es im Schacht zu einem Wassereinbruch pro Minute flossen bis zu 2 9 m3 Wasser in den Schacht 1 Dies fuhrte dazu dass die Teufarbeiten bei einer Teufe von 275 Metern eingestellt wurden 2 In der Zeit vom 15 Oktober bis zum 17 Marz des Jahres 1876 konsolidierte die Zeche Nordsee mit der Zeche Berta Wilhelmine zur Zeche Vereinigte Nordsee Die Zeche Berta Wilhelmine hatte zuvor begonnen den Schacht Berta Wilhelmine abzuteufen aber auch hier wurden bei einer Teufe von 120 Metern die Teufarbeiten gestundet 1 Die weitere Errichtung des Bergwerks Bearbeiten Im Jahr 1877 wurden die Arbeiten an den Schachten weiter fortgesetzt 2 Zunachst einmal wurde im Mai des Jahres 1877 der Schacht Bertha Wilhelmine gesumpft Nachdem der Schacht gesumpft war wurden die Teufarbeiten weiter fortgesetzt 1 Kurze Zeit spater erreichte der Schacht bei einer Teufe von 230 Metern das Karbon 2 Im Februar des Jahres 1878 kam es im Schacht Berta Wilhelmine bei einer Teufe von 234 Metern zu einem erneuten Wassereinbruch 1 Aufgrund der starken Wasserzuflusse wurden beide Schachte aufgegeben 4 In der Zeit vom 31 Mai 1878 bis zum 1 August des Jahres 1879 wurden die Felder Berta Wilhelmine I IV VIII XVI XVII und Schlagel amp Eisen VII erworben Anschliessend wurden die Felder konsolidiert Die gesamte Berechtsame umfasste nun eine Flache von 17 km2 hinzu kam das Solefeld Vereinigte Nordsee mit einer Flache von 2 2 km2 Im Jahr 1887 wechselte der Besitzer der Zeche 1 Neuer Besitzer war die belgische Gewerkschaft Nordsee 5 Noch im gleichen Jahr wurde das Bergwerk umbenannt in Zeche Preussen auch die Schachte wurden umbenannt 3 Schacht Gustav Adolph wurde umbenannt in Schacht Prinz Heinrich und Schacht Berta Wilhelmine erhielt den Namen Schacht Prinz Wilhelm 1 Im Jahr 1888 wurden die Schachte weiter gesumpft 3 Im Jahr 1889 wurden die Schachte erneut umbenannt Schacht Prinz Heinrich erhielt den Namen Preussen I 1 und Schacht Prinz Wilhelm erhielt den Namen Preussen II 1 2 Auf Beschluss der Generalversammlung der Harpener Bergbau Aktien Gesellschaft vom 28 Februar des Jahres 1891 wurde die Zeche Preussen von der Harpener Bergbau AG ubernommen 4 Die Gewerkschaft Preussen wurde nach Ubernahme des Bergwerks durch die Harpener Bergbau AG aufgelost 1 Das Bergwerk wurde in die beiden Betriebsteile Preussen I und Preussen II aufgeteilt Der Betriebsteil Preussen I befand sich in Gahmen an Gahmener Strasse und Preussen II in Horstmar an der Preussenstrasse 1 Im Laufe des Jahres 1891 wurden die Teufarbeiten an Schacht Preussen I 1 weiter durchgefuhrt 3 Bei den Teufarbeiten kam es erneut zur erheblichen Wasserzuflussen 1 Im Jahr 1892 wurde mit den Teufarbeiten fur den Schacht Preussen I 2 begonnen Der Schacht wurde neben Preussen I 1 angesetzt 3 Im darauffolgenden Jahr erreichte der Schacht bei einer Teufe von 347 Metern das Karbon Im Jahr 1894 wurde im Schacht Preussen I 2 bei einer Teufe von 439 Metern 380 m NN die 1 Sohle und bei einer Teufe von 549 Metern 489 m NN die 2 Sohle angesetzt 1 Die ersten Betriebsjahre Bearbeiten nbsp Ehemalige VerwaltungIm Jahr 1895 wurden die beiden Schachte in Betrieb genommen 2 Schacht 1 wurde fur die Bewetterung und die Seilfahrt genutzt Schacht 2 ubernahm die Forderung 3 Im Jahr 1896 erhielt das Bergwerk einen Eisenbahnanschluss Ausserdem wurde der Schacht Preussen II 1 im Abbohrverfahren weiter geteuft Im Jahr 1897 wurde mit der regelmassigen Forderung begonnen 1 Noch im selben Jahr wurde in Horstmar mit den Teufarbeiten fur den Schacht Preussen II 2 begonnen Der Schacht wurde neben Schacht Preussen II 1 angesetzt 3 Im Jahr 1898 kam es im