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Die Zeche Portingsiepen war ein Steinkohlen Bergwerk im Essener Stadtteil Fischlaken sudlich des heutigen Baldeneysees im Hespertal gelegen Zeche PortingsiepenAllgemeine Informationen zum BergwerkAblenkseilscheibe vom Forderturm der Zeche Portingsiepen aufgestellt am 7 Dezember 1982 auf dem ehem ZechengelandeAndere Namen Zeche Portingsiepen Zeche Portingssiepen Zeche PoertingssiepenForderung Jahr bis ca 400 000 tInformationen zum BergwerksunternehmenBeschaftigte bis ca 1100Betriebsbeginn 1779Betriebsende 1972Geforderte RohstoffeAbbau von SteinkohleGeographische LageKoordinaten 51 24 6 8 N 7 1 36 4 O 51 4018830225 7 0267868041667 Koordinaten 51 24 6 8 N 7 1 36 4 OZeche Portingsiepen Regionalverband Ruhr Lage Zeche PortingsiepenStandort FischlakenGemeinde EssenKreisfreie Stadt NUTS3 EssenLand Land Nordrhein WestfalenStaat DeutschlandRevier Ruhrrevier Bahnhof der Hespertalbahn Haus Scheppen Zeche PortingsiepenDer Name geht auf Siepen fur ein kleines Tal und den 832 erstmals urkundlich erwahnten Hof Poerting zuruck Mit der Zeit ergaben sich die verschiedenen Schreibweisen Portingsiepen Portingssiepen oder Poertingssiepen es ist aber immer dasselbe Bergwerk gemeint Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 1777 bis 1905 1 2 1905 bis 1962 1 3 1962 bis 1973 2 Stilllegung und heutiger Zustand 3 Literatur 4 WeblinksGeschichte Bearbeiten1777 bis 1905 Bearbeiten Nachdem bereits seit dem 16 Jahrhundert im Grubenfeldbereich Stollen und Pingenbau betrieben wurde erfolgte 1777 die Verleihung einer Berechtsame die ab 1779 den Namen Kohlenbank im Portingssiepen erhielt Ein Stollenmundloch aus dieser Zeit ist heute noch zu erkennen Um 1800 forderten neun Mitarbeiter 1 Schichtmeister 8 Bergleute etwa 2 000 Tonnen Kohle pro Jahr Ab 1813 wurde als neuer Forderstollen der Gerhardstollen aufgefahren Ab 1817 wurden einige kleine Gopelschachte von der Tagesoberflache bis zur Stollensohle niedergebracht 1835 bis 1836 wurde ein Blindschacht im Gerhardstollen niedergebracht der die tiefer gelegenen Kohlenvorrate erschliessen sollte Nach zusatzlichem Erwerb von Grubenfeldbesitz wurde die Zeche 1859 als Bergrechtliche Gewerkschaft unter dem Namen Vereinigte Portingssiepen konsolidiert 1861 wurde der Blindschacht im Gerhardstollen nach uber Tage hochgebrochen Es entstand der Schacht 1 der Zeche Ver Portingssiepen Dieser Schacht lag in unmittelbarer Nahe der Ruhr 1872 bis 1875 wurde an der Kreuzung Portingssiepen Maasstrasse der Schacht 2 abgeteuft Dieser wurde modern ausgebaut und erhielt einen Malakowturm als Forderanlage Die seit 1857 in Betrieb befindliche schmalspurige Hespertalbahn Pferdeschleppbahn zwischen Schacht 2 und dem Bahnhof Kupferdreh wurde ab 1876 fur den Einsatz von Dampflokomotiven auf Normalspur umgebaut 1 Ab 1880 wurde die Forderung ausschliesslich uber den Schacht 2 zutage gebracht da der an der Ruhr gelegene Schacht 1 wegen abnehmender Ruhrschifffahrt ausser Betrieb genommen werden musste Das Grubenfeld wurde durch Erwerb stillliegender Anlagen wie der Zeche Vereinigte Stockgesbank amp Dodelle weiter nach Suden ausgedehnt 1888 wurde eine Brikettfabrik in Betrieb genommen 1905 bis 1962 Bearbeiten Ein nordlich der Ruhr liegendes Anschlussfeld namens Gottfried Wilhelm wurde ab 1905 weitergehend erschlossen Ab 1906 entstand hier die eigenstandige Zeche Gottfried Wilhelm 1906 ging die Zeche Ver Portingssiepen mit den Rheinischen Anthracitkohlenwerken AG und der Zeche Hercules in der neu gegrundeten Essener Steinkohlenbergwerke AG auf Im Zuge dieser gemeinsamen Betriebsfuhrung wurde die Zeche Ver Portingssiepen mit den Nachbarzechen Carl Funke und Gottfried Wilhelm durchschlagig Die Forderung betrug 200 000 Tonnen Kohle jahrlich bei 750 Beschaftigten Nach dem Ersten Weltkrieg und der uberstandenen Krise durch Inflation und Ruhrbesetzung wurde ein umfangreicher Ausbau der Zeche Ver Portingssiepen beschlossen Das Feld