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Herwart Siegfried Opitz 4 Juni 1905 in Elberfeld 15 Juni 1978 in Aachen war ein deutscher Ingenieur Professor fur Werkzeugmaschinen und Betriebslehre und Rektor an der RWTH Aachen sowie von 1936 bis 1973 Leiter des dortigen Werkzeugmaschinenlabors WZL Inhaltsverzeichnis 1 Biographie 2 Opitz Rolle im nationalsozialistischen Staat 3 Tatigkeit nach 1945 4 Ehrungen Auswahl 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseBiographie BearbeitenNach dem Abitur 1923 studierte Opitz Maschinenbau an den Technischen Hochschulen Munchen und Berlin und erlangte 1928 sein Diplom Zwischendurch sammelte er erste praktische Erfahrungen unter anderem bei der Unruh amp Liebig AG in Leipzig als Teil der Peniger Maschinenfabrik und Eisengiesserei AG sowie bei der Papierwarenfabrik Schmidt amp Co in Elberfeld wo er bereits selbststandig Arbeitsmaschinen Werkzeuge und Pressen konstruierte Nach dem Diplom wechselte er zur RWTH Aachen wo er unter Adolf Wallichs Assistent am WZL war Hier promovierte Opitz am 6 November 1930 und habilitierte sich 1934 Nach der Ernennung zum Oberingenieur wechselt er zunachst fur zwei Jahre zur Werkzeugfabrik Schiess Defries AG in Dusseldorf bevor er am 1 April 1936 wieder nach Aachen zuruckkehrte und als Nachfolger Wallichs die Professur fur Werkzeugmaschinen und Betriebslehre und zugleich die Position des Direktors des WZL ubernahm Ausser einer kriegsbedingten Unterbrechung wahrend der er auf Grund der vorubergehenden Schliessung der RWTH von 1940 bis 1941 eine Vertretungsprofessur an der Technischen Universitat Dresden ubernahm blieb er bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1973 dem WZL treu und leitete 1958 59 und von 1967 bis 1969 die Hochschule als Rektor Opitz Rolle im nationalsozialistischen Staat BearbeitenOpitz trat im April 1933 in die NSDAP ein 1 In dieser Zeit stellte er seine Forschungsarbeit in den Dienst der Rustungsindustrie Die RWTH Aachen und das WZL nahmen dadurch im NS Staat eine Vorreiterrolle in der Rustungsforschung ein Daruber hinaus wurde er Mitglied im Nationalsozialistischen Deutschen Dozentenbund und stellvertretender Dozentenbundfuhrer Sein Eintritt in die Sturmabteilung SA ist fur November 1933 nachgewiesen 1 Diese Tatigkeiten fuhrten am 1 April 1946 zur vorubergehenden Suspendierung seiner Amter durch die britische Militarregierung Opitz versuchte sein uberdurchschnittliches politisches Engagement im Sinne des Nationalsozialismus zu verschleiern und mithilfe einer gefalschten KPD Mitgliedschaft seine Reintegration zu erschleichen 2 Durch ein Entnazifizierungsverfahren konnte er seine Amter ab dem 3 Marz 1948 wieder wahrnehmen Die Entnazifizierung wurde zuvor zweimal durch die Militarregierung abgelehnt 1 Tatigkeit nach 1945 BearbeitenMit dem Ende des Zweiten Weltkrieges und der fast volligen Zerstorung der Aachener Einrichtungen war Opitz massgeblich darum bemuht die volle Funktionsfahigkeit des WZL wiederherzustellen das in den letzten Kriegsjahren in das benachbarte Belgien ausgelagert worden war Es folgten seine erfolgreichsten Jahre in Forschung und Wissenschaft Opitz schaffte es das WZL standig auf den neuesten Stand von Forschung und Entwicklung zu halten und es zu seiner heutigen Weltgeltung zu fuhren In diesem Zeitraum entstanden auch die meisten seiner mehr als 200 Publikationen Zahlreiche internationale Ehrungen und Preise zeugen von enormen Verdiensten die er fur sich und fur das WZL vor allem in der Nachkriegszeit erworben hat Sein Schuler Walter Eversheim der 1965 bei ihm promoviert hatte folgte Opitz nach dessen Emeritierung 1973 auf dem Lehrstuhl Ehrungen Auswahl BearbeitenEhrendoktorwurden der Katholischen Universitat Lowen 1961 Universitat Strathclyde 1966 University of Cincinnati 1969 Aston University Birmingham 1971 Technischen