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Friedrich Wilhelm Otto Rediess auch Rediess 10 Oktober 1900 in Heinsberg 8 Mai 1945 in Skaugum bei Oslo war ein deutscher SS Obergruppenfuhrer General der Polizei 1941 und Hoherer SS und Polizeifuhrer HSSPF in Ostpreussen Wahrend der deutschen Besetzung in Norwegen war er zudem von 1940 bis 1945 HSSPF Nord mit Sitz in Oslo und ab 1944 auch General der Waffen SS 1 Wilhelm RediessRediess ganz vorne links in Norwegen im April 1942 Aufnahme aus dem Bundesarchiv Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAls Sohn eines Justizangestellten besuchte er die Volksschule und wurde im Juni 1918 zum 3 Lothringischen Infanterie Regiment Nr 135 eingezogen Nach dem Krieg begann er eine Lehre als Elektrotechniker und arbeitete bis 1932 in diesem Beruf wobei er in der Wirtschaftskrise 1929 kurzzeitig arbeitslos war Rediess trat 1924 dem Volkisch Sozialen Block eine Ersatzorganisation der seinerzeit verbotenen NSDAP bei Nach der Wiederzulassung der NSDAP wurde er am 15 Juli 1925 Parteimitglied Mitgliedsnummer 25 574 Von Dezember 1926 bis Februar 1932 war Rediess NSDAP Ortsgruppenleiter fur Dusseldorf Am 1 Januar 1927 trat er der SA bei bis April 1929 war er Sturmfuhrer des SA Sturms 88 in Dusseldorf Am 22 Juli 1929 trat Rediess von der SA zur SS SS Nr 2839 uber Nach mehreren Beforderungen erreichte er im Marz 1931 den Rang eines SS Standartenfuhrers in dieser Zeit fuhrte er diverse SS Einheiten in Dusseldorf und Essen Ab 1932 arbeitete Rediess hauptamtlich fur die NSDAP Im Juli 1932 ubernahm er die Fuhrung des SS Abschnitts XI dessen Sitz anfanglich Frankfurt am Main ab Oktober 1933 Wiesbaden war Rediess der 1928 noch erfolglos bei der Wahl zum Preussischen Landtag kandidiert hatte erhielt bei der Wahl im Jahr 1932 ein Landtagsmandat das er bis 1933 innehatte Nach dem Wahlsieg der NSDAP bei der Reichstagswahl im Marz 1933 und im November 1933 sass er bis 1945 im nationalsozialistischen Reichstag 2 In der SS fuhrte Rediess den Abschnitt XVI in Magdeburg von Marz 1934 bis Januar 1935 und den Oberabschnitt Sudost mit Sitz in Brieg spater in Breslau von Januar 1935 bis Februar 1936 wobei er am 20 April 1935 zum SS Gruppenfuhrer befordert wurde Ab Februar 1936 war er Fuhrer des SS Oberabschnitts Nordost in Konigsberg Vom 28 Juni 1938 bis zum 19 Juni 1940 war Rediess Hoherer SS und Polizeifuhrer Nordost In dieser Eigenschaft kommandierte er im Oktober 1939 zwei Regimenter der SS Totenkopfverbande und organisierte die Deportation der ostpreussischen Juden im Oktober und November 1940 Nach einem Treffen mit dem HSSPF Warthe SS Gruppenfuhrer Wilhelm Koppe in Posen wurde Rediess das Sonderkommando Lange uberstellt das vom SS Hauptsturmfuhrer Herbert Lange geleitet wurde Dieses Kommando war im Besitz eines Gaswagens als fahrbare Gaskammer bei dem Kohlenmonoxid in die ruckwartige geschlossene Ladeflache des Aufbaus gefuhrt werden konnte In Abstimmung mit dem Gauleiter von Konigsberg Erich Koch wurden im Durchgangslager Soldau zwischen dem 21 Mai und dem 8 Juni 1940 1558 geistig behinderte Menschen im Rahmen einer Euthanasie Aktion T4 ermordet Koppe forderte anschliessend von Rediess 10 Reichsmark pro Getotetem als Entschadigung fur die Uberlassung des Lange Kommandos Rediess der sich bereits in Norwegen aufhielt war nicht bereit die Auslagen zu ubernehmen obwohl er selbst die Pramie fur jeden Getoteten vereinbart hatte 3 Nach dem deutschen Uberfall auf Norwegen ubernahm Rediess im Juni 1940 den Posten des Hoheren SS und Sicherheitspolizeifuhrer HSSPF im Bereich Nord der vorher von Fritz Weitzel ausgeubt worden war Damit erstreckte sich