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Die Kasarski Klasse russisch tipa Kazarskij war eine Klasse von sechs Torpedokreuzern der Kaiserlich Russischen Marine Auf Grund ihrer Grosse und Bewaffnung ware die Bezeichnung Torpedokanonenboot oder Zerstorer zutreffender gewesen Die Typbezeichnung Zerstorer fuhrte die russische Marine aber erst 1907 ein Zu diesem Zeitpunkt waren den alten Booten aber schon andere Aufgaben zugewiesen worden Gebaut wurden die Boote von der Werft Ferdinand Schichau in Elbing und zwei russischen Werften nach Schichau Planen Sie kamen in den drei Hauptstationierungszonen der Kaiserlich Russischen Marine Ostsee Schwarzes Meer Ostasien zum Einsatz Durch die Kriegsereignisse setzen spater auch Japan und Finnland je zwei Boote der Klasse ein Kasarski Klasse Die Wojewoda im Jahr 1896 in Kronstadt Die Wojewoda im Jahr 1896 in Kronstadt SchiffsdatenLand Russisches Kaiserreich Russisches ReichSchiffsart TorpedokreuzerBauzeitraum 1888 bis 1895Stapellauf des Typschiffes 1889Gebaute Einheiten 6Dienstzeit 1890 bis 1957Schiffsmasse und BesatzungLange 60 2 m Lua Breite 7 42 mTiefgang max 3 5 mVerdrangung Standard 400 tEinsatz 432 t Besatzung 65 MannMaschinenanlageMaschine 2 Dampfkessel1 DampfmaschineMaschinen leistung 3 500 PS 2 574 kW Hochst geschwindigkeit 22 5 kn 42 km h Propeller 1Bewaffnung6 4 7 cm Hotchkiss Kanone 3 3 7 cm Hotchkiss Revolverkanone 2 Torpedorohr 38 cm Inhaltsverzeichnis 1 Baugeschichte 2 Einheiten 3 Einsatzgeschichte 3 1 Einsatz unter japanischer Flagge 3 2 Einsatz unter finnischer Flagge 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseBaugeschichte BearbeitenDie Boote der Kasarski Klasse sollten Torpedoangriffe auch in grosserer Distanz zur Basis durchfuhren Die sechs als Klasse bezeichneten Boote wurden in vier Losen bestellt Die Kasarski russisch Kazarskij das Typschiff der Klasse wurde 1888 von der russischen Marine bei Schichau fur die Schwarzmeerflotte bestellt Das am 19 August 1889 vom Stapel gelaufene Boot war eine Abwandlung der deutschen Divisiontorpedoboote und wurde 1890 fertiggestellt 1891 orderte die russische Marine mit der Griden russisch Griden einen Nachbau der bei der Admiralitatswerft in Nikolajew heute Mykolajiw in der Ukraine gebaut werden sollte Wegen der mangelnden Erfahrung dieser Werft wurde die Griden als letztes Boot der Klasse erst im November 1895 fertiggestellt Die Konstruktionswerft Schichau erhielt im Jahr 1891 noch den Auftrag fur zwei sehr ahnliche Boote von Montenegro das allerdings schon bald die Kosten nicht mehr aufbringen konnte Die russische Marine ubernahm die Auftrage Am 8 Dezember 1891 lief das erste Boot vom Stapel das zweite folgte am 13 April 1892 Die beiden Boote wurden dann im Juni 1892 als Wojewoda russisch Voevoda und Possadnik russisch Posadnik fur die Baltische Flotte ubernommen Der letzte Auftrag fur zwei weitere Boote dieser Klasse erging 1892 an die Chrichton Werft in Abo dem heute finnischen Turku Dort wurden die Wsadnik russisch Vsadnik und die Gaidamak russisch Gajdamak 1894 fertiggestellt und von der Baltischen Flotte ubernommen Die Chrichton Werft baute anschliessend noch den letzten Torpedokreuzer der ersten Beschaffungsphase der Kaiserlich Russischen Marine mit der Abrek von 535 t die eine vergrosserte Ausfuhrung der Kasarski Klasse war 1 Die Bewaffnung der Boote