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Die Yankton oder Ihanke towan von Ihaŋktȟuŋwaŋ Village at the End Ihanke Ende tonwan Dorf Dorfende 1 sind ein nordamerikanischer Indianerstamm und gehoren zusammen mit den Yanktonai den Nakota auch Westliche Dakota genannt 2 3 an die die mittlere Dialekt und Stammesgruppe der Sioux aus der Sioux Sprachfamilie bilden Da beide zwischen den Lakota im Westen und den Dakota Ostliche Dakota ihre Stammesgebiete hatten werden sie auch als Mittlere Dakota bezeichnet Ehemalige Stammesgebiete der Sioux Gruppen der Nakota Yanktonai und Yankton der benachbarten Dakota sowie Lakota Stamme und heutige ReservationenUrsprunglich lebten die Yankton gemeinsam mit den ubrigen Sioux Stammen im Gebiet westlich der Grossen Seen wurden aber von den Anishinabe nach Suden und Westen verdrangt Auf der Wanderung in ihre neuen Jagdgrunde teilten sie sich im Laufe der Zeit in drei grosse Dialekt und Stammesgruppen namlich die Dakota Nakota und Lakota die sich im Dialekt und teilweise auch in ihrer Lebensweise und Kultur unterschieden Fruher zahlte man auch die Assiniboine und Stoney zu den Nakota und bezeichnete sie oftmals als Nordliche Nakota um sie von den Sudlichen Nakota den Yanktonai und Yankton zu unterscheiden Jedoch hatten sich die Assiniboine schon vor 1640 von den Wazikute der Upper Yanktonai getrennt und waren nach Norden auf die sudlichen kanadischen Prarieprovinzen gezogen wo sie sich mit den Plains und Woodland Cree und Anishinabe verbundeten Die nun feindlichen Sioux bezeichneten die Assiniboine daher als Hohe Rebellen Wahrend Dakhotiyapi Santee Sisseton und Lakȟotiyapi heute noch von vielen Sioux gesprochen wird ist die Dialektvariante des Dakȟotiyapi Yankton Yanktonai nahezu ausgestorben Inhaltsverzeichnis 1 Stamme der Yankton 2 Kultur und Lebensweise 3 Geschichte 4 Demografie 5 Heutige Stamme der Yankton 6 Siehe auch 7 Einzelnachweise 8 Literatur 9 WeblinksStamme der Yankton BearbeitenDie Yankton unterteilten sich in mehrere Unterstamme oder Gruppen Thiyospaye engl bands die wiederum aus mehreren tiwahe engl Camps oder family circle bestanden Chankute Chagu Wakmuhaoin Ihaisdaye Wacheunpa Ikmun Oyateshicha WashichunchinchaUrsprunglich bildeten sieben Stamme der Sioux eine Allianz die sie Oceti Sakowin oder Ochethi Sakowiŋ Das Feuer der sieben Stamme Die sieben Ratsfeuer 4 nannten Zu den Ochethi Sakowiŋ gehorten neben den vier Ostlichen Dakota Stammen Mdewakanton Wahpekute Sisseton Wahpeton die zur Nakota Stammesgruppe 5 6 gehorenden Yankton Ihaŋkthuŋwaŋ 7 und Yanktonai Ihaŋkthuŋwaŋna 8 sowie als grosste Gruppe die Lakota oft auch als Teton bezeichnet abgeleitet von Thitȟuŋwaŋ Dwellers of the Plains Die Mdewakanton waren bis zum Aufstand der Ostlichen Dakota 1862 in Minnesota der fuhrende Stamm der Ochethi Sakowiŋ mussten aber als Folge der Niederlage bei der sie grosse Verluste an Menschen und Kampfkraft erlitten ihre Stellung innerhalb der Allianz an die grosste Gruppe der Teton den Oglala abtreten Kultur und Lebensweise Bearbeiten nbsp Tipis der Sioux um 1833 von Karl Bodmer gemalt Als die Yankton auf ihrer erzwungenen Wanderung nach Westen ihr Stammesgebiet in der Prarie im heutigen sudlichen South Dakota nordwestlichen Iowa und sudwestlichen Minnesota sowie nordlich des Missouri Rivers erreicht hatten wechselten sie von der Waldland zur Plainskultur wohnten aber in ortsfesten Dorfern entlang der Flusse und betrieben neben der Jagd auch in kleinem Rahmen Landwirtschaft Dort lebten sie in Erdhausern die besseren Schutz in den bitterkalten Wintern boten aber