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Willi Budich 16 April 1890 in Sandow bei Cottbus 1 22 Marz 1938 in Moskau Pseudonym Dietrich war ein deutscher Politiker KPD Budich wurde zur Zeit des Grossen Terrors in der Sowjetunion Opfer stalinistischer Sauberungen und 1938 erschossen Willi Budich um 1933 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenBudich wurde 1890 als Sohn eines sorbischen Bauern und Gastwirts geboren Nach dem Besuch der Volksschule erlernte er das Schlosserhandwerk Zu einem spateren Zeitpunkt studierte er funf Semester Ingenieurwesen am Technikum Mittweida ohne einen Abschluss zu erwerben Ab 1914 nahm er als Kanonier am Ersten Weltkrieg teil und wurde mehrfach verletzt Seit 1910 gehorte Budich der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands SPD an 1917 wechselte er in die USPD Nach der Grundung des Spartakusbundes im Herbst 1917 war Budich in den folgenden Monaten unter dem Decknamen Brandt einer der aktivsten Organisatoren fur den Bund in Berlin und ein enger Mitarbeiter von Leo Jogiches Im Marz 1918 wurde Budich verhaftet Durch die Ereignisse der Novemberrevolution kam er wieder auf freien Fuss Nach der Novemberrevolution von 1918 organisierte und leitete Budich den am 15 November 1918 gegrundeten Roten Soldatenbund und die Zeitung Der Rote Soldat der dazu aufrief Offiziere aus den Soldatenraten auszuschliessen 2 3 Im Dezember 1918 beteiligte Budich sich an den zu dieser Zeit in Berlin stattfindenden Kampfhandlungen zwischen linksgerichteten Revolutionaren und den neuaufgestellten Freikorps der Regierung Am 6 Dezember 1918 wurde Budich bei einem Gefecht schwer verwundet und verlor einen Arm weswegen er nicht an dem im selben Monat abgehaltenen Grundungsparteitag der Kommunistischen Partei Deutschlands KPD teilnehmen konnte 4 1919 wurde Budich von Eugen Levine von der KPD Fuhrung in Berlin nach Munchen entsandt um sich an der Errichtung und Verteidigung der Bayerischen Raterepublik zu beteiligen in der er als Mitglied des Exekutivkomitees unter dem Decknamen Dietrich 5 eine fuhrende Rolle spielte Levine und Dietrich hatten ausserdem den Auftrag die Organisation der Munchener KPD zu straffen 1920 war Budich Mitverfasser des KPD Aufrufes an die Arbeiterschaft wahrend des Kapp Luttwitz Putsches Im selben Jahr reiste er in die Sowjetunion wo er eine vertiefende militarische Ausbildung erhielt und auf Seiten der Roten Armee am Russischen Burgerkrieg teilnahm Nach seiner Ruckkehr nach Deutschland 1921 wurde Budich verhaftet konnte jedoch fliehen und in die Sowjetunion zuruckkehren Seine Rolle bei den kommunistischen Erhebungen in Deutschland im Jahr 1923 ist bislang ungeklart Es wird allerdings angenommen dass er in den fruhen Zwanziger Jahren heimlicher Leiter des KPD Oberbezirks Nord Ost Mecklenburg Danzig war In den folgenden Jahren lebte Budich als Sekretar der deutschen Abteilung der Internationalen Roten Hilfe IRH in Moskau Ab 1924 war er unter dem falschen Namen Gerbilski Direktor der ersten sowjetischen Handelsvertretung in Wien 1929 kehrte Budich der seit 1923 verheiratet war nach Deutschland zuruck Er war nun eine Zeit lang als Redakteur fur die Rote Fahne tatig Bei den Reichstagswahlen im November 1932 zog Budich als Reichswahlvorschlag der KPD in den Reichstag ein dem er bis zum Marz 1933 angehorte Bei einem der zu dieser Zeit haufigen gewalttatigen Tumulte im Reichstag erlitt Budich schwere Verletzungen so dass er fortan gehbehindert war Nach der nationalsozialistischen Machtergreifung wurde Budich als Veteran der Novemberrevolution und kommunistischer Reichstagsabgeordneter verfolgt Nach zeitweiliger Inhaftierung in Zuchthaus und Konzentrationslagern emigrierte er im August 1933 uber Prag in die Sowjetunion Misshandlungen durch Angehorige der SA hatten Budich indessen dauerhaft seh und horbehindert gemacht 1936 wurde er im Zuge der stalinistischen Sauberungen unter dem falschen Vorwurf verhaftet mit der Gestapo zusammengearbeitet zu haben Budich wurde am 22 Marz 1938 zum Tode verurteilt und am gleichen Tag erschossen 1955 wurde Budich vom Obersten Gericht der UdSSR rehabilitiert Ehrungen BearbeitenAm 1 Marz 1970 erhielt das Fliegertechnische Bataillon 1 FTB 1 der NVA der DDR in Holzdorf Ost den Ehrennamen Willi Budich 1981 wurde eine Strasse in Cottbus nach Willi Budich benannt Literatur BearbeitenBudich Willi In Hermann Weber Andreas Herbst Deutsche Kommunisten Biographisches Handbuch 1918 bis 1945 2 uberarbeitete und stark erweiterte Auflage Dietz Berlin 2008 ISBN 978 3 320 02130 6 Weblinks BearbeitenWilli Budich in der Datenbank der ReichstagsabgeordnetenEinzelnachweise Bearbeiten Willi Budich Stadtmuseum Cottbus Stadt Cottbus stadtmuseum cottbus de abgerufen am 20 Februar 2018 Hajo Herbell Staatsburger in Uniform 1789 bis 1961 1969 S 243 Karl Retzlaw Spartakus Aufstieg und Niedergang Erinnerung eines Parteiarbeiters Verlag Neue Kritik Frankfurt 1971 S 117 ISBN 3 8015 0096 9 Hermann Weber Der Grundungsparteitag der KPD 1969 S 312 Gorres Gesellschaft Literaturwissenschaftliches Jahrbuch 1992 S 241 Normdaten Person GND 119024500 lobid OGND AKS VIAF 22942221 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Budich WilliALTERNATIVNAMEN Dietrich Pseudonym KURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker KPD MdRGEBURTSDATUM 16 April 1890GEBURTSORT SandowSTERBEDATUM 22 Marz 1938STERBEORT Moskau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Willi Budich amp oldid 238076741