bestand aus sechs 47 mm Hotchkiss Schnellfeuerkanonen 2 Dazu kamen noch drei 37 mm L 45 Hotchkiss Maschinenkanonen 3 Die Torpedobewaffnung bestand aus zwei 381 mm Torpedorohren Eines war starr im Bug eingebaut wahrend das zweite voll drehbar auf dem Rumpf installiert war Die Boote waren die ersten russischen Torpedofahrzeuge die diese Waffe in jede Richtung einsetzen konnten Die Boote waren Einschornsteiner und Einschraubenboote 4 Ab 1907 wurden die vier bei der russischen Marine verbliebenen Boote umbewaffnet da sie jetzt als Depeschenboote eingesetzt wurden Einheiten BearbeitenName Bauwerft Kiellegung Stapellauf Indienststellung VerbleibKasarski Kazarskij F Schichau Elbing 1888 1889 1890 Dezember 1920 Sowjetische Flotte November 1925 gestrichenGriden Griden Admiralitatswerft Nikolajew Juni 1891 12 November 1893 November 1895 1913 gestrichenWojewoda Voevoda F Schichau Elbing Juli 1891 8 Dezember 1891 Juli 1892 April 1918 von Finnland erobert Matti Kurki 1937 gestrichenPossadnik Posadnik F Schichau Elbing August 1891 13 April 1892 Juli 1892 April 1918 von Finnland erobert Klas Horn 1957 gestrichenWsadnik Vsadnik Crichton Werft Abo 1892 Juli 1893 1894 15 Dezember 1904 in Port Arthur versenkt von Japan gehoben Makigumo 1911 ausser Dienst 1913 verschrottetGaidamak Gajdamak Crichton Werft Abo 1892 September 1893 1894 2 Januar 1905 in Port Arthur selbst versenkt von Japan gehoben Shikinami 1911 ausser Dienst 1913 verschrottetEinsatzgeschichte BearbeitenAls erstes Schiff der Klasse wurde 1890 die Kasarski von der russischen Marine ubernommen und in das Schwarze Meer uberfuhrt Benannt war das Schiff nach Alexander Iwanowitsch Kasarski 1797 1833 dem Befehlshaber der 18 Kanonen Brigg Mercury im Russisch Osmanischen Krieg von 1828 1829 die sich gegen zwei turkische Linienschiffe behauptete Als zweiter sogenannter Torpedokreuzer nach der Leutnant Iljin zeigte sie Vorteile gegenuber dem alteren Entwurf Durch das voll drehbare Decks Torpedorohr die hohere Geschwindigkeit und die niedrigere Silhouette war sie das bessere Angriffsboot Auch war sie billiger in der Anschaffung Dies fuhrte zur Beschaffung funf weitere Boote des von Schichau entwickelten Typs auch wenn die Kasarski nicht ohne Nachteile war da sie stark vibrierte und auch Schwierigkeiten mit sehr unruhigen Seeverhaltnissen hatte Im September 1907 wurde sie zu einem Depeschenboot umklassifiziert und umbewaffnet Die alten Geschutze und die Torpedorohre wurden entfernt und dafur drei 75 mm L 50 Canet Schnellfeuergeschutze 5 und vier Maschinengewehre installiert Die Kasarski fiel durch die Eroberung von Sewastopol am 1 Mai 1918 in deutsche Hande Ein Einsatz des alten Bootes konnte nicht festgestellt werden Durch den weiteren Kriegsverlauf wechselte das Boot mehrfach den Besitzer da am 24 November 1918 britische und franzosische Truppen die Stadt besetzten dann am 29 April 1919 die Rote Armee die Stadt eroberte aber am 24 Juni durch Weisse Truppen wieder vertrieben wurden die das alte Boot tatsachlich wieder in Dienst stellten es aber am 14 November 1920 in Sewastopol zuruckliessen Die nachruckenden sowjetischen Streitkrafte nahmen die Kasarski am 15 Dezember 1920 als Minenleger mit einer Kapazitat fur 50 Minen in Dienst Diese Aufgabe wurde 1923 wieder aufgegeben und das alte Boot 1925 ausgesondert um 1927 abgewrackt zu werden Bei