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Wolfgang Melchior Stisser 11 Dezember 1632 in Halle 13 April 1709 ebenda war ein deutscher evangelischer Theologe und Lehrer Stisser war Kirchen und Schulinspektor im Saalkreis und Oberpfarrer an der Marktkirche Unser Lieben Frauen in Halle Bildnis von Wolfgang Melchior Stisser aus Johann Christoph von Dreyhaupts Pagus Neletizi et Nudzici 1749 50 Portrat von Wolfgang Melchior Stisser aus der Marktkirche Unser Lieben Frauen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Veroffentlichungen Auswahl 3 Literatur 4 WeblinksLeben BearbeitenStisser kam aus einer Familie aus der zahlreiche Rechtswissenschaftler und Theologen hervorgegangen sind Sein Grossvater Kilian Stisser 1562 1620 war Geheimer Rat und Kanzler des Erzstiftes Magdeburg Sein Vater Bruno Stisser 1646 war Assessor am Braunschweiger Hofgericht und spater Senior des Schoffenstuhls in Halle Er heiratete Elisabeth die Tochter des halleschen Schultheiss Melchior Hoffmann und Mutter von Wolfgang Melchior Bis zu seinem 14 Lebensjahr erhielt Stisser Privatunterricht Als Stissers Vater 1646 starb ubernahm die Hallesche Pfannerschaft die Kosten seiner Ausbildung Ab 1647 besuchte er das Hallesche Gymnasium und wurde dort unter anderem von Christian Gueintz und Christian Friedrich Franckenstein unterrichtet 1651 begann er ein Studium der Theologie und Philosophie an der Universitat Leipzig Er besuchte Vorlesungen uber Philosophie bei Hieronymus Kromayer und Mathematik bei Erhard Weigel sowie uber Theologie bei Martin Geier Johann Benedikt Carpzov und Johann Hulsemann Im Februar 1653 wechselte er an die Universitat Jena wo er noch im gleichen Monat die Magisterprufung bei Dekan Johann Zeisold bestand Im Juli 1653 immatrikulierte sich Stisser an der Universitat Wittenberg In Wittenberg hatte der lutherisch orthodoxe Theologe Abraham Calov grossen Einfluss auf ihn der ihn auch als Tisch und Hausgenossen bei sich aufnahm Unter Calov verteidigte er mehrere Disputationen an der Wittenberger Universitat Ab Fruhjahr 1657 bereiste er einige Universitatsstadte so unter anderem Strassburg Tubingen Freiburg im Breisgau Basel und Giessen In Strassburg wurde er als Tischgenosse von Johann Conrad Dannhauer und in Giessen von David Christiani aufgenommen An der Universitat Giessen beendete er im Februar 1658 seine Studien mit einer offentlichen Disputation unter Peter Haberkorn Nach Halle zuruckgekehrt hielt er nun selbst private Lehrveranstaltungen verfasste aber auch erste Epicedien fur bekannte hallesche Personlichkeiten 1660 wurde Stisser Hauslehrer und Hofmeister bei den adligen Familien von Taubenheim von Marschalck und von Freyburg Aus letzterer Familie begleitete er zwei Sohne an die Universitat Altdorf In Altdorf hatte er selbst Gelegenheit zu weiteren Studien 1662 folgte er dem Ruf als Adjunkt an die Marktkirche Unsrer Lieben Frauen nach Halle 1672 wechselte er als Oberdiakon an die St Ulrich Kirche in Halle wo er am Palmsonntag seine Antrittspredigt abhielt 1674 wurde bei einem Grossfeuer das Pfarrhaus zerstort wobei auch seine Bibliothek sowie zahlreiche Manuskripte und Konzepte seiner Predigten verloren gingen 1689 wurde er Pastor an der St Ulrich Kirche und ein Jahr spater Kirchen und Schulinspektor im Saalkreis Schon kurz nach der Grundung der Universitat Halle liess sich Stisser immatrikulieren Er promovierte dort Anfang Juli 1694 bei dem Prorektor Johann Wilhelm Baier zum Doktor der Theologie und erhielt das Lizenziat Nach dem Tod von Johann Christian Olearius 1699 ubernahm er dessen Pfarrstelle