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Das Wasserschloss Glatt liegt im Dorf Glatt einem Stadtteil von Sulz am Neckar im Tal der Glatt Landkreis Rottweil Baden Wurttemberg Luftbild des Wasserschlosses GlattWasserschloss in GlattWasserschloss Glatt Schlosskapelle mit dem umgebenden WassergrabenWasserschloss in Glatt HauptgebaudeIm Hintergrund die WirtschaftsgebaudeWasserschloss in Glatt OkonomiegebaudeDie Wirtschaftsgebaude zum Fluss Glatt hinEs ist eines der altesten Renaissance Schlosser Suddeutschlands und eines der wenigen erhaltenen Wasserschlosser des Landes Baden Wurttemberg Das Schloss ist seit 1971 kommunales Eigentum und wurde von 1973 bis 1989 umfassend saniert Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Heutige Nutzung 3 Architektur und Bau des Schlosses 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Vom 13 Jahrhundert bis 1671 Herrschaft derer von Neuneck 1286 Heinrich von Neuneck genannt 1282 bis 1290 ist Vogt im zwei Jahre zuvor zur Stadt erhobenen Sulz 1296 ist sein Sohn Ulrich von Neuneck mit regelmassigem Sitz in Glatt nachgewiesen Er durfte dort aber schon langer gewohnt haben da sechs Jahre zuvor die Pfarrkirche in Glatt auf seine Bitte hin geweiht worden war 1496 Hans von Neuneck genannt 1454 bis 1508 kauft dem aus einer Nebenlinie stammenden Anton von Neuneck dessen Teil an der Wasserburg ab Anton baut sich einen neuen Sitz auf der anderen Seite der Glatt das Haus im Giessen Bauernkrieg 1525 Agnes Apollonia Elisabeth von Neuneck 1677 in Speyer letzte Angehorige ihres Geschlechtes und Kanonissin in Munsterbilsen vererbte das Schloss an das Trierer Domkapitel welches es 1679 an den Freiherrn Johann Franz Dietrich von Landsee verkaufte 1706 erfolgte der Weiterverkauf an das Kloster Muri 1706 1803 1803 Furst von Hohenzollern Sigmaringen bis 1854 Sitz eines hohenzollerischen Oberamts Seit der Eingemeindung Glatts nach Sulz am Neckar im Jahr 1975 befindet sich das Wasserschloss im Eigentum der Stadt Sulz Die gesamte Schlossanlage wurde von 1973 bis 1989 von Grund auf saniert 1 Heutige Nutzung BearbeitenIm November 2001 wurde im Wasserschloss Glatt das Kultur und Museumszentrum Schloss Glatt eroffnet Es beherbergt im Hauptgebaude und in der ehemaligen Zehntscheuer insgesamt vier museale Einrichtungen Bereits 1996 wurde in der Zehntscheuer ein Bauernmuseum eroffnet in dem bauerliches und dorfhandwerkliches Kulturgut aus den Landkreisen Rottweil und Freudenstadt prasentiert werden Im Schlossmuseum wird die Geschichte des Dorfes Glatt und der Herrschaft Glatt anhand von Exponaten veranschaulicht die hauptsachlich aus der Sammlung Siegfried Esslinger stammen Das Museum wird von der Stadt Sulz am Neckar betrieben und vom Burger und Kulturverein Wasserschloss Glatt mitbetreut 2 Das Adelsmuseum dokumentiert die Geschichte des Adels am oberen Neckar und prasentiert die Rustkammer mit einer umfangreichen Waffensammlung Die Galerie Schloss Glatt in Tragerschaft des Landkreises Rottweil und des Zweckverbandes Oberschwabische Elektrizitatswerke OEW ist ein regionales Kunstmuseum In der Dauerausstellung werden 170 Exponate zur sogenannten Bernsteinschule prasentiert in Sonderausstellungen werden fur den Kulturraum am oberen Neckar bedeutsame Kunstwerke gezeigt 3 Daruber hinaus bietet das Kultur und Museumszentrum Schloss Glatt