sein Zustandigkeitsbereich auf die Lander Danemark und Norwegen Ab Herbst 1943 wird fur Danemark als HSSPF Gunther Pancke zustandig Seinen Sitz hatte Rediess in Oslo und arbeitete mit dem dortigen deutschen Reichskommissar Josef Terboven dem Befehlshaber der Sicherheitspolizei und des Sicherheitsdienstes BdS fur Norwegen und dem norwegischen Polizeichef Jonas Lie eng zusammen Als ab Marz 1941 norwegische Frauen von deutschen Besatzungssoldaten schwanger wurden ubertrug er das deutsche Lebensborn Programm auf die norwegischen Verhaltnisse Er war Mitautor einer Schriftfolge aus dem Lebensborn Verlag 4 Uber 8000 nach dem Krieg als Tyskerbarna verunglimpfte Kinder wurden innerhalb dieses Programms geboren Im November 1941 wurde Rediess zum SS Obergruppenfuhrer ernannt Ab Herbst 1942 wurde auch in Norwegen konsequent mit der Umsetzung der Strategie zur Endlosung der Judenfrage begonnen Ein erster Schritt dazu war Anfang Oktober 1942 die Inhaftierung aller mannlichen Personen mit judischer Abstammung sowie die Einrichtung von Straflagern fur ihre zeitweilige Internierung 5 Nach der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht erschoss sich Rediess nach einem Trinkgelage mit Reichskommissar Terboven in einem Bunker nahe seinem Hauptquartier in Skaugum dem Sitz der norwegischen Konigsfamilie mit seiner Pistole Seine Leiche wurde zerstuckelt als Terboven sich noch am selben Tag mit 50 Kilogramm Dynamit in ebenjenem Bunker in die Luft sprengte 6 Literatur BearbeitenRuth Bettina Birn Die Hoheren SS und Polizeifuhrer Himmlers Vertreter im Reich und in den besetzten Gebieten Droste Dusseldorf 1986 ISBN 3 7700 0710 7 Joachim Lilla Martin Doring Andreas Schulz Statisten in Uniform Die Mitglieder des Reichstags 1933 1945 Ein biographisches Handbuch Unter Einbeziehung der volkischen und nationalsozialistischen Reichstagsabgeordneten ab Mai 1924 Droste Dusseldorf 2004 ISBN 3 7700 5254 4 S 494 f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wilhelm Rediess Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wilhelm Rediess in der Rheinland Pfalzischen Personendatenbank Dokument des Nurnberger Kriegsverbrecherprozesses uber W Rediess englisch Besprechung mit Heinrich Himmler uber die Errichtung norwegischer Lebensborn Heime Memento vom 27 September 2007 im Internet Archive Material uber Rediess in der norwegischen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Ruth Bettina Birn Die Hoheren SS und Polizeifuhrer Himmlers Vertreter im Reich und in den besetzten Gebieten Dusseldorf 1986 S 343 Wilhelm Rediess in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten Ernst Klee Euthanasie im Dritten Reich Die Vernichtung lebensunwerten Lebens Fischer Frankfurt Main 2010 ISBN 978 3 596 18674 7 S 171ff SS fur ein Grossgermanien Folge 3 Schwert und Wiege Nasjonalbiblioteket Abgerufen am 12 Marz 2022 Rainer Writz Blumchenpflucken Der Gestapochef Hellmuth Reinhard in Oslo V amp R eLibrary in https www vr elibary de S 450 f Henriksen amp Steen Fotograf stillbilder Ledende tyskere og NS folks dod Nasjonalbiblioteket Mai 1945 abgerufen am 12 Marz 2022 norwegisch Normdaten Person GND 1051185432 lobid OGND AKS VIAF 308714080 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Rediess WilhelmALTERNATIVNAMEN Rediess Friedrich Wilhelm Otto vollstandiger Name Rediess WilhelmKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker NSDAP MdR MdL SS Obergruppenfuhrer und General der Polizei und Waffen SSGEBURTSDATUM 10 Oktober 1900GEBURTSORT HeinsbergSTERBEDATUM 8 Mai 1945STERBEORT Skaugum Oslo Norwegen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelm Rediess amp oldid 238045814