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Der Zeytun Aufstand oder Zweite Widerstand von Zeytun armenisch Զեյթունի երկրորդ գոյամարտը Zeyt uni yerkrord goyamartĕ fand im Winter 1895 1896 wahrend der Massaker unter Abdulhamid statt als die Armenier in Zeytun heute Suleymanli sich bewaffneten um sich gegen die osmanischen Truppen zu verteidigen 1 Bei dem von Oktober 1895 bis Januar 1896 stattfindenden Widerstand griffen die Kommandanten Ali Bey Mustafa Remzi Pascha und Edhem Pascha an Die Kommandanten der 1 500 bis 6 000 armenischen Fedajin waren Aghasi Karapet Tur Sargsian und Ghazar Shovroian Monument fur Zeytun sowohl 1862 als auch 1895 an der Surp Kework Kirche in Aleppo SyrienInhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 2 Der Widerstand 3 Ergebnis 4 Siehe auch 5 Literatur 6 EinzelnachweiseHintergrund BearbeitenDie Armenier von Zeytun hatten bis zum 19 Jahrhundert eine Periode hoher Autonomie im Osmanischen Reich genossen In der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts entschied sich die osmanische Regierung dafur diese Reichsregion unter engere Kontrolle zu bringen und beabsichtigte dies durch Ansiedlung von muslimischen Muhacir in den Dorfern um Zeytun zu erreichen 2 Diese Strategie erwies sich letztendlich als ineffektiv und im Sommer 1862 sandten die Osmanen ein Militarkontingent aus 12 000 Mann nach Zeytun um diese Gegend unter Regierungskontrolle zu bringen Diese Einheit wurde allerdings durch die Armenier in Schach gehalten und durch franzosische Vermittlung wurde der Erste Widerstand von Zeytun zum Abschluss gebracht 3 In den folgenden Jahrzehnten entschloss die osmanische Regierung sich die Gegend durch die Provokation von Zeytuns Armeniern unter Kontrolle zu bringen neu stationierte Regierungstruppen bedrohten die Bevolkerung und Aufrufe zu deren Massakrierung wurden von einer Reihe von Turken ausgegeben 4 Zwischen den Jahren 1891 und 1895 besuchten Aktivisten von der armenischen Sozialdemokratischen Hntschak Partei die Region Kilikien und grundeten einen Zweig in Zeytun Sie ermutigten die Armenier gegen die Massnahmen der osmanischen Regierung Widerstand zu leisten Es war auch zu dieser Zeit als der Herrscher des Osmanischen Reiches Sultan Abdulhamid II sich entschied die einzige Hochburg der Autonomie auszumerzen Als der Gouverneur der Verwaltungseinheit des Amtes enthoben und durch Avni Bey ersetzt wurde wurden am 24 Oktober 1895 von den osmanischen Behorden Befehle erteilt mehrere armenische Dorfer nahe Zeytun schleifen zu lassen 5 Der Widerstand BearbeitenDie armenischen Burger von Zeytun unter der Fuhrerschaft der Huntschakistenpartei horten von den anhaltenden Massakern in den benachbarten Regionen und bereiteten sich daher auf bewaffneten Widerstand vor Zwischen 1 500 und 6 000 Manner bewaffnet mit Steinschloss und Martini Henry Gewehren wurden auf das Schlachtfeld gesandt und sechzehn Armenier wurden auserwahlt wahrend der Belagerung eine Verwaltungskorperschaft zu bilden Gleichzeitig schickten die osmanischen Militarkommandeure ein Telegramm an Abdulhamid und berichteten dass die Armenier einen Aufstand begonnen hatten und Massaker an Muslimen fortsetzten 6 Das osmanische 5 Armeekorps hatte einen uberwaltigenden zahlenmassigen und technologischen Vorteil die Einheit bestand aus 24 Bataillonen 20 000 Truppen zwolf Kanonen 8 000 Manner von der Zeibek Division aus Smyrna und 30 000 