ein Kulturprogramm an Im Schlosspark befindet sich eine Linde mit einem Brusthohenumfang von 7 01 m 2014 4 Architektur und Bau des Schlosses Bearbeiten nbsp Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Das dreiflugelige Schloss mit vier Eckturmen und einem in die Schildmauer eingefugten Torturm steht vollstandig in einem wiederhergestellten Weiher 5 Davor befindet sich an der Nordseite ein Hof der an drei Seiten von Wirtschaftsgebauden umschlossen wird Der Fachwerkbau im Westen von 1768 mit der Tordurchfahrt orientiert sich an den alten Aussenmauern der Vorburg Die Schlossscheuer von 1815 wurde mittig uber die alte Vorburgmauer gesetzt Auch hier befand sich fruher ein Zugang zur Burg Die Nordseite des Vorhofs zum Muhlgraben hin wird flankiert von zwei Rundturmen Die um 22 abgewinkelte Aussenmauer besitzt in ihrem Knickpunkt einen vorragenden Schiessstand von dem aus die Flanken bestrichen werden konnten Teile der am Ende des 13 Jahrhunderts entstanden Burg sind im Inneren des Burghofes noch an dem aus Buckelquadern errichteten gotischen Tor zu erkennen Der noch heute bestehende Torturm wurde 1513 vor diesen Tordurchgang gesetzt Bis ins Jahr 1705 befand sich hier eine Zugbrucke Die mittelalterliche Burg bestand wohl aus einem Wohnturm dessen Aussenmauern mit denen des heutigen Westflugels identisch sind und einem Haus dessen Grundriss dem heutigen Sudflugel entspricht Im Bereich des heutigen Ostflugels befanden sich vermutlich nur kleinere Gebaude Die mittelalterliche Burg war von einem Palisadenzaun geschutzt Die beiden Tore zum Vorhof schlossen unmittelbar an die Wasserflache an Die Aussenseite dieser Wasserflache war hufeisenformig von einem Palisadenzaun umgeben An der im Innenhof gelegenen Seite fehlte die Palisade da sie dort einem eingedrungenen Gegner Deckung gewahrt hatte Ein zweiter hufeisenformiger Zaun umschloss im Norden von Tor zu Tor den Vorhof Die Gesamtlange der Palisade betrug ca 175 Meter wozu circa 1750 Pfahle benotigt wurden Noch 1503 geht aus einem Neuneckischen Zinsbuch hervor dass die Hofbauern von Rodt eine Gesamtzahl von 1800 Pfahlen zu liefern hatten Reinhard von Neuneck gestaltete zwischen 1533 34 und 1540 das mittelalterliche Wasserschloss im Renaissance Stil um Anhaltspunkte fur den Beginn der Arbeiten bieten Materialuberschlage fur den geplanten Bau vom 28 Dezember 1533 und dem Hinweis auf einen neuen Steinbruch in einem Urbar vom Februar 1534 Auf das Ende der Bauarbeiten im Jahr 1540 deutet die Erstellung eines Schlossinventars vom 28 April 1540 hin Eine baugeschichtliche Besonderheit des Schlosses stellen die beiden Treppenhauser dar Besonders das ostliche Treppenhaus verfugt noch uber ein Kreuzgratgewolbe als gemauerter Unterbau fur steinerne Treppen Auch das unterschiedliche Stockwerkniveau des Sudflugels und der beiden Seitenflugel blieb durch spatere Umbauten unverandert Es handelt sich also noch um die Originalausfuhrung Die Neuerung bestand darin dass sich die Treppen nicht in einem separaten Anbau befinden und dort nicht an den Aussenmauern entlanggefuhrt werden sondern als zweiarmige geradlaufige gewendete Treppe mit Zwischenpodest ausgefuhrt sind Reinhard von Neuneck hatte diese Neuerung 1521 bei seiner Reise mit Ottheinrich von der Pfalz ins Heilige Land beim Zwischenaufenthalt der Gruppe in Venedig im