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Wolfgang Muller 15 Dezember 1901 in Bad Rehburg 6 Januar 1986 in Mettmann war ein deutscher Offizier und Widerstandskampfer des 20 Juli 1944 Leben BearbeitenWolfgang Muller stammte aus einer Arztfamilie 1912 trat er in das Koniglich Preussische Kadettenkorps ein und war zunachst im Kadettenhaus Bensberg stationiert spater dann in der Hauptkadettenanstalt Gross Lichterfelde wo er auch sein Abitur ablegte 1919 trat er dem Freikorps Landesjager des Generals Maercker bei wo er fur die Uberwachung linksradikaler Zeitungen zustandig war 1920 erhielt er die Funktion eines Kompanietruppfuhrers 1921 wechselte Muller zur Infanterieschule Munchen und wurde 1922 im Rang eines Leutnants in die Reichswehr ubernommen Von 1924 bis 1926 war er als Ausbilder der Schwarzen Reichswehr im Wehrkreiskommando IV tatig und unterwies unter anderem Angehorige des Jungstahlhelms sowie des Jungdeutschen Ordens Ab den 1930er Jahren stieg Muller permanent in der militarischen Hierarchie auf 1934 Beforderung zum Hauptmann 1939 Major 1941 Oberstleutnant und 1942 Oberst Im Juni 1944 wurde er zum Abteilungschef der Infanterieabteilung des Oberkommandos des Ersatzheers in Doberitz ernannt Politisch hatte Muller wahrend der Weimarer Republik konservativ revolutionaren Kraften aus dem Umfeld von Oswald Spengler Otto Strasser Ernst Niekisch und Ernst Junger nahegestanden und sich antikapitalistisch antiegalitar und antiburgerlich verstanden Sein Verhaltnis zum Nationalsozialismus dessen Parteigangern in der Wehrmacht er Bonzentum unterstellte war vor diesem Hintergrund gespannt Als Bataillons und Regimentskommandeur im Zweiten Weltkrieg lehnte er den Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion aber nicht ab Seine Sympathien mit dem militarischen Widerstand gegen den Nationalsozialismus wuchsen mit der sich verschlechternden militarischen Lage Den Umsturzversuch am 20 Juli 1944 sollte Muller mit Truppen der Infanterieschule Doberitz unterstutzen Er wurde am 13 August 1944 von der Gestapo verhaftet und verbrachte funf Wochen in Einzelhaft Nach eigenen Angaben konnte er den Ausstoss aus der Wehrmacht nur durch Fursprache General Heinz Guderians vermeiden Hitler verfugte seine Degradierung zum Schutzen der Muller sich mit Gluck entziehen konnte indem er sich in den letzten Kriegsmonaten in mehreren Lazaretten aufhielt Bei Kriegsende geriet er in britische Gefangenschaft aus der er im Marz 1946 entlassen wurde 1 Bereits in Kriegsgefangenenlagern hatte Muller Offiziere die auf Distanz zum Nationalsozialismus gegangen waren um sich geschart und eine Arbeitsgemeinschaft Die Wahrheit gebildet gleichsam einen Prototyp der spateren Historischen Forschungsgemeinschaft Das Andere Deutschland 2 Als deren Vorsitzender amtierte Muller ab 1948 und ab 1949 als Geschaftsfuhrer Von 1947 bis 1949 arbeitete er auch an der Publikation Das Andere Deutschland mit Parallel dazu war Muller von 1946 bis zu seinem Austritt 1950 stellvertretendes Ratsmitglied der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes Am 20 November 1951 beantragte Muller beim Amt Blank bei der absehbaren Wiederbewaffnung berucksichtigt zu werden sein Anliegen wurde aber abschlagig beschieden In den 1950er Jahren hatte Muller leitende Positionen in verschiedenen Vereinigungen der Verfolgten des nationalsozialistischen Regimes inne 1955 wurde er mit der Adenauer Gedenkmunze der Arbeitsgemeinschaft Demokratischer Kreise ausgezeichnet Von 1957 bis 1967 war Muller als Chefredakteur der Wehrausbildung in Wort und Bild Ausbildungszeitschrift der Unteroffiziere der Bundeswehr tatig und setzte sich als Unterstutzer der SPD fur die Bildung der Grossen Koalition von 1966 ein Literatur BearbeitenStefan Appelius Pazifismus in Westdeutschland Die Deutsche Friedensgesellschaft 1945 1968 Band 1 G Mainz 1999 ISBN 9783896534613 Rolf Dusterberg Soldat und Kriegserlebnis M Niemeyer 2000 ISBN 9783484350786 Lothar Wieland Aus der Zeit ohne Armee Ehemalige Wehrmachtsoffiziere im Umfeld des Pazifisten Fritz Kuster Klartext Essen 2009 Einzelnachweise Bearbeiten Lothar Wieland Aus der Zeit ohne Armee Ehemalige Wehrmachtsoffiziere im Umfeld des Pazifisten Fritz Kuster Klartext Essen 2009 S 25 27 Lothar Wieland Aus der Zeit ohne Armee Ehemalige Wehrmachtsoffiziere im Umfeld des Pazifisten Fritz Kuster Klartext Essen 2009 S 69 72 Normdaten Person GND 1026799643 lobid OGND AKS VIAF 263332462 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Muller WolfgangKURZBESCHREIBUNG deutscher Offizier der Wehrmacht und WiderstandskampferGEBURTSDATUM 15 Dezember 1901GEBURTSORT Bad RehburgSTERBEDATUM 6 Januar 1986STERBEORT Mettmann Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wolfgang Muller Offizier amp oldid 231135637