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Das Gewohnliche Tellerkraut Claytonia perfoliata auch Kubaspinat Winterportulak oder Postelein bzw Winterpostelein genannt im englischen Sprachraum miner s lettuce spring beauty oder Indian lettuce ist eine Pflanzenart aus der Gattung Tellerkrauter Claytonia innerhalb der Familie der Quellkrautgewachse Montiaceae Sie ist ursprunglich im Westen Nordamerikas beheimatet in Mittel und Westeuropa tritt sie als Neophyt auf Sie wird in Mitteleuropa angebaut ist winterhart und wird darum gelegentlich als Wintergemuse verwendet Gewohnliches TellerkrautGewohnliches Tellerkraut Claytonia perfoliata SystematikEudikotyledonenKerneudikotyledonenOrdnung Nelkenartige Caryophyllales Familie Quellkrautgewachse Montiaceae Gattung Tellerkrauter Claytonia Art Gewohnliches TellerkrautWissenschaftlicher NameClaytonia perfoliataDonn ex Willd Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Okologie 3 Vorkommen 4 Namensgebung 5 Systematik und Taxonomie 6 Inhaltsstoffe 7 Kultivierung Kuche Rezepte 8 Ethnobotanik 9 Quellen 9 1 Einzelnachweise 10 Siehe auch 11 WeblinksBeschreibung Bearbeiten nbsp Gewohnliches Tellerkraut Claytonia perfoliata bluhend nbsp Bluten nbsp Samen mit Elaiosom nbsp Winterpostelein Claytonia perfoliata nbsp Claytonia perfoliata subsp intermontanaDas Gewohnliche Tellerkraut ist eine fleischige einjahrige krautige Pflanze die Wuchshohen von 10 bis 30 Zentimetern erreicht Sie bildet eine grundstandige Blattrosette Die ersten Grundblatter sind rhombisch eiformig lang gestielt und fleischig Spatere Blatter wachsen unterhalb des Blutenstands paarweise zu Blattern zusammen die so aussehen als wurde ein einziges kreisrundes Blatt vom Stangel durchstossen werden Diese Hochblatter besitzen einen Durchmesser von bis zu 30 Millimetern Oberhalb dieser Blatter erscheinen von Februar bis Mai oder Juni die Bluten in Gruppen von 5 bis 40 Die relativ kleinen Bluten sind zwittrig Die weissen oder rosafarbenen Kronblatter sind 2 bis 4 Millimeter lang Die Chromosomenzahl betragt 2n 36 1 Nach anderen Angaben kommen aber auch die Zahlen 2n 12 24 oder 60 vor bei Claytonia perfoliata subsp intermontana die Zahl 2n 24 36 oder 48 2 Okologie BearbeitenDas Gewohnliche Tellerkraut ist ein Therophyt 1 Es erfolgt Selbstbestaubung Diese Pflanzenart bietet Lebensraum fur Schmetterlingsraupen der Arten Annaphila abdita Annaphila arvalis Annaphila diva und Hyles lineata 3 Die Pflanze kann aufgrund der ungewohnlichen Blatterformen nicht mit anderen Arten verwechselt werden 4 Vorkommen BearbeitenDie Heimat des Gewohnlichen Tellerkrauts ist in den Berg und Kustenregionen im Westen Nordamerikas und zwar vom sudlichen Alaska und zentralen British Columbia bis nach Mittelamerika Am haufigsten kommt es in Kalifornien im Sacramento Valley und nordlichen San Joaquin Valley vor Heute ist es auch in Mittel und Westeuropa weit verbreitet auf der Sudhalbkugel wurde es in Australien und Neuseeland eingeburgert weitere adventive Vorkommen befinden sich im sudlichen Argentinien In Europa ist es ein Neophyt in Portugal Spanien Frankreich Korsika Italien Grossbritannien Irland Belgien Luxemburg den Niederlanden Deutschland Tschechien Danemark und Schweden 5 In Mitteleuropa ist das Gewohnliche Tellerkraut vor allem im nordwestlichen Tiefland verbreitet Es gedeiht auf Ackern und kurzlebigen Unkrautfluren und erscheint nach