gerade neu errichteten Fondaco dei Tedeschi kennengelernt Aus dem oben erwahnten Inventar geht hervor dass das Schloss uber zwei ubereinanderliegende Laubengange verfugte Eine bei Renovierungsarbeiten 1988 entdeckte zugemauerte Nische deutet darauf hin dass sich diese gegenuber dem Eingangstor am Sudflugel befanden wo sie ihre reprasentative Wirkung am besten entfalten konnten Auch das Renaissanceschloss war noch bedingt wehrtauglich wobei das Augenmerk nicht auf der Abwehr grosser Belagerungsheere lag sondern wie die Erfahrung aus dem Bauernkrieg zeigte in der Abwehr herumziehender plundernder Truppen und Aufstandischer Die heutige Fenstergliederung zeigt neben den bestehenden Fensteroffnungen noch verschiedene Maulscharten Zu Reinhards Zeiten sind zumindest die mit Maulscharten kombinierten Fensteroffnungen wegzudenken Sie wurden erst gegen Ende des 16 Jahrhunderts vom 1618 verstorbenen Hans Caspar von Neuneck hinzugefugt Das Inventar zahlt folgende Bewaffnung auf im inneren Burghof eine Schlange das heisst ein Feldgeschutz mit einer Rohrlange von 18 Fuss 5 40 Meter in einem der vier Eckturme zwei Falkonetten auf Radern und ein bock bichslin auf Radern in der Buchsenkammer lagerten 63 Bleikugeln fur die Falkonette sowie Gussmodel fur solche Kugeln daruber hinaus 20 Hakenbuchsen und ein landsknechtisch Doppel hagken 23 Buchsen in dreierlei Ausfuhrungen zwei Boller Armbruste und Pfeile und zwolf Hellebarden aber auch ettlich altt harnisch und durnier zeug Verteilt im Schloss vor und in den Raumen lagerten 17 Schweinsspiesse sieben Wurfspiesse und je funf Rayss spies wohl fur Fussknechte und geraissig spies wohl fur Reiter Diese Verteilung und auch der Hinweis dass in Reinhards personlichem Zimmer ein schlacht schwert und ein schwein spies neben dem Bett aufbewahrt wurden deutet darauf hin dass man sich also auch gegen Uberraschungsangriffe und Verrat wie im Bauernkrieg geschehen schutzen wollte Der Vorhof wurde mit einer Steinmauer gesichert flankiert mit den bereits oben erwahnten und noch heute erhaltenen Rundturmen und dem zur Flankensicherung dienenden Schiessstand Das Verdienst Reinhards fur die Architekturgeschichte Sudwestdeutschlands bestand in der direkten Ubernahme von Bauelementen der italienischen Renaissance ohne den Umweg uber Frankreich insbesondere der Symmetrie der Anlage und des neuartigen Treppenhauses Gestalterische Elemente wie zum Beispiel die Laubengange blieben auf den Innenbereich beschrankt Die endgultige Abwendung vom Verteidigungsbau zum Reprasentationsbau erfolgte eine Generation spater mit den Schlossbauten der Messkircher Gruppe Das Schloss wurde im Jahre 1688 von der Familie Landsee aufgestockt und wie dendrochronologische Untersuchungen belegen auch grossraumig entkernt Den gewichtigsten Eingriff stellt dabei die Aufstockung um ein weiteres Wohngeschoss dar was zwar die Aussenwirkung des Schlosses erhohte aber dem Innenhof eine schachtartige Wirkung bescherte Verstarkt wurde diese Wirkung durch das Zumauern der beiden Laubengange Die Kapelle wurde um 1700 erweitert indem der Chor uber die Mauerflucht hinaus erweitert wurde In der Schlosskapelle finden sich etliche Stuckornamenten Siehe auch Bearbeiten nbsp Das PfarrhausNeben dem Wasserschloss gab es noch zwei weitere Sitze der Familie Neuneck in Glatt Das heutige Pfarrhaus