www.wikidata.de-de.nina.az
Werner Wolf 15 Marz 1925 in Gruna 23 Dezember 2019 in Leipzig war ein deutscher Musikwissenschaftler und kritiker Der anerkannte Wagner Forscher war von 1967 bis 1979 Mitherausgeber Samtlicher Briefe des Komponisten Ausserdem legte er mehrere Operneinfuhrungen vor 1981 wurde er an der Universitat Leipzig zum Professor ernannt Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wagner Forschung 3 Auszeichnungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenWerner Wolf wurde 1925 als Sohn eines Metallarbeiters Strumpfwirkers bzw Werkmeisters und einer Naherin in Gruna bei Chemnitz geboren Nach dem Besuch der Volksschule absolvierte er zunachst eine kaufmannische Lehre im Eisengrosshandel und besuchte die Wirtschaftsoberschule in Chemnitz Von 1941 bis 1945 war er als kaufmannischer Angestellter Hilfslagerist und Transportarbeiter im Eisengrosshandel in der Industriestadt Chemnitz tatig In dieser Zeit wurde er durch den Komponisten Paul Kurzbach und dessen Ehefrau Klavierlehrerin gefordert Ausserdem war er durch die Wagnertradition des Opernhauses Chemnitz beeinflusst Im Dezember 1944 wurde er zum Kriegsdienst herangezogen bis Juni 1946 verbrachte er dann in britischer Kriegsgefangenschaft in Munsterlager 1945 46 war er Leiter und Pianist einer Tanzkapelle Von 1946 bis 1951 studierte er Klavier und Klarinette Staatsexamen an der Leipziger Musikhochschule 1951 legte er dort die Reifeprufung ab Zusatzlich war er Gasthorer am Musikwissenschaftlichen Institut der Universitat Leipzig bei Walter Serauky und Hellmuth Christian Wolff Von 1951 bis 1953 studierte er Musikwissenschaft Staatsexamen an der Universitat Leipzig und legt 1953 einen Universitatsabschlussprufung fur die Fachrichtung Musikwissenschaft an der Philosophischen Fakultat ab Von 1953 bis 1957 war er Gasthorer bei Ernst Hermann Meyer und Georg Knepler am Musikwissenschaftlichen Institut der Humboldt Universitat zu Berlin Ab 1953 war er auch Angestellter der Leipziger Volkszeitung von 1966 bis 2002 wirkte er als standiger freier Mitarbeiter nebenberuflicher Dozent fur Musikgeschichte an der Volkshochschule und freier Mitarbeiter bei Musikverlagen Ausserdem hatte er verschiedene Lehrauftrage inne fur Musikgeschichte an der Fakultat fur Journalistik sowie fur Operngeschichte und fur Geschichte der klassischen Instrumentalmusik am Musikwissenschaftlichen Institut der der Karl Marx Universitat Leipzig nbsp Grabstatte Werner Wolf und Angehorige1966 wurde er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut fur Musikwissenschaft und Musikerziehung der Karl Marx Universitat Leipzig 1969 70 war er Oberassistent am WG Musikwissenschaft der Sektion Kulturwissenschaften und Germanistik 1968 promovierte er mit der Arbeit Richard Wagners geistige und kunstlerische Entwicklung bis zum Jahre 1848 Untersuchungen an Wagners Briefen Schriften und Werken zum Dr phil Die Gutachter waren Georg Knepler und Richard Petzoldt 1969 erhielt er die Facultas Docendi 1969 70 war er Leiter des Lehrkollektivs Musikwissenschaft und Musikerziehung und danach bis 1980 Leiter des Fachbereichs Musikwissenschaft und Musikerziehung Von 1970 bis 1981 war er Hochschuldozent fur