an der Marktkirche Unser Lieben Frauen in Halle Gleichzeitig wurde ihm die Inspektion des Stadtministeriums ubertragen Mit den pietistischen Professoren an der Halleschen Universitat war der streng lutherische Stisser ebenso wie andere Mitglieder des Stadtministeriums in theologischen Streit geraten Der brandenburgische Kurfurst und spatere preussische Konig Friedrich III sah sich genotigt eine Kommission unter dem Vorsitz von Johann Fischer und Samuel Stryk einzusetzen um die Streitigkeiten zu beenden Am Ende seines Lebens litt Stisser an einer schweren Magenerkrankung Am 13 April 1709 starb Wolfgang Melchior Stisser im Alter von 76 Jahren in Halle an den Folgen eines Schlaganfalls Die Leichenpredigt hielt sein Nachfolger an der Marktkirche Johann Michael Heineccius Das Leichenprogramm der Universitat Halle veranstaltete Christian Thomasius Stisser war seit dem 16 August 1664 mit Dorothea verheiratet der Tochter des halleschen Ratsherren Alexander Buchbach Seine Frau starb ein Jahr vor ihm sie hatten elf Kinder Gedruckt und veroffentlicht wurden von ihm neben seiner Dissertation vor allem zahlreiche Leichenpredigten und Disputationen Veroffentlichungen Auswahl BearbeitenDiscussio Controversiarum Hodierno Tempore Inter Ecclesias Orthodoxas Lutheranorum et Heterodoxas Sacramentariorum Agitatarum De S Baptismi Scramento Wittenberg 1656 Posthumus Beati D Iusti Feurbornii Anti Eniedinus Seu Vindicationes Locorum Sacrorum Quae corrupit Eniedinus Quarum Disputationem Quintam Giessen 1658 Ehren Grabmahl zusambt Traur und Trost Gedancken uber den Hochseeligen Hintritt und absterben Der Agnesen geborner de Wreden Halle 1659 Unterthanigste Bezeugung Schuldigstes Mittleidens uber den fruhzeitigen sel Hintritt Derer Furstinnen Frl Catharinen Frl Elisabethen Frl Dorotheen Allerseits gebohrnen Hertzoginnen zu Sachsen Julich Cleve und Berg Halle 1663 Trauer und Trost Gedichte Uber Den unvermutheten fruhzeitigen Verlust Des Hochruhmlichen Geschlechts und Preisswurdigen Tugend Adels der Dorotheen Catharinen von Witzleben Halle 1671 Konigliche Einfuhrung der glaubigen Seelen in die Geheime Kammer der Gnaden und Ehren Halle 1675 Constantia Oleae sacrae in domo Jehovae Halle 1685 Der Priesterliche Schmuck Leichenpredigt auf Andreas Christoph Schubart Halle 1689 Dissertationem Theologicam Inauguralem De Adynamia Implendi Legem Dissertationsschrift Halle 1694 Der freudige Ruhm St Pauli und aller treuen Diener Christi Leichenpredigt auf Johann Christian Olearius Weissenfels 1699 Das ausbundige Buch des heiligen Hiobs Als ein Drama sacrum oder geistliche Trauer und Freudengeschicht in 112 Predigten Leipzig 1704 Literatur BearbeitenStisser Wolffgang Melchior In Christian Gottlieb Jocher Hrsg Allgemeines Gelehrten Lexicon Band 4 S Z Johann Friedrich Gleditsch Leipzig 1751 Sp 846 Textarchiv Internet Archive Karl Wilhelm Just Das mitteldeutsche Geschlecht Stisser von 1480 bis zur Gegenwart C A Starke Verlag Limburg 1965 S 70 ff Lothar Noack Jurgen Splett Bio Bibliographien Brandenburgische Gelehrte der Fruhen Neuzeit Mark Brandenburg 1640 1713 Akademie Verlag Berlin 2001 S 483 498 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wolfgang Melchior Stisser Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wolfgang Melchior Stisser in der Deutschen Biographie Werke von und uber Wolfgang Melchior Stisser in der Deutschen Digitalen Bibliothek Eintrag zu Wolfgang Melchior Stisser in Kalliope Stisser Wolfgang Melchior in Digitaler Portraitindex Stisser Wolfgang Melchior in 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