der Schwarzmeerflotte kam auch das letzte fertiggestellte Boot der Klasse die Griden Leibwachter ab November 1895 zum Einsatz die als einziges Boot auch am Schwarzen Meer gebaut worden war Auch sie wurde im September 1907 zu einem Depeschenboot umklassifiziert aber nicht umbewaffnet Ab Juni 1908 war sie nur noch Wachschiff im Stutzpunkt und 1913 wurde sie als erstes Schiff der Klasse in russischen Diensten gestrichen Im Juni 1892 ubernahm die russische Marine dann die beiden bei Schichau gebauten Boote Wojewoda Kriegsherr und Possadnik Burgermeister die ursprunglich von Konig Nikola von Montenegro bestellt worden waren Sie blieben bei der Baltischen Flotte in der Ostsee und dienten vor allem als Begleitboote der kaiserlichen Yacht und transportierten auch Gaste so dass die militarische Nutzung der Boote nicht vorrangig war Sie dienten auch fur verschiedene Versuche und die Wojewoda unterstutzte 1906 Versuche mit Unterseebooten vor Libau Im Oktober 1907 wurden Wojewoda und Possadnik auch in Depeschenboote umklassifiziert Trotz des Dienstes als Begleitboote wurden sie umbewaffnet 1909 ersetzte man auf beiden Booten zwei der 47 mm Kanonen durch 57 mm L 50 Geschutze 6 1910 wurden auf der Wojewoda alle vorhandenen Geschutze und die Torpedorohre entfernt Sie wurden durch zwei 75 mm L 50 Geschutze und zwei Maschinengewehre ersetzt Die Possadnik erhielt ebenfalls diese neuen Waffen behielt aber zwei 57 mm L 50 Geschutze 1911 wurde die auch als Artillerieschulschiff dienende Possadnik erneut umbewaffnet Ihre Bewaffnung bestand dann bis 1917 aus einem 102 mm L 60 Geschutz 7 einer verbliebenen 75 mm Kanone und drei Maschinengewehren Wahrend des Ersten Weltkriegs dienten beide Boote als Schul und Geleitboote Auf der Possadnik wurde die 75 mm Kanone 1917 durch ein zweites 102 mm Geschutz ersetzt 1917 schlossen sich beide Boote der Roten Flotte an Im April 1918 wurden beide Boote in Pori am Bottnischen Meerbusen von finnischen Truppen besetzt da sie Pori wegen der Eisverhaltnisse und der unsicheren Minenlage nicht verlassen konnten Beide Boote wurden von der Sowjetunion nach dem Friedensschluss mit Finnland 1920 an dieses abgetreten 1894 kamen dann die im finnischen Abo Turku gebauten Wsadnik Reiter und die Gaidamak mannlich in den Dienst der Baltischen Flotte wurden aber schon kurz nach Indienststellung zum Pazifischen Geschwader verlegt Die Verlegung der ersten modernen Boote zum Geschwader im Fernen Osten wurde ab dem Mittelmeer von der Panzerfregatte Pamjat Asowa unterstutzt Beide Boote blieben von 1894 bis 1904 dort auf der Station zuerst in Wladiwostok und dann in Port Arthur wo beide wahrend des Russisch Japanischen Kriegs verloren gingen Die Wsadnik wurde von der Landartillerie der japanischen Angreifer noch im Dezember 1904 versenkt die Gaidamak wurde am 2 Januar 1905 von der eigenen Besatzung vor der Kapitulation neben dem Schwesterboot selbstversenkt an dem auch weitere Zerstorungen vorgenommen wurden Die beiden in flachem Wasser auf Grund liegenden Boote von denen erhebliche Teile noch aus dem Wasser ragten wurden von den Japanern noch 1905 gehoben und als Zerstorer in die japanische Flotte eingereiht Einsatz unter japanischer Flagge Bearbeiten Als erste Boote gingen die beiden in Finnland gebauten Ostasien Boote des Pazifischen Geschwader in Port Arthur verloren Die Japaner