kurdischen und tscherkessischen Freiwilligen 6 Die Armenier begannen die nahegelegene osmanische Garnison zu erobern nahmen 600 osmanische Soldaten und Offiziere gefangen und stellten sie unter Beobachtung durch armenische Frauen Die Gefangenen versuchten zu fliehen doch sie scheiterten und wurden hingerichtet Osmanische Truppen wurden wiederholt von den armenischen Fedajin besiegt Wahrend der Verhandlungen die den Konflikt spater beilegten druckte ein osmanischer Militarkommandeur seine Bewunderung fur Aghasi aus einen der Anfuhrer des Widerstandes wegen der Schiesskunst der Armenier 7 Ergebnis BearbeitenNach dem Einschreiten von sechs europaischen Machten beendeten die Armenier von Zeytun ihren Widerstand Den huntschakistischen Aktivisten wurde erlaubt ins Exil zu gehen die Steuerlast wurde gesenkt und ein christlicher Untergouverneur wurde ernannt Wegen der niedrigen Temperaturen verhungerten Tausende von Turken und viele andere starben in Krankenhausern an den im Kampf zugezogenen Wunden 6 Die Zahlenangaben uber die Verluste schwanken stark doch alle sind sich einig dass die osmanischen Einheiten schwer litten Das britische Konsulat berichtete am 6 Januar 1896 dass mindestens 5 000 getotet wurden doch im gemeinsamen Bericht stieg die Zahl auf 10 000 an 8 Das osterreichische Konsulat in Aleppo konstatierte dass die Armenier allein in der letzten Schlacht 1 300 Turken getotet hatten 8 Der britische Konsul schatzte dass militarische und zivile Opfer unter allen Armeniern sich der Zahl von 6 000 annaherte 8 Pierre Quillard ein franzosischer Schriftsteller schatzte dass die osmanischen Verluste nicht weniger als 20 000 betrugen Die Armenier lebten in ihrem Heimatland in relativem Frieden bis zum Ersten Weltkrieg als sie schliesslich 1915 im Zuge des Volkermords an den Armeniern durch die Jungturken aus Zeytun massakriert und deportiert wurden 9 Siehe auch BearbeitenAufstand von Van Hamidianische MassakerLiteratur BearbeitenHogarth David George 1911 Zeitun In Hugh Chisholm Encyclopaedia Britannica 28 11th ed Cambridge University Press Seiten 965 966Einzelnachweise Bearbeiten Hovannisian Richard G The Armenian Question in the Ottoman Empire 1876 1914 in The Armenian People From Ancient to Modern Times Volume II Foreign Dominion to Statehood The Fifteenth Century to the Twentieth Century Richard G Hovannisian ed New York St Martin s Press S 223 ISBN 0 312 10168 6 Barsoumian Hagop The Eastern Question and the Tanzimat Era in The Armenian People From Ancient to Modern Times Volume II S 200 franzosisch Victor Langlois Les Armeniens de la Turquie et les massacres du Taurus Revue des Deux Mondes 43 Januar Februar 1863 Vahakn N Dadrian The History of the Armenian Genocide Ethnic Conflict from the Balkans to Anatolia to the Caucasus Berghahn Books Oxford 1995 ISBN 1 57181 666 6 S 127 Dadrian History of the Armenian Genocide Seiten 127 28 a b c Dadrian History of the Armenian Genocide S 128 Dadrian History of the Armenian Genocide S 130 a b c Dadrian History of the Armenian Genocide S 129 On which see Aram Arkun Zeitun and the Commencement of the Armenian Genocide in A Question of Genocide Armenians and Turks at the End of the Ottoman Empire eds Ronald Grigor Suny Fatma Muge Gocek and Norman Naimark Oxford Oxford University Press 2011 Seiten 221 243 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Widerstand von Zeytun 1895 1896 amp oldid 238063248