Schacht Preussen II 2 bei einer Teufe von 260 Metern zu einem starken Wassereinbruch pro Minute flossen 27 m3 Wasser in den Schacht Dadurch soff der Schacht in kurzer Zeit ab Der Schacht wurde im Abbohrverfahren weitergeteuft Im Jahr 1899 erreichte der Schacht bei einer Teufe von 367 Metern das Karbon Im Herbst des Jahres 1900 wurde auf Preussen I eine Kokerei in Betrieb genommen Im Jahr 1901 wurde im Schacht II 2 bei einer Teufe von 558 Metern 496 m NN die 2 Sohle angesetzt 1 Im Jahr 1902 erhielt der Schacht II 2 eine elektrisch getriebene Fordermaschine 3 Diese Maschine war die erste mit Drehstrom angetriebene Fordermaschine im Ruhrbergbau 1 Im Jahr 1903 begann man auf Preussen II mit der Eigenbedarfsforderung 3 Im selben Jahr kam es auf der Zeche Preussen zu einem Grubenbrand 1 Im Jahr 1904 wurde auf Preussen II mit der regelmassigen Forderung begonnen 3 Im Jahr 1905 wurde bei einer Teufe von 418 Metern 356 m NN eine neue 1 Sohle angesetzt Im Herbst des Jahres 1906 wurde auf Preussen II eine Kokerei in Betrieb genommen Am 3 April des Jahres 1907 kam es bei einer verbotenen Seilfahrt zu einem Seilbruch Bei diesem Ereignis wurden sieben Bergleute getotet 1 Ausbau der Schachtanlage Bearbeiten nbsp Luftschacht Rote Fuhr Preussen IIIm Jahr 1912 wurde auf der 2 Sohle zwischen Preussen I und Preussen II ein Durchschlag erstellt 3 Im Jahr 1919 wurde begonnen uber Gesenke die 3 Sohle anzusetzen Diese Sohle wurde bei einer Teufe von 620 Metern 559 m NN aufgefahren Im gleichen Jahr wurde begonnen uber Gesenke bei einer Teufe von 642 Metern 580 m NN eine Unterwerkssohle anzusetzen Zu diesem Zeitpunkt umfasste die Berechtsame eine Flache von 17 km2 Im Jahr 1924 wurde auf Preussen II die Kokerei stillgelegt 1 Im Jahr 1925 wurde begonnen den zu Preussen II gehorigen Wetterschacht Grevel in Grevel abzuteufen 3 Dieser Schacht wurde auch als Luftschacht Rote Fuhr bezeichnet 1 Am 3 April des Jahres wurde der Betriebsteil Preussen I in Gahmen stillgelegt 3 Die Schachte wurden jedoch nicht verfullt sondern nur abgedeckt 2 Am 1 Mai desselben Jahres wurde die Kokerei auf dem Betriebsteil Preussen I stillgelegt 1 Im Jahr 1927 ging der Wetterschacht Grevel in Betrieb 3 Die letzten Jahre bis zur Stilllegung Bearbeiten Im Jahr 1928 wurde der Schacht Preussen II 1 bis zu einer Teufe von 690 Metern tiefer geteuft Kurz nach danach kam der Stilllegungsbeschluss fur die Zeche Preussen 1 Am 30 Juni des Jahres 1929 wurde die Zeche Preussen II stillgelegt 3 Die Schachte wurden ebenfalls nur abgedeckt 2 Die Tagesanlagen wurden uberwiegend abgerissen 3 Die Stilllegung des Bergwerks war fur die Stadt Lunen wirtschaftlich ein herber Ruckschlag Von den auf dem Bergwerk beschaftigten Mitarbeitern wurden die meisten arbeitslos 5 Im Jahr 1931 wurde der Schacht Grevel der Zeche Gneisenau zugeschlagen 3 Im restlichen Grubenfeld wurden von der Victoria Aufschlussarbeiten durchgefuhrt Weitere Aktivitaten fanden nicht statt 1 Im Jahr 1940 wurde die Berechtsame aufgeteilt das Feld Preussen Nord fiel mit den Anlagen von Preussen I und den beiden Schachten als spatere Victoria 3 4 an die Zeche Victoria und das Feld Preussen Sud an die Zeche Gneisenau 3 Forderung und Belegschaft BearbeitenDie ersten Forder und Belegschaftszahlen stammen aus dem Jahr 1895 in diesem Jahr wurden mit 337 Beschaftigten rund 7500 Tonnen Steinkohle gefordert 2 Im Jahr 1900 wurden 348 013 Tonnen Steinkohle gefordert die Belegschaftsstarke betrug 1761 Mann Im Jahr 1905 wurden mit 2085 Beschaftigten 356 980 Tonnen Steinkohle gefordert Im Jahr 1910 wurden mit 2854 Beschaftigten 667 310 Tonnen