hoben beide in flachem Wasser versenkten Boote 1905 und stellten sie als Makikumo ex Wsadnik und Shikinami ex Gaidamak in Dienst 1911 wurden die beiden Boote allerdings schon wieder ausser Dienst gestellt und 1913 abgebrochen Einsatz unter finnischer Flagge Bearbeiten Die beiden im April 1918 in Pori von finnischen Truppen besetzten Boote kamen als Minenleger dann Kanonenboote Klas Horn ex Possadnik und Matti Kurki ex Wojewoda in den Dienst der neugebildeten finnischen Marine Da die Boote von ihren russischen Besatzungen gut erhalten waren konnten sie schon ab Mai 1918 eingesetzt werden Sie waren anfangs als Minenleger vorgesehen und erhielten im finnischen Dienst zwei 102 mm Canet Kanonen und sollten 50 Minen tragen Da ein Einsatz der schweren russischen Kanonen nur bei ruhiger See und gestopptem Schiff moglich war wurden sie spater durch zwei 75 mm Kanonen ersetzt Die Matti Kurki erhielt den Namen eines Sagen umwobenen finnischen Hauptlings aus dem 13 Jahrhundert Das Kanonenboot Matti Kurki wurde 1937 wie ihr Schwesterboot ausser Dienst gestellt und als Zielschiff verwendet Das Wrack soll im Winterkrieg 1939 1940 als Flakbatterie mit einer 76 2 mm Flak in Katajanokka Helsinki gedient haben und danach verschrottet worden sein Die Klas Horn trug den Namen des schwedischen Admirals Klas Horn 1517 1566 der aus Finnland stammte Die Klas Horn war anfangs das Flaggschiff der finnischen Marine Von 1929 bis 1931 diente sie als U Boot Tender 1937 wurden die Kanonenboote Klas Horn und Matti Kurki ausser Dienst gestellt Der Rumpf der Klas Horn wurde zu einem Basis Wohnschiff fur hydrographische Untersuchungen umgebaut Allerdings musste sie nun zu den Einsatzorten geschleppt werden Wahrend der Olympischen Spiele 1952 wurden die erhaltenen Reprasentationsraume des ehemaligen Beischiffes der Zarenyacht genutzt 1957 wurde der Rumpf verkauft und sollte als Jugendcafe genutzt werden 1962 geriet das Boot bei Umbauarbeiten in Brand und wurde anschliessend verschrottet Literatur BearbeitenB Weyer Taschenbuch der Kriegsflotten J F Lehmanns Verlag Munchen 1905 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Torpedokreuzer der Kasarski Klasse Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien KAZARSKIY torpedo cruisers auf navypedia abgerufen am 21 April 2012 Kasarski russ abgerufen am 22 April 2012 russ Seite zu Wojewoda und Possadnik abgerufen am 25 April 2012 KLAS HORN class small sloops auf navypedia abgerufen am 21 April 2012 Prizes of Russo Japanese War auf Materials of IJN Vessels abgerufen am 22 April 2012 Griden russ abgerufen am 22 April 2012 Einzelnachweise Bearbeiten russ Seite zur Abrek Memento vom 25 Oktober 2009 im Internet Archive 535 t 65 7 m 7 62 m 3 35 m 5250 PS zwei Schrauben 21 2 kn zwei 75 mm Kanonen 2 MG zwei 450 mm TR abgerufen am 25 April 2012 3 pdr 1 4 kg Hotchkiss gun auf Naval Weapons abgerufen 24 April 2012 Die 37 mm Hotchkiss Kanone auf Naval Weapons abgerufen 21 April 2012 fur die bei Crichton gefertigten Ostasien Boote wird zum Teil Doppelschrauben Antrieb angegeben 7 5 cm L50 Canet Model 1891 auf Naval Weapons abgerufen 24 April 2012 57 mm 6 pdr Hotchkiss gun auf Naval Weapons abgerufen 24 April 2012 102 mm L60 Pattern 1911 auf Naval Weapons abgerufen 24 April 2012 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kasarski Klasse amp oldid 240693070