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Wilhelm Johannes Muller 10 Dezember 1882 in Miesenheim 17 Februar 1956 in Aachen war ein deutscher Eisenbahningenieur und Rektor der RWTH Aachen Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Ehrungen 3 Schriften 4 Literatur 5 WeblinksLeben und Wirken BearbeitenDer Sohn eines Landwirtes studierte nach seinem Abitur im Jahre 1903 Bauingenieurwesen an den Technischen Hochschulen Karlsruhe und Danzig und schloss dieses Studium 1909 mit seiner Prufung zum Diplomingenieur ab Anschliessend sammelte er zwischen 1910 und 1921 als Regierungsbaumeister in den Stadten Kattowitz Halle Saale und Mainz praktische Erfahrung im Bau und Betrieb von Eisenbahnen Daneben schrieb er sich an der Technischen Hochschule Darmstadt ein erlangte dort im Jahr 1918 mit seiner Arbeit uber Neue zeichnerische Methoden zur genauen Erdmassenermittlung bei Eisenbahn und Strassenbauten als Ergebnis einer Fehleruntersuchung der ublichen Weise der Berechnung seine Promotion zum Dr Ing und habilitierte sich nur zwei Jahre spater an gleicher Stelle Anschliessend war Muller von 1921 bis 1924 als Regierungsbaurat bei der Bauabteilung im Preussischen Ministerium der offentlichen Arbeiten dem spateren Reichsverkehrsministerium tatig Im gleichen Zeitraum folgte 1922 an der Technischen Hochschule Berlin seine Umhabilitation und er wurde dort anschliessend zusatzlich auch als Privatdozent ubernommen Am 1 April 1924 folgte Muller einen Ruf an die Technische Hochschule Dresden wo er bis 1933 als ordentlicher Professor blieb bevor er danach wieder zuruck an die TH Berlin ging wo er in den schwierigen Zeiten wahrend des Dritten Reiches und des Zweiten Weltkrieges in gleicher Funktion tatig war Schliesslich wechselte er im Jahr 1946 an die RWTH Aachen wo er in den Aufbaujahren der TH nach dem Krieg das Ordinariat fur Eisenbahnwesen ubernahm Hier blieb Muller bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1953 bekleidete dabei ab 1947 den Posten des Dekans der Fakultat fur Bauingenieurwesen und leitete daruber hinaus die Hochschule von 1948 bis 1950 als deren Rektor Wahrend seiner Forschungsjahre spezialisierte sich Muller vor allem darauf die Zusammenhange zwischen Raum und Zeit im Eisenbahntransport mit den damals verfugbaren physikalischen und mathematischen Mitteln zu erkennen und diese mit neuen graphischen Darstellungen zu durchleuchten So gelang es ihm mit einem so genannten Zeitwinkel den Zusammenhang zwischen den ortsfesten Anlagen der Fahrbahn und den darauf befindlichen Fahrzeugen abhangig von den Leistungskurven der jeweiligen Antriebsmaschinen und der zu transportierenden Erdmassen darzustellen Diese Erkenntnisse flossen bei den Uberlegungen zu den betrieblichen und wirtschaftlichen Gestaltungen der technischen Verkehrsanlagen wie beispielsweise in Verschiebebahnhofen und im Rangierdienst und damit einhergehend bei der Gestaltung der Ablaufberge in Flachbahnhofen oder der Abrollanlagen in Gefallebahnhofen ein Mit diesen Analysen konnte er sowohl im Reise wie auch im Guterverkehr die Wirtschaftlichkeit der Systeme erheblich steigern Ein weiterer Schwerpunkt seiner Forschungs und Lehrtatigkeit war die Entwicklung einer systematischen Fahrdynamik der Verkehrsmittel welche er in seinem vom