Steinkohle gefordert 1 Im Jahr 1913 wurde die maximale Forderung des Bergwerks erzielt Mit 2883 Beschaftigten wurden 771 858 Tonnen Steinkohle gefordert 3 Im Jahr 1915 lag die Forderung bei 600 444 Tonnen Steinkohle die Belegschaftsstarke betrug 2392 Beschaftigte Im Jahr 1920 wurden mit 3258 Beschaftigten eine Forderung von 615 119 Tonnen Steinkohle erzielt 1 Die letzten Forder und Belegschaftszahlen des Bergwerks stammen aus dem Jahr 1928 in diesem Jahr wurden 451 440 Tonnen Steinkohle gefordert die Belegschaftsstarke betrug 1605 Beschaftigte 3 Heutiger Zustand BearbeitenVon der Schachtanlage ist nur das ehemalige Verwaltungsgebaude mit Teilen der Zechenmauer in Lunen Horstmar erhalten geblieben Ausserdem existiert noch die Preussenhalde Die an den Schachten in Gahmen aufgeschuttete Bergehalde ist mit einem Wegenetz erschlossen Die fur die Bergarbeiter der Zeche Preussen in Lunen Sud errichtete Zechensiedlung Siedlung Ziethenstrasse Teil der Route der Industriekultur aber auch die errichtete Zechensiedlung in Lunen Horstmar zeugen noch heute von der Bergbaugeschichte in Lunen Von der Schachtanlage Preussen II sind nach Abbruch der Tagesanlagen im Jahre 1932 noch einige zinnenbekronte Betriebsgebaude im Tudorstil erhalten Zwischen dem heutigen Gewerbepark und der Halde verlauft die Gneisenau Trasse ein Rad und Wanderweg auf der Strecke der ehemaligen Zechenbahn die von der Zeche Gneisenau in Dortmund Derne bis zum Preussenhafen fuhrte An die Zeche Preussen erinnern heute neben dem ehemaligen Verwaltungsgebaude und Resten der Zechenmauer noch der Bahnhof Lunen Preussen Strecke Dortmund Munster Enschede die Preussenstrasse der Sportverein SV Preussen 07 in Lunen Horstmar der Preussenhafen in Lunen Sud in der Gemarkung Horstmar die Preussenhalde und die ehemalige Zechensiedlung Um das ehemalige Betriebsgelande des Verwaltungsgebaudes entstehen derzeit neue Wohnungen Ebenfalls in dem Verwaltungsgebaude sind Wohnungen und Gewerbebetriebe geplant Die Bausubstanz des alten Verwaltungsgebaudes ist nicht verwertbar jedoch soll die Fassade renoviert und als Erinnerung an die Bergbauzeit stehenbleiben Fertigstellung geplant Ende 2023 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y Joachim Huske Die Steinkohlenzechen im Ruhrrevier Daten und Fakten von den Anfangen bis 2005 Veroffentlichungen aus dem Deutschen Bergbau Museum Bochum 144 3 uberarbeitete und erweiterte Auflage Selbstverlag des Deutschen Bergbau Museums Bochum 2006 ISBN 3 937203 24 9 a b c d e f g h i j Wilhelm Hermann Gertrude Hermann Die alten Zechen an der Ruhr 4 Auflage Verlag Karl Robert Langewiesche Nachfolger Hans Koster Konigstein i Taunus 1994 ISBN 3 7845 6992 7 a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u Peter Voss Die Zechen im Kreis Unna Bildchronik der Bergwerke Freiberg Caroline Massener Tiefbau Alter Hellweg Konigsborn Monopol Haus Aden Preussen Victoria Minister Achenbach Hermann Werne Stollen und Kleinzechen Regio Verlag Werne 1995 ISBN 3 929158 05 1 a b Gerhard Gebhardt Ruhrbergbau Geschichte Aufbau und Verflechtung seiner Gesellschaften und Organisationen Verlag Gluckauf GmbH Essen 1957 a b Die Preussenstrasse In Correctum Verlag Hrsg StadtMagazin Lunen Nr 61 Druckerei Schmitt Lunen Lunen Oktober 2011 S 5 8Lage BearbeitenPreussen I 51 35 18 2 N 7 30 42 7 O 51 58838 7 511852 Preussen II 51 35 33 5 N 7 32 48 9 O 51 592651 7 546929f1 nbsp Karte mit allen Koordinaten der Schachte OSMWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Zeche Preussen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zeche Preussen amp oldid 234927841