Hochschule Berlin 1971 University of Michigan Dearborn 1972 Universitat Luttich 1973 und Loughborough University 1973 Grashof Denkmunze des Vereins Deutscher Ingenieure 1967 Grosses Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland 1970 Trager der Hochschulplakette in Gold im Jahre 1970 Ernennung zum Ehrensenator der RWTH Aachen im Jahre 1975Daruber hinaus wird Herwart Opitz als Namensgeber geehrt fur die seit 1980 von der VDI Gesellschaft Produktionstechnik vergebene Herwart Opitz Medaille fur das Herwart Opitz Haus der Altbau des WZL aus den 70ern an der RWTH sowie mit der Herwart Opitz Buste im Foyer des WZL aus dem Jahre 1979Literatur BearbeitenManfred Weck und Hans Stark Opitz Herwart In Neue Deutsche Biographie NDB Band 19 Duncker amp Humblot Berlin 1999 ISBN 3 428 00200 8 S 550 552 Digitalisat Walter Eversheim Tilo Pfeiffer 100 Jahre Produktionstechnik Werkzeugmaschinenlabor WZL der RWTH Aachen von 1906 bis 2006 Springer Berlin u a 2006 ISBN 3 540 33315 0 insbesondere S 39 87 Ausschnitte bei Google Books Ulrich Kalkmann Die Technische Hochschule Aachen im Dritten Reich 1933 1945 Verlag Mainz Aachen 2003 ISBN 3 86130 181 4 insbesondere S 404 Ausschnitte bei Google Books Weblinks BearbeitenBibliographie im Katalog der Universitatsbibliothek Freiburg Literatur von und uber Herwart Opitz im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Geschichte des WZL Mit der Praxis fur die Praxis mit Foto von Herwart Opitz Industrieanzeiger 24 April 2006Einzelnachweise Bearbeiten a b c Dissertation Zwischen Wissenschaft und Industrie Mechanismen des Wissens und Technologietransfers am Aachener Werkzeugmaschinenlabor von 1906 bis 2006 von Cornelia Kompe vorgelegt im Jahr 2009 an der Philosophischen Fakultat der Rheinisch Westfalischen Technischen Hochschule Aachen S 94 Abgerufen am 12 Marz 2015 Aufsatz von Stefan Krebs Werner Tschacher Vom Heldenkult zur Skandalbewaltigung Uberlegungen zur akademischen Erinnerungskultur der RWTH Aachen 2009 S 221f online publiziert auf der Website des Hochschularchivs der RWTH Aachen Abgerufen am 12 Marz 2015 Rektoren der Rheinisch Westfalischen Technischen Hochschule Aachen August von Kaven 1869 1880 Adolf von Gizycki 1880 1883 Adolf Wullner 1883 1886 Ernst Friedrich Durre 1886 1889 Gustav Friedrich Herrmann 1889 1892 Friedrich Heinzerling 1892 1895 Otto Intze 1895 1898 Hans von Mangoldt 1898 1901 Ludwig Brauler 1901 1904 Wilhelm Borchers 1904 1909 August Hertwig 1909 1911 August Hirsch 1911 1913 Adolf Wallichs 1913 1915 August Hertwig 1915 1917 Friedrich Klockmann 1917 1919 Adolf Wallichs 1919 1920 Paul Gast 1920 1922 August Schwemann 1922 1924 Hermann Bonin 1924 1926 Robert Hans Wentzel 1926 1928 Hubert Hoff 1928 1930 Felix Rotscher 1930 1932 Paul Rontgen 1932 1934 Otto Gruber 1934 1938 Alfred Buntru 1938 1940 Hans Ehrenberg 1941 1945 Paul Rontgen 1945 1948 Wilhelm Muller 1948 1950 Wilhelm Fucks 1950 1952 Robert Schwarz 1952 1954 Eugen Flegler 1954 1956 Rudolf Jung 1956 1958 Herwart Opitz 1958 1959 Helmut Winterhager 1959 1961 Martin Schmeisser 1961 1963 Volker Aschoff 1963 1965 Erich Kuhn 1965 1967 Herwart Opitz 1967 1969 Helmut Faissner 1969 1970 Hans Schwerte 1970 1973 Bernhard Sann 1973 1977 Ottmar Knacke 1977 1980 Gunter Urban 1980 1984 Hans Dieter Ohlenbusch 1984 1987 Klaus Habetha 1987 1997 Roland Walter 1997 1999 Burkhard Rauhut 1999 2008 Ernst Schmachtenberg 2008 2018 Ulrich Rudiger seit 2018 Normdaten Person GND 118736388 lobid OGND AKS LCCN n89646984 VIAF 13102516 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Opitz HerwartALTERNATIVNAMEN Opitz Herwart Siegfried vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher IngenieurGEBURTSDATUM 4 Juni 1905GEBURTSORT ElberfeldSTERBEDATUM 15 Juni 1978STERBEORT Aachen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Herwart Opitz amp oldid 229395578