Verein mitteleuropaischer Eisenbahnverwaltungen VMEV preisgekronten zweibandigen Hauptwerk Fahrdynamik niederschrieb Hierin fasste er die beiden Hauptbereiche des technischen Eisenbahnwesens die festen Anlagen sowie die Bewegung der Schienenfahrzeuge zu einem Gesamtsystem zusammen Zahlreiche Publikationen runden das Bild eines uberaus engagierten und kompetenten Wissenschaftlers ab Daruber hinaus gehorte Muller noch wahrend seiner letzten Dienstjahre zusammen mit den Professoren Franz Krauss und Peter Mennicken sowohl zu den seitens der Hochschule im Jahr 1949 beteiligten Mitbegrundern der Gesellschaft zur Verleihung des Internationalen Karlspreises der Stadt Aachen als auch zu den Mitunterzeichnern der hierzu verfassten Proklamation von Weihnachten 1949 und somit ebenfalls zu den Mitgliedern des ersten Karlspreisdirektoriums Ehrungen Bearbeiten nbsp Andernach Miesenhein Prof Muller Strasse1951 Ehrendoktortitel der TH Darmstadt 1953 Bundesverdienstkreuz Steckkreuz Im Andernacher Stadtteil Miesenheim ist die Professor Muller Strasse nach ihm benannt Schriften BearbeitenEin einheitliches zeichnerisches Verfahren zur Ermittelung der Fahrzeiten der Zugforderungsarbeit sowie des Kohlen und Stromverbrauchs Habilitationsarbeit Mainz Prickarts 1920 Zur Berechnung von Ablaufanlagen in Verschiebebahnhofen Muller Wenzel Berlin G Hackebeil 1922 Dynamik Berlin de Gruyter amp Co Bd 1 Dynamik der Einzelkorpers 1925 Bd 2 Dynamik von Korpersystem 1925 Neuere Methoden fur die Betriebsuntersuchung der Bahnanlagen 1935 Die Fahrdynamik der Verkehrsmittel Berlin J Springer 1940 Massenermittlung Massenverteilung und Kosten der Erdarbeiten Berlin Ernst amp Sohn 1942 2 vollstandig neubearbeitete Aufl Erdbau Linienfuhrung Gestaltung und Erdarbeiten der Verkehrswege 1948 Eisenbahnanlagen und Fahrdynamik Berlin Springer Bd 1 Bahnhofe und Fahrdynamik der Zugbildung 1950 Bd 2 Bahnlinie und Fahrdynamik der Zugforderung 1953 Erdbau und Eisenbahnwesen in Taschenbuch fur Bauingenieure Hrsg Ferdinand Schleicher 1955 ca 120 Aufsatze in Verkehrstechnische Woche Organ fur die Fortschritte des EisenbahnwesensLiteratur BearbeitenLiteratur von und uber Wilhelm Muller im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Alfred Schlieb Muller Wilhelm In Neue Deutsche Biographie NDB Band 18 Duncker amp Humblot Berlin 1997 ISBN 3 428 00199 0 S 484 f Digitalisat Weblinks Bearbeitenhttp www archiv rwth aachen de biographischedatenbank Personengruppen Direktoren und Rektoren Rektoren der Rheinisch Westfalischen Technischen Hochschule Aachen August von Kaven 1869 1880 Adolf von Gizycki 1880 1883 Adolf Wullner 1883 1886 Ernst Friedrich Durre 1886 1889 Gustav Friedrich Herrmann 1889 1892 Friedrich Heinzerling 1892 1895 Otto Intze 1895 1898 Hans von Mangoldt 1898 1901 Ludwig Brauler 1901 1904 Wilhelm Borchers 1904 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132271117 lobid OGND AKS VIAF 30693828 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Muller WilhelmALTERNATIVNAMEN Muller Wilhelm JohannesKURZBESCHREIBUNG deutscher Eisenbahningenieur und Rektor der RWTH AachenGEBURTSDATUM 10 Dezember 1882GEBURTSORT MiesenheimSTERBEDATUM 17 Februar 1956STERBEORT Aachen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelm Muller Ingenieur amp oldid 230845155