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Yasminevirus saudimassilienseVirion von Yasminevirus sp GU 2018 Stamm A1 Kapsid bedeckt mit dunner Faserschicht SchemaSystematikKlassifikation VirenRealm VaridnaviriaReich BamfordviraePhylum NucleocytoviricotaKlasse MegaviricetesOrdnung ImiterviralesFamilie MimiviridaeUnterfamilie Klosneuvirinae 1 Gattung Yasminevirus 1 Art Yasminevirus saudimassiliense 1 Taxonomische MerkmaleGenom dsDNA linear nicht segmentiertBaltimore Gruppe 1Symmetrie ikosaedrischHulle mehrschichtigWissenschaftlicher NameYasminevirus saudimassilienseLinksNCBI Taxonomy 3044860 Gattung 3060817 Spezies 2420051 GU 2018 ICTV Taxon History 202215032 Gattung 202215046 Spezies Yasminevirus saudimassiliense ist eine vom International Committee on Taxonomy of Viruses ICTV im April 2023 bestatigte Spezies Art 1 von Riesenviren in der Familie Mimiviridae Unterfamilie Klosneuvirinae Die mit der provisorischen Bezeichnung Yasminevirus sp GU 2018 2 2019 erstbeschriebene Spezies ist die einzige in der vom ICTV gleichzeitig bestatigten Gattung Yasminevirus 3 4 1 Referenzstamm ist GU 2018 A1 kurz A1 2 5 Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Morphologie 1 2 Genetik 1 3 Replikationszyklus 1 4 Wirtsspektrum 2 Weblinks und Literatur 3 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenYasminevirus saudimassiliense ist eine Spezies ikosaedrischer Doppelstang DNA Viren Baltimore Gruppe I in der Unterfamilie Klosneuvirinae deren Referenzstamm A1 durch Co Kultivierung mit freilebenden Amoben der Spezies Vermamoeba vermiformis aus Abwasser isoliert wurde Die Riesenviren Gruppe und heutige Unterfamilie der Klosneuviren wissenschaftlich Klosneuvirinae wurde zunachst anhand von Metagenomik Studien in silico rekonstruiert bis das erste Mitglied Bodo saltans Virus isoliert werden konnte Bei dem Referenzstamm von Yasminevirus saudimassiliense handelt es sich nun um das zweite isolierte und kultivierte Riesenvirus in dieser Unterfamilie 3 Morphologie Bearbeiten Transmissionselektronenmikroskopische Analysen zeigten dass reife Virionen Viruspartikel des Referenzstamms A1 eine ahnliche Ultrastruktur aufweisen wie zuvor fur das Bodo saltans Virus beschrieben Der innerste Teil der Virionen mit dem Kerngenom ist offenbar von zwei dunnen Membranschichten umgeben die sich innerhalb des doppelschichtigen ikosaedrischen Kapsids befinden Der durchschnittliche Durchmesser des Kapsids betragt 330 nm das Kapsid ist von einer dunnen Schicht von Fasern englisch fibers bedeckt die allerdings nur schwer erkennbar sind bei der Gattung Mimivirus ebenfalls in der Virusfamilie Mimiviridae sind solche Fasern oder Fibrillen nachweislich an der Anheftung des Virus an die Wirtszellmembran beteiligt Die Viruspartikel konnten in zwei verschiedenen Formen beobachtet werden In einigen Fallen wies das Virus ein intaktes Doppelkapsid auf wahrend ein Bruch im Kapsid oft zu einer Morphologie ahnlich wie bei der vorgeschlagenen Gattung Pacmanvirus fuhrt 3 Genetik Bearbeiten Y saudimassiliense hat eine eigene stark erweiterte Translationsmaschinerie die zum Zeitpunkt der Entdeckung der vollstandigsten Translationsapparat der bekannten Virosphare darstellte Damit reiht sich die Gattung Yasminevirus unter die quasiautonomen Riesenviren ein die vom Translationsapparat der Wirtszelle weitgehend unabhangig sind 3 Der Referenzstamm Y saudimassiliense A1 hat ein 2 1 Mbp Megabasenpaare grosses lineares doppelstrangiges DNA Genom das offenbar aus zwei Teilen engl scaffolds zusammengesetzt ist Dies war die zur Zeit der Erstbeschreibung grosste Genomlange unter den isolierten Klosneuvirinae nur Hyperionvirus scheint ein grosseres Genom zu haben sein Genom wurde auf der Grundlage einer in silico Rekonstruktion auf 2 38 Mbp geschatzt 3 Das Genom kodiert nach den Sequenzanalysen fur 1 541 Protein Kandidaten bei einem GC Gehalt von ca 40 2 Der Stamm A1 verfugt uber eine nahezu vollstandige Translationsmaschinerie mit 70 tRNAs Transfer RNAs die mit 45 Codons