Musikwissenschaft am Fachbereich Musikwissenschaft und Musikinstrumenten Museum Im Jahr 1978 folgte die Promotion B zum Thema Beitrage zur Darstellung der geistigen und kunstlerischen Entwicklung Richard Wagners nach 1848 die Gutachten ubernahmen Walther Siegmund Schultze Ernst Hermann Meyer Udo Klement und Gustav Seeber Von 1979 bis 1981 hatte er einen Lehrauftrag fur Musikgeschichte an der Theaterhochschule Hans Otto Leipzig inne 1981 wurde er ausserordentlicher Professor fur marxistisch leninistische Musikwissenschaft Seine Forschungsschwerpunkte waren neben der Musikwissenschaft insbesondere der Musikgeschichte die Geschichte des Musiktheaters und der Instrumentalmusik Er hielt Spezialvorlesungen uber Wolfgang Amadeus Mozart Ludwig van Beethoven Franz Schubert Richard Wagner Johannes Brahms Bela Bartok Sergei Prokofjew Karl Amadeus Hartmann Dmitri Schostakowitsch und Hans Werner Henze Von 1985 bis 1990 leitete er die Fachgruppe Musikwissenschaft im Fachbereich Musikwissenschaft und Musikerziehung 1989 90 war er Lehrbeauftragter fur Musikgeschichte an der Hochschule fur Musik Felix Mendelssohn Bartholdy Leipzig von 1996 bis 2000 ubernahm er das Spezialseminar Auffuhrungspraxis und Interpretation der Musik des 19 Jahrhunderts 1990 wurde er mit Erreichen der Altersgrenze in den Ruhestand versetzt Zu seinen Schulern gehorten u a Hella Bartnig Renate Herklotz Allmuth Behrendt und Ingolf Huhn Von 1954 bis 1961 war er Mitglied der Stadtleitung des Kulturbundes der DDR Von 1955 bis 1958 sass er der Kulturkommission der Leipziger Volkszeitung vor Von 1955 bis 1990 war er freier Mitarbeiter der Zeitschrift Musik und Gesellschaft Von 1958 bis 1970 war er Vorsitzender der Bezirksarbeitsgemeinschaft Chor beim Kabinett fur Kulturarbeit des Bezirkes Leipzig Von 1958 bis 1990 gehorte er dem Verband der Komponisten und Musikwissenschaftler der DDR an ab 1964 im Zentralvorstand und ab 1968 im Bezirksvorstand 1984 wurde er Leiter der Musikakademie Hans Pezold im Bezirksverband Leipzig Von 1972 bis 1990 war er Mitglied des Wissenschaftlichen Beirates fur Musikwissenschaft beim Ministerium fur das Hoch und Fachschulwesen der DDR sowie Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Musikgeschichte der dortigen Zentralen Fachkommission Er veroffentlichte Beitrage u a im Meyers Lexikon Ausserdem gestaltete er Programmhefte von Theatern in Berlin Leipzig und Dresden und schrieb Einfuhrungen in den Reclam Heften fur Opern und Schallplattenkassetten Seit den 1990er Jahren war er standig fur die Neue Musikzeitung und die Fachzeitschrift Oper und Tanz sowie die Zeitung Leipzigs Neue tatig Werner Wolf war verheiratet Er verstarb 2019 in Leipzig und wurde auf dem Sudfriedhof beigesetzt 1 Wagner Forschung BearbeitenWolf forschte vor allem zum Leben und Wirken von Richard Wagner So war er ab 1967 im Auftrag des Richard Wagner Familien Archivs Bayreuth heute Richard Wagner Stiftung Bayreuth gemeinsam mit der Archivarin Gertrud Strobel Herausgeber Samtlicher Briefe des Komponisten Grundlage dafur war ein Vertrag zwischen der Initiatorin Winifred Wagner und dem VEB Deutscher Verlag fur Musik in Leipzig wo die chronologisch geordnete Ausgabe erschien 2 Der Umfang der