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Wilhelm Killing 10 Mai 1847 in Burbach bei Siegen 11 Februar 1923 in Munster war ein deutscher Mathematiker Wilhelm KillingWilhelm Killing auf der Ehrentafel Lyceum Hosianum in Braniewo Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 AnmerkungenLeben BearbeitenKillings Vater war zuerst Gerichtssekretar und hatte eine Reihe von Burgermeisterposten inne so dass die Familie mehrmals umzog Killing wurde schon auf dem Gymnasium in Brilon wo er eine Ausbildung in klassischen Sprachen erhielt von seinem Lehrer fur die Geometrie begeistert Er begann sein Studium der Mathematik im Wintersemester 1865 66 in Munster wo er sich uberwiegend durch das Studium der Werke von Plucker Hesse und der Disquisitiones Arithmeticae von Carl Friedrich Gauss selbst fortbildete und setzte es zum Wintersemester 1867 68 in Berlin bei Ernst Eduard Kummer Hermann von Helmholtz und Karl Weierstrass fort Killing wurde Mitglied bei der katholischen Studentenverbindung KDStV Sauerlandia Munster im CV und spater auch noch Ehrenmitglied der VKDSt Saxonia Munster im CV Im Marz 1872 wurde Killing bei Weierstrass mit einer Arbeit Der Flachenbuschel zweiter Ordnung uber die Anwendung der Elementarteiler einer Matrix auf die Flachentheorie promoviert 1873 bis 1878 unterrichtete er an Berliner Schulen Friedrichwerdersches Gymnasium und katholische St Hedwig Schule ab 1878 an seinem heimatlichen Gymnasium in Brilon und ab 1882 als Mathematikprofessor am Lyceum Hosianum in Braunsberg von Weierstrass empfohlen wo er am Ende Rektor war Wahrend seiner Gymnasiallehrerzeit publizierte er auch schon trotz mathematischer Isolation und starker Inanspruchnahme durch den Lehrbetrieb er unterrichtete neben Mathematik auch andere Facher wie Latein und Griechisch ab 1880 uber nichteuklidische Geometrien in beliebigen Dimensionen Sein Buch Die nicht euklidischen Raumformen in analytischer Behandlung erschien 1885 Im gleichen Jahr 1885 wurde er zum Mitglied der Leopoldina gewahlt 1 1892 wurde er Professor an der Westfalischen Wilhelms Universitat in Munster wo er von 1897 bis 1898 auch Rektor war Killing war ein tiefreligioser Katholik und trat mit 39 Jahren zusammen mit seiner Frau Anna dem Dritten Orden der Franziskaner bei Er war seit 1875 verheiratet und hatte zwei Tochter und vier Sohne die aber alle vor ihm starben zwei als Kinder einer 1910 wahrend er sich fur Musikgeschichte habilitierte ein anderer 1918 im Ersten Weltkrieg In seiner Forschung uber Nicht Euklidische Raumformen erfand Killing unabhangig von Sophus Lie der diese um 1870 bei Untersuchungen uber Differentialgleichungen fand die Lie Algebren auf deren Klassifikation er diejenige der nichteuklidischen Raumformen zuruckfuhren wollte Er fuhrte zu seiner Klassifikation der halbeinfachen reellen 2 Lie Algebren die Cartan Subalgebra die Cartan Matrix und die Idee des Wurzelsystems ein Den Anfang seiner Untersuchungen machte er im Jahrbuch des Lyceum Hosianum von 1884 Er schickte eine Kopie an Felix Klein der ihn erst uber die parallelen Untersuchungen von Lie informierte Killing schrieb auch an Lie der zunachst nicht antwortete und ihm erst auf nochmaliges Drangen leihweise Separatdrucke seiner Arbeiten schickte nachdem ihm Killing versichert hatte nur an Geometrie interessiert zu sein und ihm keine Konkurrenz bei Anwendungen auf Differentialgleichungen machen zu wollen Dabei kam er auch in Kontakt mit dem Assistenten von Lie Friedrich Engel mit dem er ab 1885 in einen regen Briefwechsel trat 3 Engel ermunterte ihn zu weiteren Untersuchungen und in einer Reihe von vier Arbeiten in den Mathematischen Annalen 1888 bis 1890 Die Zusammensetzung der stetigen endlichen Transformationsgruppen legte Killing dann seine Klassifikation dar Mit dabei waren die exzeptionellen Lie Algebren die er erst im Mai 1887 entdeckte Mit seiner Klassifikation der Lie Algebren fuhrte er eines der fruhesten Klassifikationsprogramme der Algebra durch bald darauf folgten im 19 Jahrhundert Resultate