Stockgesbank wurde erschlossen 1927 wurde uber Schacht 2 ein neues Fordergerust errichtet Der Schacht wurde standsicher ausgemauert 1931 musste die Brikettfabrik aufgrund der Weltwirtschaftskrise stillgelegt werden 1937 bis 1938 wurde im Sudfeld an der Ludscheidstrasse der Schacht 3 abgeteuft Dieser Schacht fungierte als Seilfahrt Wetter und Bergeschacht Die jahrliche Forderung an Anthrazitkohle stieg auf 400 000 Tonnen bei 1 100 Mitarbeitern Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Schachte erneut tiefergeteuft Weiterhin wurden die Vorbereitung zur Zusammenfassung der Kohlenforderung im Bereich des Ruhrtales getroffen 1955 ging die Zeche Ver Portingssiepen mit der gesamten Essener Steinkohlenbergwerke AG in den Besitz der Mannesmann AG uber 1959 bis 1960 wurde das Fordergerust Schacht 2 durch ein Turmfordergerust uberbaut 1962 bis 1973 Bearbeiten Im Jahre 1962 wurde die Forderung komplett auf die neue sechste Sohle 700 m NN verlegt Parallel dazu liefen die bergmannischen Arbeiten zur Schaffung eines Verbundbergwerkes mit der Zeche Carl Funke Hierzu mussten neben der Schaffung der notwendigen Strecken und Blindschachte unter Tage mehr als 18 Kilometer Gleise auf die gemeinsame Spurweite von 600 mm umgestellt werden 1963 wurden 518 199 Tonnen Anthrazit von 1 261 Mitarbeitern gefordert Am 1 Oktober 1967 erfolgte mit der Zeche Carl Funke der Verbund zum Verbundbergwerk Portingssiepen Carl Funke Der Abbau erfolgte weitestgehend schachtnah in der Bochumer Mulde Stilllegung und heutiger Zustand BearbeitenDie Forderung auf Portingssiepen II wurde am 30 Dezember 1972 eingestellt die restliche Forderung wurde auf Carl Funke gehoben und aufbereitet Am 30 April 1973 wurde das Verbundbergwerk Portingssiepen Carl Funke komplett stillgelegt Die Tagesanlagen blieben noch bis Anfang der 1980er Jahre verwaist stehen Sie bildeten 1975 und 1977 den Drehort fur zwei Folgen der Sendereihe Tatort namens Fortuna III und Spatlese Ab 1981 erfolgte der Abbruch Am 24 Juni 1982 wurde der 1958 errichtete Forderturm uber Schacht 2 gesprengt Das Gelande der Zeche Portingssiepen ist heute komplett begrunt und Teil eines Rundwanderweges Lediglich die Ablenkscheibe der Turmforderung erinnert noch an die Bergbauvergangenheit Durch das Aufstauen des Baldeneysees befindet sich das Gelande des ehemaligen Bergwerks Portingsiepen seit 1933 in einem Abstand von 50 Metern am Ufer des Sees Ursprunglich hatte der Abstand bis zum Ufer etwa 500 Meter betragen Die Vereinigte Portingsiepen Lage 51 394867983333 7 0439529419444 befindet sich heute etwa 500 Meter sudwestlich des Sees und von Haus Scheppen ehemals in einem Abstand zum Ufer von etwa 700 Metern Am 18 August 2008 wurde die ehemalige Dampflok Portingsiepen VI die fast 30 Jahre auf einem kurzen Stuck Gleis im Eingangsbereich der RBH in Gladbeck gestanden hat von diesem mit zwei Autokranen abgehoben und auf einen Sattelschlepper gesetzt Die Lok soll wahrscheinlich wieder irgendwann betriebsfahig aufgearbeitet werden um auf der Hespertalbahn im Betrieb eingesetzt werden zu konnen Literatur BearbeitenJoachim Leitsch Die Hespertalbahn Eine Zechenbahn im Wandel der Zeiten In Der Anschnitt 1 2 1995 S 44 54 Kurt Pflaging Die Wiege des Ruhrkohlenbergbaus Essen 1986 ISBN 3 7739 0490 8 Joachim Leitsch Dirk Hagedorn Kohle Kalk und Erze Die Geschichte der Hespertalbahn 2 erweiterte Auflage Verein zur Erhaltung der Hespertalbahn Essen 2008 Kurt Pflaging Chronik der Seezechen Ver Poertingsiepen Pflaging Bochum 1973 Gerhard Knospe Werkeisenbahnen im deutschen Steinkohlenbergbau und seine Dampflokomotiven Teil 1 Daten Fakten Quellen 1 Auflage Selbstverlag Heiligenhaus 2018 ISBN 978 3 9819784 0 7 S 623 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Zeche Portingsiepen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Der fruhe Bergbau an der Ruhr Zeche Portingssiepen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zeche Portingsiepen amp oldid 238945532