dem ersten heftigen Fruhlingsregen Nach Ellenberg ist das Gewohnliche Tellerkraut eine Halbschatten bis Halblichtpflanze es zeigt Massigwarme bis Warme Frische Schwachbasen und Stickstoffreichtum an und vertragt weder Salz noch Schwermetalle 1 Es gedeiht in Mitteleuropa auf nahrstoffreichen vorzugsweise sandigen Boden in Gesellschaften des Verbands Alliarion 6 Namensgebung BearbeitenDie Artbezeichnung perfoliata mit durchwachsenen Blattern und der deutsche Trivialname Tellerkraut beziehen sich auf die Hochblatter die den Stangel flachig umschliessen Kubaspinat heisst die Pflanze weil Siedler sie von Nordwestamerika in die Karibik mitbrachten von wo sie uber Australien im Jahr 1749 nach Westeuropa kam Die Trivialnamen miner s lettuce und Indian lettuce erhielt das Gewohnliche Tellerkraut schliesslich weil Indianer und Bergleute es als Salatpflanze nutzten Systematik und Taxonomie BearbeitenDie Erstveroffentlichung von Claytonia perfoliata erfolgte durch Carl Ludwig von Willdenow in Species Plantarum ed 4 vol S 1186 1798 Willdenow schrieb den Namen aber James Donn zu Ein Synonym fur Claytonia perfoliata Donn ex Willd ist Montia perfoliata Donn ex Willd Howell Von Claytonia perfoliata gibt es drei geografisch definierte Unterarten die sich in Nordamerika voneinander getrennt haben 7 Claytonia perfoliata Donn ex Willd subsp perfoliata Von dieser Unterart sind weitere Varietaten bekannt Claytonia perfoliata subsp intermontana John M Miller amp K L Chambers Sie kommt in British Columbia in Oregon Washington Colorado Idaho Montana Nevada Utah Wyoming Arizona und Kalifornien vor 7 Claytonia perfoliata subsp mexicana Rydberg John M Miller amp K L Chambers Sie kommt in Arizona Kalifornien New Mexico Mexiko und in Guatemala vor 7 Claytonia perfoliata var utahensis Rydb Poelln wird besser als Unterart Claytonia parviflora Douglas ex Hooker subsp utahensis Rydberg John M Miller amp K L Chambers zu Claytonia parviflora gestellt Sie kommt in Arizona Kalifornien Nevada Utah und in Mexiko Baja California vor 7 Inhaltsstoffe BearbeitenDie Blatter enthalten Vitamin C Magnesium Kalzium und Eisen aber wenig von dem unerwunschten Nitrat das bei anderen Salatpflanzen oft ein Problem ist Hohe Konzentrationen von Oxalsaure und Oxalat wurden in allen Pflanzenteilen nachgewiesen daher wird vom Verzehr grosserer Mengen der rohen Pflanze abgeraten siehe auch Spinat 8 9 Kultivierung Kuche Rezepte BearbeitenDie Samen des Kubaspinats keimen erst bei einer Temperatur unter 12 C und werden darum in der Zeit von September bis Marz ausgesat daher Winterportulak Der im Handel angebotene Kubaspinat stammt fast ausschliesslich aus Gewachshausern Die Ernte wird schon in einem fruhen Stadium des Wachstums vorgenommen Wenn die zarten Blatter nicht zu tief abgeschnitten werden sind mehrere Ernten in der Saison von November bis April moglich Zur Lagerung legt man die fleischigen Blatter des Gewohnlichen Tellerkrauts locker in eine mit einem feuchten Tuch abgedeckte Schussel So bleiben die Blatter im Kuhlschrank bei 2 bis 4 C maximal sechs bis acht Tage haltbar 10 Das Gewohnliche Tellerkraut ist fast in seiner Gesamtheit geniessbar Junge Blatter Stangel und auch Bluten konnen roh altere Blatter eher nur gekocht verzehrt werden Rohe Blatter sind im Geschmack dem Feldsalat sehr ahnlich jedoch mit weniger Aroma Gekocht schmecken sie ahnlich dem Spinat Roh Ideal sind