auch in den heissen Sommermonaten kuhl blieben Im Wesentlichen aber waren sie auf die riesigen Bisonherden angewiesen die ihnen Nahrung und Rohstoffe fur fast alle Bedurfnisse des taglichen Lebens lieferten Bevor die ersten Pferde der Spanier aus dem Suden das Grasland erreichten zogen die Prariestamme zu Fuss als Nomaden auf den Grossen Ebenen umher Sie wohnten in kleinen tragbaren Tipis aus drei oder vier Stangen die mit zusammengenahten Bisonhauten abgedeckt wurden Ihre gesamte Habe wurde auf diese Stangen gepackt und von Hunden gezogen Diese Vorrichtung nannte man Travois Nach dem Pueblo Aufstand im Jahr 1680 flohen viele spanische Siedler nach Mexiko und liessen ihre Pferde zuruck die durch Handel oder Diebstahl zu den Stammen auf den Prarien im Norden gelangten Innerhalb von nur 75 Jahren veranderte das Pferd das von den Indianern Grosser Hund genannt wurde das Leben und die Kultur auf den Grossen Ebenen Pferde ermoglichten den Transport langerer Stangen und damit grossere Tipis Die Indianer konnten schneller von Ort zu Ort kommen und mehr Bisons jagen Sie bekamen mehr Fleisch zum Essen und Haute fur ihre Kleidung und Tipis Diese gunstigeren Lebensverhaltnisse sorgten auch fur mehr Bevolkerungswachstum Nach der Einfuhrung von Feuerwaffen im 18 Jahrhundert entwickelten die Prariestamme eine komplexe ritualisierte Form der Kriegsfuhrung bei der das blosse Beruhren des Gegners hoher eingeschatzt wurde als das Toten und Skalpieren Dieses Beruhren eines Feindes im Kampf nannte man Counting Coup und ein beruhmter Hauptling der Absarokee hiess Plenty Coups Viele Coups Im Gebiet der Yankton im sudwestlichen Minnesota auf dem Coteau des Prairies liegt der heilige Pfeifensteinbruch ein uber einen Quadratkilometer grosses Gelande das bei den Indianern seit alten Zeiten als Friedenszone galt Das dort gefundene rotlich gefarbte Mineral ein Aluminiumsilikat bekam den Namen Catlinit nach dem Maler George Catlin der den Ort als erster Weisser beschrieb und das Gestein untersuchen liess Das weiche Material eignet sich vorzuglich zum Schnitzen von Pfeifenkopfen und wird erst nach langerem Kontakt mit der Luft gehartet Um den Steinbruch haben sich Mythen gebildet in denen davon berichtet wird der Stein habe seine Farbe durch Indianerblut erhalten Heute liegt an dieser Stelle das Pipestone National Monument 9 Geschichte BearbeitenEnde des 17 Jahrhunderts trafen fruhe Forschungsreisende in der Gegend von Lake Mille Lacs und Leech Lake im heutigen Minnesota auf die Yankton und Yanktonai Auf einer Karte von Guillaume Delisle aus dem Jahr 1708 findet man die Yankton am Ostufer des Missouri bei der heutigen Stadt Sioux City in Iowa Fur etwa ein Jahrhundert wurden die Yankton in den Geschichtsbuchern nicht mehr erwahnt Aus Berichten von Lewis und Clark geht hervor dass sich ihr Wohngebiet um 1804 am Big und Little Sioux Floyd und Des Moines River erstreckte Am Missouri hatten sie Kontakt zu Handlern die mit Booten den Fluss heraufkamen In den 1840er Jahren lebten sie am Vermillion River in South Dakota Im Vertrag von Washington am 19 April 1858 hatten sie fast ihr gesamtes Land in South Dakota an die Regierung abgetreten und zogen in eine Reservation am Nordufer des Missouri ohne dass es in der Zukunft zu Konflikten mit den weissen Siedlern kam Als Gegenleistung erhielten sie Geld Lebensmittel und Warenlieferungen von der Regierung Der Amerikanische Burgerkrieg 1861 1865 fuhrte zu Zahlungsschwierigkeiten und zum Ausbleiben der jahrlichen Lieferungen das eine Hungersnot bei den Yankton ausloste Es kam zu Unruhen in