mit Rundturm und Kegeldach ist ein Relikt eines Adelssitzes von 1560 Ecke Muristrasse Am Hochgericht Das Haus am Giessen wurde von Anton von Neuneck 1496 erworben als Hans von Neuneck ihm seine verbleibenden Anteile am Wasserschloss Glatt abkaufte um dieses in alleinigen Besitz zu nehmen Die heutige Bezeichnung Schafstall spiegelt den Abstieg dieses Anwesens wider Oberamtstrasse Im Giessen Literatur BearbeitenJohann Ottmar Reinhard von Neuneck Ritter zu Glatt 1474 1551 Furstendiener Reisender und Wallfahrer Hauptmann Kriegsrat und Bauherr Markstein Verlag Filderstadt 2005 ISBN 3 935129 22 X Imke Ritzmann Das Wasserschloss in Sulz Glatt Baden Wurttemberg Studien zum Schlossbau der Renaissance in Suddeutschland unter besonderer Berucksichtigung der kastellartigen Schlossanlagen Inaugural Dissertation Universitat Freiburg im Breisgau 2013 urn nbn de bsz 25 opus 94532 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wasserschloss Glatt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website Kultur und Museumszentrum Schloss GlattEinzelnachweise Bearbeiten Das Wasserschloss in Glatt Abgerufen am 13 August 2020 Schlossmuseum Website von Schloss Glatt abgerufen am 30 Juli 2020 Galerie Schloss Glatt Website von Schloss Glatt abgerufen am 30 Juli 2020 Glatt im Verzeichnis Monumentaler Eichen Abgerufen am 5 Februar 2017 Die folgenden Ausfuhrungen zur Anlage soweit nicht anderweitig bezeichnet beziehen sich auf Johann Ottmar Reinhard von Neuneck Ritter zu Glatt 2005 S 239 276 Kapitel VIII Die Erbauung und Ausstattung des Schlosses Glatt ca 1533 1540 durch Reinhard Liste der Burgen und Schlosser im Landkreis Rottweil Schlosser Schlosschen am Giessen Wasserschloss Glatt Schlosschen Weiherschloss Schloss der Herren von Neuneck Schloss Hohenstein Schloss Leinstetten Schloss Lichtenegg Schloss Harthausen Schloss Rottweil Konigshof Schenkenzeller Schlossle Schloss Schramberg Schloss Urslingen Schloss WellendingenBurgen Burgruine Albeck Burg Altenburg Burg Altfalkenstein abgegangen Burgruine Bernburg Burgruine Berneck Burg Tischneck Burg Beuren abgegangen Burg Birnberg abgegangen Burgruine Bogeneck Burg Aistaig Burgruine Brandeck Burg Dunningen Ziegelhaus abgegangen Burgruine Falkenstein Burg Ober und Unterfalkenstein Burg Fluorn abgegangen Burgruine Herrenzimmern Untere Burg Altere Burg Herrenzimmern Obere Burg abgegangen Burgruine Hohenschramberg Nippenburg Burgruine Hohenstein Burg Alt Hohenstein Burgruine Irslingen Burg Urslingen Burgruine Klingenburg Schlossle Muhlburg Burg Leinstetten abgegangen Burgruine Lichtenfels Burg Marschalkenzimmern abgegangen Burgruine Neckarburg Burg Neckarstetten abgegangen Burg Neuburgberg abgegangen Burg Nussburg abgegangen Burg Oberrotenstein abgegangen Burgruine Ramstein Burg Renfrizhausen abgegangen Burgruine Rotenstein Burg Ober Rothenstein Burgruine Rotenzimmern Burgruine Schenkenberg Burgruine Schenkenburg Burg Schenkenzell abgegangen Burgruine Schiltach Burg Landsehr Hohe Landesehr Burgruine Schilteck Burg Suntheim abgegangen Burgruine Waseneck Burgruine Wehrstein Burg Wildeck abgegangen Burgruine Wildenstein Burgruine Willenburg Schlossle Burgruine Wittichenstein Burg Wicktenstein 48 386666666667 8 625 Koordinaten 48 23 12 N 8 37 30 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wasserschloss Glatt amp oldid 229316517