assoziiert sind und 20 Aminosauren erkennen wozu 20 Aminoacyl tRNA Synthetasen sowie mehrere Translationsfaktoren und Elongationsfaktoren vorhanden sind Das Genom des Virus ist mosaikartig zusammengesetzt wobei ca 34 der Gene ihre nachsten Homologe in anderen Viren haben gefolgt von ca 13 2 mit den nachsten Homologen in Eukaryoten dann ca 7 2 in Bakterien und weniger als 1 in Archaeen 3 Replikationszyklus Bearbeiten Der Replikationszyklus beginnt mit der Anheftung eines Virions Viruspartikels an die Zellmembran der Amobe Vermutlich verinnerlicht die Amobe das Virusteilchen dann per Phagozytose wie es auch fur die Gattung Mimivirus angenommen wird eine andere Moglichkeit ware Endozytose wie bei der Gattung Marseillevirus Eine halbe Stunde nach der Infektion sind Viruspartikel im Phagosom der Amobe nachweisbar d h das Virus konnte dann aus dem Phagosom entweichen engl decoating Dieses Ereignis wird auch bei einigen anderen Riesenviren so beobachtet wie Pacmanvirus Mimivirus und Marseillevirus setzt hier aber eine Ansauerung engl acidification des Phagosoms voraus Der nachste Schritt ist der Verlust der doppelten Kapsidhulle und die Freisetzung von dessen Inhalt in das Zytoplasma der Amobe ca eine bis zwei Stunden nach der Infektion In dieser Phase sind keine Viruspartikel in der Zelle zu sehen engl eclipse phase Dabei sind Veranderungen im Zellkern zu beobachten weshalb man vermutet dass das Virus jetzt die Kontrolle uber den Zellkern ubernimmt um die Replikation seines Genoms anzustossen Zwolf Stunden nach der Infektion sind die ersten Virusfabriken VF in ihrem Fruhzustand zu erkennen In diesen VFs erfolgt dann der Zusammenbau engl assembly der Nachkommenschaft an Virionen Im Gegensatz etwa zu Mimivius scheint bei Yasminevirus der Genomerwerb bereits vor der Bildung des vollstandigen Kapsids zu erfolgen Jedenfalls konnten Bajrai et al klar nur teilweise zusammengesetzte Virionen beobachten die bereits Genome erworben hatten Die neuen Virionen verlassen die Zelle per Lysis 3 Wirtsspektrum Bearbeiten Versuche andere Amoben als Vermaoeba vermiformis zu infizieren und zur Replikation des Stamms A1 zu bringen waren ohne Erfolg 3 Weblinks und Literatur BearbeitenKhalil Geballa Koukoulas Bernard La Scola Guillaume Blanc Julien Andreani Diversity of Giant Viruses Infecting Vermamoeba vermiformis In Frontiers in Microbiology Band 13 22 April 2022 S 808499 doi 10 3389 fmicb 2022 808499 PMID 35602053 PMC 9116030 freier Volltext PDF Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e ICTV Master Species Lists ICTV Master Species List 2022 MSL38 v1 xlsx 8 April 2023 a b NCBI Taxonomy Browser Yasminevirus sp GU 2018 species BioSample SAMEA4955083 Yasminevirus A1 genome Nucleotide Yasminevirus sp GU 2018 strain A1 a b c d e f g h Leena Hussein Bajrai Said Mougari Julien Andreani Emeline Baptiste Jeremy Delerce Didier Raoult Esam Ibraheem Azhar Bernard La Scola Anthony Levasseur Isolation of Yasminevirus the First Member of Klosneuvirinae Isolated in Coculture withVermamoeba vermiformis Demonstrates an Extended Arsenal of Translational Apparatus Components In ASM Journals Journal of Virology Band 94 Nr 1 12 Dezember 2019 doi 10 1128 JVI 01534 19 PMID 31597770 PMC 6912108 freier Volltext ResearchGate Epub Oktober 2019 Zur Morphologie der Virionen siehe insbes Fig 1 Hadjer Boudjemaa Julien Andreani Idir Bitam Bernard La Scola Diversity of Amoeba Associated Giant Viruses Isolated in Algeria In MDPI Diversity Band 12 Nr 6 215 Special Issue Giant Virus Biology and Biodiversity 29 Mai 2020 doi 10 3390 d12060215 Frank O Aylward Jonatas S Abrahao Corina P D Brussaard C Matthias G Fischer Mohammad Moniruzzaman Hiroyuki Ogata Curtis A Suttle Create 3 new families 3 subfamilies 13 genera and 20 new species within the order Imitervirales phylum Nucleocytoviricota and rename two existing species zip docx Vorschlag 2022 004F an das ICTV vom Oktober 2021 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Yasminevirus saudimassiliense amp oldid 238750121