einigen Gruppen doch beim Ausbruch des Sioux Aufstands 1862 in Minnesota hielt sie ihr Oberhauptling Palaneapape Struck A Pawnee auch Padani Apapi oder Pa Da Ni A Ha Hi Struck by the Ree aus dem Konflikt heraus und warnte die weissen Siedler rechtzeitig den Schutz der Forts aufzusuchen Er rettete damit vielen Weissen das Leben Kurz nach der Verabschiedung des Dawes Acts im Jahr 1887 begann die Aufteilung der Reservation in einzelne Parzellen und wurde 1890 beendet Demografie BearbeitenLewis und Clark schatzten ihre Zahl 1807 auf 700 Angehorige Das Bureau of Indian Affairs nannte fur 1842 eine Bevolkerung von 2 500 Yankton im Jahr 1862 wurden 3 000 1867 gab es 2 530 und 1886 zahlte man 1 776 Stammesangehorige Bei der Volkszahlung im Jahr 2000 wurden 4 961 Yankton ermittelt die uberwiegend in der Yankton und Crow Creek Reservation leben 10 Heutige Stamme der Yankton BearbeitenDie Yankton sind heute in folgenden zwei auf Bundesebene anerkannten Stammen federally recognized tribes organisiert und eingeschrieben Vereinigte Staaten South Dakota 11 Yankton Sioux Tribe 12 auch Ihanktonwan Dakota Oyate die Yankton Reservation umfasst ca 1 772 km und liegt im aussersten Sudosten von South Dakota im Suden bildet der Missouri River zugleich die Reservats als auch die Bundesstaatsgrenze zu Nebraska Verwaltungssitz ist Marty Stammesgruppe Nakota Stamm Yankton sowie einige Yanktonai Stammesmitglieder gesamt Weisse und Indianer 15 594 davon 4 510 Sioux hiervon leben 6 465 darunter 1 396 Sioux im Reservat Crow Creek Sioux Tribe die Crow Creek Reservation mit Verwaltungssitz in Fort Thompson umfasst ca 1 092 km und liegt in der Mitte South Dakotas entlang des Ostufers des Missouri River am Westufer liegt die Lower Brule Reservation Stammesgruppen Dakota Nakota Stamme Mdewakanton People of Spirit Lake Yankton Ihanktonwan People of the End sowie einige Lower Yanktonai Hunkpatina Stammesmitglieder gesamt Weisse und Indianer 22 364 davon 5 659 Sioux hiervon leben 2 010 darunter 1 821 Sioux im Reservat Siehe auch BearbeitenListe nordamerikanischer IndianerstammeEinzelnachweise Bearbeiten Yankton es ist heute umstritten ob die Yankton und Yanktonai tatsachlich zu den Nakota zu zahlen sind neuerdings werden sie als Westliche Dakota bezeichnet Jan Ullrich New Lakota Dictionary Incorporating the Dakota Dialects of Yankton Yanktonai and Santee Sisseton Lakota Language Consortium 2008 ISBN 0 9761082 9 1 S 2 History of the Council Fires Memento vom 25 Februar 2010 im Internet Archive es ist heute umstritten ob die Yankton und Yanktonai tatsachlich zu den Nakota zu zahlen sind neuerdings werden sie als Westliche Dakota bezeichnet Jan Ullrich New Lakota Dictionary Incorporating the Dakota Dialects of Yankton Yanktonai and Santee Sisseton S 2 Lakota Language Consortium 2008 ISBN 978 0 9761082 9 0 Yankton Yanktonai Hans Lang Kulturgeschichte der Indianer Nordamerikas Gondrom Verlag Bindlach 1993 ISBN 3 8112 1056 4 Yankton Indian Tribe History South Dakota Department of Tribal Relations Memento vom 15 Januar 2013 im Internet Archive Homepage des Yankton Sioux TribeLiteratur BearbeitenRaymond J DeMallie Hrsg Handbook of North American Indians Bd 13 Plains Smithsonian Institution Press Washington D C 2001 ISBN 0 16 050400 7 Maximilian zu Wied Neuwied Reise in das innere Nord America in den Jahren 1832 bis 1834 2 Bande mit Illustrationen von Karl Bodmer Koblenz 1840 41 Reprint von L Borowsky Munchen 1979 Weblinks BearbeitenGeschichte der Yankton Sioux engl Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Yankton Volk amp oldid 227799034