Briefe wurde seinerzeit auf ca 5000 Stuck geschatzt Wolf der die Einleitung die Kommentare und das Register verantwortete wirkte an funf Banden mit 1967 1969 1975 1979 und 1993 wobei der funfte von Hans Joachim Bauer und Eva Gerlach beendet wurde Wolfs Nachfolger wurde Johannes Forner 3 Zum 100 Todestag von Richard Wagner 1983 leitete Wolf das internationale Kolloquium Richard Wagner Leben Werk und Interpretation das zusammen mit der Universitat Leipzig veranstaltet wurde Daran nahmen ca 230 Musikschaffende Wissenschaftler usw aus 15 Landern teil u a Gerd Rienacker Denes Zoltai Martin Gregor Dellin und Peter Wapnewski 4 Von 1983 bis 1993 war er Vorsitzender des Freundeskreises Richard Wagner im Kulturbund der DDR und von 1993 bis 2008 des umbenannten Richard Wagner Verbandes International Ortsverband Leipzig e V Bis 2011 war er noch im Vorstand aktiv seitdem war er Ehrenvorsitzender des Verbandes Auszeichnungen Bearbeiten1972 Verdienstmedaille der DDR 1979 Kunstpreis der Stadt Leipzig 5 fur Literatur und Musikkritik 2008 Richard Wagner Preis fur sein Lebenswerk 6 Literatur BearbeitenPeter Korfmacher Das Gedachtnis der Musikstadt Leipzig In Leipziger Volkszeitung vom 30 Dezember 2019 S 24 Thomas Mayer Wolfs Bekenntnis In Leipziger Volkszeitung vom 23 Januar 2012 S 20 Thomas Mayer Alt und weise Ein Leben fur die Musik Werner Wolf wird 90 In Leipziger Volkszeitung vom 14 15 Marz 2015 S 18 Christoph Sramek Hrsg Dokumentation zum Leben und Schaffen des Leipziger Musikwissenschaftlers Hochschullehrers und Musikkritikers Prof Dr sc Werner Wolf anlasslich seines 80 Geburtstages am 15 Marz 2005 Ch Sramek Leipzig 2005 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Werner Wolf im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werner Wolf an der Universitat Leipzig Prof Dr Werner Wolf zum 85 Bericht des Richard Wagner Verbandes Leipzig Genialer Musikvermittler Erinnerungen an Werner Wolf Bettina Volksdorf im Gesprach mit Christoph Sramek MDR Klassik 14 Marz 2020 Einzelnachweise Bearbeiten Der Richard Wagner Verband Leipzig e V trauert um seinen Grunder und Ehrenvorsitzenden Prof Dr sc Werner Wolf richard wagner org 10 Januar 2020 Gemeinsam geht es besser In Berliner Zeitung 9 Februar 1968 Jg 24 Ausgabe 40 S 6 Werner Breig Zur Editionsgeschichte der Briefe Richard Wagners In Reinmar Emans Ulrich Kramer Hrsg Musikeditionen im Wandel der Geschichte Bausteine zur Geschichte der Edition Bd 5 De Gruyter Berlin u a 2015 ISBN 978 3 11 044090 4 S 536 547 hier S 543f Kolloquium zu Richard Wagner In Berliner Zeitung 11 Februar 1983 Jg 39 Ausgabe 35 S 7 Kunstpreise von Bezirken fur verdiente Kulturschaffende In Neues Deutschland 3 Oktober 1979 Jg 34 Ausgabe 233 S 4 Tiefe Trauer um den Leipziger Wagner Forscher Prof Dr sc Werner Wolf wagner verband leipzig de 30 Dezember 2019 Normdaten Person GND 130050733 lobid OGND AKS LCCN no2009071551 VIAF 61633482 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wolf WernerKURZBESCHREIBUNG deutscher MusikwissenschaftlerGEBURTSDATUM 15 Marz 1925GEBURTSORT GrunaSTERBEDATUM 23 Dezember 2019STERBEORT Leipzig Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Werner Wolf Musikwissenschaftler amp oldid 223176820