uber die Klassifikation von Algebren und Gruppen Seine Klassifikation der Lie Algebren stand lange Zeit im Schatten der spater in dessen Dissertation 1894 durchgefuhrten Arbeit von Elie Cartan der Killings Klassifikation vereinfachte verallgemeinerte und erganzte z B um explizite Darstellungen der exzeptionellen Liegruppen sich aber in seinen Publikationen ausdrucklich auf Killing bezog 1900 erhielt Killing als zweiter nach Sophus Lie den Lobatschewski Preis Auf Killing geht auch die Bezeichnung charakteristische Gleichung einer Matrix zuruck Killing schrieb eine Reihe von Lehrbuchern uber Geometrie und Elementarmathematik Siehe auch Killing VektorfeldSchriften BearbeitenMonographien Einfuhrung in die Grundlagen der Geometrie 2 Bande 1893 Lehrbuch der analytischen Geometrie in homogenen Koordinaten 2 Bande 1900 mit Heinrich Hovestadt Handbuch des mathematischen Unterrichts Teubner Leipzig mehrere Bande Aufsatze Die Rechnung in den nichteuklidischen Raumformen In Crelle Journal Bd 89 1880 S 265 287 Die Mechanik in den nichteuklidischen Raumformen In Crelle Journal Bd 98 1885 S 1 48 Die Zusammensetzung der stetigen endlichen Transformationsgruppen Teil 1 In Mathematische Annalen 1888 Teil 2 Teil 3 Teil 4 Bestimmung der grossten Untergruppe von endlichen Transformationsgruppen In Mathematische Annalen Bd 36 1890 Uber die Clifford Kleinschen Raumformen In Mathematische Annalen Bd 39 1891 Uber die Grundlagen der Geometrie In Crelle Journal Bd 109 1892 Gedanken uber die Ausbildung der Gymnasiallehrer In Jahresbericht der Deutschen Mathematiker Vereinigung 1913 Literatur BearbeitenA J Coleman The greatest mathematical paper of all time In The Mathematical Intelligencer Bd 11 1989 S 29 38 Friedrich Engel Wilhelm Killing In Jahresbericht der Deutschen Mathematiker Vereinigung Bd 39 1930 S 140 154 Digitalisat Bernd Haunfelder Die Rektoren Kuratoren und Kanzler der Universitat Munster 1826 2016 Ein biographisches Handbuch Veroffentlichungen des Universitatsarchivs Munster 14 Aschendorff Munster 2020 ISBN 978 3 402 15897 5 S 148 149 Thomas W Hawkins Wilhelm Killing and the Structure of Lie Algebras In Archive for History of Exact Science Bd 26 1982 S 126 192 Thomas W Hawkins Non euclidean geometry and Weierstrassian mathematics The background to Killing s work on Lie algebras In Historia Mathematica Bd 7 1980 S 289 342 Thomas W Hawkins Emergence of the theory of Lie groups Springer 2000 Wolfgang Hein Hrsg Wilhelm Killing Briefwechsel mit Friedrich Engel zur Theorie der Lie Algebren zum 150 Geburtstag von Wilhelm Killing Vieweg Braunschweig 1997 Sigurdur Helgason A Centennial Wilhelm Killing and the Exceptional Groups In The Mathematical Intelligencer Bd 12 1990 S 54 57 Otto Volk Killing Wilhelm In Neue Deutsche Biographie NDB Band 11 Duncker amp Humblot Berlin 1977 ISBN 3 428 00192 3 S 607 f Digitalisat Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Wilhelm Killing im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Geschichte der Mathematik an der Universitat Munster u a Biographie von Killing pdf Teilnachlass Wilhelm Killing in der Universitats und Landesbibliothek Munster John J O Connor Edmund F Robertson Wilhelm Killing In MacTutor History of Mathematics archive Wilhelm Killing im Mathematics Genealogy Project englisch Vorlage MathGenealogyProject Wartung id verwendetAnmerkungen Bearbeiten Mitgliedseintrag von Wilhelm Killing bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina abgerufen am 20 Juli 2022 Killing fuhrte auch schon Untersuchungen im Komplexen aus war aber in erster Linie an geometrischen Anwendungen interessiert Im Juli 1886 besuchte er auch Lie und Engel in Leipzig Normdaten Person GND 119097117 lobid OGND AKS LCCN n85801379 VIAF 116187814 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Killing WilhelmKURZBESCHREIBUNG deutscher MathematikerGEBURTSDATUM 10 Mai 1847GEBURTSORT BurbachSTERBEDATUM 11 Februar 1923STERBEORT Munster Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelm Killing amp oldid 238496171