junge Blatter Stangel und Bluten wenn vorhanden Alles zusammen als Salat z B mit hartgekochten Eierhalften sowie Essig und Ol Gekocht Blatter und Stangel werden in wenig Wasser gekocht bis sie zart werden junge Teile hochstens 3 bis 4 Minuten die gewaschenen Wurzeln ebenso kurz Mit Butter und wenig Wurze entwickelt sich ein Geschmack ahnlich Wasserkastanien 4 Ethnobotanik BearbeitenDas Gewohnliche Tellerkraut wurde nicht nur von kalifornischen Minenarbeitern wahrend des Goldrauschs verzehrt Belege gibt es auch uber die Verwendung als Nahrungsmittel und Heilkraut durch Indianer So sollen die Shoshonen die Pflanze in Breiumschlagen gegen rheumatische Schmerzen verwendet haben Die Nlaka pamux benutzten sie bei Augenschmerzen und die Mahuna tranken den Saft bei Appetitlosigkeit Uber die Verwendung als Nahrungsmittel gibt es Nachweise bei mehreren anderen Indianerstammen 11 Quellen BearbeitenEinzelnachweise Bearbeiten a b c Claytonia perfoliata Donn ex Willd Tellerkraut FloraWeb de Claytonia perfoliata bei Tropicos org In IPCN Chromosome Reports Missouri Botanical Garden St Louis G S Robinson u a HOSTS a database of the hostplants of the world s Lepidoptera Auf http www nhm ac uk research curation projects hostplants a b T S Elias Edible Wild Plants A North American Field Guide ISBN 0 8069 7488 5 Sterling Publishing Company Inc 1990 S 95 Pertti Johannes Uotila 2011 Portulacaceae Datenblatt Claytonia perfoliata In Euro Med Plantbase the information resource for Euro Mediterranean plant diversity Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Muller 8 stark uberarbeitete und erganzte Auflage Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 2001 ISBN 3 8001 3131 5 S 357 a b c d John M Miller Claytonia Claytonia textgleich online wie gedrucktes Werk In Flora of North America Editorial Committee Hrsg Flora of North America North of Mexico Volume 4 Magnoliophyta Caryophyllidae part 1 Oxford University Press New York und Oxford 2003 ISBN 0 19 517389 9 Oxalsaurehaltige Lebensmittel Dr Schweikart Verlag Abgerufen am 14 Marz 2021 deutsch Geoffrey P Savage Madhuri Kanala Oxalate Content of Miner s Lettuce Irrigated with Water or Fertilizer Solutions In Food and Nutrition Sciences Band 7 Nr 13 24 November 2016 S 720 726 doi 10 4236 fns 2016 713118 scirp org abgerufen am 14 Marz 2021 Kuba Spinat was ist das Blattgemuse Definition Warenkunde Lebensmittelkunde Abgerufen am 21 Mai 2023 D E Moerman Native American Ethnobotany ISBN 0 88192 453 9 Timber Press 1998 S 167 Online Datenbank auf 1 Siehe auch BearbeitenListe der GemuseWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Gewohnliches Tellerkraut Claytonia perfoliata Album mit Bildern Videos und Audiodateien Verbreitungskarte fur Deutschland In Floraweb Steckbrief und Verbreitungskarte fur Bayern In Botanischer Informationsknoten Bayerns Gewohnliches Tellerkraut In BiolFlor der Datenbank biologisch okologischer Merkmale der Flora von Deutschland Claytonia perfoliata bei Plants For A Future Claytonia perfoliataWilld In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Abgerufen am 8 Oktober 2015 Thomas Meyer Datenblatt mit Bestimmungsschlussel und Fotos bei Flora de Flora von Deutschland alter Name der Webseite Blumen in Schwaben Bildergalerie der Oregon State University englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gewohnliches Tellerkraut amp oldid 239108469